Suzuki DL 1000 V-Strom 2014

[Kolbenrückholfeder]

Interpretiere ich das richtig, dass von dem GS Hornvieh über 7000 Stück in einem Monat neu zugelassen wurden in D?
Oder wie muss ich die Statistik lesen?

Da verdient BMW in D ja mehr mit den Motorrädern wie mit den Motorwagen - vielleicht nicht ganz. Und das ohne den Status Firmenfahrzeug...

[janaldo]

Kumuliert -> die Zahlen beziehen sich aufs ganze Jahr (bzw. bis zum jeweiligen Monat).

[Kolbenrückholfeder]

Ah so, danke.

Hätte mich auch gewundert, sonst würden mich diese Dinger ja überrollen bzw. ich mehr davon sehen.

Die neue Strom ist in freier Wildbahn nach wie vor selten anzutreffen. Das gilt allerdings auch für viel Fahrzeuge die die doppelte Zulassungszahl erreichen.
Scheinbar bleiben viele zu Hause mit ihren Möppels oder holen nur Brötchen/Eis.

[Street]

Scheinbar bleiben viele zu Hause mit ihren Möppels oder holen nur Brötchen/Eis.

Gestern beim Reifendealer erfahren das seine meisten Kunden nur noch 3k im Jahr fahren. Da wundert mich das nicht das man keinen einzigen Moppedfahrer trifft.

[jubelroemer]

Gestern beim Reifendealer erfahren das seine meisten Kunden nur noch 3k im Jahr fahren.

Ich dachte das sei bekannt, dass 3 TKm die statistische Durschnittsfahrleistung eines zugelassenen Motorrads ist.

[mattis]

Hätte mich auch gewundert, sonst würden mich diese Dinger ja überrollen bzw. ich mehr davon sehen.

Also hier fahren die wirklich extrem oft durch die Gegend. Mir unverständlich

[Hasenfuß]

Grade das Angebot bekommen, die V-Strom das zweite Mai-Wochenende zu testen.
Hab mich mit dem Hobel noch keine Sekunde beschäftigt, aber ich denke, dass wird spaßig...

[loki_0815]

Zu den Zulassungszahlen ..... die werden gerne von den Herstellern gepuscht.
Inbegriffen sind auch die Fahrzeuge die garnicht beim Kunden sind ..... Vorführfahrzeuge und Tageszulassungen sind da mitenthalten !
Wieviele wirklich beim Kunden gelandet und zugelassen sind erschließt sich daraus überhaupt nicht.

Ja, nicht nur die Reifendealer sondern auch die Werkstätten trift das Loß der 3000km durchschnitt stark, dazu kommt das Tourenreifen bei moderater Fahrweise bis zu 10000km und mehr halten, für die Werkstätten kommt noch die Anhebung der Serviceintervalle teuer zu stehen !

Dies soll dem Kunden unterjubeln wie günstig die Bikes geworden sind .... Fehlanzeige, die Werkstätten werden diesem Trent sicher mit erhöhten Stundensätzen und Ersatzteilpreisen entgegenwirken !

@Hasenfuß, dir wünsche ich viel Spaß, laut einem Freund ist das einzige was ihn etwas stört das sie etwas mehr wums haben könnte .... aber das sei auch schon alles.

[Hasenfuß]

Also wie angekündigt, war ich dieses Wochenende zwei Tage mit der aktuellen V-Strom 1000 unterwegs. Möglich gemacht hat das der Leser-Test von Motorradfahrer und Suzuki Deutschland.
Somit bin ich also Freitagnachmittag nach Euskirchen gefahren und Samstag und Sonntag mit der V-Strom in der Eifel bzw. kurz in den Ardennen unterwegs gewesen. Unterwegs war ich mit zwei Freunden (eine zweite V-Strom 1000 und eine FZ 750).

Ich muss gestehen, ich habe mich wie Bolle darauf gefreut, das Teil zu fahren, hatte mich im Vorfeld aber nicht besonders vorbereitet gehabt. Ich wusste quasi nix über die Leistungsdaten oder ähnliches. Achja … und damit ihr das alles besser einordnen könnt, ich habe im Spätherbst 2008 meine SV als mein erstes Motorrad gekauft und fahre nun die siebte Saison mit ihr.

Also erst mal meine (für die nächsten 48 h) weiße V-Strom in Augenschein genommen. Über die Optik lässt sich streiten: anfangs noch als potthässlich abgestempelt, habe ich mich entweder dran gewöhnt oder umgedacht. In weiß gefällt sie mir mittlerweile mit kleinen Änderungen (Spiegel, Blinker, Hebelei) eigentlich ganz gut. Auch das Koffersystem hat mir sehr getaugt. An dieser Stelle sei erwähnt, ich habe bislang noch kein ähnliches Motorrad bewegen dürfen und war noch nie mit Koffern unterwegs. Was mir auf Anhieb wirklich gut gefiel, war die Sitzbank: die sieht nicht nur bequem aus, die ist es auch. Beim ersten Aufsitzen fiel mir dann Sitzposition auf. Ob negativ oder positiv wusste ich nicht auf Anhieb. Es war einfach anders als auf meiner SV 650S. So extrem aufrecht. Aber auch entspannt. Nun wusste ich nicht so recht, ob mir das beim Kurvenfahren taugen könnte. Also ein bisschen umgucken: da fallen aber auch direkt zwei Dinge auf, die in meinen Augen einfach nicht sein dürfen. Der Blick wird geradezu von diesen Stellen angezogen. Auf dem Tank sind zwei Alublenden. Die sehen zweifellos schick aus. Aber wie kann man die denn so derart hässlich und offensichtlich billig festschrauben?!? Und die zweite sehr unschöne Sache sind rechts und links unterschiedliche und zusätzlich riesige Abstände (ich schätze rechts etwa 6 mm) zwischen Griff und Lenkerendgewicht. Das finde ich wirklich unpassend an einem Motorrad mit einem Basispreis von 12.290 EUR. Aber weiter: Die Scheibe lässt sich – wenn ich mich recht erinnere – dreifach verstellen. Ich stellte sie zunächst auf ganz flach, da man sie so dann während der Fahrt einfach nach vorne drücken konnte um sie dann perfekt einzustellen (für mich auf ganz steil). Ansonsten zeigt einem das super positionierte Cockpit alles Wichtige und wünschenswerte an. Die Traktionskontrolle kennt zwei Stufen plus Off. UND es gibt eine Ganganzeige. Diese wird eine große Rolle spielen Achja beim Losrollen erstmal festgestellt, dass ich mit meinen kleinen Händen Probleme habe vernünftig zu bremsen und zu kuppeln, also noch schnell beide Hebel näher rangeholt. Und wie bei jedem fremden Motorrad stelle ich mich beim Finden des Schleifpunkts zunächst saudämlich an.

Zurück zur Sitzposition: Auf den ersten Metern aus Euskirchen raus und Richtung Eifel war das schon extrem ungewohnt und seltsam. Ich muss aber ehrlich gestehen, das hat sich unfassbar schnell gelegt bzw. ins Gegenteil gekehrt. Die Sitzposition ist genial. Man kann mit dem Oberkörper etwas nach vorne gehen und hat eine super agile Haltung oder auf der langen Geraden zwischendurch sich einfach mal in den mega bequemen Sitz reinlümmeln und wirklich entspannt geradeaus fahren. Zum Vergleich: Mit meinen 186 cm Körpergröße kann ich auf der SV 650S nicht wirklich lange entspannt fahren. Hat mir nie was ausgemacht aber über 200 km ohne größere Pause machen mir keinen Spaß, weil Schmerzen. Auf der V-Strom könnt ich tagelang deutlich länger unterwegs sein. Einfach spitze.

Nächste positive Erfahrung: Das Fahrwerk! Wir sind etliche sehr kleine, kurvenreiche, extrem beschissen asphaltierte Straßen gefahren und das Fahrwerk funktioniert wirklich richtig gut. Böse Schlaglöcher werden wirklich gut weggebügelt und das 19“ Vorderrad lenkt sehr präzise trotz Buckelpiste dorthin, wo die angepeilte Linie ist. Auch das Federbein arbeitet hervorragend. Ich habe auf den knapp 550 km nicht einen harten Schlag auf den Rücken bekommen. Und ich muss ehrlich sagen, viele von den kleinen Sträßchen hätte ich mit der SV nicht befahren wollen. Ich hätte umgedreht und wäre woanders lang gefahren, denn das hätte definitiv keinen Spaß gemacht. Die SV lässt so viele Schläge vor allem auf die Handgelenke durch … Nein das hätte, zumindest mir trotz ein paar Anpassungen des SV-Fahrwerks, keinen Spaß gemacht. Aber das macht die V-Strom wirklich perfekt. Vor allem auf schlechtem Asphalt. Was sie nicht mag, das liegt aber wahrscheinlich vor allem am Reifen, ist die blöde Bitumen-Flickerei. Das kenne ich von meiner kleinen SV mit Pirelli Angels (egal mit welchem) nicht so extrem.

Nächster Punkt: Die Bremse funktioniert gut. Vielleicht auch super. Da bin ich aber wohl der Falsche um das wirklich zu bewerten. Ich brauche die sehr selten. Sie geht definitiv besser als die SV-Bremse mit Stahlflexleitungen und Sinterbelegen, sie hat einen tollen, definierten Druckpunkt und bremst wirklich gut. Bei meiner V-Strom quietschte sie aber. Keine Ahnung warum. Aber wie bereits erwähnt, ich nutze die Bremse recht selten, weil ich einen eher „runden“ Fahrstil bevorzuge und viel mit der Motorbremse des V2-Motors arbeite. Das bringt mich auch direkt zum nächsten Thema: der Gasannahme.
Ich bin den kleinen V2 aus der SV gewöhnt und komme super damit klar. Man muss halt eine sensiblere Gashand haben, da so ein V2 aus dem Schiebebetrieb immer etwas ruppiger wieder ans Gas geht. Deshalb habe ich mir das Runterschalten in einen tendenziell niedrigeren Gang vor der Kurve angewöhnt, um so immer mit etwas Gas die Kurve zu durchfahren und sehr selten einen puren Schiebebetrieb zu haben. Damit versaut man sich dann auch seltener die Linie, wenn man wieder Gas gibt. Somit kann ich nichts Negatives zur Gasannahme sagen. Mein Kumpel empfindet diese aber nach etlichen Kilometern auf ihr als nicht ganz so gelungen. In meinen Augen ist sie aber vergleichbar zur kleinen SV. Eng mit diesem Thema verwoben ist das Getriebe. Und da habe ich den ersten Tag pausenlos gekämpft. Das bedurfte bei mir einer elendig langen Eingewöhnungsphase. Die V-Strom ist viel, viel länger als die SV übersetzt. Und vom ersten in der zweiten muss man so konzentriert schalten, weil ich sonst pausenlos in Neutral landete. In Neutral kommt man übrigens in jeder Lebenslage. Da landet man quasi immer. Aufgrund der langen Übersetzung bin ich am ersten Tag sehr, sehr oft im zweiten Gang durch Ortschaften gefahren, weil irgendwie Drehzahl und Geschwindigkeit in Kombination mit dem Gang mich pausenlos gewundert hat. Legte sich aber. Nur eben das Anfahren von Kreuzungen, hat wirklich lange gebraucht, bis das endlich lief. Und ohne Ganganzeige, wäre ich total aufgeschmissen gewesen. Ich bin im Prinzip immer im 3. oder 4. Gang unterwegs gewesen – ohne dass ich irrsinnig hohe Drehzahlen gehabt hätte. Der fünfte Gang kam nur auf wirklich schnelleren Abschnitten zum Einsatz. Gegen Ende des zweiten Tages habe ich dann jedoch festgestellt, dass man auch problemlos mit sehr niedrigen Drehzahlen fahren kann, weil sie eigentlich kaum auf die Kette einhackt (bei Drehzahlen unter 3000 oder gar 2500 rpm) und man durchaus auch in höheren Gängen klar kommt. Aber wie erwähnt, Kurven jagen macht im dritten und vierten richtig Spaß. Das bringt mich unweigerlich zum Motor.
Ich hatte – warum auch immer – im Kopf, dass der Motor irgendwas um die 130 PS leistet. Und war dann eigentlich ziemlich enttäuscht. Ich kenne die 145 PS von der Monster 1200S und die ziehen einem die Arme lang. Der V-Strom Motor hat immer Kraft – keine Frage, und die Traktionskontrolle arbeitet. Ob sie gut ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, war die erste die ich beim Fahren mal zum Eingreifen gebracht habe. Kann ich also nicht vergleichen. Was ich aber ausdrücken will, der V-Strom-Motor geht wirklich gut voran: immer kraftvoll – in jeder Situation. Nur hätte ich ihn im Vergleich zur Monster auf etwa 100 PS geschätzt und niemals auf 130 PS, was ich im Kopf hatte. Am ersten Abend erfuhr ich dann, dass er auch keine 130 PS hat sondern die geschätzten 100 PS. Also passt alles! Im Single-Betrieb mit Seitenkoffern und Topcase (Wechselklamotten, Kamera und Getränke) geht das absolut super voran. Mit Sozius und größerem Gepäck könnte es möglicherweise gerne etwas mehr sein. Aber das haben wir nicht ausprobiert. Trotzdem, die Motorleistung passt! Zumindest für mich. Die SV mit ihren 72 PS muss ich mittlerweile einfach zu oft „ausquetschen“ um mal schnell vier, fünf Autos auf der Geraden zu überholen oder um es mal etwas mehr fliegen zu lassen. Die V-Strom habe ich nicht ein einziges Mal „ausgequetscht“. Jetzt gibt es einige, die sagen werden: na und? Das muss so. Ich persönlich finde das zu anstrengend. Meine Wohlfühlzone liegt bei 5000-6000 rpm. Klar kann man die Kisten bis 10.000 rpm drehen, aber das will ich nicht. Das ist mir zu anstrengend. Ich will Bums von unten weg und im mittleren Drehzahlbereich. Und das kann die V-Strom mit ihren 100 PS.

Also was bleibt? Ich muss ehrlich gestehen, ich habe sehr früh am Samstag angefangen darüber nachzudenken, ob ich mir dieses Motorrad kaufen würde oder ob ich es gar gegen die SV eintauschen würde. Dazu muss man wissen, ich mag meine SV schon wirklich sehr, sehr gerne. Ich weiß es heute (Montag) immer noch nicht. Was ich weiß, das Konzept dieses Tourenmotorrads taugt mir gewaltig! Die Sitzposition: agil aber gemütlich. Das Fahrwerk mit der langen Gabel – von mir aus auch mit 19“ Vorderrad. All das macht ein gewaltiges Mehr an Spaß im Vergleich zur gut funktionierenden SV. Aber gerade auf schlechten Straßen, wo ich mit der SV immer Tempo rausnehme, funktioniert ein modernes, bestimmt auch hochwertigeres Fahrwerk einfach um Welten besser. Zurück zur Kernfrage: Würde ich mir eine V-Strom 1000 kaufen? Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich hatte bis zum Wochenende eigentlich eher ein Naked-Bike als nächstes Bike aufm mentalen Zettel stehen. Das hat sich definitiv geändert. Und da ich ein wenig Ducati-verstrahlt bin, würde ich noch die Multistrada testen wollen. Jedoch ist momentan ein Motorradkauf noch etwas entfernt, somit kann ich als Fazit ziehen: Dieses Motorrad macht unfassbar viel Spaß und funktioniert in einer Art und Weise, die wirklich überzeugt. Die angedeuteten unschönen Ecken und der schon höhere Preis trüben jedoch ein wenig den Gesamteindruck.

[heikchen007]

Ein sehr schöner Bericht, danke dafür.

Ich habe eine Weile auch mit der V-Strom geliebäugelt, aber das Leistungsgewicht mit 100 PS auf 228 kg vollgetankt haben mich dann irgendwie auch immer etwas zweifeln lassen. Gerade das Gewicht wären nur 6 kg weniger zu meiner Multistrada. Daher sehe ich mir gerade die MT-09 Tracer genauer an, die von der Motorrad-Art her ähnlich ist, aber bei 115 PS nur 210 kg vollgetankt wiegt. Hat dafür etwas weniger Drehmoment, aber der Motor soll top sein.

[Kolbenrückholfeder]

Sehr schöner und informativer Bericht.

... Und ich muss ehrlich sagen, viele von den kleinen Sträßchen hätte ich mit der SV nicht befahren wollen. Ich hätte umgedreht und wäre woanders lang gefahren, denn das hätte definitiv keinen Spaß gemacht. Die SV lässt so viele Schläge vor allem auf die Handgelenke durch … Nein das hätte, zumindest mir trotz ein paar Anpassungen des SV-Fahrwerks, keinen Spaß gemacht.

Das kannst du nicht vergleichen, auf deiner SV bist du viel kopflastiger unterwegs und immer in einer leichten Attackehaltung.

Z.B. ist meine mittlerweile so hergerichtet dass damit auch sehr schlechte Straßen ziemlich flott befahren werden können, die Konfigutation geht eher in Richtung Tourer.

[Hasenfuß]

Zum Thema Gewicht. In der Tat der Bock ist schwer. Aber nur beim Rangieren. Sobald die Kiste rollt, ist alles gut. Aber wenden auf Schotter will gut überlegt sein, damit man am ehesten rückwärts etwas bergab rollt und nicht schieben muss.

Thema SV: Klar, die Sitzposition ist völlig anders. Auf der V-Strom ist quasi kein Gewicht aufm Lenker. Bei der SV mit Stummeln lässt sich das kaum vermeiden. Vergleichen lässt sichs also nicht direkt, da gebe ich dir völlig recht. Aber die Stummel haben auf ordentlichem Asphalt auch ihren Reiz.

[Seether]

Hatte sie vor kurzem für zwei Tage, weil meine Dicke beim 54er Service war.
Auf dem Heimweg habe ich erstmal mit dem Windschild gehadert, war falsch eingestellt und daher hat es mir den Kopf von links nach rechts geschüttelt, dass ich kaum noch die Straße erkennen konnte, sobald ich über 110km/h gefahren bin. Lässt sich aber recht einfach verstellen, wenn man dann zu Hause mal im I-net nachgeschaut hat.
Auf dem Rückweg hatte ich dann einen kleinen Fahrfehler und die rechte Fußraste hatte dann etwas Material verloren. Da ich auf der relativ kurzen Strecke keine passende Linkskurve hatte blieb die linke Fußraste im Originalzustand.

[mattis]

Ich hatte heute auch das Vergnügen eine Runde mit der V-Strom drehen zu dürfen.
Eigentlich war die GSX-S eingeplant, aber die war leider vermietet

Beim ersten Aufsitzen fiel mir dann Sitzposition auf. Ob negativ oder positiv wusste ich nicht auf Anhieb. Es war einfach anders als auf meiner SV 650S. So extrem aufrecht. Aber auch entspannt. Nun wusste ich nicht so recht, ob mir das beim Kurvenfahren taugen könnte.

Ging mir genauso.
Der erste Gedanke: "Gott ist das tief im Mopped drinnen. Das kann ja nix werden".

da fallen aber auch direkt zwei Dinge auf, die in meinen Augen einfach nicht sein dürfen. Der Blick wird geradezu von diesen Stellen angezogen. Auf dem Tank sind zwei Alublenden. Die sehen zweifellos schick aus. Aber wie kann man die denn so derart hässlich und offensichtlich billig festschrauben?!? Und die zweite sehr unschöne Sache sind rechts und links unterschiedliche und zusätzlich riesige Abstände (ich schätze rechts etwa 6 mm) zwischen Griff und Lenkerendgewicht.

Hab ich jetzt nicht so drauf geachtet. Und ich bin bekanntlich ein echter Pedant was solche Sachen angeht.
Was absolut nicht geht, ist der Lenker. Über die Form kann man noch streiten, aber so ein billiges, dünnes Röhrchen hat an einem solchen Mopped imho nix zu suchen.

Die Scheibe lässt sich – wenn ich mich recht erinnere – dreifach verstellen. Ich stellte sie zunächst auf ganz flach, da man sie so dann während der Fahrt einfach nach vorne drücken konnte um sie dann perfekt einzustellen (für mich auf ganz steil).

Die hat sich bei meiner mehrfach verklemmt und nur einseitig gelöst. Nervig und während der Fahrt nicht ganz ungefährlich. Von der Funktion her war ich eher enttäuscht. Am besten ging es noch in der tiefsten Position. Höhergestellt machten sich extrem Störende Vibrationen und lautstarke Verwirbelungen am Helm bemerkbar. Auf Dauer Platzt einem da fast die Birne (kann aber auch an meinem alten Helm liegen )
So richtig gut funktioniert der Windschutz scheinbar erst ab 140 km/h aufwärts. Da ich aber bereits auf der Fahrt zum Händler ein Erinnerungsfoto von mir gemacht wurde, verzichtete ich auf weitere Tests dbzgl.

Ansonsten zeigt einem das super positionierte Cockpit alles Wichtige und wünschenswerte an. Die Traktionskontrolle kennt zwei Stufen plus Off. UND es gibt eine Ganganzeige.

Cockpit und Schalter sind wirklich top. Minimalistisch, klassisch und ohne diesen ganzen unnötigen und unübersichtlichen Firlefanz. Dazu alles wertig und gut verarbeitet.

Und wie bei jedem fremden Motorrad stelle ich mich beim Finden des Schleifpunkts zunächst saudämlich an.

Haha. Bin auch wie ein Anfänger vom Hof geschlichen. Abgewürgt und hingeschmissen ist sie gleich
Daher lieber langsam anfangen.

Zurück zur Sitzposition: Auf den ersten Metern aus Euskirchen raus und Richtung Eifel war das schon extrem ungewohnt und seltsam. Ich muss aber ehrlich gestehen, das hat sich unfassbar schnell gelegt bzw. ins Gegenteil gekehrt. Die Sitzposition ist genial. Man kann mit dem Oberkörper etwas nach vorne gehen und hat eine super agile Haltung oder auf der langen Geraden zwischendurch sich einfach mal in den mega bequemen Sitz reinlümmeln und wirklich entspannt geradeaus fahren. Zum Vergleich: Mit meinen 186 cm Körpergröße kann ich auf der SV 650S nicht wirklich lange entspannt fahren. Hat mir nie was ausgemacht aber über 200 km ohne größere Pause machen mir keinen Spaß, weil Schmerzen. Auf der V-Strom könnt ich tagelang deutlich länger unterwegs sein. Einfach spitze.

Unterschreibe ich bei fast identischen Maßen so.
Den Lenker würde ich gegen einen hochwertigeren mit weniger Höhe und Kröpfung nach hinten/unten tauschen.
Fand den etwas merkwürdig (aber nicht unbequem).
Sitzbank könnte auch wenige cm höher ausfallen (kann man die verstellen?).

Nächste positive Erfahrung: Das Fahrwerk!

Straff, gerade noch komfortabel. Wobei man da an den Rädchen sicher noch etwas optimieren kann.

Nächster Punkt: Die Bremse funktioniert gut. Vielleicht auch super.

Die haben mich echt überrascht. Bei der ersten Testbremsung bin ich fast gegen das Windschild geklatscht. Dagegen fühlen sich meine SV-Bremsen an, als würde die Scheibe von zwei alten Butterkeksen in die Zange gekommen.

Das bringt mich auch direkt zum nächsten Thema: der Gasannahme.

Hmm...
Untenrum (also so bei 2.000-3.000) Touren etwas ruppiger als bei meiner Kleinen.
Beim Thema Motorbremse geben sich die beiden imho nicht viel.

Die V-Strom ist viel, viel länger als die SV übersetzt.

Viiieeeel zu lang
Ortsduchfahrten muss man fast im 2. Gang machen, sonst hat man ruckzuck die 2.000 U/min Marke erreicht.
Auch auf der Landstraßen fuhr ich mit der DL alles einen Gang niedriger als mit der SV.
Ich denke zwei Zähnen weniger am KR würden ihr gut tun.

Und vom ersten in der zweiten muss man so konzentriert schalten, weil ich sonst pausenlos in Neutral landete.

Damit hatte meine keine Probleme.
Dafür trennte die Kupplung für meinen Geschmack nicht 100%ig sauber.
Ansonsten ist das Getriebe ein Gedicht. Butterweich und leise zu schalten. Japaner halt.
Und die Kupplung!!! Ein Traum! Die kann man mit dem kleinen Finger bedienen

Und ohne Ganganzeige, wäre ich total aufgeschmissen gewesen.

Die ist top. Genau wie die Restreichweitenanzeige.

Gegen Ende des zweiten Tages habe ich dann jedoch festgestellt, dass man auch problemlos mit sehr niedrigen Drehzahlen fahren kann, weil sie eigentlich kaum auf die Kette einhackt (bei Drehzahlen unter 3000 oder gar 2500 rpm)

Das hat mich auch erstaunt. Beim Blick auf den DZM habe ich mir öfter gedacht "das kann doch eigentlich gar nicht funktionieren". Tut es aber. Und das sogar recht gut. Da hackt so gut wie nix und man kann den Triebling problemlos ab 2.000 Touren aufziehen.

Was ich aber ausdrücken will, der V-Strom-Motor geht wirklich gut voran: immer kraftvoll – in jeder Situation.

Für den öffentlichen Straßenverkehr mehr als ausreichend. Im Vierten hat man da selbst bei mittleren Drehzahlen ruck zuck 150 auf der Uhr. Und die niedrigen Drehzahlen täuschen einen immer wieder über die gefahrene Geschwindigkeit hinweg. Er könnte halt etwas mehr Sound vertragen. Das einzige was man von ihm während der Fahrt hört ist dieses surren und pfeifen (macht das die dicke SV auch?).

Also was bleibt? Ich muss ehrlich gestehen, ich habe sehr früh am Samstag angefangen darüber nachzudenken, ob ich mir dieses Motorrad kaufen würde oder ob ich es gar gegen die SV eintauschen würde.

Dito.
Ich ärgere mich ehrlich gesagt über mich selbst, das ich den Hobel nicht schon letztes Jahr im Frühjahr mal getestet habe. Momentan sollte man wohl noch auf die Africa Twin warten. Wer weiß, ob das am Ende nicht die bessere V-Strom ist. Aber bis die am Markt zu haben ist, wird es wohl Frühjahr 2016

Als ich dann wieder auf die SV umgestiegen bin, tat ich mir wirklich extrem schwer. So übel war die Umstellung bei bisher keinem anderen Mopped. Ich dachte echt ich sitze auf einem Kindermopped, mit viel zu schmalem Lenker (der auch noch unmöglich gekröpft ist) und das mir zwischenzeitlich jemand Pattex in den Kupplungszug und Öl auf die Bremse geschmiert hat

[motus]

Das einzige was man von ihm während der Fahrt hört ist dieses surren und pfeifen (macht das die dicke SV auch?).

Ja, leider. Hab mich aber inzwischen dran gewöhnt und dank der Shark Anlage liegt der Fokus vom Sound her jetzt auch etwas anders