Z900 - Probefahrt und erste Eindrücke
Verfasst: 31.03.2017 7:13
Servus Leute,
Gestern Pickerl mit meiner Dicken gehabt. Hab mir daweil die Zeit mit einer ausgiebigen Probefahrt vertrieben und als Testgerät eine Z900 mit 165km auf der Uhr bekommen und möchte euch an meinen Eindrücken teilhaben lassen. Gleich vorab, ich möchte sie nicht mit meiner SV1000S vergleichen, sind vom Ansatz her zwei von Grund auf unterschiedliche Bikes. Da die SV deutlich älter ist, hat sie technisch natürlich das Nachsehen, also bleib ich rein bei der Z900.
Kurz zu den wichtigsten Herstellerdaten des Bikes:
Motor: R4 - 4Takt - DOHC
Hubraum: 948ccm
Leistung: 125,4PS bei 9500 U/min
Drehmoment: 98,6NM bei 7700U/min
Bremsen: vorne: 2x300mm 4 Kolben Festsattel, hinten: 250mm Einkolben - natürlich mit ABS
Bereifung (Sportmax D214): vorne 120/70/ZR17, hinten 180/55/ZR17
Gewicht fahrfertig: 210kg
Nun zum ersten optischen Eindruck. Ich persönlich find das Grün ja total geil, allgemein gfallen mir die Kawas aba nicht.
Aba es darf sich natürlich jeder selbst eine Meinung bilden
Die Verabreitung ist durchaus gut, auch die Farbkombi mit Schwarz und Grün finde ich ansprechend. Was mir bei der ersten Sitzprobe gleich aufgefallen ist: die Spiegel sind für mich ungewohnt nah beim Fahrer. um einen guten Überblick nach hinten zu bekommen, habe ich den Blick sehr weit aus der Fahrtrichtung nehmen müssen.
Also drauf auf das Ding und mal den Startknopf gedrückt. Was tut sich? Ein, wie ich finde, süßes Säuseln erklingt, mit der SV natürlich garnicht vergleichbar, schon garnicht wenn man V2-geil ist
Beim Abstellen der Füße auf den Rasten fällt mir gleich auf: sehr komfortabel, angenehmer Kniewinkel für so kleine Leute wie mich. Auch die Haltung am Bike selbst ist als durchaus bequem einzustufen, sehr aufrecht mit breitem Lenker.
Der Tacho, obwohl voll digital, ist auch bei Sonne und im Licht/Schattenspiel sehr gut ablesbar, ob man auf Mäusekino steht sei hier erstmal dahin gestellt
Ist die Zündung aus, sitzt man vor einem schwarzen Display, bei eingeschalteter Zündung erscheinen weiße Anzeigeelemente. Die Drehzahl wird durch sich aufbauende spitze Balken angezeigt, Tempo in klassisch Digitalen Ziffen. Mittig hat man dann noch die Ganganzeige, ob man sie braucht oder nicht.
Also, die Fure läuft, erster Gang rein, geht echt butter weich, und langsam Kupplung kommen lassen um den Druckpunkt zu finden. Dabei viel auf, dass sich die Kupplung, obwohl mechanisch, mit irre wenig Handkraft bedienen lässt, im ersten Moment könnte man sogar meinen, dass sich nichts tut.
Druckpunkt gefunden und vorsichtig am Gas gedreht. War meine erste Testfahrt mit "Ride by Wire" System.
Runter vom Hof und ab auf die Straße.
Fürs Gas benötigt man, wenn man nur Seilzugsysteme gewohnt ist, ein ruhiges Händchen. Das Bike reagiert auf jede noch so kleine Bewegung mit einer Zu- bzw. Abnahme an Vortierb, für den Anfang gewöhnungsbedürftig, gibt sich aber dann recht rasch.
Da das Eisen ja praktisch neu war wurde ich gebeten es nicht zu prügeln, also immer Schön brav im mittleren Drehzahlbereich aufgehalten und das reicht für eine sehr flotte Landstraßenfahrt und Kurvenräuberei.
Natürlich hab ich auch den Durchzug des Motors von 2-8000 Touren getestet und war ehrlich überrascht wie fleißig das Triebwerk die Arbeit antritt und kraftvoll durchzieht, bereits ab, für einen Vierzylinder, niedrigen Touren. Bei 3000U/min kann die Party schon losgehen und endet, in meinem Fall, dann bei ca. 8500U/min. Natürlich würde noch mehr gehen, der rote Bereich beginnt bei 10.000U/min.
Natürlich auch alle Gänge rauf und runter geschaltet, flüßig und butterweich. Auch im 6. Gang geht die Z900 noch fleißig und mit Begeisterung ans Werk, hier sollte man aber nicht mehr untertourig unterwegs sein, aber ab 5000 schiebt sie auch im letzten Gang noch fleißig vorwärts. Wie weit weiß ich nicht, bin dann bei 160km/h vom Gas, da mir der Winddruck zu heftig wurde und Festhalten angesagt war.
Da bin ich halt von meiner Halbschale verwöhnt.
Das Bike liegt satt und stabil am Asphalt und lässt sich, aufgrund des breiten Lenkers, spielerisch und präziese in die Kurven legen.
Die Fahrwerkseigenschaften würde ich als sportlich komfortabel bezeichnen, bei gemütlicher Bummerlfahrt weich genug um nicht arg durchgeschüttelt zu werden, bei sportlichem Einsatz aber straff genug um die Linie in den Kurven nicht zu verlieren. Einzig bei schnell aufeinanderfolgenden kleiner Bodenwellen spricht die Gabel etwas grobmotorisch an, also holprige Kurven sind bei höherem Tempo mit Vorsicht zu genießen.
Die Bremse überzeugt mit einem sehr knackigem Druckpunkt am Hebel. Auch die Verzögerung ist für den Landstraßenflieger ausgezeichnet, packen echt gut zu die Dinger an der Front.
Der hintere Stopper ist, für meinen Geschmack, etwas mau, kann aba auch nur mein Gefühl sein. Allgemein ist die Bremsanlage gut gelungen, auch das ABS funktioniert einwandfrei und bringt so mehr Sicherheit mit. Die Schräglagenfreiheit könnte größer sein. Nach ein paar Kurven ist es mir passiert, dass die Zehen auf beiden Seiten einen nicht unerheblichen Bodenkontakt hatten. Auf den Rasten etwas zurückrutschen und es ging besser. Bei richtig sportlicher Fahrweise würden man mit den Rasten aber recht bald am Schräglagenmaximum ankommen.
Allgemeines Fazit:
Das Bike hat einen, für mein Empfinden, hohen Spaßfaktor, ein gutes Handling und lässt sich mit Hüfte oder Lenker spielerisch dorthin dirigieren wo man hin möchte. Die Leistung entfaltet sich gefühlt sehr linear und durch die weitgehend gute Rückmeldung von Fahrwerk und Motor, ist ein transparentes Fahrgefühl gegeben.
Durch die, nach etwas Eingewöhng, gut dosierbarer Leistung kann es sehr gemütlich und flott, oder richtig fest vorangehen.
Ich wurde von der Z900 durchaus positiv überrascht!
Und damits noch was zum Schaun habts, hier noch ein paar Bilder
Gestern Pickerl mit meiner Dicken gehabt. Hab mir daweil die Zeit mit einer ausgiebigen Probefahrt vertrieben und als Testgerät eine Z900 mit 165km auf der Uhr bekommen und möchte euch an meinen Eindrücken teilhaben lassen. Gleich vorab, ich möchte sie nicht mit meiner SV1000S vergleichen, sind vom Ansatz her zwei von Grund auf unterschiedliche Bikes. Da die SV deutlich älter ist, hat sie technisch natürlich das Nachsehen, also bleib ich rein bei der Z900.
Kurz zu den wichtigsten Herstellerdaten des Bikes:
Motor: R4 - 4Takt - DOHC
Hubraum: 948ccm
Leistung: 125,4PS bei 9500 U/min
Drehmoment: 98,6NM bei 7700U/min
Bremsen: vorne: 2x300mm 4 Kolben Festsattel, hinten: 250mm Einkolben - natürlich mit ABS
Bereifung (Sportmax D214): vorne 120/70/ZR17, hinten 180/55/ZR17
Gewicht fahrfertig: 210kg
Nun zum ersten optischen Eindruck. Ich persönlich find das Grün ja total geil, allgemein gfallen mir die Kawas aba nicht.
Aba es darf sich natürlich jeder selbst eine Meinung bilden

Die Verabreitung ist durchaus gut, auch die Farbkombi mit Schwarz und Grün finde ich ansprechend. Was mir bei der ersten Sitzprobe gleich aufgefallen ist: die Spiegel sind für mich ungewohnt nah beim Fahrer. um einen guten Überblick nach hinten zu bekommen, habe ich den Blick sehr weit aus der Fahrtrichtung nehmen müssen.
Also drauf auf das Ding und mal den Startknopf gedrückt. Was tut sich? Ein, wie ich finde, süßes Säuseln erklingt, mit der SV natürlich garnicht vergleichbar, schon garnicht wenn man V2-geil ist

Beim Abstellen der Füße auf den Rasten fällt mir gleich auf: sehr komfortabel, angenehmer Kniewinkel für so kleine Leute wie mich. Auch die Haltung am Bike selbst ist als durchaus bequem einzustufen, sehr aufrecht mit breitem Lenker.
Der Tacho, obwohl voll digital, ist auch bei Sonne und im Licht/Schattenspiel sehr gut ablesbar, ob man auf Mäusekino steht sei hier erstmal dahin gestellt

Also, die Fure läuft, erster Gang rein, geht echt butter weich, und langsam Kupplung kommen lassen um den Druckpunkt zu finden. Dabei viel auf, dass sich die Kupplung, obwohl mechanisch, mit irre wenig Handkraft bedienen lässt, im ersten Moment könnte man sogar meinen, dass sich nichts tut.
Druckpunkt gefunden und vorsichtig am Gas gedreht. War meine erste Testfahrt mit "Ride by Wire" System.
Runter vom Hof und ab auf die Straße.
Fürs Gas benötigt man, wenn man nur Seilzugsysteme gewohnt ist, ein ruhiges Händchen. Das Bike reagiert auf jede noch so kleine Bewegung mit einer Zu- bzw. Abnahme an Vortierb, für den Anfang gewöhnungsbedürftig, gibt sich aber dann recht rasch.
Da das Eisen ja praktisch neu war wurde ich gebeten es nicht zu prügeln, also immer Schön brav im mittleren Drehzahlbereich aufgehalten und das reicht für eine sehr flotte Landstraßenfahrt und Kurvenräuberei.
Natürlich hab ich auch den Durchzug des Motors von 2-8000 Touren getestet und war ehrlich überrascht wie fleißig das Triebwerk die Arbeit antritt und kraftvoll durchzieht, bereits ab, für einen Vierzylinder, niedrigen Touren. Bei 3000U/min kann die Party schon losgehen und endet, in meinem Fall, dann bei ca. 8500U/min. Natürlich würde noch mehr gehen, der rote Bereich beginnt bei 10.000U/min.
Natürlich auch alle Gänge rauf und runter geschaltet, flüßig und butterweich. Auch im 6. Gang geht die Z900 noch fleißig und mit Begeisterung ans Werk, hier sollte man aber nicht mehr untertourig unterwegs sein, aber ab 5000 schiebt sie auch im letzten Gang noch fleißig vorwärts. Wie weit weiß ich nicht, bin dann bei 160km/h vom Gas, da mir der Winddruck zu heftig wurde und Festhalten angesagt war.
Da bin ich halt von meiner Halbschale verwöhnt.
Das Bike liegt satt und stabil am Asphalt und lässt sich, aufgrund des breiten Lenkers, spielerisch und präziese in die Kurven legen.
Die Fahrwerkseigenschaften würde ich als sportlich komfortabel bezeichnen, bei gemütlicher Bummerlfahrt weich genug um nicht arg durchgeschüttelt zu werden, bei sportlichem Einsatz aber straff genug um die Linie in den Kurven nicht zu verlieren. Einzig bei schnell aufeinanderfolgenden kleiner Bodenwellen spricht die Gabel etwas grobmotorisch an, also holprige Kurven sind bei höherem Tempo mit Vorsicht zu genießen.
Die Bremse überzeugt mit einem sehr knackigem Druckpunkt am Hebel. Auch die Verzögerung ist für den Landstraßenflieger ausgezeichnet, packen echt gut zu die Dinger an der Front.
Der hintere Stopper ist, für meinen Geschmack, etwas mau, kann aba auch nur mein Gefühl sein. Allgemein ist die Bremsanlage gut gelungen, auch das ABS funktioniert einwandfrei und bringt so mehr Sicherheit mit. Die Schräglagenfreiheit könnte größer sein. Nach ein paar Kurven ist es mir passiert, dass die Zehen auf beiden Seiten einen nicht unerheblichen Bodenkontakt hatten. Auf den Rasten etwas zurückrutschen und es ging besser. Bei richtig sportlicher Fahrweise würden man mit den Rasten aber recht bald am Schräglagenmaximum ankommen.
Allgemeines Fazit:
Das Bike hat einen, für mein Empfinden, hohen Spaßfaktor, ein gutes Handling und lässt sich mit Hüfte oder Lenker spielerisch dorthin dirigieren wo man hin möchte. Die Leistung entfaltet sich gefühlt sehr linear und durch die weitgehend gute Rückmeldung von Fahrwerk und Motor, ist ein transparentes Fahrgefühl gegeben.
Durch die, nach etwas Eingewöhng, gut dosierbarer Leistung kann es sehr gemütlich und flott, oder richtig fest vorangehen.
Ich wurde von der Z900 durchaus positiv überrascht!
Und damits noch was zum Schaun habts, hier noch ein paar Bilder
