Pandapark
Pandapark
Pandapark
War mal wieder unterwegs, dieses Mal nicht alleine, sondern zu viert.
Donnerstag bis Montag, um Freitag und Sonntag für An- und Abreise zu vermeiden.
Mit von der Partie waren:
- Kaleun, R100 GS
- Attila, Gladius 650
- Fabian, Vitpilen 401
Ich müsste jetzt echt überlegen, ob wir in der Formation schonmal gefahren sind.
Großartig ausgearbeitet habe ich nichts, ich hab die Strecken vorher nochmal am PC durchgespielt, ich glaube, ich kenne mich im Zielgebiet genügend aus und meinen Weg zu finden.
Donnerstag
Eigentlich wollten wir ins Jura fahren (da wären die Strecken ausgearbeitet), da war uns aber das Wetter zu schlecht und so haben wir kurzfristig umgeplant. Von Wetter her gepasst hätten auch Friaul und Slovenien, ich wollte den Jungs aber im Trentino das ein- oder andere zeigen.
Treffpunkt war 7 Uhr an einer Tankstelle bei Rott an der B15, ich war um 6.45 da, Attila kurz darauf.
Der Kaleun kam gegen 7.20, der Verkehr! Aktuell gibt es in dem Bereich ein paar Straßensperrungen und Umleitungen.
Fabian angetextet, dann ab über Marienberg bis Bad Aibling, dann über Miethraching zum Irschenberg, da ich ohne Navi gefahren bin hab ich natürlich an einem Kreisverkehr die falsche Ausfahrt genommen und wir haben einen kleinen Umweg gemacht.
Miesbach, Tegernsee, der Verkehr ist erträglich.
In Rottach-Egern beim Schachterlwirt treffen wir uns dann mit Fabian, aus Richtung München kommend wäre der andere Treffpunkt ein Umweg gewesen.
Großes Hallo, aufsatteln und ab.
Achenpass…hinter Kreuth immer wieder Tempo 70, nervt.
Früher hat man da den Hahn einfach auf 140 gestellt…..
Runter ins Inntal, wenig Verkehr, den Blitzomaten erkenne ich rechtzeitig.
Im Inntal dann weiter über die Dörfer Richtung Innsbruck bis zur Karlskirche bei Volders.
Kurzer Stop, Navi eingeschaltet und die ganz alte Brennerstrecke über Aldrans etc. raufgefahren, dabei schickt mich die Googletusse ganz komische Straßen durch die Dörfer.
In Matrei auf die Brenner Bundesstraße, Tankstelle, vollgetankt.
Attila möchte vorne fahren, Fabian sortiert sich dahinter ein, dann komme ich und am Schluß Kaleun.
Ereignisarm über den Brenner, Verkehr geht, in Sterzing dann wie immer in die „Bar by Kristi“, Espresso, Wasser, Bauerntoast. Fabian und Attila nehmen noch ein kleines Bier.
Penser Joch rauf, gleiche Reihenfolge, GAAAS!
Zum Glück wenig Verkehr, auch rel. wenig Moppeds.
Oben schönes Wetter, Schneereste neben der Straße.
Runter Richtung Bozen, ich erkläre Attila vorher, wo er nach Jenesien abbiegen muß.
Auf dem Weg nach unter etwas Verkehr, die zig Tunnels vor Bozen nerven, waren das schon immer so viele?
Tempo 70, doppelt durchgezogenen Linie….
Attila und Fabian haben sich schon etwas abgesetzt.
Am Ortseingang Bozen verpasst Attila natürlich die Abfahrt, ich aber auch.
Umdrehen, aus Richtung Bozen kommend ist der Weg astrein ausgeschildert.
Rauf geht’s eine kleine Straße mit 360° Kehren im Tunnel, lustig.
Zwischendurch ein paar Regentropfen.
Irgendwo überholt uns ein Einheimischer auf einem Mopped, so wie er dann weiterfährt hätte er sich das auch sparen können. Mölten, wieder runter ins Tal, Nals, Prissian, Tisens, rauf aufs Gampenjoch.
Eigentlich wäre ich jetzt gerne nach rechts abgebogen Richtung Lana und hätte von dort aus über St. Pankraz und Matzlaun das Gampenjoch umgangen (Hofmahdsattel), in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit sparen wir und das (wie üblich an der Stelle…) und fahren das Gampenjoch Richtung Süden, Attila und Fabian vorne, die alten Herren hinterher.
GAAAS!
Oben kurzer Kriegsrat, wir beschließen bis Mezzocorona zu fahren und uns da etwas zum Schlafen zu suchen.
Fondo – Brezer Joch – Laurein – Revò.
Attila will instinktiv rechts abbiegen, ich schicke ihn nach links weil nach rechts Cles angeschrieben ist, da wollte ich nicht hin.
Im Nachhinein wäre es natürlich auch so gegangen, dann hätten wir den Lago di Santa Giustina andersrum umfahren.
Was mich wundert: Die SS42 ab Fondo ist eigentlich die Tonalepassstrecke, da ist es früher immer zugegangen wie am Stachus, jetzt haben wir wenig Verkehr.
Attila gibt mit Fabian GAAS, an Ende des nächsten Ortes kommt mir das aber spanisch vor und ich schaue aufs Schlaufon, wir hätten tatsächlich rechts abbiegen nach Sanzeno.
Kaleun und ich warten, bis die beiden vorne gemerkt haben daß wir nicht mehr da sind, das dauert ganz schön lange in der prallen Sonne. Dann gehts über Sanzeno runter und über Dermulo auf der SS43 nach Mezzolombardo.
Als Kaleun und ich vor zwei Jahren zuletzt in der Gegend waren sind wir in Sanzeno essen gegangen, unsere Pension lag dort mitten in der Pampa.
Mezzocorona ist nicht ausgeschildert, ich orientiere mich an den Wegweisern nach St. Michael an der Etsch.
In Mezzolombardo ab an die erste Tanke.
Schlechte Laune bei Kaleun, die BMW schwitzt wieder Getriebeöl aus der Schwingenlagerung, das sollte nicht so sein, das Problem hatten wir auch schon vor zwei Jahren. Zwischendurch ist die BMW generalüberholt worden, das Problem war dem Schrauber bekannt und er wollte es abstellen…hat wohl nicht ganz funktioniert.
Kaleun tamponiert die Sache und fährt schlechtgelaunt weiter.
Während Kaleun bastelt holen wir uns eine Kugel Eis an der Eisdiele neben der Tanke, Kaleun will nix.
Beim Eis Essen frage ich das Schlaufon nach einer Unterkunft, das billigste in der Nähe nehmen wir, im Stadtzentrum Mezzocorona, Hotel Drago.
Das Hotel hat schon bessere Zeiten gesehen, ist aber sauber und alles, was man braucht, ist da, wir parken im absperrbaren Innenhof.
Abladen, stadtfein machen, das erste Bier an der Bar des Hotels.
Später gehen wir in die Stadt und suchen uns eine Pizzeria, ich bilde mir ein mit Attila schonmal dort gegessen zu haben.
Die Pizzen sind sehr gut, der Rotwein schmeckt.
Auf der Piazza neben der Pizzeria, bei der Kirche, ist mächtig was los, in diesem Teil Italiens haben die Schulferien begonnen und so spielen dort sehr viele Kinder im Alter von geschätzt 8 – 13 Ball und fangen, auch bis nach 21.30.
Sowas sieht man bei uns eher selten.
438 Tageskilometer.
Tagesempfehlung: Penser Joch Nordseite.
Freitag
In der Nacht sägt Kaleun min. 3 Ster Holz, am anderen Morgen behauptet er, ich wäre es gewesen…
Frühstück um 8, Frühstück ist recht ordentlich für Italien, der Kaffee aus dem Automaten ist spitze (warum schafft man das in Deutschland nicht?), der Saft aus dem Automaten auch.
Technischer Dienst, Kaleun bekommt einen Schluck Öl von mir und die SV auch.
Aufgepackt und los, ca. 9.15
Ich fahre voraus, nächstes Ziel Molvenosee; Dabei lass ich mich zuerst von google leiten und so fahren wir die SS421 über Spormaggiore.
Besser wäre es tatsächlich gewesen der Beschilderung zu folgen, dann hätten wir die SP64 über Fai della Paganella genommen.
Egal. GAAS!
Attila und Fabian fahren voraus, dabei überholen die einen Opa im Fiat Panda.
Der fährt in der nächsten Ortschaft einfach sein Tempo weiter und überholt die beiden wieder. Was haben wir gelacht!
Weiter am Molvenosee entlang, Sarche, Dro, Arco.
Zwischendurch Kaffeepause.
Der Verkehr geht, es sind aber ein paar Idioten unterwegs.
Spätestens ab Torbole wird der Verkehr ungemütlich und die Temperatur steigt über ein gesundes Maß an. Wir schlängeln uns durch soweit es geht.
Ostseite Gardasee, viel Verkehr, vorne ein Bus, kein Vorbeikommen.
In den Tunnels mit doppelt durchgezogenen Linien überholen uns einige Roller…
Malcesine, Cassone.
Ich hab Attila recht genau beschrieben wo wir links aus dem Kreisverkehr müssen, er bleibt zumindest stehen so daß ich die richtige Richtung andeuten kann.
Ich fahre nach Gefühl den Berg rauf.
Wir fahren, wie beim letzten Mal, an der Abzweigung nach oben vorbei, es wäre eine 330° Kurve auf die Via Ugo Foscolo.
Spätestens an der Kirche merke ich daß etwas nicht stimmt, bis das die anderen merken sind wir wieder in Brenzone auf der Gardasee Orientale.
Also, googlemaps eingeschaltet, aus unserer jetzigen Richtung erkennt man auch den Abzweig.
Als ich mir sicher bin, daß es nur noch der Straße nachgeht, gebe ich Zeichen.
Kaleun schießt vorbei, GAAAS!
Das ist jetzt astreines GS Geläuf, lange sehen wir ihn nicht, dann ist er weg.
Fabian hinterher, dann ich, am Schluß Attila.
Kaleun wartet breit grinsend auf dem Parkplatz oben.
Attila beschwert sich, ich verspreche ihm weitere schöne Straßen.
Die Straße da rauf ist ein geteerter Mulipfad, einspurig, Rechtskehren nicht einsehbar, Teerdecke ziemlich kaputt, stellenweise > 20% Steigung.
Im unteren Teil sieht man noch ab und zu den Gardasee, im oberen Teil fährt man im Wald.
Runter fahren möchte ich das nicht müssen, oben steht auch ein Schild mit allen möglichen Warnungen und Verboten.
Das mit dem Runterfahren stört allerdings andere nicht, während wir die frische Luft am Parkplatz genießen fahren sicher 10 Moppeds an uns vorbei, nach unten.
Viel Spaß!
Weiter immer der Straße nach, in Caprino Veronese Kaffeepause.
Die BMW lässt sich etwas schlechter schalten.
Anstatt weiter oben am Berg zu fahren führt Attila uns ins Tal, über Zuane Osteria nach Rivalta, von dort fahren wir die SS12 nach Norden bis Strunz.
Ähh Sdruzzinà.
Wir haben Glück, im Tal ist alles für eine Horde Radfahrer aufgebaut, die gleich vorbei kommen soll. Die Straße vor uns ist frei, evtl. von Norden her gesperrt? Egal.
Jetzt kommt das zweite Highlight des Tages der Passo Fittanze della Sega.
Im unteren Teil halbwegs ausgebaut und in den Linkskehren atemberaubende Blicke auf das Etschtal, ober enger und durch den Wald, stellenweise etwas rutschig.
Voraus dürfen Kaleun und Fabian fahren, dann Attila, an Schluß ich.
Bei mir läufts heute nicht so rund, ich bin ständig im falschen Gang unterwegs und mache auch auf der Bremse nur Unsinn.
Auf einmal hinter mir etwas blaues, ich gebe den Kampf nach kurzer Zeit auf und lasse das Mädel mit einheimischer Nummer vorbei.
Sie hängt noch kurz hinter einer Dose an den anderen und ist dann verschwunden.
Oben großes Grinsen.
Wir taufen den Pass Frizzante weil er so schön ‘at geprickelt!
Weiter bis kurz vor Erbezzo, dann links die SP13 bis Velo Veronese.
Die Abfahrt zur Malga San Giorgo verpassen wir leider und wenn derjenige mit Ortskenntnis hinten fährt, hilft es nix.
Schon vor Velo Veronese lässt sich die BMW nur noch schlecht schalten, das Getriebegehäuse ist heiß, die Kupplung trennt schlecht.
Letzteres lösen wir durch Nachstellen des Zuges, der ist neu und hat sich wohl etwas gelängt.
Das Getriebe…irgendwo musste das Öl an der Schwingenlagerung ja herkommen…
Wir machen die Einfüllschraube auf, es kommt nichts, des Öl sollte normalerweise bis zur Unterkante der Einfüllöffnung stehen. Der kleine Finger ertastet auch nix.
Das Öl scheint in den Kardan (der stellenweise trocken läuft) verschwunden zu sein.
Was tun?
Autowerkstatt suchen, die findet Attila per google an der Route, wir rollen weiter die SP13, finden dann die Tankstelle mit Werkstatt, zum Glück ist einer da.
„Boungiorno, a di olio di transmissione?“
Wir werden verstanden und der Meister kommt mit der Getriebeölpumpe, fragt ob 75W90 passt und füllt dann 0,5 L ins Getriebe, da gehören 0,8 L rein.
Nach den 0,5 L kommt bei gezogenem Pumpenrüssel ein Schluck Öl raus, wir schrauben zu.
Ich frage noch nach einer Flasche zum Mitnehmen, wir bekommen eine 1 L Flasche, die er uns noch füllt.
EUR 22,50 sagt die Rechnung, wir drücken ihm 25 in die Hand.
Die BMW läuft wieder!
Weiter ins Tal.
Irgendwann stellen wir fest, daß wir wohl zu weit sind, wir hätten in Vestenanova nicht geradeaus fahren sollen sondern links Richtung Vicenca.
Ich frage googlemaps und lasse mich von der Tusse über Vestenanova und Bracchi Richtung San Pietro Mussolino schicken, das letzte Stück ist einspurig, schlecht geteert und macht keinen Spaß.
Rauf nach Altissimo, SP44, man kanns laufen lassen, also GAAAS!
Runter nach Valdagno, Attila und Fabian voraus, als Kaleun und ich ankommen warten sie am Kreisverkehr, Fabian und Kaleun hätten zwischendurch fast noch ein paar Hühner zum Abendessen erlegt.
Nachdem es mir da nicht gefällt und ich lieber in einer Bar sitze als am Straßenrand fahre ich einfach weiter, warte bis sich die anderen eingereiht haben und suche eine Bar.
Nachdem wir schon vorher beschlossen haben, daß wir heute hier pennen gibts zum Espresso und zum Wasser ein kleines Bier.
Schlaufon raus, Unterkunft ein paar hundert Meter weiter gefunden, wie fast immer das billigste; Hotel / Ristorante / Pizzeria Roma.
Wegen Einbahnstraßen außenrum hingefahren, Zimmer klargemacht, Moppeds stellen wir auf den kostenlosen Motorradparkplatz 100 m vom Hotel.
Abgepackt, Zeug aufs Zimmer, sind wir hier im Schwimmbad?
Es riecht gewaltig nach Chlor, also Fenster auf.
Ansonsten hat das Hotel alles was man braucht, Einzelbetten, Klo, Dusche, alles sauber.
Stadtfein gemacht, Bier!
Dann sind wir eine Runde durch die Stadt spaziert und haben u.a. eine schöne alte Guzzi bewundert.
Zum Abendessen gehen wir in das Ristorante unseres Hotels, das Essen schmeckt, der Abend wird lustig.
Tageskilometer: ?
Tagesempfehlung: Frizzante
Samstag
Frühstück gegen 8, Caffè, Saft, mit Marmelade oder Pudding gefüllte Croissants, außerdem auf Wunsch eine belegte Semmel mit Salami und Käse.
Passt.
Gegen 9.15 Aufbruch Richtung Recoaro Terme, leider lassen wir den Weg über Recoaro Mille links liegen.
Dort die Südrampe des Passo Campogrosso raufgefahren, die Nordrampe ist schon seit vielen Jahren gesperrt.
Was hier auffällt bzw. schon an Vorabend aufgefallen ist:
Das Agno Tal ist anscheinend das letzte Refugium der in freier Wildbahn nur noch sehr selten anzutreffenden Fiat Panda, besonders der Panda 4x4.
Ich meine damit die kantige Blechkiste, die andernorts normalerweise 5 Jahre nach Kauf den Rosttod gestorben ist, nicht den neuen Panda.
Jede zweite Dose hier ist einer, 4 Stück hintereinander auf der Straße sind keine Seltenheit.
Anfangs amüsieren wir uns über das vermehrte Auftreten, später bekommen wie vor Staunen den Mund nicht mehr zu.
Passo Xon, lockeres Kurvenschwingen bis Valli del Pasubio.
Runter, getankt, technischer Dienst…die BMW hat noch genügend Öl im Getriebe.
Weiter über den Pian delle Fugazze, GAAAS!
Gefahren bis Parrocchia, dann links Richtung Camposilvao abgebogen.
Die Straße ist schmal und hat neun Kehren nach oben bis man wieder am Pian delle Fugazze rauskommt. GAAS!
Das Stück über Camposilvano ist fast schöner als der Pass.
Wieder Richtung Valli del Pasubio, denn links weg auf den Passo Xomo.
Eine einspurige Straße durch den Wald, keine 3 m geradeaus, zum Glück fast kein Verkehr.
Oben angekommen gibt’s einen Espresso und Limonade.
Wer Lust hat zu wandern geht von hier die strada delle 52 gallerie hoch.
Wir rollen nach Posina runter, im oberen Teil ist die schlaglochübersähte Straße stellenweise mit Moos bewachsen, was die Sache nicht einfacher macht.
Oben hätte man auch nach Osten abbiegen können, auf der Karte sieht es so aus als könne man dort über Pozza wieder nach Valli del Pasubio fahren. Auf die Schnelle hab ich nichts gefunden was gegen die Befahrung spricht, man ist ja noch öfter in der Gegend…
Wir haben Hunger und deswegen Attila beauftragt an geeigneter Stelle stehen zu bleiben.
Macht er, am Ortseingang von Posina, rechts ist ein großes Schild „Gasthaus“, davor ein paar Bänke und Tische.
Als wir ankommen, steht dort schon eine dicke Harley mit Schweizer Kennzeichen, der Fahrer empfiehlt uns die Gnocchi.
Die Wirtin erscheint und zählt auf, zur Auswahl stehen Gnocchi, Bigoli und Canederli, Attila nimmt letztere in Brodo, Kaleun und Fabian die Gnocchi, ich die Bigoli.
Die Wirtin kommt wieder, deckt den Tisch recht schön und bringt das Essen.
Dazu gibt’s 7 verschiedene Soßen, alles regionale Spezialitäten, sehr lecker.
Beim Entsorgungsgang fällt auf, daß das Gasthaus im hinteren Teil noch riesengroß und sehr gut besucht ist.
Als wir dasitzen und essen kommt auch eine Gruppe aus der Gegend von Stuttgart aus Richtung Pass an, dabei so ein Dreirad. Sie sind unschlüssig ob sie stehen bleiben sollen zum Essen, uns kommt es so vor, als fänden sie für das Dreirad keinen Parkplatz.
Selbst schuld wer mit sowas rumfahren muß…
Gut gestärkt geht es weiter Richtung Arsiero, dort am Ortseingang links Richtung Tonezza del Cimone auf den Passo della Vena.
GAAAS!
Auf dem Weg nach oben überholen wir zwei Moppeds mit Kennzeichen aus Bochum (?) die ziemlich flott unterwegs sind.
Oben biegen wir links ab, Folgaria ist in diese Richtung ausgeschildert.
Weiter geht’s über den Valbonapass, die Gegend ist sicher sehr schön, vor lauter Nebel sehen wir aber nichts davon.
Wir orientieren uns jeweils am Rücklicht des Vordermannes und kriechen über den Pass.
Wir verleihen Attila die Nebelführermedaille.
Runter über den Passo Coe, als wir dort stehen und die Landschaft bewundern fahren auch die beiden Bochumer vorbei, das eine Mopped sieht nach einer blauen SV aus.
Folgaria, dann rechts auf den Passo Sommo, nix besonderes.
GAAAS!
Über Carbonare und Virti geht es Richtung Passo Vezzena.
Auf der Strecke kommen uns Horden von Motorrädern entgegen.
An der Albergo Monte Rovere merkt Attila zum Glück, daß er am Abzweig zur Kaiserjägerstraße vorbeigefahren ist, wir drehen um und fahren die Kaiserjägerstraße ins Tal.
Die ist stellenweise zweispurig und rel. gut geteert, stellenweise einspurig mit schlechtem Belag.
Dort kommen uns auch einige dicke Eimer entgegen, große BMW GS, aufgekoffert wie für eine Expedition ans Ende der Welt, nur fahren können die Leute diese Dinger nicht auf engen Straßen und so kommt es zu einigen brenzligen Situationen.
Da der Abzweig nach Caldonazzo gesperrt ist fahren wir runter nach Levico Terme und setzen uns in eine Bar.
Café, Wasser, Schlafplatz suchen.
Das Schlaufon spuckt in 30 min. Entfernung was Günstiges aus, also googlemaps angeworfen und hingefahren.
Hotel Tomei in Vattaro, wie die Vorgängerhotels hat es auch schon bessere Zeiten gesehen, ist aber sauber und preisgünstig; Bett, Dusche, WC und Frühstück reichen ja, die Möglichkeit zu Abend zu essen oder eine Bar werden natürlich gerne mitgenommen.
Zimmer beziehen, Begrüßungsbier an der Bar.
Die Moppeds dürfen wir wegen angesagtem Regen unter dem Balkon / am Haus parken.
Fein gemacht, gefragt, ob wir auch hier etwas zu essen bekommen, nachdem das bejaht wurde einen kleinen Spaziergang gemacht und dann ab zum Essen.
Essen gabs im Hinterzimmer der Bar, zuerst Spaghetti Aglio e Olio, dann gemischtes Fleisch vom Grill und Pommes, einfach aber lecker.
Zum Essen Rotwein, danach einen Café Corretto der gut korrigiert war….
Auf unserem Spaziergang hatten wir noch Bier gekauft, wir haben im Anschluß ans Abendessen eine kleine Balkonparty veranstaltet bis das Gewitter auch uns erreicht hat.
Tageskilometer: ?
Tagesempfehlung: Arsiero – Passo della Vena
Sonntag
8 Uhr Frühstück, italienischer Süßkram, Schinken / Käse, Rührei gabs auch noch.
Aufgepackt, 9.15 los.
Heute war Kultur angesagt.
Auf dem Weg vom Passo Sommo zur Kaiserjägerstraße sind wir fast am Werk Gschwedt / Forte Belvedere vorbeigefahren, einer österreichisch-ungarischen Festung von kurz vor dem ersten Weltkrieg.
Man kann die Festung besichtigen, es befindet sich ein gut gemachtes Museum im Inneren.
Gegen 9.30 waren wir da, das Museum öffnet um 10.
Moppeds abgestellt, überlegt was wir alles auf dem 10 minütigen Fußmarsch zur Festung mitnehmen wollen und dann mit Jacken und Helmen losgezogen.
Ich müsste fast mal eruieren, ob ich ein Herumschloss an der SV habe…
Früher hatten wir immer die „Italien-Kette“ mit Vorhängeschloss dabei, um Jacken und Helme am Mopped zu sichern, gekauft haben wir das Ding 1999 auf Elba.
Mit dem Ding griffbereit im Tankrucksack erledigen sich auch die „wo packe ich meinen Morgenstern hin, um Idioten eins auf die Windschutzscheibe zu geben“ Phantasien.
Durch den zum Glück kühlen Wald reinspaziert und uns die Zeit bis zur Kassenöffnung mit Besichtigung der Außenanlagen vertrieben.
Der Blick ins Tal ist gigantisch, man kommt sich vor wie in einem Spielzeugeisenbahnland.
Helme und Jacken haben wir beim Kassenhäuschen auf einer Bank liegen lassen, wo möchte das Zeug auch hin ohne Geld.
Dann das Museum besichtigt, schon eindrucksvoll.
Gegen 11.30 wieder raus, mittlerweile war es recht warm.
Café, Wasser, weiter.
Wir wollten eigentlich wieder ins Suganatal, dann über Castello Tesino, Passo Brocon, Passo Rolle nach St. Michael / Eppan fahren, in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit habe wir uns das aber gespart und sind wieder die Kaiserjägerstraße ins Suganatal gefahren, dort ein Stück Schnellstraße bis Borgo, dort getankt.
Auf der Kaiserjägerstraße weniger Verkehr als gestern.
Und natürlich verpassen die drei voraus fahrenden den Abzweig vor dem Monte Rovere, ich fahre rein und warte…Kaleun hab ich noch vorbei fahren sehen sind die anderen beiden schon unten oder sind sie auch vorbei gefahren?
Kurz darauf kommen alle drei daher.
Dann auf den Passo Manghen, Tagesempfehlung.
Im unteren Teil schönes Kurvenschwingen, oben ein paar Kehren.
Attila und Fabian vorne, dann Kaleun und ich.
Im unteren Teil ein Schild „60“, darunter ein Fahrrad abgebildet.
Von mir aus dürfen die da gerne mit 60 rauffahren…
Nach der nächsten Kurve dann die wahre Bedeutung, es sollte wohl:
Achtung, 60 Radfahrer stehen im Weg! bedeuten.
Unten überholen wir auch zwei holländische Sportwagenfahrer, wir haben uns gewundert, wo die die Anhängerkupplung haben….
GAAAS!
Runter dann Fabian und Kaleun vorne, dann Attila und dann ich; Bergab mag der Attila nicht. Ich kann es nicht mitansehen und überhole, später, im unteren Teil, als die Straße wieder breit wird und keine engen Kehren da sind geht es ihm genauso und er überholt mich.
Unten gibts eine Bar, Mittag.
Café, Wasser, ein kleines Bier und eine Art Hamburger.
Wir schauen den vorbeifahrenden Mopped zu, lästern, treiben Photosynthese…
Dann geht weiter, im Tal nehmen wir die SS48 nach Auer.
Verkehr geht, trotzdem hängen wir im Tunnel in einer Kolonne fest.
Und überholen 4 Einheimische trotz doppelt durchgezogener Linie, so wie die vorbeifahren rechne ich nicht damit die nochmal zu sehen.
Als der Tunnel vorbei ist und die Linie zumindest nicht mehr doppelt entzerrt sich das Ganze, ich als letzter lande hinter zwei der Moppeds, die überholt haben und schwungvoll geht es ins Tal.
Über die SS12 und die Etsch, unter der Autobahn durch, Attila biegt dann Richtung Tramin ab, er will sicher die Hitze im Tal genießen.
Ich biege Richtung Kaltern ab, die anderen beiden im Schlepptau, Attila kommt nach.
GAAAS! Hier ist es heiß!
Vor dem Kalterer See wird der Verkehr dichter, wir tanken nochmal und verwerfen aus Zeitgründen die Idee den Mendelpass rauf und runter zu fahren.
Nachdem es an der Tanke nur self service gibt und keine Kippen probieren wir in St. Michael / Eppan unser Glück, natürlich gibts da Sonntag auch nix.
Es gibt aber zumindest einen Automaten den wir mit googlemaps finden, das alleine hilft aber nichts…man benötigt einen Altersnachweis, ein deutscher Perso oder EU-Führerschein werden nicht akzeptiert.
Zum Glück für die Raucher holt gerade ein Einheimischer Zigaretten den wir um Hilfe bitten, mit seinem Ausweis geht’s.
Jetzt geht’s ab zum Karl.
Der Karl hat einen Gasthof in der Nähe, wir waren früher sehr oft mit den Motorrädern da (als die alte Scheune noch stand und man im Heu schlafen konnte), außerdem gibt es in der Nähe einen Zeltlagerplatz auf dem wir alle viele Ferien verbracht haben.
Großes Hallo, wir waren ewig nicht mehr da.
Begrüßungsbier, Zimmer beziehen, fein machen.
Bier / Brotzeit, dann lassen wir uns vom Karl eine Flasche Wein und vier Gläser geben und gehen auf den Lagerplatz.
Bei schöner Aussicht über Bozen und auf die Demolierten genießen wir unseren Wein.
Danach geht’s zurück, Abendessen.
Es gibt Krautsalat mit Speck und Spareribs mit Knödeln, sehr lecker.
Wir lassen den Abend bei Wein ausklingen.
Tageskilometer: ?
Tagesempfehlung: Passo Manghen
Montag
Nach einem kräftigen Frühstück mit Spiegelei und Speck geht es gegen 9.15 los.
Wir hatte überlegt über Mendelpass , Gampenjoch und Jaufenpass raus zu fahren, haben uns dann aber aus Zeitgründen dagegen entschieden, Attila musste um 15 Uhr zuhause sein.
Runter nach Bozen, leider ist eine Straße auf dem direkten Weg Richtung Penser Joch gesperrt, Umleitung ist keine ausgeschildert unud so verfranzen wir und im Gewirr der Einbahnstraßen.
Kaleun und Attila wollen sich schon zur Brenner Bundesstraße durchschlagen, ich ziehe das Schlaufon raus und Tante google leitet und mit dreimal abbiegen zur richtigen Straße, als ich mir sicher bin, daß man nur noch geradeaus fahren muß, lasse ich die anderen vorbei.
Ist es echt so schwierig das Ding in den Tankrucksack zu legen?
Man muß ja nicht mal dauernd drauf schauen, in der Stadt reicht es völlig das Ding auf volle Lautstärke zu stellen und man hört alles.
Wenig Verkehr, warm, ich bin froh heute früh keinen Pulli mehr angezogen zu haben.
Ein Warmwestenmopped, dahinter 2 Radfahrer.
So langsam wie der auf dem Mopped fährt fange ich an zu überlegen ob die zusammengehören, als aber dann ein Radfahrer zum Überholen (bergauf) ansetzt verwerfe ich den Gedanken wieder.
Wir überholen drei Moppeds aus NEA.
Oben auch warm, die übliche Versammlung an Moppeds, runter.
Unsere Bar in Sterzing hat leider montags geschlossen und so fahren wir noch ein Stück brenneraufwärts, trinken dann Café und Limo.
Kurz vor dem Brenner hängen wir wegen Baustelle in einer Kolonne, uns überholt ein Roller.
Ein Stück weiter vier dick aufgekofferte Motorräder, Fahrer mit Warnweste.
Die brauchen sie auch, ich hab das Stück schon Radfahrer schneller rauffahren sehen, wir kommen nicht vorbei, auch der Roller nicht, Gegenverkehr.
Zum Fremdschämen.
Dann in Österreich endlich vorbei, es geht mit wenig Verkehr runter.
Fabian pennt heute, auf einer langen Geraden, die nicht tempobeschränkt ist, auf der es kein Überholverbot gibt und keinen Gegenverkehr verpennt er zu überholen!
Mir reichts, ich überhole dafür, muß er eben hinter mir fahren.
Aufgrund der rund gefahrenen Reifen beschließen wir diese wieder eckig zu fahren und kaufen uns beim Tanken eine Vignette und fahren in Innsbruck Süd auf die Bahn.
Diese zieht sich, Tempo 100 (IGL), es ist heiß.
Wir bleiben einmal stehen, dann fahren wir Kufstein Nord von der Bahn runter und über Sebi nach Aschau / Chiemgau.
Die Strecke von Sebi bis zur deutschen Grenze hat ein paar Kehren und macht Spaß, oben geht es teilweise recht eng bis Aschau.
Dort laufen wir auf ein Mädel auf einem Kackstuhl auf die im Blümchenpflückermodus unterwegs ist, vorbei!
Weiter über Bernau, Prien, Rimsting, Mauerkirchen, Bad Endorf, viel Verkehr, heiß!
Wer taucht vor uns wieder auf? Die Blümchenpflückerin.
Merke: Wenn man den Weg nicht kennt, sind andere, die langsamer fahren, oft schneller!
GRRR!
Halfing, Griesstätt, B15, Soyen.
Attila wird von seiner Familie stürmisch begrüßt, es gibt Café und Kuchen.
Kurz darauf fahren Kaleun und ich weiter, Fabian bleibt noch, um dann später kurz vor dem Gewitter in München anzukommen.
Kaleun und ich fahren über Gars, dort trennen sich unsere Wege.
Natürlich müssen wir in Soyen noch am Bahnübergang stehen bleiben, es ist heiß!
Ich fahre ereignisarm heim und bin gegen kurz vor 4 daheim.
Gesamtkilometer: 1349
Viel gefahren sind wir nicht, dafür waren die Abende umso lustiger.
Mit dem Tempo hätten wir das ausgearbeitete Programm im Jura nie geschafft, war wohl besser daß dort das Wetter schlecht war; Hat trotzdem Spaß gemacht!
ciao, Jockel
War mal wieder unterwegs, dieses Mal nicht alleine, sondern zu viert.
Donnerstag bis Montag, um Freitag und Sonntag für An- und Abreise zu vermeiden.
Mit von der Partie waren:
- Kaleun, R100 GS
- Attila, Gladius 650
- Fabian, Vitpilen 401
Ich müsste jetzt echt überlegen, ob wir in der Formation schonmal gefahren sind.
Großartig ausgearbeitet habe ich nichts, ich hab die Strecken vorher nochmal am PC durchgespielt, ich glaube, ich kenne mich im Zielgebiet genügend aus und meinen Weg zu finden.
Donnerstag
Eigentlich wollten wir ins Jura fahren (da wären die Strecken ausgearbeitet), da war uns aber das Wetter zu schlecht und so haben wir kurzfristig umgeplant. Von Wetter her gepasst hätten auch Friaul und Slovenien, ich wollte den Jungs aber im Trentino das ein- oder andere zeigen.
Treffpunkt war 7 Uhr an einer Tankstelle bei Rott an der B15, ich war um 6.45 da, Attila kurz darauf.
Der Kaleun kam gegen 7.20, der Verkehr! Aktuell gibt es in dem Bereich ein paar Straßensperrungen und Umleitungen.
Fabian angetextet, dann ab über Marienberg bis Bad Aibling, dann über Miethraching zum Irschenberg, da ich ohne Navi gefahren bin hab ich natürlich an einem Kreisverkehr die falsche Ausfahrt genommen und wir haben einen kleinen Umweg gemacht.
Miesbach, Tegernsee, der Verkehr ist erträglich.
In Rottach-Egern beim Schachterlwirt treffen wir uns dann mit Fabian, aus Richtung München kommend wäre der andere Treffpunkt ein Umweg gewesen.
Großes Hallo, aufsatteln und ab.
Achenpass…hinter Kreuth immer wieder Tempo 70, nervt.
Früher hat man da den Hahn einfach auf 140 gestellt…..
Runter ins Inntal, wenig Verkehr, den Blitzomaten erkenne ich rechtzeitig.
Im Inntal dann weiter über die Dörfer Richtung Innsbruck bis zur Karlskirche bei Volders.
Kurzer Stop, Navi eingeschaltet und die ganz alte Brennerstrecke über Aldrans etc. raufgefahren, dabei schickt mich die Googletusse ganz komische Straßen durch die Dörfer.
In Matrei auf die Brenner Bundesstraße, Tankstelle, vollgetankt.
Attila möchte vorne fahren, Fabian sortiert sich dahinter ein, dann komme ich und am Schluß Kaleun.
Ereignisarm über den Brenner, Verkehr geht, in Sterzing dann wie immer in die „Bar by Kristi“, Espresso, Wasser, Bauerntoast. Fabian und Attila nehmen noch ein kleines Bier.
Penser Joch rauf, gleiche Reihenfolge, GAAAS!
Zum Glück wenig Verkehr, auch rel. wenig Moppeds.
Oben schönes Wetter, Schneereste neben der Straße.
Runter Richtung Bozen, ich erkläre Attila vorher, wo er nach Jenesien abbiegen muß.
Auf dem Weg nach unter etwas Verkehr, die zig Tunnels vor Bozen nerven, waren das schon immer so viele?
Tempo 70, doppelt durchgezogenen Linie….
Attila und Fabian haben sich schon etwas abgesetzt.
Am Ortseingang Bozen verpasst Attila natürlich die Abfahrt, ich aber auch.
Umdrehen, aus Richtung Bozen kommend ist der Weg astrein ausgeschildert.
Rauf geht’s eine kleine Straße mit 360° Kehren im Tunnel, lustig.
Zwischendurch ein paar Regentropfen.
Irgendwo überholt uns ein Einheimischer auf einem Mopped, so wie er dann weiterfährt hätte er sich das auch sparen können. Mölten, wieder runter ins Tal, Nals, Prissian, Tisens, rauf aufs Gampenjoch.
Eigentlich wäre ich jetzt gerne nach rechts abgebogen Richtung Lana und hätte von dort aus über St. Pankraz und Matzlaun das Gampenjoch umgangen (Hofmahdsattel), in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit sparen wir und das (wie üblich an der Stelle…) und fahren das Gampenjoch Richtung Süden, Attila und Fabian vorne, die alten Herren hinterher.
GAAAS!
Oben kurzer Kriegsrat, wir beschließen bis Mezzocorona zu fahren und uns da etwas zum Schlafen zu suchen.
Fondo – Brezer Joch – Laurein – Revò.
Attila will instinktiv rechts abbiegen, ich schicke ihn nach links weil nach rechts Cles angeschrieben ist, da wollte ich nicht hin.
Im Nachhinein wäre es natürlich auch so gegangen, dann hätten wir den Lago di Santa Giustina andersrum umfahren.
Was mich wundert: Die SS42 ab Fondo ist eigentlich die Tonalepassstrecke, da ist es früher immer zugegangen wie am Stachus, jetzt haben wir wenig Verkehr.
Attila gibt mit Fabian GAAS, an Ende des nächsten Ortes kommt mir das aber spanisch vor und ich schaue aufs Schlaufon, wir hätten tatsächlich rechts abbiegen nach Sanzeno.
Kaleun und ich warten, bis die beiden vorne gemerkt haben daß wir nicht mehr da sind, das dauert ganz schön lange in der prallen Sonne. Dann gehts über Sanzeno runter und über Dermulo auf der SS43 nach Mezzolombardo.
Als Kaleun und ich vor zwei Jahren zuletzt in der Gegend waren sind wir in Sanzeno essen gegangen, unsere Pension lag dort mitten in der Pampa.
Mezzocorona ist nicht ausgeschildert, ich orientiere mich an den Wegweisern nach St. Michael an der Etsch.
In Mezzolombardo ab an die erste Tanke.
Schlechte Laune bei Kaleun, die BMW schwitzt wieder Getriebeöl aus der Schwingenlagerung, das sollte nicht so sein, das Problem hatten wir auch schon vor zwei Jahren. Zwischendurch ist die BMW generalüberholt worden, das Problem war dem Schrauber bekannt und er wollte es abstellen…hat wohl nicht ganz funktioniert.
Kaleun tamponiert die Sache und fährt schlechtgelaunt weiter.
Während Kaleun bastelt holen wir uns eine Kugel Eis an der Eisdiele neben der Tanke, Kaleun will nix.
Beim Eis Essen frage ich das Schlaufon nach einer Unterkunft, das billigste in der Nähe nehmen wir, im Stadtzentrum Mezzocorona, Hotel Drago.
Das Hotel hat schon bessere Zeiten gesehen, ist aber sauber und alles, was man braucht, ist da, wir parken im absperrbaren Innenhof.
Abladen, stadtfein machen, das erste Bier an der Bar des Hotels.
Später gehen wir in die Stadt und suchen uns eine Pizzeria, ich bilde mir ein mit Attila schonmal dort gegessen zu haben.
Die Pizzen sind sehr gut, der Rotwein schmeckt.
Auf der Piazza neben der Pizzeria, bei der Kirche, ist mächtig was los, in diesem Teil Italiens haben die Schulferien begonnen und so spielen dort sehr viele Kinder im Alter von geschätzt 8 – 13 Ball und fangen, auch bis nach 21.30.
Sowas sieht man bei uns eher selten.
438 Tageskilometer.
Tagesempfehlung: Penser Joch Nordseite.
Freitag
In der Nacht sägt Kaleun min. 3 Ster Holz, am anderen Morgen behauptet er, ich wäre es gewesen…
Frühstück um 8, Frühstück ist recht ordentlich für Italien, der Kaffee aus dem Automaten ist spitze (warum schafft man das in Deutschland nicht?), der Saft aus dem Automaten auch.
Technischer Dienst, Kaleun bekommt einen Schluck Öl von mir und die SV auch.
Aufgepackt und los, ca. 9.15
Ich fahre voraus, nächstes Ziel Molvenosee; Dabei lass ich mich zuerst von google leiten und so fahren wir die SS421 über Spormaggiore.
Besser wäre es tatsächlich gewesen der Beschilderung zu folgen, dann hätten wir die SP64 über Fai della Paganella genommen.
Egal. GAAS!
Attila und Fabian fahren voraus, dabei überholen die einen Opa im Fiat Panda.
Der fährt in der nächsten Ortschaft einfach sein Tempo weiter und überholt die beiden wieder. Was haben wir gelacht!
Weiter am Molvenosee entlang, Sarche, Dro, Arco.
Zwischendurch Kaffeepause.
Der Verkehr geht, es sind aber ein paar Idioten unterwegs.
Spätestens ab Torbole wird der Verkehr ungemütlich und die Temperatur steigt über ein gesundes Maß an. Wir schlängeln uns durch soweit es geht.
Ostseite Gardasee, viel Verkehr, vorne ein Bus, kein Vorbeikommen.
In den Tunnels mit doppelt durchgezogenen Linien überholen uns einige Roller…
Malcesine, Cassone.
Ich hab Attila recht genau beschrieben wo wir links aus dem Kreisverkehr müssen, er bleibt zumindest stehen so daß ich die richtige Richtung andeuten kann.
Ich fahre nach Gefühl den Berg rauf.
Wir fahren, wie beim letzten Mal, an der Abzweigung nach oben vorbei, es wäre eine 330° Kurve auf die Via Ugo Foscolo.
Spätestens an der Kirche merke ich daß etwas nicht stimmt, bis das die anderen merken sind wir wieder in Brenzone auf der Gardasee Orientale.
Also, googlemaps eingeschaltet, aus unserer jetzigen Richtung erkennt man auch den Abzweig.
Als ich mir sicher bin, daß es nur noch der Straße nachgeht, gebe ich Zeichen.
Kaleun schießt vorbei, GAAAS!
Das ist jetzt astreines GS Geläuf, lange sehen wir ihn nicht, dann ist er weg.
Fabian hinterher, dann ich, am Schluß Attila.
Kaleun wartet breit grinsend auf dem Parkplatz oben.
Attila beschwert sich, ich verspreche ihm weitere schöne Straßen.
Die Straße da rauf ist ein geteerter Mulipfad, einspurig, Rechtskehren nicht einsehbar, Teerdecke ziemlich kaputt, stellenweise > 20% Steigung.
Im unteren Teil sieht man noch ab und zu den Gardasee, im oberen Teil fährt man im Wald.
Runter fahren möchte ich das nicht müssen, oben steht auch ein Schild mit allen möglichen Warnungen und Verboten.
Das mit dem Runterfahren stört allerdings andere nicht, während wir die frische Luft am Parkplatz genießen fahren sicher 10 Moppeds an uns vorbei, nach unten.
Viel Spaß!
Weiter immer der Straße nach, in Caprino Veronese Kaffeepause.
Die BMW lässt sich etwas schlechter schalten.
Anstatt weiter oben am Berg zu fahren führt Attila uns ins Tal, über Zuane Osteria nach Rivalta, von dort fahren wir die SS12 nach Norden bis Strunz.
Ähh Sdruzzinà.
Wir haben Glück, im Tal ist alles für eine Horde Radfahrer aufgebaut, die gleich vorbei kommen soll. Die Straße vor uns ist frei, evtl. von Norden her gesperrt? Egal.
Jetzt kommt das zweite Highlight des Tages der Passo Fittanze della Sega.
Im unteren Teil halbwegs ausgebaut und in den Linkskehren atemberaubende Blicke auf das Etschtal, ober enger und durch den Wald, stellenweise etwas rutschig.
Voraus dürfen Kaleun und Fabian fahren, dann Attila, an Schluß ich.
Bei mir läufts heute nicht so rund, ich bin ständig im falschen Gang unterwegs und mache auch auf der Bremse nur Unsinn.
Auf einmal hinter mir etwas blaues, ich gebe den Kampf nach kurzer Zeit auf und lasse das Mädel mit einheimischer Nummer vorbei.
Sie hängt noch kurz hinter einer Dose an den anderen und ist dann verschwunden.
Oben großes Grinsen.
Wir taufen den Pass Frizzante weil er so schön ‘at geprickelt!
Weiter bis kurz vor Erbezzo, dann links die SP13 bis Velo Veronese.
Die Abfahrt zur Malga San Giorgo verpassen wir leider und wenn derjenige mit Ortskenntnis hinten fährt, hilft es nix.
Schon vor Velo Veronese lässt sich die BMW nur noch schlecht schalten, das Getriebegehäuse ist heiß, die Kupplung trennt schlecht.
Letzteres lösen wir durch Nachstellen des Zuges, der ist neu und hat sich wohl etwas gelängt.
Das Getriebe…irgendwo musste das Öl an der Schwingenlagerung ja herkommen…
Wir machen die Einfüllschraube auf, es kommt nichts, des Öl sollte normalerweise bis zur Unterkante der Einfüllöffnung stehen. Der kleine Finger ertastet auch nix.
Das Öl scheint in den Kardan (der stellenweise trocken läuft) verschwunden zu sein.
Was tun?
Autowerkstatt suchen, die findet Attila per google an der Route, wir rollen weiter die SP13, finden dann die Tankstelle mit Werkstatt, zum Glück ist einer da.
„Boungiorno, a di olio di transmissione?“
Wir werden verstanden und der Meister kommt mit der Getriebeölpumpe, fragt ob 75W90 passt und füllt dann 0,5 L ins Getriebe, da gehören 0,8 L rein.
Nach den 0,5 L kommt bei gezogenem Pumpenrüssel ein Schluck Öl raus, wir schrauben zu.
Ich frage noch nach einer Flasche zum Mitnehmen, wir bekommen eine 1 L Flasche, die er uns noch füllt.
EUR 22,50 sagt die Rechnung, wir drücken ihm 25 in die Hand.
Die BMW läuft wieder!
Weiter ins Tal.
Irgendwann stellen wir fest, daß wir wohl zu weit sind, wir hätten in Vestenanova nicht geradeaus fahren sollen sondern links Richtung Vicenca.
Ich frage googlemaps und lasse mich von der Tusse über Vestenanova und Bracchi Richtung San Pietro Mussolino schicken, das letzte Stück ist einspurig, schlecht geteert und macht keinen Spaß.
Rauf nach Altissimo, SP44, man kanns laufen lassen, also GAAAS!
Runter nach Valdagno, Attila und Fabian voraus, als Kaleun und ich ankommen warten sie am Kreisverkehr, Fabian und Kaleun hätten zwischendurch fast noch ein paar Hühner zum Abendessen erlegt.
Nachdem es mir da nicht gefällt und ich lieber in einer Bar sitze als am Straßenrand fahre ich einfach weiter, warte bis sich die anderen eingereiht haben und suche eine Bar.
Nachdem wir schon vorher beschlossen haben, daß wir heute hier pennen gibts zum Espresso und zum Wasser ein kleines Bier.
Schlaufon raus, Unterkunft ein paar hundert Meter weiter gefunden, wie fast immer das billigste; Hotel / Ristorante / Pizzeria Roma.
Wegen Einbahnstraßen außenrum hingefahren, Zimmer klargemacht, Moppeds stellen wir auf den kostenlosen Motorradparkplatz 100 m vom Hotel.
Abgepackt, Zeug aufs Zimmer, sind wir hier im Schwimmbad?
Es riecht gewaltig nach Chlor, also Fenster auf.
Ansonsten hat das Hotel alles was man braucht, Einzelbetten, Klo, Dusche, alles sauber.
Stadtfein gemacht, Bier!
Dann sind wir eine Runde durch die Stadt spaziert und haben u.a. eine schöne alte Guzzi bewundert.
Zum Abendessen gehen wir in das Ristorante unseres Hotels, das Essen schmeckt, der Abend wird lustig.
Tageskilometer: ?
Tagesempfehlung: Frizzante
Samstag
Frühstück gegen 8, Caffè, Saft, mit Marmelade oder Pudding gefüllte Croissants, außerdem auf Wunsch eine belegte Semmel mit Salami und Käse.
Passt.
Gegen 9.15 Aufbruch Richtung Recoaro Terme, leider lassen wir den Weg über Recoaro Mille links liegen.
Dort die Südrampe des Passo Campogrosso raufgefahren, die Nordrampe ist schon seit vielen Jahren gesperrt.
Was hier auffällt bzw. schon an Vorabend aufgefallen ist:
Das Agno Tal ist anscheinend das letzte Refugium der in freier Wildbahn nur noch sehr selten anzutreffenden Fiat Panda, besonders der Panda 4x4.
Ich meine damit die kantige Blechkiste, die andernorts normalerweise 5 Jahre nach Kauf den Rosttod gestorben ist, nicht den neuen Panda.
Jede zweite Dose hier ist einer, 4 Stück hintereinander auf der Straße sind keine Seltenheit.
Anfangs amüsieren wir uns über das vermehrte Auftreten, später bekommen wie vor Staunen den Mund nicht mehr zu.
Passo Xon, lockeres Kurvenschwingen bis Valli del Pasubio.
Runter, getankt, technischer Dienst…die BMW hat noch genügend Öl im Getriebe.
Weiter über den Pian delle Fugazze, GAAAS!
Gefahren bis Parrocchia, dann links Richtung Camposilvao abgebogen.
Die Straße ist schmal und hat neun Kehren nach oben bis man wieder am Pian delle Fugazze rauskommt. GAAS!
Das Stück über Camposilvano ist fast schöner als der Pass.
Wieder Richtung Valli del Pasubio, denn links weg auf den Passo Xomo.
Eine einspurige Straße durch den Wald, keine 3 m geradeaus, zum Glück fast kein Verkehr.
Oben angekommen gibt’s einen Espresso und Limonade.
Wer Lust hat zu wandern geht von hier die strada delle 52 gallerie hoch.
Wir rollen nach Posina runter, im oberen Teil ist die schlaglochübersähte Straße stellenweise mit Moos bewachsen, was die Sache nicht einfacher macht.
Oben hätte man auch nach Osten abbiegen können, auf der Karte sieht es so aus als könne man dort über Pozza wieder nach Valli del Pasubio fahren. Auf die Schnelle hab ich nichts gefunden was gegen die Befahrung spricht, man ist ja noch öfter in der Gegend…
Wir haben Hunger und deswegen Attila beauftragt an geeigneter Stelle stehen zu bleiben.
Macht er, am Ortseingang von Posina, rechts ist ein großes Schild „Gasthaus“, davor ein paar Bänke und Tische.
Als wir ankommen, steht dort schon eine dicke Harley mit Schweizer Kennzeichen, der Fahrer empfiehlt uns die Gnocchi.
Die Wirtin erscheint und zählt auf, zur Auswahl stehen Gnocchi, Bigoli und Canederli, Attila nimmt letztere in Brodo, Kaleun und Fabian die Gnocchi, ich die Bigoli.
Die Wirtin kommt wieder, deckt den Tisch recht schön und bringt das Essen.
Dazu gibt’s 7 verschiedene Soßen, alles regionale Spezialitäten, sehr lecker.
Beim Entsorgungsgang fällt auf, daß das Gasthaus im hinteren Teil noch riesengroß und sehr gut besucht ist.
Als wir dasitzen und essen kommt auch eine Gruppe aus der Gegend von Stuttgart aus Richtung Pass an, dabei so ein Dreirad. Sie sind unschlüssig ob sie stehen bleiben sollen zum Essen, uns kommt es so vor, als fänden sie für das Dreirad keinen Parkplatz.
Selbst schuld wer mit sowas rumfahren muß…
Gut gestärkt geht es weiter Richtung Arsiero, dort am Ortseingang links Richtung Tonezza del Cimone auf den Passo della Vena.
GAAAS!
Auf dem Weg nach oben überholen wir zwei Moppeds mit Kennzeichen aus Bochum (?) die ziemlich flott unterwegs sind.
Oben biegen wir links ab, Folgaria ist in diese Richtung ausgeschildert.
Weiter geht’s über den Valbonapass, die Gegend ist sicher sehr schön, vor lauter Nebel sehen wir aber nichts davon.
Wir orientieren uns jeweils am Rücklicht des Vordermannes und kriechen über den Pass.
Wir verleihen Attila die Nebelführermedaille.
Runter über den Passo Coe, als wir dort stehen und die Landschaft bewundern fahren auch die beiden Bochumer vorbei, das eine Mopped sieht nach einer blauen SV aus.
Folgaria, dann rechts auf den Passo Sommo, nix besonderes.
GAAAS!
Über Carbonare und Virti geht es Richtung Passo Vezzena.
Auf der Strecke kommen uns Horden von Motorrädern entgegen.
An der Albergo Monte Rovere merkt Attila zum Glück, daß er am Abzweig zur Kaiserjägerstraße vorbeigefahren ist, wir drehen um und fahren die Kaiserjägerstraße ins Tal.
Die ist stellenweise zweispurig und rel. gut geteert, stellenweise einspurig mit schlechtem Belag.
Dort kommen uns auch einige dicke Eimer entgegen, große BMW GS, aufgekoffert wie für eine Expedition ans Ende der Welt, nur fahren können die Leute diese Dinger nicht auf engen Straßen und so kommt es zu einigen brenzligen Situationen.
Da der Abzweig nach Caldonazzo gesperrt ist fahren wir runter nach Levico Terme und setzen uns in eine Bar.
Café, Wasser, Schlafplatz suchen.
Das Schlaufon spuckt in 30 min. Entfernung was Günstiges aus, also googlemaps angeworfen und hingefahren.
Hotel Tomei in Vattaro, wie die Vorgängerhotels hat es auch schon bessere Zeiten gesehen, ist aber sauber und preisgünstig; Bett, Dusche, WC und Frühstück reichen ja, die Möglichkeit zu Abend zu essen oder eine Bar werden natürlich gerne mitgenommen.
Zimmer beziehen, Begrüßungsbier an der Bar.
Die Moppeds dürfen wir wegen angesagtem Regen unter dem Balkon / am Haus parken.
Fein gemacht, gefragt, ob wir auch hier etwas zu essen bekommen, nachdem das bejaht wurde einen kleinen Spaziergang gemacht und dann ab zum Essen.
Essen gabs im Hinterzimmer der Bar, zuerst Spaghetti Aglio e Olio, dann gemischtes Fleisch vom Grill und Pommes, einfach aber lecker.
Zum Essen Rotwein, danach einen Café Corretto der gut korrigiert war….
Auf unserem Spaziergang hatten wir noch Bier gekauft, wir haben im Anschluß ans Abendessen eine kleine Balkonparty veranstaltet bis das Gewitter auch uns erreicht hat.
Tageskilometer: ?
Tagesempfehlung: Arsiero – Passo della Vena
Sonntag
8 Uhr Frühstück, italienischer Süßkram, Schinken / Käse, Rührei gabs auch noch.
Aufgepackt, 9.15 los.
Heute war Kultur angesagt.
Auf dem Weg vom Passo Sommo zur Kaiserjägerstraße sind wir fast am Werk Gschwedt / Forte Belvedere vorbeigefahren, einer österreichisch-ungarischen Festung von kurz vor dem ersten Weltkrieg.
Man kann die Festung besichtigen, es befindet sich ein gut gemachtes Museum im Inneren.
Gegen 9.30 waren wir da, das Museum öffnet um 10.
Moppeds abgestellt, überlegt was wir alles auf dem 10 minütigen Fußmarsch zur Festung mitnehmen wollen und dann mit Jacken und Helmen losgezogen.
Ich müsste fast mal eruieren, ob ich ein Herumschloss an der SV habe…
Früher hatten wir immer die „Italien-Kette“ mit Vorhängeschloss dabei, um Jacken und Helme am Mopped zu sichern, gekauft haben wir das Ding 1999 auf Elba.
Mit dem Ding griffbereit im Tankrucksack erledigen sich auch die „wo packe ich meinen Morgenstern hin, um Idioten eins auf die Windschutzscheibe zu geben“ Phantasien.
Durch den zum Glück kühlen Wald reinspaziert und uns die Zeit bis zur Kassenöffnung mit Besichtigung der Außenanlagen vertrieben.
Der Blick ins Tal ist gigantisch, man kommt sich vor wie in einem Spielzeugeisenbahnland.
Helme und Jacken haben wir beim Kassenhäuschen auf einer Bank liegen lassen, wo möchte das Zeug auch hin ohne Geld.
Dann das Museum besichtigt, schon eindrucksvoll.
Gegen 11.30 wieder raus, mittlerweile war es recht warm.
Café, Wasser, weiter.
Wir wollten eigentlich wieder ins Suganatal, dann über Castello Tesino, Passo Brocon, Passo Rolle nach St. Michael / Eppan fahren, in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit habe wir uns das aber gespart und sind wieder die Kaiserjägerstraße ins Suganatal gefahren, dort ein Stück Schnellstraße bis Borgo, dort getankt.
Auf der Kaiserjägerstraße weniger Verkehr als gestern.
Und natürlich verpassen die drei voraus fahrenden den Abzweig vor dem Monte Rovere, ich fahre rein und warte…Kaleun hab ich noch vorbei fahren sehen sind die anderen beiden schon unten oder sind sie auch vorbei gefahren?
Kurz darauf kommen alle drei daher.
Dann auf den Passo Manghen, Tagesempfehlung.
Im unteren Teil schönes Kurvenschwingen, oben ein paar Kehren.
Attila und Fabian vorne, dann Kaleun und ich.
Im unteren Teil ein Schild „60“, darunter ein Fahrrad abgebildet.
Von mir aus dürfen die da gerne mit 60 rauffahren…
Nach der nächsten Kurve dann die wahre Bedeutung, es sollte wohl:
Achtung, 60 Radfahrer stehen im Weg! bedeuten.
Unten überholen wir auch zwei holländische Sportwagenfahrer, wir haben uns gewundert, wo die die Anhängerkupplung haben….
GAAAS!
Runter dann Fabian und Kaleun vorne, dann Attila und dann ich; Bergab mag der Attila nicht. Ich kann es nicht mitansehen und überhole, später, im unteren Teil, als die Straße wieder breit wird und keine engen Kehren da sind geht es ihm genauso und er überholt mich.
Unten gibts eine Bar, Mittag.
Café, Wasser, ein kleines Bier und eine Art Hamburger.
Wir schauen den vorbeifahrenden Mopped zu, lästern, treiben Photosynthese…
Dann geht weiter, im Tal nehmen wir die SS48 nach Auer.
Verkehr geht, trotzdem hängen wir im Tunnel in einer Kolonne fest.
Und überholen 4 Einheimische trotz doppelt durchgezogener Linie, so wie die vorbeifahren rechne ich nicht damit die nochmal zu sehen.
Als der Tunnel vorbei ist und die Linie zumindest nicht mehr doppelt entzerrt sich das Ganze, ich als letzter lande hinter zwei der Moppeds, die überholt haben und schwungvoll geht es ins Tal.
Über die SS12 und die Etsch, unter der Autobahn durch, Attila biegt dann Richtung Tramin ab, er will sicher die Hitze im Tal genießen.
Ich biege Richtung Kaltern ab, die anderen beiden im Schlepptau, Attila kommt nach.
GAAAS! Hier ist es heiß!
Vor dem Kalterer See wird der Verkehr dichter, wir tanken nochmal und verwerfen aus Zeitgründen die Idee den Mendelpass rauf und runter zu fahren.
Nachdem es an der Tanke nur self service gibt und keine Kippen probieren wir in St. Michael / Eppan unser Glück, natürlich gibts da Sonntag auch nix.
Es gibt aber zumindest einen Automaten den wir mit googlemaps finden, das alleine hilft aber nichts…man benötigt einen Altersnachweis, ein deutscher Perso oder EU-Führerschein werden nicht akzeptiert.
Zum Glück für die Raucher holt gerade ein Einheimischer Zigaretten den wir um Hilfe bitten, mit seinem Ausweis geht’s.
Jetzt geht’s ab zum Karl.
Der Karl hat einen Gasthof in der Nähe, wir waren früher sehr oft mit den Motorrädern da (als die alte Scheune noch stand und man im Heu schlafen konnte), außerdem gibt es in der Nähe einen Zeltlagerplatz auf dem wir alle viele Ferien verbracht haben.
Großes Hallo, wir waren ewig nicht mehr da.
Begrüßungsbier, Zimmer beziehen, fein machen.
Bier / Brotzeit, dann lassen wir uns vom Karl eine Flasche Wein und vier Gläser geben und gehen auf den Lagerplatz.
Bei schöner Aussicht über Bozen und auf die Demolierten genießen wir unseren Wein.
Danach geht’s zurück, Abendessen.
Es gibt Krautsalat mit Speck und Spareribs mit Knödeln, sehr lecker.
Wir lassen den Abend bei Wein ausklingen.
Tageskilometer: ?
Tagesempfehlung: Passo Manghen
Montag
Nach einem kräftigen Frühstück mit Spiegelei und Speck geht es gegen 9.15 los.
Wir hatte überlegt über Mendelpass , Gampenjoch und Jaufenpass raus zu fahren, haben uns dann aber aus Zeitgründen dagegen entschieden, Attila musste um 15 Uhr zuhause sein.
Runter nach Bozen, leider ist eine Straße auf dem direkten Weg Richtung Penser Joch gesperrt, Umleitung ist keine ausgeschildert unud so verfranzen wir und im Gewirr der Einbahnstraßen.
Kaleun und Attila wollen sich schon zur Brenner Bundesstraße durchschlagen, ich ziehe das Schlaufon raus und Tante google leitet und mit dreimal abbiegen zur richtigen Straße, als ich mir sicher bin, daß man nur noch geradeaus fahren muß, lasse ich die anderen vorbei.
Ist es echt so schwierig das Ding in den Tankrucksack zu legen?
Man muß ja nicht mal dauernd drauf schauen, in der Stadt reicht es völlig das Ding auf volle Lautstärke zu stellen und man hört alles.
Wenig Verkehr, warm, ich bin froh heute früh keinen Pulli mehr angezogen zu haben.
Ein Warmwestenmopped, dahinter 2 Radfahrer.
So langsam wie der auf dem Mopped fährt fange ich an zu überlegen ob die zusammengehören, als aber dann ein Radfahrer zum Überholen (bergauf) ansetzt verwerfe ich den Gedanken wieder.
Wir überholen drei Moppeds aus NEA.
Oben auch warm, die übliche Versammlung an Moppeds, runter.
Unsere Bar in Sterzing hat leider montags geschlossen und so fahren wir noch ein Stück brenneraufwärts, trinken dann Café und Limo.
Kurz vor dem Brenner hängen wir wegen Baustelle in einer Kolonne, uns überholt ein Roller.
Ein Stück weiter vier dick aufgekofferte Motorräder, Fahrer mit Warnweste.
Die brauchen sie auch, ich hab das Stück schon Radfahrer schneller rauffahren sehen, wir kommen nicht vorbei, auch der Roller nicht, Gegenverkehr.
Zum Fremdschämen.
Dann in Österreich endlich vorbei, es geht mit wenig Verkehr runter.
Fabian pennt heute, auf einer langen Geraden, die nicht tempobeschränkt ist, auf der es kein Überholverbot gibt und keinen Gegenverkehr verpennt er zu überholen!
Mir reichts, ich überhole dafür, muß er eben hinter mir fahren.
Aufgrund der rund gefahrenen Reifen beschließen wir diese wieder eckig zu fahren und kaufen uns beim Tanken eine Vignette und fahren in Innsbruck Süd auf die Bahn.
Diese zieht sich, Tempo 100 (IGL), es ist heiß.
Wir bleiben einmal stehen, dann fahren wir Kufstein Nord von der Bahn runter und über Sebi nach Aschau / Chiemgau.
Die Strecke von Sebi bis zur deutschen Grenze hat ein paar Kehren und macht Spaß, oben geht es teilweise recht eng bis Aschau.
Dort laufen wir auf ein Mädel auf einem Kackstuhl auf die im Blümchenpflückermodus unterwegs ist, vorbei!
Weiter über Bernau, Prien, Rimsting, Mauerkirchen, Bad Endorf, viel Verkehr, heiß!
Wer taucht vor uns wieder auf? Die Blümchenpflückerin.
Merke: Wenn man den Weg nicht kennt, sind andere, die langsamer fahren, oft schneller!
GRRR!
Halfing, Griesstätt, B15, Soyen.
Attila wird von seiner Familie stürmisch begrüßt, es gibt Café und Kuchen.
Kurz darauf fahren Kaleun und ich weiter, Fabian bleibt noch, um dann später kurz vor dem Gewitter in München anzukommen.
Kaleun und ich fahren über Gars, dort trennen sich unsere Wege.
Natürlich müssen wir in Soyen noch am Bahnübergang stehen bleiben, es ist heiß!
Ich fahre ereignisarm heim und bin gegen kurz vor 4 daheim.
Gesamtkilometer: 1349
Viel gefahren sind wir nicht, dafür waren die Abende umso lustiger.
Mit dem Tempo hätten wir das ausgearbeitete Programm im Jura nie geschafft, war wohl besser daß dort das Wetter schlecht war; Hat trotzdem Spaß gemacht!
ciao, Jockel
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Re: Pandapark
Dankeschön für den wieder sehr kurzweiligen Bericht und die Fotos. Deine Schreibe macht wirklich Spaß zu lesen...




Ich lehne es ab, eine Schlacht des Geistes mit einem unbewaffneten Gegner zu führen
Schwester vom Oberkaputnik & Tantchen der Nichte
Mutti vom Schilfgras
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Re: Pandapark
Hi,
ciao, Jockel
danke!heikchen007 hat geschrieben: ↑24.06.2024 18:54Dankeschön für den wieder sehr kurzweiligen Bericht und die Fotos. Deine Schreibe macht wirklich Spaß zu lesen...![]()
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ciao, Jockel
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Re: Pandapark
Ciao Jockel.
Danke für den tollen Bericht. Spassig zu lesen..als ob man dabei gewesen wäre.
Hab schön gelacht beim Opi mit dem Panda
Paar nette Abschnitte eurer Tour werd ich mir auch mal raussuchen.
Die SS42 und dann über SS39 ab Edolo hoch ist auch nen nettes Stück. Nur SS42 Südwärts Richtung Gardasee nervig. Auch wie bei euch einspurig, Überholverbot und so Platten wie aufnem alten Flugplatz die einen ordentlich durchschütteln. Das zieht sich ewig.
Hand zum Gruss
Danke für den tollen Bericht. Spassig zu lesen..als ob man dabei gewesen wäre.
Hab schön gelacht beim Opi mit dem Panda

Paar nette Abschnitte eurer Tour werd ich mir auch mal raussuchen.
Die SS42 und dann über SS39 ab Edolo hoch ist auch nen nettes Stück. Nur SS42 Südwärts Richtung Gardasee nervig. Auch wie bei euch einspurig, Überholverbot und so Platten wie aufnem alten Flugplatz die einen ordentlich durchschütteln. Das zieht sich ewig.
Hand zum Gruss

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Re: Pandapark
+1Nordisch81 hat geschrieben: ↑25.06.2024 20:54Danke für den tollen Bericht. Spassig zu lesen..als ob man dabei gewesen wäre.


"Age is not a question of numbers"
Scheisse ist, wenn der Furz was wiegt !
ab 11:05 - wie geil !!
W. Müller, Rennfahrer † 28.06.2020
"The lightness is the secret" M.T.
Scheisse ist, wenn der Furz was wiegt !
ab 11:05 - wie geil !!
W. Müller, Rennfahrer † 28.06.2020
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Re: Pandapark
Hi,
ciao, Jockel
Da war ich vor ein paar Jahren auch unterwegs.Nordisch81 hat geschrieben: ↑25.06.2024 20:54...
Paar nette Abschnitte eurer Tour werd ich mir auch mal raussuchen.
Die SS42 und dann über SS39 ab Edolo hoch ist auch nen nettes Stück. Nur SS42 Südwärts Richtung Gardasee nervig. Auch wie bei euch einspurig, Überholverbot und so Platten wie aufnem alten Flugplatz die einen ordentlich durchschütteln. Das zieht sich ewig.
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ciao, Jockel
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Re: Pandapark
Hi,
ciao, Jockel
macht nix, der Bericht läuft nicht weg.jubelroemer hat geschrieben: ↑26.06.2024 20:52
+1- bin leider erst vorhin dazu gekommen den Bericht ganz zu lesen
.
ciao, Jockel
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