Yajirobis Reisebericht Italien


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Yajirobi
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Yajirobis Reisebericht Italien

#1

Beitrag von Yajirobi » 16.07.2012 23:39

Hallo liebe Gemeinde, wie in diesem Fred ja bereits angekündigt, http://www.svrider.de/Forum/viewtopic.php?f=6&t=83825 war ich die letzten beiden Wochen in Italien und anschließend in Frankreich. Meine Erfahrungen möchte ich euch nicht vorenthalten.
Die Reise:
Los ging es am 01. Juli um 23:11 mit dem Autozug von Hildesheim nach München Ost. Nach einer mehr schlecht als rechten Zugfahrt mit einem besonders lauten Schnarcher, der BMW HP2 Supermoto fuhr und einem rüstigen Rentner-Pärchen im Abteil, ging es am nächsten Morgen um 6:38 auf nach Bozen. Die Strecke, die ich hierfür auserkoren hatte, habe ich aus einem Fireblade Forum, weil ich hier Nichts fand ich aber getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ eine tolle Route suchte. Mit tyre dann das Ganze auf das neu erstanden TomTom Rider geladen und los gings. Folgende Wegpunkte bin ich abgefahren:
münchen - bad reichenhall - lofer - saalfelden - großglockner - heiligenblut - lienz - toblach - cortina d'ampezzo - passo di falzarego - arabba - canazei - pordoijoch - vigo di fassa - karerpaß – bozen
Und was soll ich sagen, die Strecke war 1a. Ohne zu übertreiben, war das wohl das Geilste was ich mit dem Motorrad je gemacht habe. Erst über den Großglockner, wo es allerdings etwas kalt wurde, nach Heiligenblut und dem Rat gefolgt dort eine Pizza zu essen, die sehr gut sein sollte- war sie dann auch tatsächlich. Anschließend über die atemberaubenden Pässe nach Bozen; Grödner Joch, Stellajoch, Pordoijoch, Passo di falzerego und Karerpass. Für mich als Alpen- und Passneuling das Größte. Landschaftlich einfach wunderschön und absolut faszinierend. Zum Heizen kommt man eigentlich gar nicht, weil man dauernd am Staunen ist, und die wenigen Autos, die sich die engen Pässe zumuten, wurden wie vom Wind getragen überholt.
Nunja wie dem auch sein, bin ich am Abend um 19:30 glaube ich, in Bozen im Hotel eingetroffen. Nachdem ich freundlich auf deutsch empfangen wurde und eincheckte, stellte ich meine kleine in der Tiefgarage ab. Im Hotel wurde dann erstmal ordentlich gegessen und geduscht.
Die Strecke für den nächsten Tag hab ich mir dann auf dem Rider selbst geplant. Die Punkte, die ich abfahren wollte, habe ich auf dieser ziemlich tollen Übersicht http://www.motorradonline.de/reise/foto ... /330607?#2 mit dem Handy herausgesucht. Irgendwie hatte ich den zweiten Tag der Reise zu Hause nicht geplant. Die Planung verlief dann aber nach anfänglichen Schwierigkeiten doch erstaunlich gut. Meine Reise am zweiten Tag sollte mich über das Stilfserjoch führen, das übrigens von Bormio kommend wesentlich schöner zu fahren ist, weil die Auffahrt eine deutlich besseren Streckenführung und Belag hat. Ich kam allerdings von der anderen Seite, was aber auch in Ordnung war. Nach dem Stilfserjoch fuhr ich über den Passo di Gavia und Passo del Tonale zum Passo dello foppa und dann Richtung Lago Maggiore. Den erreichte ich ziemlich erschöpft um ca 20:00 Uhr.
Die Tage am Lago verbrachte ich meist tagsüber mit Relaxen bis um ca fünf bis sechs Uhr, weil es zum Fahren viel zu heiß war. Abends bin ich die Strecken, die ich aus dem Reiseführer Oberitalien von Tante Louis hatte, abgefahren. Im Vergleich zu den Pässen in Südtirol allerdings eine Enttäuschung. Vor allem wegen des vielen Verkehrs, aber auch wegen der Streckenführung. Wie kleine Schätze waren dann die sehr sehr kleinen Pässe abseits der Seen, die ich ab und zu abgefahren bin. Erwähnt werden muss allerdings die Alpe die Neggia, die es mit den Pässen in Südtirol locker aufnehmen kann. Ein absoluter Traum.
Am Sonntag ging es dann nach einer Woche auf in Richtung Frankreich. Ich wollte unbedingt noch einen Pass mitnehmen und so wählte ich die Option „Kurvenreiche Strecke“. Das Rider führte mich dann unter anderem über den St. Gottardo (nicht Autobahn) und den Sustenpass durch die Schweiz in Richtung Deutschland. Dort durch den ebenfalls schönen Schwarzwald Richtung Freiburg und dann ins Elsass, wo meine Schwester wohnt und das Ziel der Reise lag. Die Fahrt wurde gen Ende ziemlich anstrengend und ich freute mich abends wohlbehalten im Elsass einzutreffen.
Das Equipment:
Ich hatte einen Krauser K3 Koffer mit Krauser Haltesystem, zudem ich gleich noch kommen werde und einen ca. 20 Liter Held Tankrucksack. Gepäck hatte ich viel zu viel mit. Eine lange Hose hätte ebenso wie nur ein Pullover gereicht. Dennoch hab ich alles nötige verstaut bekommen. Eine ziemlich enttäuschende und ärgerliche Sache muss ich euch allerdings noch bezüglich des Krauser Haltesystems erzählen. Als ich am Lago meine Sachen für einen kleinen Bade-Trip packen wollte, bemerkte ich, dass die Aluhalterung des Koffers gerissen war. Siehe Bilder. Ich konnte das zunächst gar nicht fassen und regte mich ziemlich auf. Ich dachte Krauser stünde für Qualität. Warum ausgerechnet dieses tragende Teil aus GUS Alu sein musste und die Halteplatte aus schwerem Stahl hat sich mir nicht erschlossen. Wie dem auch sei musst ich die Halterung für den Koffer umbauen, was mir auch, durch ein paar zusätzliche Löcher in der Halteplatte und der Abnahme des Soziussitzes gelang.
Meine neuen Pirelli Angel ST schlugen sich recht wacker, allerdings rutschten sie bei der Auffahrt von einem Pass- ich weiß nicht mehr welchem, bei zügiger Beschleunigung recht doll. Ich hab das dann zum einen auf den Belag, zum anderen auf meine, nun an die Pässe angepasste und in diesem Moment recht aggressive Fahrweise, zurückgeführt. An anderer Stelle ist mir das allerdings nicht mehr passiert.
Für die nächste Reise kaufe ich mir dann auf jeden Fall noch eine Helmkamera, das lohnt sich auf jeden Fall!
Zum Moped:
gibt’s nicht viel zu sagen; die kleine fuhr und fuhr und wenn sie selbst könnte führe sie wohl immer noch. Genug Power für die Pässe hat sie auf jeden Fall. Ich hab noch ein größeres Ritzel drauf, aber mit dem Originalen sollte es auch absolut machbar und bequem sein.

So, das war mein kleiner Reisebricht. Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich die Reise auf jeden Fall gelohnt hat. Trotz der Spritpreise von bis zu 1,80 in Italien.
Dateianhänge
Kopie von DSC_0052.JPG
Auffahrt Stilfser Joch
Kopie von DSC_0068.JPG
Kaputte Halterung
Kopie von DSC_0075.JPG
Am Logo Maggiore
Zuletzt geändert von Yajirobi am 19.07.2012 19:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#2

Beitrag von Yajirobi » 16.07.2012 23:45

Die beiden Bilder schieb ich noch nach, wenns genehm ist:
Dateianhänge
Kopie von DSC_0089.JPG
Mit neu gebastelter Halterung
Kopie von DSC_0061.JPG
Auffahrt Stilfser Joch
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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#3

Beitrag von cruysen » 16.07.2012 23:58

Schöner Bericht!
Vielen Dank dafür. Bekommt man richtig fernweh!
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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#4

Beitrag von IMSword » 18.07.2012 0:15

Erinnert mich irgendwie fast an mein 1. Mal :D
Der Blick vom Stilfser Joch is doch immer wieder Hammer.
Schön, das es dir so gefallen hat.
Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's

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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#5

Beitrag von sandra » 18.07.2012 8:42

Klasse Bericht!
In Gedanke konnte man gut mitfahren :)

Das mit dem Koffersystem ist echt ärgerlich. Aber du hast ja anscheinend eine sehr gute Reparatur Lösung gefunden.

Warst du denn allein gefahren oder mit mehreren Leuten?
Grüße sandra
------------------------------
R.I.P. geliebte Oma und Opa :-(
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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#6

Beitrag von Munky » 18.07.2012 9:48

er is alleine gefahren.

schade ich hab jetzt kommende woche erst urlaub.
wäre sonst echt gerne mit dir gefahren!

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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#7

Beitrag von heikchen007 » 18.07.2012 21:16

Schöner Bericht. :top: Kann deine Begeisterung gut nachempfinden. Geht mir z.B. in der Sella-Runde auch jedesmal so.
Ich lehne es ab, eine Schlacht des Geistes mit einem unbewaffneten Gegner zu führen

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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#8

Beitrag von CrashKid » 18.07.2012 21:32

he, er ist zurück :D
und spaß hats alleine auch gemacht. siehste!
zum rutschen: manch schöne strecke hat echt nen belag bei dem du denkst du fährst auf schmierseife. ich glaub das machen die absichtlich...
Ich bin heute so motiviert, ich könnte Bäume ansehen!


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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#9

Beitrag von Unrockstar » 18.07.2012 23:00

Liest sich gut und macht auch Bock endlich sich mal wieder draufzuschwingen ;) bier
"Wenn ich das nicht überlebe, bringe ich Dich um!"

Plan B

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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#10

Beitrag von Dragol » 18.07.2012 23:53

Danke für den Kurz-Report.

Es gibt vereinzelt Pässe die immer extrem glatt sind. Am Passo de Giau z.B. rutscht jeder Reifen (bei zügiger Gangart).

Im Bereich der Dolomiten scheinst Du einiges ausgelassen zu haben - da musst Du leider noch mal hin. ;)

Mit dem gebrochenen Träger - schreib direkt den Hersteller an.
Kein Hersteller von gutem Ruf will sowas auf sich sitzen lassen. Je nach Verhandlungsgeschick bietet man sich "notfalls" an nach weiteren 10.000 Testkilometern einen Zwischenbericht zum Ersatzteil zu melden ...


Gruß: Dragol
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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#11

Beitrag von Yajirobi » 19.07.2012 19:49

Hey Leute, danke für das positive Feedback zum Bericht. Ja, ich bin allein gefahren aber Spaß hat es allemal gemacht, wie man glaub ich aus dem Bericht herauslesen kann. Trotzdem möchte ich das nächste Mal gerne mit anderen zusammenfahren, damit man sich auch einfach mal austauschen und gegenseitig sagen kann wie toll das ganze ist :D . @dragol ja. in den Dolos habe ich einige Pässe ausgelassen, aber nur weil ich weiter musste. Dafür bin ich manche zweimal gefahren :D Hatte ja bereits vorher ein zimmer gebucht und musste deshalb weiter. Übrigens über airbnb, das hat super geklappt und ist eine echte Alternative zu (teuren) Hotels. Das nächste Mal werde ich mich länger in den Dolos aufhalten und primär Pässe abfahren...
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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#12

Beitrag von Munky » 19.07.2012 20:19

gib das nächste mal auf jeden wieder hier im forum rechtzeitig bescheid dann komm ich mit ;) bier

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Re: Yajirobis Reisebericht Italien

#13

Beitrag von Yajirobi » 10.04.2013 19:51

So Freunde der gepflegten Alpentouristik, auch dieses Jahr fahre ich wieder nach Südtirol. Dieses Jahr sogar mit Sozia. Es soll die erste Woche Motorrad gefahren werden, wohingegen die zweite zum Wandern vorgesehen ist. Wir komme Montag den 27.05 gegen frühen abend in Bozen an und wollten dann am nächsten Tag die allseits bekannten Pässe rund um Canezei also in den Dolos abfahren. Dafür plane ich einen Tag ein. Übernachtung in Canezei. Mittwoch wollte ich ins Trentino, hier kenne ich mich leider noch nicht so gut aus, hab aber gehört dass man dort wohl auch sehr schöne Strecken vorfindet. Kann mir vlt. jemand ein paar nennen? Für das Trentino plane ich ebenfalls einen Tag ein. Das heißt für Mittwoch abend bräuchten wir auch ein nettes und günstiges Hotel. Donnerstag würde ich gerne in Richtung Meran aufbrechen und die dortigen Pässe befahren. Freitag steht dann eine Stadt-Besichtigung in Meran an und Samstag beginnt der Wanderteil der Reise am Meraner Höhenweg. Für diese Zeit müsste ich allerdings mein Moped irgendwo sicher abstellen. Kennt jemand zufällig eine Möglichkeit hier für?

Und dann hätte ich da noch eine Frage an die mit Sozia erfahrenen Fahrer. Gibt es Probleme mit Topcase, Seitentasche und Sozialen beladenem Motorrad bezüglich Weelis bei Passauffahrten?


Freue mich über Meinungen, Anregungen und Tipps.
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