#30
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von Meisterjäger » 01.05.2007 22:52
Samstag, 30. 04. 2007
Wahnsinn! Morgens um 10 Uhr schon knapp 20 Grad! Danke Maggi!
Ja, so heißt das verantwortliche Hochdruckgebiet, welches unsere Region mit sommerlichen Temperaturen Ende April verwöhnt. Wer nun an Tütensuppen denkt, liegt genau richtig. Die Firma hat sich die Namensrechte für 299 Euro gegönnt, muß den Namen aber englisch aussprechen. Sei´s drum. Der Treffpunkt war von Screw vorgegeben: McDonalds.
Obwohl Tina und ich, wie angeordnet, vorher noch vollgetankt hatten, waren wir ein paar Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt (11:15) schon an der Hansestraße. Kurze Zeit später tauchte der einsame Reiter auf dem giftgrünen, dreiköpfigen Speedy mit Kennzeichen „haha“ auf. Auf meine Anmerkung, daß wir wohl gemeinsam auf Screw warteten, entgegnete Q nur, er habe Hunger. Während Q sich noch die kulinarischen Leckerbissen des „Restaurants zur Goldenen Möwe“ schmecken ließ, trudelte auch Screw ein.
Der Plan war, bis zum Stammtisch um 19 Uhr, das Weserbergland UND den Harz zu durcheilen. Ein kühnes Unterfangen, welches schon im Ansatz scheitern mußte. Zumindest, wenn man nicht über Bundesstraßen hecheln will, sondern den Kurvensucher einschaltet.
Leider steht vor der Kür die Pflicht. In diesem Falle die B1 bis Hoheneggelsen. Aber vorher hatte auch noch Q´s Triple Durst. Es sei ihm bzw. ihr gegönnt. Während Tina, Screw, und ich in der Sonne schwitzten. Bloß weiter. Ja, Screw, der vor fuhr, nicht gleich nach Klein Himstedt, sondern erst an der Ampel links ab. Jetzt noch mal schnell das Halstuch fixieren und dann die ersten richtigen Kurven auf der B 444 vor Grasdorf angehen. Über Holle und Henneckenrode ging´s ins Nette Tal. Tina, die bis da hin an dritter Stelle fuhr, hat mich netter Weise vorbei gewunken. Irgendwie kam sie mit Q´s Tempo-Modulationen nicht zurecht. Immer wieder ließ er sich hinter Screw zurückfallen, um dann – aus verständlichen Gründen - die Elastizität seiner Triumph durch einen Dreh um wenige Millimeter am Gasgriff auszukosten. Die CBF 600 hat da schon richtig zu kämpfen.
Über Diekholzen sind wir dann unsere Standardstrecke Richtung Weser gekurvt. Das Grinsen stand Q auch auf dem A.... An einer roten Ampel in Alfeld wagte Screw zu fragen, ob wir eine Kaffeepause wollten. Völlig entgeistert antwortete Q nur „nee weiterfah´n!“ Gesagt und Gas gegeben. Weiter über Grünenplan und Eschershausen. Die schöne bergauf Rechts wurde leider durch einen Linksabbieger zugeparkt. Aber man konnte ja noch gut rechts dran vorbei ziehen. In Golmbach war die L 580 rechts ab in die Rühler Schweiz – alle Schweizer mögen mir verzeihen, aber das heißt wirklich so - leider wegen eines Marathon Laufes gesperrt. Schade, gehört der Streckenabschnitt doch zu meinen Lieblingskurven. Gut, dann eben über Lütgenade. Früher oder später kriegen wir euch doch, ihr süßen kleinen Kehren. In Rühle dann links ab, entlang der Weser. Ein wenig Idylle gucken. Über Reileifzen dann zur Weserfähre. Jetzt ist aber doch mal Pause angesagt. Schließlich hatten schon zahlreiche Insekten ihr Leben auch auf unseren Visieren lassen müssen.
Nun hatte ich da Vergnügen die Route zu bestimmen und vorfahren zu dürfen. Aber halt, Q wollte unbedingt noch auf den populären Köterberg. Na gut, aber nur für ein Foto. Und der Helm bleibt auf!
Auf der kleinen Schleife über Vahlbruch ging es wieder runter nach Polle zur Weser. Leider wurde hier schon reichlich Splitt verteilt. Auf dem kurzen Stück B 83 bis Brevörde liefen wir auf drei andere Mopeds auf. Die sind natürlich auch links hoch nach Ottenstein abgebogen. Ich, an erster Stelle fahrend, und Screw sind gleich vorbeigezogen. Wohlwissend, welch schöne Kurven vor uns liegen sollten. Tina, an letzter Stelle fahren hätte fast in den Lenker gebissen. Q konnte ja nicht wissen, daß die Tuttelbären ihm die nächsten 13 Kurven zu parken würden. Glücklicherweise hat er die Situation aber noch rechtzeitig erkannt.
Nach der zehnten Kurve hat das örtliche Straßenbauamt wieder spontan Splitt gestreut. Beim Anbremsen der nächsten Kurve hat das ABS der VFR mal wieder gute Dienste geleistet. Screw war durch die aufsteigenden Staubwolken gewarnt und konnte durch Handzeichen die Folgenden warnen.
Den Abstecher Richtung Sievershagen habe ich mir heute mal gespart. Ich hatte ja immer noch den Stammtisch um 19 Uhr in Braunschweig im Hinterkopf. Also gleich nach Lüntorf. Die Schleife über Welsede konnte ich mir dann aber doch nicht verkneifen. Über die schönen kleinen Kurven bei Deitlevsen und die flotte Achterbahnfahrt zwischen Eichenborn und Neersen (leider viel zu kurz) ging´s runter nach Bad Pyrmont. Tanken? Schon wieder? Red Bull sollte auch Q und seiner Triple Flügel verleihen. Jedenfalls lädt die erste Kuppe hinter Bad Pyrmont Richtung Griessem förmlich dazu ein.
Kurz Luft holen auf der B1 bis Sonneborn. Jetzt geht´s über kleine und kleinste Straßen durch den Wald über Reine nach Extertal. Spätestens hier sollte sich eine zu harte Fahrwerkseinstellung rächen. Hier ist jeder Millimeter Federweg gut zu gebrauchen und vermeintliche Sportlichkeit wird mit gnadenloser Härte bestraft. Die schönen Kurven bei der Burg Sternberg sind aber wieder in tadellosem Zustand. Hier sollte man zusehen, daß man keinen Kurvenparker vor sich hat. In Schwelentrup rechts ab und am Ortsausgang gleich wieder links hoch nach Homeien – genial! Auch die weiteren kleinen Straßen über Brosen und Heidelbeck hätten eine Renovierung dringend nötig. Bei Günters Kurve in Kükenbruch hatten wir uns eine Stärkung verdient.
Nun stand es fest: 19 Uhr, Braunschweig war nicht mehr zu schaffen. Wir wollten ja nicht über die A2 blasen. Q hatte ja schon genug Autobahnkilometer hinter und noch vor sich. Lieber über Wennenkamp, Goldbeck, Posteholz und Halvestorf nach Hameln. Um Hameln drum rum und in Emmerthal über die Weser. Dann durch den Wald bei Bessinghausen und an der nicht einfachen Kurvenkombination am Steinbruch runter nach Lauenstein. Auf ein mal fehlte ein Licht im Rückspiegel! Wo war Tina. Das Herz ist mir in die Hose gerutscht, und die VFR an den Straßenrand. Ein Glück traf Tina auch gleich ein. Schmerzverzerrt nahm sie ihren Helm ab. Was war passiert? Irgendwie muß Q wohl einen faustgroßen Stein, oder war es doch ein Hinkelstein, hoch und gegen Tina´s Knie geschleudert haben. OK, alle mal pusten und weiter ging´s. Wir haben schließlich Termine.
Zum Beispiel mit den netten Kurven am Ith. Die B 240 durch die Duinger Seen ist ja leider nicht mehr befahrbar und mit einem blöden Kreisel verlegt worden.
In Eschershausen sind wir wieder auf die Route vom Morgen gestoßen, die wir aber Grasdorf zu Gunsten der A 39 verlassen haben. Pünktlich zum Sonnenuntergang um 20:30 sind wir am Stammtisch eingetroffen.
Bis später, Peter.
"You will only see me smile, when I eat up a country mile." Rory Gallagher *1948 +1995