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Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 30.10.2011 9:11
von karbig
SV650-K1. 36Tkm.

Hallo SV-Freunde,

nach dem ich viele Wochen nicht mehr gefahren bin und wegen Saisonkennzeichen mein Mopet mit Ende Okt. in den Winterschlaf bringe, habe ich gestern einen Tag vor meinem Geburtstag noch eine Ausfahrt zur Platte bei Heilbronn gegönnt. Auf der Rückfahrt kurz vor Backnang ist es dann beim Beschleunigen und Hochschalten passiert. Es knackte ganz gewaltig im Getriebe. Kurz angehalten und dann vorsichtig weitergefahren. Im 1.Gang drehte wohl das Getriebezahnrad permanent durch, im 2.Gang weniger, 3.Gang o.k., 4.Gang noch weniger. Zum Glück bin ich noch bis Korb heimgekommen.
In der Garage gleich nachgeschaut: Kettendurchhang über 5cm, zuvor 2-3cm. Bei einer Kettenumdrehung hängt die Kette nur an einer Stelle deutlich durch, ansonsten normal gespannt. D.h. das Ritzel und die Antriebswelle eiern. Habe Mopet hinten aufgebockt mal ohne Last im 1.Gang laufen lassen: Läuft extrem unruhig und Kettenspannung variiert. Immer wieder Knackgeräusche aus dem Getriebe wegen Zahnradübersringer.
Im Werkstatthandbuch mal nachgesehen: Motor muss raus, um Getriebe zu öffnen. Kann es sein, dass auf der Antriebswelle das hintere Kugellager defekt ist?
Eine Werkstattreparatur kommt wegen hoher Kosten für mich nicht in Frage. Ich habe schon einmal über den Winter mit über 30h an meinem Motor herumgeschraubt. Jetzt habe ich wieder einen Winter Zeit. Das Lösen der Rahmenverschraubung zum Herunterlassen des Motors geht nur mit Suzukispezialwerkzeug. Woher bekomme ich dieses, da die Fachwerkstatt mir wohl kaum welches ausleihen wird?
Wenn ich Pech habe, dann kann ich das ganze Schaltgetriebe incl. Nebenwelle austauschen, da ich noch 20km nach dem Vorfall vorsichtig heimgefahren bin und bei 2mal Anfahren noch mehrmals geknackt hat.

Meinen Geburtstag habe ich mir anders vorgestellt.
Gruß Clemens

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 30.10.2011 9:31
von Martin650
Hi Clemens. So eine bearbeitete Nuss die auf die Kronenmuttern passt hab ich hier und würde die auch verleihen. Sieht so aus, als ob dein Getriebeausgangslager hinüber ist. Was da sonst noch dabei kaputt gegangen ist kann ich dir nicht sagen. Melde dich wegen der Nuss wenn du sie brauchst. Müsstest dann eben nach Auenwald bei Weissach im Tal fahren um sie zu holen.

Alles Gute zum Geburtstag

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 30.10.2011 9:36
von Skeletor
Morgen

Das hoert sich ja nicht gut an.
Da bleibt wohl nur aufmachen und nachschauen. Wenn du es selber kannst, umso besser. Andernfalls wuerde ich es selbst gleich ganz vergessen.

Das Thema Spezialnuesse ist gerade wieder aktuell hier im Forum:
http://www.svrider.de/Forum/viewtopic.php?f=4&t=51739

Alternatuv kannst du es dir natuerlich auch von dem Briten hier kaufen:
http://www.ebay.de/itm/SUZUKI-ENGINE-SO ... 3cbd3a6df7
Erheblich billiger als Original Suzuki. Hab' ich auch und ist gut.

Schade um deinen Geburtstag :? Aber vielleicht kriegst du das ja wieder hin.
Viel Erfolg.

Edit: Martin war schneller. Sein Angebot klingt natuerlich am besten.

Gruss

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 30.10.2011 10:07
von Roughneck-Alpha
Eigentlich ist das Wesentliche ja schon beantwortet worden, aber eines würde ich noch wissen wollen.
Bei welcher Laufleistung ist das geschehen?

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 30.10.2011 10:18
von svride2003
karbig hat geschrieben:SV650-K1. 36Tkm.

Hallo SV-Freunde,

nach dem ich viele Wochen nicht mehr gefahren bin und wegen Saisonkennzeichen mein Mopet mit Ende Okt. in den Winterschlaf bringe, habe ich gestern einen Tag vor meinem Geburtstag noch eine Ausfahrt zur Platte bei Heilbronn gegönnt. Auf der Rückfahrt kurz vor Backnang ist es dann beim Beschleunigen und Hochschalten passiert. Es knackte ganz gewaltig im Getriebe. Kurz angehalten und dann vorsichtig weitergefahren. Im 1.Gang drehte wohl das Getriebezahnrad permanent durch, im 2.Gang weniger, 3.Gang o.k., 4.Gang noch weniger. Zum Glück bin ich noch bis Korb heimgekommen.
In der Garage gleich nachgeschaut: Kettendurchhang über 5cm, zuvor 2-3cm. Bei einer Kettenumdrehung hängt die Kette nur an einer Stelle deutlich durch, ansonsten normal gespannt. D.h. das Ritzel und die Antriebswelle eiern. Habe Mopet hinten aufgebockt mal ohne Last im 1.Gang laufen lassen: Läuft extrem unruhig und Kettenspannung variiert. Immer wieder Knackgeräusche aus dem Getriebe wegen Zahnradübersringer.
Im Werkstatthandbuch mal nachgesehen: Motor muss raus, um Getriebe zu öffnen. Kann es sein, dass auf der Antriebswelle das hintere Kugellager defekt ist?
Eine Werkstattreparatur kommt wegen hoher Kosten für mich nicht in Frage. Ich habe schon einmal über den Winter mit über 30h an meinem Motor herumgeschraubt. Jetzt habe ich wieder einen Winter Zeit. Das Lösen der Rahmenverschraubung zum Herunterlassen des Motors geht nur mit Suzukispezialwerkzeug. Woher bekomme ich dieses, da die Fachwerkstatt mir wohl kaum welches ausleihen wird?
Wenn ich Pech habe, dann kann ich das ganze Schaltgetriebe incl. Nebenwelle austauschen, da ich noch 20km nach dem Vorfall vorsichtig heimgefahren bin und bei 2mal Anfahren noch mehrmals geknackt hat.

Meinen Geburtstag habe ich mir anders vorgestellt.
Gruß Clemens

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 30.10.2011 11:46
von Roughneck-Alpha
:oops:
übersehen

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 30.10.2011 11:59
von jubelroemer
Happy Birthday ;) bier , vielleicht hast du ja Glück und es leidet nur dein Ritzel unter Karies!! Mach mal die Abdeckung runter und schau nach ob evtl. nur die Zähne des Ritzels total runter sind!!

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 30.10.2011 14:59
von x-stars
Warum fährt man mit sowas noch weiter? ADAC? Versicherung mti Schutzbrief? Bekannter mit Hänger?

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 31.10.2011 9:00
von karbig
Nochmals zum Vorgang über die Schadensbeurteilung:

Ich habe zuerst den Gehäusedeckel vom kl. Ritzel geöffnet. Dann von Hand das Hinterrad durchgedreht. Was mich sehr verwundert hat und gleich aufgefallen ist, ist, dass die Kette auf über 5cm durchhing und beim Durchdrehen flatterte. Ich konnte mir aber anfangs nicht erklären, warum die Kette plötzlich 100% mehr Durchhang zeigte. Am kl. Ritzel ist mir nichts aufgefallen. Ich habe sie dann normal gespannt und dann beim Handdurchdrehen viel mir erst auf, dass sie in einer Stellung zu straff war und ansonsten sehr locker. Ich habe dann im 1.Gang ohne Last das Hinterrad laufen lassen. Es waren deutliche Geräusche aus dem Getriebe zu hören. Ob was an dem Ritzel ist, habe ich mir natürlich auch genau angesehen. Das Ritzel sitzt fest und die Zahnung ist noch wie neu. Ergo, da das Ritzel eiert, muss im Getriebe die Nebenwelle glaube ich krumm laufen. Ich kann mir nur erklären, dass wie Martin650 schon richtig sagt, das hintere Lager defekt ist.
Mir kommt der ganze Schaden nach nur 36Tkm auch komisch vor, da ich mehr Zuverlässigkeit von solchen Standardgetrieben erwartet hätte - vielleicht weil Suzuki ein Brot- und Butter-Fahrzeug ist - und nicht gerade als Heizer bekannt bin. Ja doch, das eine oder andere mal habe ich mich verschaltet bzw. den Gang zu hart eingelegt.
Ich scheine wohl der einzige hier im Forum zu sein, der solch einen Schaden hat? Die Spezialnuss, wenn ich dann die Größe noch wüsste, werde ich mir jetzt selber zusammenflexen.
Ich denke mal, dass ich in der Vertragswerkstatt bei einem Stundensatz von 80Euro wohl nicht unter 1000Euro wegkommen würde? Dann kann ich mein Mopet gleich verschrotten. Ich habe schon einmal über 30h herumgeschraubt, um dann festzustellen, dass ein Auslassventil um nur 0,04mm im Untermaß war (Soll 0,2...0,3 und Ist 0,16).

ck

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 31.10.2011 9:22
von Martin650
wenns nur das Getriebeausgangslager ist, dann kann man das doch von aussen wechseln glaube ich. An der Dauerlaufqualität der kleinen 650er Motoren würde ich nicht zweifeln wollen. Die sind für weit über 100 TKm gut bei ordentlicher Pflege. Du hast evtl. mal die Kette zu hart gespannt und das Lager selbst zerstört. Ich wünsche viel Glück bei der Reparatur

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 31.10.2011 18:32
von mattis
x-stars hat geschrieben:Warum fährt man mit sowas noch weiter? ADAC? Versicherung mti Schutzbrief? Bekannter mit Hänger?
ACK. Damit sind evtl. Brösel auch noch in die letzte Ecke gespühlt worden. Nix gut.

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 02.11.2011 10:36
von Dieter
Martin650 hat geschrieben:wenns nur das Getriebeausgangslager ist, dann kann man das doch von aussen wechseln glaube ich
Das Lager kann man nicht wechseln von aussen, aber den Dichtring...

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 02.11.2011 19:11
von karbig
Hi, brauche eine genaue Demontageanleitung für den ges. Motor. So weit ich in meinem Luis-Handbuch lesen konnte, muss ich erst den ganzen Motor entfernen, dann die Zylinderköpfe mit samt Kurbelwelle runter, dann Kurbelwellengehäuse demontieren und schließlich die rechte Getriebeschale öffnen?

Im Moment schwanke ich zw. Totalschaden, wenn ich die Sache in der Fachwerkstatt reparieren lasse oder im Best Case minimalem Materialschaden, wenn ich es selber hinbekomme?

Wenn ich die Fehlersymptome richtig deute wie oben beschrieben, dann sollte es das hintere Kugellager sein? Aus eigener Betriebserfahrung weiß ich aber um die Zuverlässigkeit von z.B. FAG Kugelfischerlagern. Sie fallen meistens nur als Folgeschaden aus wie eindrigende Feuchtigkeit oder mangelhafte Passung vom Lagersitz. Die Ursache zu hohe Kettenspannung kann ich ausschließen, da ich in den 36Tkm Fahrleistung und beinahe 10Jahren Betrieb stets auf eine normale Kettenspg. von 2-3cm geachtet habe. Ich tue mich auch schwer damit, dass einfach nur ein Getriebeübersetzungszahnrad herausgesprungen ist. Ich glaube 4 Gänge befinden sich alleine auf der Nebenwelle.

Ich bin für jede weiterführende Erfahrung, die mir hilft diesen Schaden effektiv und effizient zu reparieren dankbar. Ich bin leider kein Mechaniker oder Maschinenbauing.! Ich bringe lediglich die Erfahrung mit bei einem Motorschaden schon einmal über 30h gebraucht zu haben für die Fehlersuche und die Reparatur. Die Ursache für die immer stärker werdenden Motoraussetzer war: Ein Auslassventil war anstelle von 0,20...0,30mm mit 4/100mm in Untertoleranz, was ich mir niemals habe vorstellen können. Ich gebe zu, dass ich nicht den obligatorischen Ventilcheck nach 24Tkm gemacht habe und bis 30Tkm gefahren bin.

gruß ck

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 06.11.2011 11:43
von raschel
karbig hat geschrieben: muss ich erst den ganzen Motor entfernen,
Nein, erst Ritzelmutter und Kupplungszentralmutter lösen,gleiches gilt für die Mutter/schraube auf dem Rechten Kurbelwellenstumpf(Primärantriebsrad,hatte, glaub ich linksgewinde??)

Wenn motor ausgebaut, geht das meist schwerer als im eingebauten zustand.

Dann bau den motor aus und nimm Köpfe Zylinder kolben ab.
Anschliessend alles an der Linken Motorseite entfernen,den Sicherungsring an der Schaltstange nicht vergessen.
Jetzt an der rechten seite alles entfernen,Primärtrieb, Kupplung, schaltmechanismus usw.
Nun alle Gehäuseschrauben suchen und entfernen.
Linke Motorseite liegt unten.
Das Trennen der gehäusehälften geht manchmal etwas schwierig da einige Lager stramm auf den Getriebewellen und im Gehäuse sitzen.

gruss

Re: Schaltgetriebeschaden

Verfasst: 17.03.2012 19:53
von karbig
Hallo Biker,

heute habe ich damit angefangen den Motor erst einmal auszubauen. Das Kettenproblem habe ich mir nochmals angesehen. Tatsächlich spannt sich die Kette bei einer Ritzelradstellung, um dann wieder normal locker zu sein. Dass das Ritzel eiert ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Wenn ich die Antriebswelle im Leerlauf durchdrehe, dann hört man bei einer bestimmten Umdrehung ein knarrendes Geräusch. Ob nun eines der Kugellager defekt ist kann ich immer noch nicht sagen. Das Schalten ist übrigens in allen Gängen i.O. - damit müsste die Schaltgabel i.O. sein. Ein defektes Getriebezahnrad kann auch nicht sein, da bei der letzten Fahrt, als der Schaden aufgetreten ist, gleich die ersten beiden Gänge kurz durchgedreht bzw. geknackt haben. Die Antriebswelle zeigt keinerlei axiales bzw. auch radiales Spiel.

Ich bin für jeden Tipp dankbar der mich hier weiterbringt.

gruß clemo

ps: Rahmenspezialnuss habe ich mir aus GB von dem Händler oben besorgt.