SVrider Forum

Hallo Gemeinde.

vorletzten Sonntag war ich gemütlich unterwegs, als ich beim Fahren ein Geräusch wahrnahm, dass sich am besten so beschreiben lässt,
als würde man mit einem Hammer auf etwas Metallisches schlagen. Das Geräusch kommt aus dem hinteren Zylinder.

Ich habe sofort angehalten und mein Motorrad später mit dem Anhänger heimgeholt.
Der Ölstand war eine Woche zuvor noch in Ordnung, die Fahrstrecke bis zur Panne betrug nichtmal 40 Kilometer.
Auch war der Motor nicht überhitzt, Öldruckwarnlampe war nicht an,kein Leistungsverlust feststellbar.
Der letzte Service inkl. Ventilspiel prüfen und Ölwechsel wurde vor nicht mal 1000 km gemacht.

Gestern habe ich erstmal das Öl gewechselt, um nach Abrieb, Spänen etc. zu schauen. Ich habe zum Glück nichts Verdächtiges im Öl gefunden.
Danach habe ich die Komrpession gemessen:

Vorderer Zylinder: 10, 5
Hinterer Zylinder: 3,5

Am nächsten Wochenende will ich den Zylinderkopf abnehmen und mir die Ventile ansehen.
Ich gehe im Moment davon aus, dass die Steuerkette hinten übergesprungen ist.

Ich weiß, dass ich nicht die schlanken Hände eines Japaners habe, aber kann ich dass ohne Motorausbau hinbekommen?
Für den Fall, dass die Ventile beschädigt sind, ist es ratsamer, den Kopf gleich komplett zu wechseln oder nur die defekten Teile zu tauschen?

In der Bucht steht gerade ein Kopf für m.M. angemessenes Geld:

http://www.ebay.de/itm/Zylinderkopf-hin ... 2a29fcd797

Habt ihr irgendwelche Tipps und Tricks, was man beachten muss und wie an es sich vielleicht einfacher machen kann?
Ich werde berichten, sobald es etwas neues gibt.

Vielen Dank im Voraus.

Gruß Benni

Schau erts mal nach, was alles so kaputt gegangen ist, bevor Du schon was besorgst.

Hallo guzzistoni,

danke für deine Antwort.

Aber habe ich die Möglichkeit, den Kopf irgendwie runter zu bekommen und nachher auch wieder drauf?

Oder muss der Motor ausgebaut werden? Wenn ja, brauch ich Spezialwerkzeug?


Gruß Benni

Gerade am hinteren Zylinder wuerde ich der Baufreiheit wegen einen Ausbau des Motors erwaegen.

benni86 hat geschrieben:Oder muss der Motor ausgebaut werden? Wenn ja, brauch ich Spezialwerkzeug?

Nützlich ist so was, aber im einem Dorn und Hammer soll es auch gehen.
Gruß
Gerhard

Hallo,

ich bin mittlerweile bis zum Zylinderkopf vorgedrungen.
Die Nockenwellen sind ausgebaut, die Schrauben des Zylinderkopfes ( 6 innen, eine am SK- Schacht außen
sowie 2 Schrauben durch den Rahmen) sind ebenfalls entfernt.

Gibt es einen Trick, wie man den Kopf einfach runterbekommt oder
gibt's da noch geheime Schrauben?

Ich möchte den Kopf nicht beschädigen.
Wo kann ich ansetzen?


Danke im Voraus

Gruß Benni

Hallo zusammen,

der Zylinderkopf ist endlich runter. Leider zeigt sich nicht das Schadenbild, dass ich eigentlich erwartet hätte.

Anhand der Kompressionsmessung bin ich bei dem Wert vom 3,5 für den hinteren Zylinder eigentlich von einem Defekt an den Ventilen selbst bzw. am
Ventiltrieb ausgegangen.

Doch (leider) zeigen sich weder an den Ventilen noch am Kolben irgendwelche Beschädigungen. Auch die Innenwand des Zylinders ist glatt und zeigt keinerlei Kratzer oder ähnliches.
Ich werde jetzt erstmal einen Austauschmotor besorgen, denn an erster Stelle möchte ich die SV wieder fahrbereit haben.

Wenn der Motor ausgebaut ist, werde ich weiter nach der Ursache suchen.


Kann ein defektes Pleuellager einen solchen Kompressionsverlust überhaupt verursachen?
Beim Durchdrehen des Motors von Hand ist mir kein übermäßiges Spiel aufgefallen.

Kann es noch was anderes sein?

Vielen Dank für eure Antworten.


Gruß Benni

Hey, wieso denn gleich einen neuen Motor?....

Hast du die Steuerzeiten geprüft, bevor du den Kopf entfernt hast?
Hast du mal die Benzinpobe an den Ventilen gemacht?
Wenn das alles nicht funzt, such doch lieber erstmal jemanden auf, der das richtig prüfen kann....

Hallo Hubiwahn,

die Steuerzeiten habe ich natürlich geprüft, bevor ich die Nockenwellen ausgebaut habe. Hat alles gepasst.

Ich hatte ja zuerst den hinteren Steuerkettenspanner in Verdacht, aber die Kette ist nicht übergesprungen:

Laut Knowledgebase und WHB müssen 16 Nietpunkte zwischen den Markierungen "2" (Einlassnockenwelle) und "3" (Auslassnockenwelle) liegen, das hat gestimmt.

Wäre die Steuerkette einen Zahn übergesprungen, hätten die Steuerzeiten zwar nicht mehr gepasst,aber das hätte man anhand des Vergleichs mit dem vorderen Zylinder festgestellt.

Ab 2 Zähnen berühren sich Kolben und Ventile, was man wiederum an selbigen sehen müsste (Macken, Schrammen).


Gruß Benni

Keiner eine Idee was es noch sein könnte?

Wenn du die benzinprobe an den Ventilen gemacht hast? Darf kein Benzin durchsickern bei geschlossenen Ventilen, dann müssen ja die Kolbenringe oder der Kolben/Zylinder einen weg haben. Wo soll sonst die Kompression flöten gehen.

Richtig gemessen?

Hallo,

Benzintest an den Ventilen war ebenfalls negativ.
Ich habe jetzt erstmal einen Austauschmotor eingebaut.
Die Schadensursache ist weiterhin unklar, ich werde den alten Motor deshalb im kommenden Winter komplett auseinandernehmen.

Vielen Dank an alle!


Gruß Benni

Vlt. sind einfach die Kolbenringe komplett Hinüber, das sieht man ja auch erst nachdem man diese ausgebaut hat.
Andernseits, müsste dir dan auch ein erhöhter ölverbraucht aufgefallen sein.

crysiscore hat geschrieben:Vlt. sind einfach die Kolbenringe komplett Hinüber, das sieht man ja auch erst nachdem man diese ausgebaut hat.
Andernseits, müsste dir dan auch ein erhöhter ölverbraucht aufgefallen sein.

...und dicker qualm aus dem auspuff!

Kann man so jetzt nicht sagen, dicker qualm kann auch einfach auf eine schlechte verbrennung deuten ( falsches gemischt etc. ) bei Ölverbraucht ist der qualm der hinten rauskommt meist eher bläulich.