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Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 01.05.2015 0:48
von pekae
Nach dem Reifenwechsel stand wieder mal das Kontrollieren des Kettendurchhangs an. Laut Handbuch soll der Durchhang 20 - 30 mm betragen, wenn die SV auf dem Seitenständer steht. Als ich den Durchhang bei 30 mm hatte, bat ich meinen Nachbarn, der mir in Größe und Gewicht fast gleicht, sich mal auf die SV zu setzen. Als er auf der Kleinen saß war die Kette richtig stramm und hatte nur noch einen Durchhang von wenigen mm. Ist das okay? Habe keine Lust das Getriebe zu schrotten

Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 01.05.2015 2:14
von Dieter
Die Angabe gilt für das belastete Motorrad. Auf dem Seiten Ständer ist das dann mehr
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 01.05.2015 11:23
von janaldo
Laut WHB gelten die 20-30mm schon für den Seitenständer, also unbelastet. Ich hab bei mir (Knubbel) auch mehr Spiel gelassen.
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 01.05.2015 11:35
von Kolbenrückholfeder
Das kann man machen solange nicht die Federvorspannung verstellt, ein anderes Ferbein- oder z.B. eine Höherlegung verbaut wurde. Dann ist diese Angabe keine 5 Cent mehr wert.
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 01.05.2015 13:02
von raser2
Das richtige Maß kann man an ermitteln, wenn man das Federbein aushängt und die Schwinge so lange bewegt, bis die maximale Längung erreicht ist. Danach kennt man das Maß auch für ein anderes Federbein oder eine Höherlegung.
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 01.05.2015 13:44
von Munky
Du musst in belastem zustand noch genügen spiel haben dass die kette beim einfedern (zb bodenwelle) nicht überdehnt wird.
Daher finde ich es sinvoll in belastetem zustand einzustellen.
Suzuki schreibt aber vor in unbelastetem zustand 20-30cm.
Allerdings ist das dann bei einem 50 kg weibchen und 150kg fettsack unterschiedlich.
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 01.05.2015 14:34
von Gelöschter Benutzer 23467
Munky hat geschrieben:
Suzuki schreibt aber vor in unbelastetem zustand 20-30cm.
hmmm........................irgendwie hab ich net soooo viel platz nach unten

Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 01.05.2015 16:45
von pekae
Ich habe den Durchhang so eingestellt, dass die Kette im belasteten Zustand ca. 25 mm Spiel hat. Denke mal, das sollte so passen. Die 20 - 30 mm im unbelasteten Zustand sind wirklich realitätsfern

Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 04.05.2015 23:25
von Xray
Also wenn ich mir die Moopeds angucke die in der letzten Zeit so in meinem Freundeskreis komplett neu beim Händler gekauft wurden, dann kommen die Original immer mit den 20-30 mm unbelastet daher. Wenn dann nen normaler Mensch mit Schutzkleidung drauf sitzt is die Kette natürlich viel zu stram. Sieht für mich etwas nach einem Weg aus, schnell neue Ketten verkaufen zu können

besonders in Verbindung mit einem zu weichen Serienfahrwerk.
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 05.05.2015 10:06
von 2 for fun
Hi,
da kann man auch ne Religion draus machen.
Denke mal das die Angabe im Stand 30mm Spiel
(und nicht Durchhang) für nen Durchschnittsfahrer bis ca. 85 Kg schon passt weil es ja auch in die andere Richtung sprich zu lose Kette auch gefährlich werden kann z.B. wenn die Schwinge voll
ausfedert auf holpriger Strecke.
Irgend ne Angabe müssen die Hersteller ja machen und da gibt man halt, wie immer den Durchschnittswert an.
Wenn ich natürlich selbst schon 150 Kg wiege muss ich auch den Luftdruck und die Federung ändern
Meine letzte Kette an ner GSX 1100 hielt satte
25000 Km mit dieser Einstellung 30mm Spiel im
entlasteten Zustand, kann also nicht so falsch gewesen sein
Was mindestens genauso wichtig ist für ne lange Lebensdauer ist die regelmäßige Reinigung und Schmierung der Kette.
Gruß
Lolo
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 05.05.2015 10:29
von Kolbenrückholfeder
Sieht für mich etwas nach einem Weg aus, schnell neue Ketten verkaufen zu können

besonders in Verbindung mit einem zu weichen Serienfahrwerk.
Das ginge ja noch, viel schlimmer ist ein Schaden am Lager des Getriebeausgang. Das Reparieren kostet richtig viel Geld.
da kann man auch ne Religion draus machen.
Nein, das ist simple Mechanik die eigentlich jeder nachvollziehen können sollte.
raser2 hat geschrieben:Das richtige Maß kann man an ermitteln, wenn man das Federbein aushängt und die Schwinge so lange bewegt, bis die maximale Längung erreicht ist. Danach kennt man das Maß auch für ein anderes Federbein oder eine Höherlegung.
Genau das ist der Weg.

Allerdings kann oder will das nicht jeder praktizieren, dann geht auch in Näherung das Aufsitzen und an drei Laufstellen der Kette Messen. Hier sollten dann je nach Ritzel-Rad Linie 1 cm - 2 cm funktionieren.
Denke mal das die Angabe im Stand 30mm Spiel (und nicht Durchhang) für nen Durchschnittsfahrer bis ca. 85 Kg schon passt weil es ja auch in die andere Richtung sprich zu lose Kette auch gefährlich werden kann z.B. wenn die Schwinge voll ausfedert auf holpriger Strecke.
Solange nicht irgendetwas verstellt wurde ist das richtig. Wenn doch, stimmt das nicht mehr.
Beim Ausfeder hilft dann der Schwingenschleifer, der den Durchhang wieder auf ein moderates Maß eingrenzt - vor allem bei den Heckhöherlegungen ist das ein Thema.
Anfangs meiner Fahrerei habe ich den ein oder anderen an Treffpunkten auf seine zu stramme Kette aufmerksam gemacht, in 90% der Fälle hat mich mein Auge bei Überprüfung nicht getäuscht. Geholfen hat es nur wenig, beim zweiten Wiedersehen hat sich nix geändert, deshalb lass ich das jetzt.

Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 05.05.2015 10:42
von janaldo
Kolbenrückholfeder hat geschrieben:Sieht für mich etwas nach einem Weg aus, schnell neue Ketten verkaufen zu können

besonders in Verbindung mit einem zu weichen Serienfahrwerk.
Das ginge ja noch, viel schlimmer ist ein Schaden am Lager des Getriebeausgang. Das Reparieren kostet richtig viel Geld.
Genau deshalb wird ein Händler das auch nicht (absichtlich) machen, das fällt dann noch in die Garantiezeit.
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 05.05.2015 10:51
von loki_0815
Wie einige schon richtig schreiben ist es wichtig zu wissen ob man Serie, Höher oder eine Tieferlegung verbaut hat. Ebenfalls muß das Fahrergewicht und ggf. Sozia mit Gepäck mit eingeplant werden.
Wenn ich so einen Fall in der Werkstatt habe warte ich mit dem Kette einstellen bis der Kunde mit seiner Frau zum abholen kommt ..... beide bitte aufsitzen und dann wird eingestellt. So liege ich immer richtig.
Desweiteren kann man den Durchhang nicht auf beliebige Bikes übernehmen.
Die Anbringung der Schwinge, also Position des Ritzels zum Schwingendrehpunkt bis hin zum Kettenrad ist dort immer unterschiedlich.
KTM hat zum Teil Ritzel und Drehpunkt der Schwinge auf einer höhe und soger fast nebeneinander. So ändert sich die Kettenspannung unter der Fahrdynamik viel weniger als bei einer herkömmlichen Konstruktion und somit kann viel weniger Kettendurchhang gefahren werden.
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 05.05.2015 12:19
von 2 for fun
Hi,
wollte hier ja nicht eure Ausführungen und Tipps anzweifeln
Wollte nur damit sagen das der Hersteller in der Betriebsanleitung einen Durchschnittswert (u.a. auch auf das Gewicht des Fahrers bezogen)
angibt und diesen natürlich auf ein nicht verändertes Serienmotorrad bezieht und auch beziehen muß bzw. nur beziehen kann.
Und das die Werte von einem auf ein anderes Mopped nicht übertragbar sind versteht sich von selbst.
aber bei pekae steht das wohl so in der BA und in meiner BA der GSX 1100 standen auch die 30mm und es hat gepasst.
Ansonsten pekae, wenn du Veränderungen am Mopped vorgenommen hast oder im Vergleich zu letztem Jahr extrem zugenommen hast
kannst du die Angaben in der BA abtoasten, dann solltest du natürlich (wie schon weiter oben erwähnt) penibler beim Ketten spannen sein.
LG
Lolo
Re: Kettendurchhang laut Handbuch realistisch?
Verfasst: 05.05.2015 18:01
von B-JT**
Moin,
wenn Du auf "Nummer Sicher" gehen willst, stellt Du die Schwinge auf einen Heckständer und zieht das Heck mit einem Spanngurt runter bis Getriebeausgangswelle, Schwingenachse und Hinterachse in einer Flucht liegen.
Hier sollte nur geringes Kettenspiel vorhanden sein und um sicher zu gehen das Hinterrad ein paar mal langsam durchdrehen und gleichzeitig prüfen ob sich das Kettenspiel ändert ( ungleiche Kettenlängung, Ritzel/Kettenblattverschleiss oder nicht korrekt ausgerichtetes Kettenblatt/Träger).
Sollte das Kettenspiel deutlich unterschiedlich sein, den strammten Punkt markieren und zukünftig die Kettenspannung in dieser Stellung prüfen.
Spanngurt und Heckständer entfernen, auf den Seitenständer stellen und das Kettenspiel ausmessen, dieses ist der Referenzwert für spätere Einstellarbeiten.
Das Kettenspiel ändert sich deutlich wenn die Federbeinvorspannung verändert wird, ebenso bei Heckhöher/Tieferlegung, anderem Federbein u.s.w.
Dann sind die Herstellervorgaben für den Ar...
Bye
Jürgen