Betrifft SV 650 S - Bj 2000 u.a.:
Es gibt eine weitere Möglichkeit, die Armatur am Lenkerstummel zu fixieren, wenn - wie bei mir - die kleine Plastinase an der Armatur abgebrochen ist, speziell wegen zu heftigen Drehens am Gasgriff, mit alten, schon schwergängigen Gaszügen.
Soll öfters mal passieren.
Vorgehen:
Armatur abbauen,
dann obere Hälfte nach oben klappen,
sie hat innen eine deutlich sichtbare Verstärkung, in der der oft abgebrochene Plastiknippel mal saß.
Hier schön mittig ein ca 5,5 mm großes Loch bohren, es sind dort keine wichtigen Elektrikteile vorhanden, die man totbohren könnte
ebenso das Loch im Stummellenker, in der der schwarze, abgebrochene Plastiknippel stecken sollte, sauber ausbohren (Verkleidung der SV 650 S ist evtl. im Weg)
Armatur wieder zusammenschrauben
Passende Schraube durch das Loch der oberen Armaturhälfte schrauben,
die genau mit der Bohrung im Lenerstummel fluchtet, evtl. mit Klebstoff fixieren.
Dazu evtl noch das oben erwähnte, doppelseitige Klebeband unterlegen - fertig.
Übrigens: Wenn die beiden Bowdenzüge am Gasgriff neu und knickfrei verlegt sind und damit (hoffentlich) wenig Reibung haben, verdreht man wegen des dann am Gasgriff sehr geringen Kraftaufwandes die Armatur kaum noch.
Es sollte dann die obige Lösung mit dem Klebeband ausreichen.
Also: (Bei mir, nach 11 Jahren Fahrens) mal die Bowdenzüge wechseln, auch den Kupplungs- und den Chokezug.
Wirkt Wunder - eine völlig neue Leichtigkeit des Drehens und Ziehens
Ist aber ne schöne Fummelei...
Vor allem die Befestigungsschraube des Choke-Zuges des vorderen Zylinders ist links recht schwer und nur mit schräg angesetztem Schraubenzieher zu erreichen, ohne die Vergaserbrücke abzubauen. Freut den Schraubenkopf nicht gerade...
Der Rahmen ist da etwas im Weg.
Und mit einem kurzen Kreuzschlitzschraubenzieher braucht man winzige Hände,
selbst wenn der Kühler unten gelöst wurde und unten etwas nach vorne geneigt wurde
und kann kaum Druck auf die Schraube ausüben.
Trick: Mir half eine Ratsche mit 2 kurzen Verlängerungsstücken, sodass die etwas schräg, am Rahmen vorbei, verschränkt zusammengesteckt werden konnten.
Dann die genau (!) passende Kreuzschlitznuss mit Druck auf den Schraubenkopf genau senkrecht in dem Kreuzschlitz der Schraube stecken und vorsichtig drehen.
Diese ist von mittelmäßiger Qualität....
Vorher an der zugänglichen Schraube des hinteren Zylinders, rechts, probieren, ob die Nuss perfekt in den Schraubenkopf passt.
Bei 2. Mal Lösen und Festschrauben war der Kreuzschlitzkopf bei mir ausgeleiert.
Ein Schlagschrauber bringt hier auch nichts.
Eine Gripzange fasst den Schraubenkopf nicht richtig, der Rahmen und das Fixierplättchen des Coke-Zugs sind im Weg.
Da kommt man beim dann notwendigen Abbau der Vergaser evtl. an das nächste Problem: Die nicht gerade sehr hochwertigen Schlauchschellen mit den niedlichen Kreuzschlitzschrauben.
Sie durch andere Schellen aus dem Baumarkt zu ersetzen bringt das Problem, dass die Sicherungsnase gegen Verrutschen an den Baumarktschellen nicht vorhanden sind.
Also lieber die Originalschellen verwenden, aber vor dem Lösen die Schraubengewinde etwas mit Sprühöl einsprühen, warten, einwirken lassen.
Dann -falls Salz und Dreck auf den Gewinden der Kreuzschlitzschrauben sitzt - die Schrauben etwas auf, dann stückweise auf und wieder etwas zu drehen, wie beim Gewindeschneiden, das reinigt das Schraubengewinde und lässt den Kreuzschlitz im Schraubenkopf länger leben.
Auf den Schraubenkopf selbst kein Sprühöl geben!
Wer gerade dabei ist: Gleich den R6-Gasgriff einbauen, sehr empfehlenswert, passt in der SV 650 S Bj 2000 ohne Änderungen perfekt, nicht mal der Gaszug musste nachgestellt werden.
Für ca. 30 Euro Teilepreis bei Yamaha zu haben.
Macht sich sehr angenehm bemerkbar, ist deutlich flotter in der Gasannahme bei weniger Gasgriffkurbelei!
Vor allem beim schnellen Gaswechsel bemerkbar
: Kurve anbremsen ohne Gas - in der Kurve beschleunigen mit Gas