Vielleicht mal noch ein paar Worte zu meinem persönlichen (Fahr)Eindruck:
Die Umstellung von Triple auf L2 ist nicht ganz ohne. Da merkte ich schon, dass ich lang nicht mehr einen Zweizylinder gefahren bin. Aber daran gewöhnt man sich schnell. Die Probefahrten habe ich alle mit einem dicken Grinsen im Gesicht beendet. Die Monster fährt sich wirklich recht agil und problemlos. Dazu, finde ich, sieht sie auch super aus. Klar hat sie keine Trockenkupplung mehr und ja, der Motor hackt unterhalb von ~2257U/min auf der Kette und ja, Vibrationen gibt's auch...mein Gott. Es ist nunmal ein L2 und der hat seine Eigenheiten. Für mich sind das alles aber keine Nachteile oder Einschränkungen, sondern das gehört eben dazu. Und wer auf Trockenkupplung steht, wird sie sicherlich bald im Zubehör ordern können. Aktuell gibt es nur 2 Dinge, die mich wirklich stören. Zum einen wandert der Tank immer etwas in Fahrtrichtung nach links und sitzt somit nicht symmetrisch und zum anderen stören die Soziusrasten meine Fußhaltung. Die Tank-Geschichte werde ich zur Erstinspektion nächste Woche ansprechen. An die Soziusrasten werde ich mich noch gewöhnen. War die ersten km wirklich störend, aber der Störgrad nimmt immer mehr ab. Mal schauen was da noch kommt...
Der Lenker hat Ducati-typisch eine merkwürdige Kröpfung. Das ist erstmal ungewohnt, aber nicht hinderlich. Die Gasannahme ist vorbildlich, das Ride-by-Wire bisher absolut problemlos. Es ist schon erstaunlich, wie leicht so ein Gasgriff gedreht werden kann. Das war an SV und Triple anders. Die Kupplung funktioniert auch völlig tadellos und leichtgängig. Die 3 Fahrmodi (Sport, Touring und Urban) unterscheiden sich in den ABS, DTC und Leistungssettings. Ich fahre während der Einfahrphase nur mit Touring herum. Touring und Sport haben gemein, dass die nominelle Höchstleistung an der Kupplung anliegt. Der Urban-Mode reguliert die Leistung auf 100PS. Der Sport-Mode unterliegt von den ABS und DTC Settings her am geringsten der regulierenden Hand der Steuergeräte. Zusätzlich zu den 3 Presets kann man alles auch manuell auf seine Bedürfnisse einstellen. Ein ganz entscheidender Unterschied zwischen den Modi ist noch die Art, wie die Ride-by-Wire Befehle vom Gasgriff in Vorschub umgesetzt werden. Urban ist da ganz zahm, Touring entspannt und im Sport-Mode wird jeder kleiner Ruck am Gas asap in Vorschub umgesetzt. Allein dieser Unterschied vermittelt dem Fahrer gefühlt ein unterschiedliches Leistungspotential zwischen dem Sport und dem Touring-Mode. Aber wie schon erwähnt, liegt in beiden Modi die Höchstleistung an. Alle Einstellungen werden über den Blinkerschalter gesteuert und auf dem "Dashboard" (früher hieß das mal Tacho) gut sichtbar dargestellt. Auch lässt sich dieses immer gut ablesen. Klar verliert es bei direkter Sonneneinstrahlung an Kontrast, aber die dargestellten Werte sind dennoch gut ablesbar. Also kein Grund für Kritik. Für Fahrten bei Nacht wird invertiert, sieht sehr geil aus. Die Umschaltung erfolgt automatisch und lichtabhängig. Die Oberfläche ist allerdings kratzempfindlich. Da werde ich noch eine Schutzfolie aufziehen. Gleiches galt für den Bereich am Tank, wo die Oberschenkel anliegen. Dieser Bereich ist bereits mit transparenter Folie abgedeckt und somit geschützt. Am "Rahmen" rechtsseitig liegen bei Volleinschlag des Lenker auch Leitungen an, das werde ich auch noch mit Folie schützen. Das ist mir am vergangenen Sonntag bei der Montage der LED Blinker aufgefallen. Das ist Übrigens auch noch ein Unterschied zwischen S und nicht-S. An der S sind ab Werk (riesige) LED Blinker verbaut. Für den Anschluss der Rizoma habe ich mir vorab die entsprechenden Adapterkabel und Abdeckungen besorgt, sodass die Montage leicht von der Hand ging. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Verlegung der Kabel im Heck, als auch unter dem Scheinwerfer sehr gut gelöst und sauber ist. Macht einen sehr guten Eindruck. Die LED Blinker Umrüstung ist ohne jegliche Widerstände möglich. Der Blinkrhythmus wird vom Dashboard erzeugt und dieses kann sowohl mit Glühlämpchen, als auch mit LED umgehen. Find ich gut so. Navihalter + Stromversorgung ist auch schon montiert. Die Batterie der Monster sitzt nun in der Schwinge zwischen Motor und Federbein. Ausgebaut wird diese nach unten. In den kommenden Tagen und Wochen werden dann noch Kühlergitter und ein Gepäcksystem (Rack) montiert. Ende Mai geht's auf Reise. Ich bin gespannt, wie sie sich schlagen wird...
Ich passe mit 1.88m recht gut auf die Monster. Auf den Messen Anfang des Jahres hatte ich immer den Eindruck, dass sie sehr niedrig ist und eventuell auch etwas klein wirkt. Aber mit der variablen Sitzhöhe komm ich auf der Monster sehr gut klar. An den Lenker habe ich mich auch gewöhnt, fährt sich gut damit. Die Sitzhaltung ist leicht Vorderradorientiert, aber wesentlich entspannter als z.B. auf der Streetfighter. Im Vergleich zur Triple sitzt man auch aufrechter, allerdings durch das tief liegende Cockpit und den damit verbundenen freien Blick auf die Strasse mit wesentlich direkterem Bezug zur Strasse. Wo ich bei Triple noch Flyscreen etc. ständig im Blick hatte, ist da jetzt nur noch Strasse. Ein tolles (Fahr)Gefühl, was im übrigen auf der Streetfighter noch präsenter ist. Das muss man mal erlebt haben.
Nun aber Motor an, aus dem Auspuff faucht es kurz und dann blubbert er nicht weiter beeindruckend vor sich hin. Da muss ich später noch nacharbeiten

Die Termis, die Hasenfuß an seinem Vorführer hatte, sind übrigens Sonderausstattung und schlagen in der zugelassenen Version mit ~1500€ zu Buche. Gang rein und ab geht's. Etwas mehr Gas beim Anfahren (es hackt ja untenrum etwas) und schon rollt man los. Es blubbert im Fahrbetrieb herrlich. Die Schaltbox funktioniert bisher tadellos. Ich bin zwar auch schon mal zwischen den Gängen gelandet, aber das war bei der Triple nicht anders. Im Gegenteil, bei der Monster muss man nicht so nachdrücklich schalten wie bei der Triumph. Die ersten km war es sehr schwer den Leerlauf bei stehenden Motorrad zu treffen. Soweit ich mich erinnere, wurde das auch in einem der Testberichte bemängelt. Dazu kann ich nur sagen, dass das bei einem frischen Getriebe eben so sein kann. Mittlerweile ist das überhaupt kein Problem mehr und der Leerlauf ist jederzeit sauber zu finden. Mal abgesehen von der Optik hat mich der Motor am meisten beeindruckt. Was sich da im mittleren Drehzahlbereich abspielt ist einfach unglaublich. Die Triple hat ja auch 135PS, mit dem Arrows vielleicht sogar noch ein paar Pfunde mehr. Aber es ist kein Vergleich. Nach EU Richtlinien wird die Monster 1200 übrigens mit 94kw (128PS) in den Brief eingetragen. Die Angabe von Duati mit 135 (Monster 1200) und 145PS (Monster 1200S) beruht auf einer anderen (aber auch validen) Art der Leistungsmessung. Was die Monster S im Brief stehen hat, weiß ich allerdings nicht. Nach EU Richtlinie zur Leistungsbestimmung an Kraftfahrzeugen werden Monster und Monster S nicht weit auseinander liegen. Das hat sich ja, wie eingangs erwähnt, auch vom Fahreindruck her bestätigt. Ab 2200U/min kann man gesittet am Kabel ziehen. Das ist der Bereich, bei dem es losgeht, drunter ist Hackepeter auf der Kette angesagt. Drüber zieht die Monster für meine Begriffe sauber hoch, ab 4500 U/min gibt's dann schon richtig Bumms. Die Maps wurden wohl so ausgelegt, dass es eben diese Drehzahlmitte am besten bedient und genau diese Mitte ist auch mein Drehzahl-Wohlfühlbereich. Ich freu mich schon riesig darauf, bei meiner Monster nach der Einfahrzeit am Kabel ziehen zu können. Unter Last entwickelt sich die im Stand banale Geräuschkulisse zu einem imposanten (Kunst-)Werk. Wenn man den Hahn aufdreht, meint man hinter einem schaltet jemand den Presslufthammer an. Das bollert unglaublich schön aus den Pötten und das Ansauggeräusch spielt sein Lied dazu. Dazu dann noch dieser Druck vom Motor, das stabile Fahrwerk (auch bei der Nicht-S sehr gut und voll einstellbar), die Optik und das Feeling...geile Sache. Bisher bin ich sehr glücklich mit ihr, habe allerdings für mich selbst noch gar nicht richtig realisiert, dass mit der Anschaffung auch einer meiner Träume in Erfüllung gegangen ist. Das ist echt noch nicht in meinem Kopf angekommen. Ich glaub dazu brauch ich noch ein paar Wochen. Ging ja alles auch ziemlich schnell...
Zum Thema Qualität vielleicht noch ein Wort:
Ich hatte auf den ersten Messen dieses Jahr bei der Monster schon genauer hingeschaut und hier und da kleine "Mankochen" entdeckt. Ein sichtbarer Stecker hier, ein paar Kabel da, nicht 100% sitzende Spalte...ich hoffe, und da bin ich ehrlich, dass ich mit der Monster glücklich werde und sie ihren Dienst sauber und unauffällig verrichtet. Der Motor ist schon seit Jahren "erprobt" und gilt als ausgereift und standfest. Der Rest drumherum ist neu, ich weiß nicht wieviel Evaluierungsaufwand dahinter steckt und Langzeiterfahrungen gibt es auch keine. Aber ich bin mit dem, was ich bisher gesehen und festgestellt habe, sehr zufrieden und gehe davon aus, dass da nichts kaputt gehen wird. Viel ist ja eh nicht dran geschraubt

Aktuell steht noch eine Regenfahrt aus, um zu sehen, wo das Wasser überall seinen Weg findet. Ich bin gespannt...
Ich kann nur jedem empfehlen das Moped mal zu fahren. In diesem Sinne...

Moped
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