Hallo Falco, R.I.P.Honda Cbr900 Urblade


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seb84
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Hallo Falco, R.I.P.Honda Cbr900 Urblade

#1

Beitrag von seb84 » 16.05.2017 22:12

Weil ich hier früher auf der Suche nach einem neuen Motorrad auch immer gerne die Fahrberichte gelesen habe, schreibe ich auch mal einen, vieleicht interessiert es ja den einen oder anderen.

Nun ja, ich wollte ein neues Motorrad, als Ergänzung zur SV, also etwas komplett anderes. Nicht überirdisch viel Leistung und nicht zu viel Gewicht sollte die neue haben, ausserdem zuverlässig und günstig sein. Was könnte man kaufen? Chopper, Cruiser, Reiseenduros fallen raus, bleiben eigentlich nur Supermotos, Supersportler oder Sporttourer übrig. Die KTM SM950 bin ich mal gefahren, hätte ich sie gekauft würde die SV wahrscheinlich nur noch Staub ansetzen, kommt nicht in Frage. Vfr750 oder Triumph Sprint Rs wären interessant gewesen, bin aber nie dazu gekommen sie zu fahren. 600er Supersportler? Bin eine R6 gefahren aber diese Nullleistung in den unteren Drehzahlen(ist der Motor kaputt oder was ist da los?) ist nix für mich. Dann noch die alten Gsxr750 - bin eine Srad gefahren, aber auch die hatte noch zuwenig Zug untenrum, ausserdem im Vergleich zur Cbr fand ich sie ziemlich unhandlich. Ich fand die 900er Blade perfekt für mich, mit 125 Ps bei 207kg mehr als ausreichend motorisiert und mit genug Drehmoment um auch im höheren Gang zu cruisen, aber alles gut kontrollierbar ohne böse zu werden und weil sie so unbequem ist kann ich grössere Touren weiterhin mit der Sv fahren :)

Ich habe das Motorrad gekauft und bin mittlerweile gut 1000 km gefahren, zuerst mit den alten BT14 Reifen, die habe ich schnell weggeschmissen, hatte null Vertrauen mit den alten Klötzen, jetzt sind Bridgestone S21 drauf - super.
Dazu gleich zu einem grossen Nachteil der alten Fireblade - das 16er Vorderrad beschränkt die Reifenauswahl ungemein, der S21 ist der modernste Sportreifen den man drauf machen kann.
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Das Fahrverhalten ist im Vergleich zur SV650 eine Offenbarung, die Maschine liegt auch bei Höchstgeschwindigkeit satt auf der Strasse und filtert Bodenwellen und Unebenheiten gut weg, ich bin nachdem ich einen NAchmittag damit verbracht habe das Fahrwerk einzustellen ganz zufrieden. Generell hatte ich schon bei der Probefahrt sofort viel Vertrauen in die Maschine und habe sie darum auch ziemlich spontan gekauft.
Fahrverhalten ist alles ziemlich easy, die Maschine macht es einem sehr einfach hohe Schräglagen zu fahren, weil sie ruhig liegt und gelassen ihre Bahn zieht, nach 50km mit dem S21 hatte ich den Hinterreifen dann auch bis auf die Kante abgefahren und ich bin bestimmt nicht der Überheld auf der Landstrasse. Spitzkehren sind easy zu fahren und keine Qual, das Mopped ist relativ handlich aber sicher kein Fahrrad, trotzdem, enge möglichst kurvige Strecken fahre ich auch mit der Cbr gerne. Das wird gerade bergab allerdings schnell unbequem, die Blade spannt einen schon sehr über ihren fetten Tank und die Stummel sind tiefer angebracht als bei späteren Jahrgängen.
Klar ein moderener Sportler kann alles noch viel besser, das Fahrwerk filtert noch besser, aber ich mag diese Perfektion nicht unbedingt, bei mir geht dann das Gefühl für die Geschwindigkeit verloren und ich bin ständig viel zu schnell unterwegs. Mir ist dann etwas mehr Lebendigkeit im Motorrad lieber.
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Kurz zum Motor, am besten kann man ihn vieleicht mit neutral bezeichnen, Leistung und Drehmoment bauen sich gleichmässig und relativ unspektakulär auf. Er lässt sich mit den 91Nm schon ziemlich schaltfaul fahren, will man aber wirklich schnell sein muss man ihn genauso schalten und drehen wie Hubraumschwächere Maschinen. Die Leistung der Machine merkt man nicht wirklich wenn man immer im 4 Gang oder höher unterwegs ist. Die zeigt sich erst wenn die unteren Gänge voll ausgedreht werden, dann stehen auch überraschend schnell 200 auf dem Tacho.
Klar wollte ich auch mal wissen was das alte Schätzchen noch so reisst, also ab auf die Bahn. 60km und viel Verkehr später hatte ich es einmal geschafft die Maschine voll auszufahren - 280 standen auf dem Tacho, wahrscheinlich real so um die 260. Hat mich echt überrascht das die alte Dame(25) immer noch so schnell ist, das spricht wohl auch für die Qualität des Motors. Der generell alles so macht wie es sein muss, schön sanft anspricht und nur im Leerlauf etwas unruhig vor sich hinbrummelt, ich muss mal die Vergaser synchronisieren.

Trotz des Alters und gut 50000km, funktioniert alles noch einwandfrei und fühlt sich in vielen kleinen Details wertig an. Schalter rasten satt ein, Züge funktionieren einwandfrei und alles ist gut beschraubbar. Kleiner Bonus für mich: Die Blinkerrelais klickern schön beim blinken ;), Analoginstrumente sind nett anzusehen und im fetten Heck verbirgt sich überraschend viel Stauraum für einen kleinen Einkauf.
Zuletzt geändert von seb84 am 12.08.2017 23:16, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#2

Beitrag von Pat SP-1 » 16.05.2017 22:42

Sehr schön. Soweit ich das auf den Fotos erkennen kann, bis auf die Scheibe Original. So lassen, ist eine Wertanlage.
seb84 hat geschrieben:Trotz des Alters und gut 50000km, funktioniert alles noch einwandfrei und fühlt sich in vielen kleinen Details wertig an. Schalter rasten satt ein, Züge funktionieren einwandfrei und alles ist gut beschraubbar.
50.000 ist doch für eine Fireblade gerade eingefahren. Der Motor sollte (halbwegs regelmäßige Ölwechsel vorausgesetzt) noch mal locker die doppelte Distanz schaffen. Dass alles einwandfrei funktioniert ist bei in Japan gebauten Hondas eigentlich auch das Normale.

Neuling136


Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#3

Beitrag von Neuling136 » 16.05.2017 23:06

Sehr schön geschrieben.
Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinen 2-Rädern.

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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#4

Beitrag von Triple7 » 17.05.2017 6:39

Liest sich gut :)
Bei guter Pflege wird so ne Honda ja nie kaputt, außer man zerstört sie.
Die alten Blades waren eigentlich schon recht schöne Dinger, mit leider immer etwas zu pummelig (nur Optik) , aba solide und optisch ansprechend.
Weiterhin viel Spaß mit dem Hobel ;)
Have a N.I.C.E. Day
LG Bernd & seine Kilo

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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#5

Beitrag von Arminator650 » 17.05.2017 8:37

Super Maschine und schön ge- bzw. beschrieben! :) :ACK:

Wünsche dir viel Spaß :) sv ;) bier
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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#6

Beitrag von SVKNECHT » 17.05.2017 9:00

Schönes mopped und gut geschrieben.

Darf man fragen was die cbr gekostet hat?

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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#7

Beitrag von SVMiNi » 17.05.2017 12:23

Top, liest sich wie ein Artikel in einer Motorrad-Zeitschrift, Rubrik Klassiker. Würde ich mir aufgrund des Artikels auch kaufen. Allerdings würde ich mir ein 17 Zoll Vorderrad besorgen. Das soll sich nicht nur positiv auf die Reifenauswahl, sondern auch auf das Fahrverhalten auswirken. Das 16 Zoll kannst du dir ja an die Wand hängen, da bleibt auch die "Wertanlage" (wobei ich mir nicht vorstellen kann, das die besonders groß ausfällt).
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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#8

Beitrag von Pat SP-1 » 17.05.2017 12:48

Na so lange es noch gute Reifen dafür gibt, kann man es ja auch bei dem 16 Zoll Rad belassen. Wurde halt damals gemacht, um das Moped handlicher zu machen (was dann wohl durch den 130er Reifen wieder zunichte gemacht wird).
SVMiNi hat geschrieben:da bleibt auch die "Wertanlage" (wobei ich mir nicht vorstellen kann, das die besonders groß ausfällt).
Das kommt darauf an, wie man es sieht. Sicher kann man mit Aktien o.ä. höhere Renditen bekommen. Aber bei vielen Anlagen ist der Zinssatz auch unter oder auf Inflationsrate. Man macht als wenig Gewinn oder sogar Verlust mit etwas wovon man nichts hat (Geld, das auf der Bank liegt). Mit einem Klassiker (sei es Auto oder Moped) verlierst Du kein Geld (es sei denn Du legst das Moped auf die Seite) und hast Spaß an Deiner Investition. Den Spaß würde ich als höhere Rendite ansehen, als die 2-3% Geldgewinn, die Du sonst vielleicht machen kannst. Und komplett originale SC28 werden auch langsam selten.

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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#9

Beitrag von Metalhead71 » 17.05.2017 17:01

Erst einmal Glückwunsch zur Blade. Geiler Hobel !

Das mit der Wertanlage kann man ja mal gegenrechnen mit Verschleißteilen, Steuer und Versicherung - dann macht die Anlage aufgrund der vorhandenen Kosten eher Miese :-)
Aber der Ansatz den Spaß als Rendite zu sehen gefällt mir :D, mache ich ähnlich mit nem 19j altem BMW.
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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#10

Beitrag von seb84 » 17.05.2017 19:20

Danke, Danke.

Die Maschine ist leider nicht mehr original, weil das Dekor fehlt... Jemand hatte mal einen Rutscher damit, hat einen Teil der Seitenverkleidung neu lackiert und das Dekor entfernt. Mir gefällts allerdings auch besser so schlicht in schwarz. Von daher als Wertanlage wahrscheinlich nur noch bedingt zu gebrauchen. Wobei so alte Motorräder zumindest ziemlich wertstabil sind, das Alter spielt, genauso wie 10000km mehr oder weniger eigentlich keine Rolle mehr beim Preis.
Ich habe 2000 bezahlt, man kann sie aber sicher auch günstiger bekommen, wenn man sich Zeit lässt. Ich hatte keine Lust mehr zum Suchen und ein gutes Gefühl, darum habe ich sie gekauft.

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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#11

Beitrag von Metalhead71 » 18.05.2017 9:39

Zumindest kannst Du sie wahrscheinlich 20.000km fahren und sie z.B. in 5 Jahren für das gleiche Geld +/- 300 Euro verkaufen.
Von daher macht man bei solchen Bikes oft nichts verkehrt.
Aber man kann auch Pech haben. Ein Bekannter von mir hatte sich Anfang des Jahres einen Honda Civic der ersten Baureihe gekauft. 3 Monate später Motorschaden.
Aber vor Schäden ist man selbst bei neuen nicht gefeit. Bei meinem alten Herren hat ein Subaru (der Name an sich bedeutet eigentlich schon Zuverlässigkeit pur) nach 2 Jahren und 60.000km die Kupplung aufgelöst. War in dem Fall zwar Garantie, aber ärgerlich ist sowas immer.
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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#12

Beitrag von v_maxxx » 19.05.2017 12:45

Hallo, top Moped die Alte Blade, sie war mein Erstes Moped und ich hab sie immer noch. Nur hat das Gute Stück sehr viel durchmachen
müssen mit mir.. Egal. Ich hab jede menge Teile für das Model. 17zoll Vorderrad muss nicht sein solang du mit den Reifen die du bekommst zufrieden bist.
Problem bei den BJ92/93 ist die Tachowelle an das Vorderrad. Das macht sehr viele Probleme beim Umbauen. Ich selber hab das 17Zoll Rädle erst für die Rennstrecke verbaut. Auf der Straße hat das 16ner Rädle sehr gut Harmoniert mit dem Serienfahrwerk. Und auf der Straße ist sie mir auch nie auf dem Limadeckel aufgesessen. Einzig der Limaregler bzw die Steckverbindung unter dem Sitz zum Regler die Kokeln gerne mal ab. Liegt aber daran das alle Steckverbindungen im Kabelsatz nicht abgedichtet sind und mit der Zeit das Fett ausgewaschen wird.. Alles Oxidiert und sorgt dafür das der Regler irgendwann abraucht. Am besten die Steckverbindungen Pflegen. Oft wird auch der Alte Regler (bzw eigentlich ist es ja nur ein Gleichrichter) gegen einen mit Kühlrippen getauscht.

Viel Spaß mit der Urblade
Gruß Markus

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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#13

Beitrag von seb84 » 20.05.2017 9:10

Einzig der Limaregler bzw die Steckverbindung unter dem Sitz zum Regler die Kokeln gerne mal ab.
Guter Tip, denn Stecker habe ich schon gewechselt, war auch bei mir etwas angekokelt, das war dann auch die Ursache dafür das die Batterie immer so schnell leer war.

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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#14

Beitrag von Metalhead71 » 22.05.2017 10:03

Hat zwar nichts mit der Blade zu tun - aber ich hatte geschrieben, dass mein Alter Herr die Kupplung nach 2 Jahren auf Garantie ersetzt bekommen hat. Das ist falsch. Hab ihn gestern nochmal gefragt. Subaru hat es abgelehnt, weil Verschleißteil.
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Re: Honda Cbr900 Urblade 92'

#15

Beitrag von v_maxxx » 29.05.2017 22:01

Nochmal zum Thema Lima-Regler.

Einer der vom Bau von Streetfighter lebt und schon sehr viele sc28 und sc33 umgebaut hat und wirklich viel Ahnung von den Kisten hat, hat mir mal den Tipp
gegeben die Laderegelung komplett von dem Kabelbaum zu trennen. Im Serienzustand feuert die Lima ihren Drehstrom direkt in den Regler von dort über die Hauptsicherung in den Kabelsatz und dann auf die Batterie.
Er hatte bei allen seinen Fighter Umbauten dann die 14 Volt Gleichspannung des Regler direkt auf die Batterie gelegt. Seperat abgesichert mit so einer Fliegenden Sicherung. Somit ist die Lichtmaschine samt Regler getrennt vom Kabelsatz. Was die Sache weniger Anfällig macht. Dann überhitzt nichts mehr. Hab ich dann bei meinen Fireblades auch so umgesetzt.

Gruß Markus

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