Kupplung einstellen - war wohl nix


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Kupplung einstellen - war wohl nix

#1

Beitrag von Quickshifter » 05.10.2013 19:20

Tach zusammen,

hab heute den trockenen Vormittag genutzt und mich mit meinem Reparaturhandbuch an die Kupplungseinstellung gemacht. Mit dem Ergebnis bin ich jedoch gar nicht zufrieden.

Folgende Punkte sind mir bei der Probefahrt aufgefallen:
- Der Leerlauf ist "definierter", ich schalte nicht mehr so leicht drüber hinweg
- Die Kupplung greift nun auf den letzten Zentimetern beim Hebel loslassen, das ist unangenehm da man den Schleifpunkt nur noch mit den Fingerspitzen spürt (Kupplungsspiel zu groß?)
- An der Ampel im Leerlauf konnte ich einmal nicht in den 1. schalten. Erst als ich die Kupplung im Leerlauf einmal losgelassen habe, ging er rein. Das passiert willkürlich, mal klappts, mal nicht. (Kupplungsspiel zu klein??)

Was mir beim Schrauben aufgefallen ist:
- Der kleine Hebel an der Schnecke hat keine 80° wie im Buch angegeben, er steht tiefer (verglichen mit der Abbildung)

Nun meine Fragen:
- Wie stell ich die 80° ein? Über die Zugspannung? Und anschließend die Schnecke einstellen?
- Was ist leichter Widerstand? Wenn ich sobald ich beim Einstellen der Schnecke "leichten Widerstand" spüre und ne 1/4 Umdrehung zurück drehe, ist deutliches Spiel in der Schnecke. Ist das ok?
- Was hab ich heute verbockt dass sich die Kupplung so bescheiden bedienen lässt? :roll:

Gruß, Simon
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Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#2

Beitrag von Quickshifter » 07.10.2013 9:05

Ist es nicht verständlich beschrieben oder ist das Problem völlig neuartig? Möchte heute nochmal ran, wer hat nen guten Tip parat?
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Martin650


Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#3

Beitrag von Martin650 » 07.10.2013 9:14

Ich hatte das damals immer so gemacht.
Wenn die Schnecke richtig verbaut ist, dann die Wurmschraube so reindrehen, daß der Drehhebel ca. auf 4 Uhr steht. Dazu muss man ggf. das Spiel im Zug verändern. In dieser Einstellung hat man auf dem kompletten Hebelweg auch eine Bewegung der Kupplungsdruckstange. Jetzt muss man nur noch das Spiel am Zug einstellen und es sollte wieder OK sein.

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Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#4

Beitrag von Quickshifter » 07.10.2013 10:56

Kann die Schnecke falsch verbaut sein?

Mit Wurmschraube meinst du die Zugeinstellschraube? Wenn ich den Hebel auf die 80° (entspricht eher zwischen 2 und 3 Uhr?) einstelle, dann mach ich das doch mit der Zugeinstellschraube. Dabei bewegt sich dann aber auch die Kupplungsdruckstange, ist das ok? Das Spiel der Druckstange stell ich dann über die Schnecke ein, richtig?

Dann probier ich das heute nochmal in dieser Reihenfolge.
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Martin650


Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#5

Beitrag von Martin650 » 07.10.2013 12:17

im Zentrum der Schnecke sollte eine Wurmschraube sitzen. Die drückt letztlich gegen die Druckstange. Damit sollte man auch eine Voreinstellung machen

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Re: AW: Kupplung einstellen - war wohl nix

#6

Beitrag von CrashKid » 07.10.2013 13:01

Wenn du die Schnecke ausgebaut hast schau mal ob die Verbindung zum Zugblech fest ist. Das ist nur umgekröpft. Bei mir hatte sich das gelockert. Hab es nur durch Zufall gesehen. Dadurch war der Hubweg zu kurz.
Verlier die Kugeln nicht...
Ich bin heute so motiviert, ich könnte Bäume ansehen!


TL-Andy


Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#7

Beitrag von TL-Andy » 07.10.2013 13:54

Hier ist es bis ins Detail beschrieben.
http://www.tl1000.de/forum/viewtopic.php?f=23&t=13073

Martin650


Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#8

Beitrag von Martin650 » 07.10.2013 14:35

.... und verlorene Kugeln gibts bei Fahrradhändler. Es müssen 11 sein wenn ichs noch recht weiß

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Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#9

Beitrag von Quickshifter » 07.10.2013 22:15

Hab mich mit der Anleitung vom TL-Andy bewaffnet nochmal an die Kupplung gemacht. Dabei habe ich mir die Mechanik und die Funktion genau angeschaut. Auf den Ausbau der Schnecke habe ich mangels Werkzeug verzichtet, hatte nur das Zeug zum Einstellen dabei.
Sobald ich alles wie beschrieben eingestellt hatte, war es Murks. Diese 1/4 Umdrehung hat bei mir nicht hingehauen, da hatte der Hebel immer zuviel Spiel zur Kupplungsstange -> Kupplung trennt nicht sauber. Letztendlich habe ich die Schnecke nach Gefühl eingestellt. Wenn man dabei immer wieder am Kupplungshebel zieht, sieht man wann sie spielfrei arbeitet. Hab dann alles zusammengebaut, den Bock angeschmissen und im Stand die Gänge durchgeschaltet. Ging nicht wirklich gut, lies sich nicht flüssig durchschalten, nach 2-3 Gängen ging es nicht weiter.
Hab mich dann gefrustet umgezogen und bin zu meinem Mechaniker gefahren. Auf der Fahrt ging alles super! Die Gänge gehen sauber und definiert rein, der Leerlauf ist total easy zu finden, egal ob vom ersten oder zweiten aus, und beim Hochschalten bin ich auch nicht mehr im Leerlauf hängen geblieben!
Beim Mechaniker angekommen meinte er, dass sei normal dass sich das Getriebe im Stand nicht richtig durchschalten lässt. Durch die Öleinfüllöffnung konnte ich beobachten dass die Kupplung ca. 3mm Weg macht (und keine Rattermarken erkennbar sind :wink:). Das Spiel am Kupplungs-Hebel ist laut Mechaniker auch in Ordnung. ;)

Hab dann ne kleine Probefahrt von 150km gemacht und ich muss sagen: geil! :mrgreen:

Werde die Schnecke aber irgendwann trotzdem zerlegen, reinigen und neu fetten. Jetzt ist sie zumindest sauber eingestellt. Danke für die ganzen Tips! ;) bier
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Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#10

Beitrag von Gelöschter Benutzer 20055 » 08.10.2013 7:54

Ist auch normal, dass sich die SV nicht gut im Stand schalten lässt.
Sobald man aber mal fährt, ist alles i.O., meist reicht es aber auch, den Motor warm laufen zu lassen, damit das Öl flüssig wird.

TL-Andy


Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#11

Beitrag von TL-Andy » 08.10.2013 14:31

Äh...ich gehe davon aus, das wenn jemand die Kupplung einstellt und deren Schaltbarkeit bewertet, zumindest den Motor laufen hat. Normal funktiert das mit der Bescheibung aus meinem Link. Im Grunde ist es die aus dem WHB.

Was die Kupplung bzw deren Schaltbarkeit aber zusätzlich beeinflussen kann ist neben einer ausgelutschen Kupplungschnecke z.b. das verwendete Öl ;-)!

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Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#12

Beitrag von Dieter » 08.10.2013 15:01

TL-Andy hat geschrieben:Was die Kupplung bzw deren Schaltbarkeit aber zusätzlich beeinflussen kann ist neben einer ausgelutschen Kupplungschnecke z.b. das verwendete Öl ;-)!
bei mir war alles ok, nur die Stahlscheiben waren verzogen, da war die schaltbarkeit auch nicht mehr so dolle...

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Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#13

Beitrag von Quickshifter » 08.10.2013 15:27

TL-Andy hat geschrieben:Äh...ich gehe davon aus, das wenn jemand die Kupplung einstellt und deren Schaltbarkeit bewertet, zumindest den Motor laufen hat. Normal funktiert das mit der Bescheibung aus meinem Link. Im Grunde ist es die aus dem WHB.

Was die Kupplung bzw deren Schaltbarkeit aber zusätzlich beeinflussen kann ist neben einer ausgelutschen Kupplungschnecke z.b. das verwendete Öl ;-)!

Trotzdem hat es nach Anleitung nicht geklappt. Was nicht heißen soll dass die Anleitung falsch ist, sondern dass man sich als "Neuling" dann doch in die Mechanik reindenken soll da jedes Motorrad anders verschlissen ist und in einem WHB auf solch individuelle Umstände kaum eingegangen werden kann.

Meine Maßgabe beim Einstellen war: wenn ich den Kupplungshebel ziehe und sich daraufhin der Hebel an der Kupplungsschnecke bewegt, muss sich auch die Kupplungsstange bewegen. Hier hatte ich jedoch bei der "1/4-Umdrehung-Einstellung" zuviel Spiel. Somit hatte ich deutlichen Hebelweg am Lenker, die Kupplung selbst hat aber erst viel später getrennt.
Wenn ich jetzt am Kupplungshebel ziehe und die 1-1,5cm Spiel überwunden habe, dann bewegt sich der Hebel an der Schnecke und gleichzeitig auch die Kupplungsstange. Lässt sich seit dem super schalten. :)
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. (Otto Julius Bierbaum)

TL-Andy


Re: Kupplung einstellen - war wohl nix

#14

Beitrag von TL-Andy » 08.10.2013 17:25

Quickshifter hat geschrieben: Wenn ich jetzt am Kupplungshebel ziehe und die 1-1,5cm Spiel überwunden habe, dann bewegt sich der Hebel an der Schnecke und gleichzeitig auch die Kupplungsstange. Lässt sich seit dem super schalten. :)
Und genau das soll normal nicht der Fall sein. Die Schnecke soll in ihrem Ausgangs-Anschlag über die Madenschraube und Druckstange keinen Druck ausüben können und genau deshalb 1/4 Spiel haben.
Wenn die Schnecke über die Schraube im Grunde mit Nullspiel an der Kupplungsdruckstange anliegt, hast du auch kein Spiel mehr, um einen Kupplungsverschleiß zu kompensieren, bei dem die Druckstange mit abnehmenden Kupplungsbelag normal in Richtung Schnecke wandert aber durch nichtvorhandenes Spiel entgegengesetzt langsam zu einem Kupplungsrutschen führt. Des weiteren wird die Ausdehnung der Druckstange bei warmen Motoröl nicht kompensiert. Führt ebenfalls u.U. zum Kupplungsrutschen.
Da es u.U. zu anfang ein geringes Rutschen der Kupplung ist, wirst du dieses als solches evtl nicht merken und einfach weniger in den Genuss von Anzug kommen, und mit viel "Glück" langfristig deine Kupplungsbeläge ruinieren.
Soweit meine Erklärung der Notwendigkeit des Spieles aus meinem mech. Verständnis und Wissen um die Kupplungsmechanik. :wink:

Im Grunde kommst du mit der 1/4 Umdrehung der Schraube schon hin, Allerdings bedarf das trotzdem etwas der Erfahrung zu spüren, wann die Schnecke Druck aufbaut, oder wann die Schraube wirklich 1/4 Umdrehung und nicht mehr unter Einbezug des Schneckenspiels von der Druckstange entfernt ist. Das radiale Schneckenspiel wird größer umso älter und ungepflegter die Schnecke ist, und je mehr Kugeln fehlen und umso mehr "lommelt" das Ding undefiniert in seiner Aufnahme umher... :mrgreen:

Ich denke, du hast das zuvor nicht ganz richtig gemacht, denn, wenn ich mich richtig entsinne ist die Schraube ein M5. Das M5 hat eine Gewindesteigung von 0,8 mm. Ergo enspricht das bei einer 1/4 Umdrehung der Schraube einem Abstand von o,2mm zur Druckstange. Da merkst du nicht viel von einem merklich verlängerten Kupplungshebelweg. ;-)

O.T.:
Manchmal frage ich mich, wieso ich immer so lange Abhandlungen schreibe.... :roll:

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Re: AW: Kupplung einstellen - war wohl nix

#15

Beitrag von Schafmuhkuh » 08.10.2013 19:55

TL-Andy hat geschrieben: Manchmal frage ich mich, wieso ich immer so lange Abhandlungen schreibe.... :roll:
Tausendmal besser als so manch nichtssagender Einzeiler!
"Ich hab schon mehr vergessen als du je erlebt hast!"

Mein Hobel --> http://www.svrider.de/Forum/viewtopic.php?f=40&t=81302
Über Kritik und Meinungen immer erfreut :)

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