Die Entjungferung: Kawasaki Ninja ZX-6R 636


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Lugash
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Die Entjungferung: Kawasaki Ninja ZX-6R 636

#1

Beitrag von Lugash » 02.06.2015 21:42

Ahoi!

Okay, okay - den Titel sollte ich erklären:
Nachdem ich den heutigen Vormittag mit meiner SV verbracht habe, hatte ich irgendwie noch Lust etwas neues auszuprobieren.
Also kurz überlegt und mir fiel auf, dass ich bisher weder einen Supersportler, noch einen Vierzylinder gefahren habe! Das geht so natürlich nicht und an dem Zustand musste etwas geändert werden. Also ging es mal fix zum Kawasaki-Dealer um die Ecke und ich fragte an, ob er etwas für mich hätte.
"Aber sicher!"
Sehr gut.
Nach einer Unterschrift und 5€ Tankpauschale bekam ich die Papiere, Schlüssel, 30 Minuten Zeit und eine kurze Einweisung zur Elektronik für dieses Geschoss hier:
IMG_20150602_160247527-2.jpg
Also, erstmal draufhocken:
Man sitzt höher als auf der SV (was mir entgegen kommt) und ziemlich weit vorne. Wirkt aber ganz angenehm, obwohl der Sitz auch recht hart ist.
Kupplung geht leichtgängig und die Spiegel zeigen tatsächlich etwas vom rückwärtigen Verkehr. Super! :D
Als kleines Schmankerl war der Motor schon warm und auch eingefahren. :twisted:
Aber naja, erstmal die Kiste anlassen und losrollen. Das ging ziemlich unspektakulär vonstatten und ich fand mich schnell zurecht. Also erstmal ins Gewerbegebiet und ein bisschen Slalom, Beschleunigen, Bremsen und mich mit dem Motorrad vertraut machen. Die Kawasaki Ninja ist (gefühlt) nicht so handlich wie meine SV, vermittelt aber direkt viel Vertrauen und es kommt schnell der Wunsch nach ein Paar Kurven auf.
Aber erstmal zum Motor:
Wie gesagt, zuvor saß ich nie auf einem Motorrad mit 4 Zylindern und so war das erstmal eine sehr interessante Erfahrung.
Im Drehzahlkeller geht wie erwartet nicht sonderlich viel, obwohl es sich bei der Ninja ja sogar um die 636 mit einem Schnapsglas voll mehr Hubraum als bei der normalen 6er handelt. Aber das ist tatsächlich völlig wurscht, da man die Kiste sowieso nie unter 4500 Umdrehungen fährt - zumindest ging es mir während der Probefahrt so. Ab 6000 passiert dann auch was und bei 9000 legt sie sich ins Zeug und will vorwärts.
Als sehr nervig stellten sich feine Vibrationen bei 8000 Umdrehungen heraus. Das fühlt sich an, als ob man auf einem Vibrator sitzt!

Für mich als V2-Kutscher kam dann immer schon bei 11-12k Umdrehungen der Drang zum Hochschalten auf - allerdings ist da noch einiges an Luft nach oben vorhanden... :D
Also, zweiter Gang, Hahn auf. Stottern... Hä?
Momentchen mal, die Traktionskontrolle wird nervös und auf Stufe 3 fängt die an zu regeln, obwohl das noch gar nicht nötig ist. Also, auf Stufe 2 damit.
Nochmal: zweiter Gang, Hahn auf. Das Erlebnis beim beschleunigen ist wirklich nicht von schlechten Eltern und fühlt sich ganz anders an, als z.B. bei der KTM 1290 Superduke R, die ich vor einiger Zeit fahren durfte. Bei der KTM gibt es einen Tritt in den Rücken und die marschiert in jeder Lebenslage brutal vorwärts, während die Beschleunigung der Ninja sich so angefühlt hat, als wenn man von einem Gummiband nach vorne gezogen wird.
Macht auf jeden Fall verflucht viel Spaß so einen Motorradmotor auch mal bis 15000 Umdrehungen zu orgeln! :twisted:
Allerdings ist man dann bereits im zweiten Gang irgendwo bei 150 und das kann dann doch schon recht teuer werden, wenn die Renleitung sich im Gebüsch versteckt.
Also, ab in die Eisen: Leider kann man sich mit den Beinen irgendwie nicht so gut am Tank abstützen, weswegen recht viel Gewicht auf den Handgelenken landet, denn die Verzögerung ist wirklich immens. Die Bremse ist auch bissig genug um sie mit dem kleinen Finger zu bedienen. Sagenhaft! Dazu liegt die Fuhre dabei absolut stabil.
Ähnliches gilt in Kurven: Wo meine SV anfängt zu hoppeln und nervös zu werden, bügelt die Kawa alles platt und schreit nach mehr Schräglage. Schade, dass ich nicht mehr Zeit hatte um mal meine Lieblingskurven zu fahren.
Apropos Schreien: Die Kiste war zusätzlich mit einem ESD von Scorpion ausgestattet, bei dem ich mich frage, wie der eine E-Nummer erhalten hat.
Wenn man es krachen lässt, dann röhrt, schreit und brüllt die Ninja, dass einem das Herz aufgeht. Dazu trompetet sie aber auch permanent das Wort "Streckensperrung" hinten raus. Ich muss sagen, dass der Sound echt Spaß macht, aber ansich ist der Topf schon peinlich laut. Und das sage ich als einer, der einen MIVV GP an seiner SV hat. Das Trompeten eines R4 ist halt irgendwie penetrant. :?

Nachdem ich dann also ein wenig durch die Gegend blasen konnte, musste ich auch bald wieder zum Händler.
Die 30 Minuten vergingen definitiv viel zu schnell und ich hatte viel Spaß mit der Ninja.
Würde ich mir irgendwann mal einen Supersportler zulegen? Ganz bestimmt, allerdings müsste ich dann damit öfters auf die Rennstrecke fahren.
Das Potenzial so einer Maschine lässt sich echt im Straßenverkehr nicht ausloten und durch den hochdrehenden Vierzylinder fährt man auch im Cruisingmodus irgendwie immer viel zu schnell. :oops:
Außerdem hätte ich nicht so viel Spaß an einem Motorrad, bei dem ich maximal die ersten zwei Gänge ausdrehen kann, wenn ich meinen Führerschein noch etwas behalten möchte.
Saugeil fand ich aber wie gesagt Fahrwerk und Bremsen.
Daher mein Wunschzettel: Ein Supersportler mit so einem geilen Fahrwerk wie die Ninja, 700-800ccm V2, 110PS und maximal 190-200kg vollgetankt für einen schmalen Taler. Das wär das perfekte Motorrad für mich. :D

Bis dahin,
Lukas
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Lugash
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Re: Die Entjungferung: Kawasaki Ninja ZX-6R 636

#2

Beitrag von Lugash » 02.06.2015 21:47

Achso, ich seh gerade, dass ich das hier ins falsche Unterforum gepostet habe. :oops:
Vielleicht erbarmt sich ja ein Admin und verschiebt den Thread.
To be a rock and not to (t)roll.

Kilokante


Re: Die Entjungferung: Kawasaki Ninja ZX-6R 636

#3

Beitrag von Kilokante » 03.06.2015 16:05

Sehr unterhaltsamer Bericht - super!

Ja, Ja die 4 Zylinder haben schon Ihren Reiz - aber mir sind diese inzwischen zu hektisch.

Grüße Frank

deenomat
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Re: Die Entjungferung: Kawasaki Ninja ZX-6R 636

#4

Beitrag von deenomat » 13.07.2015 13:50

Bin sie spaßeshalber auch mal Probe gefahren, taugt mir optisch richtig gut das Ding. Kaufabsichten habe/hatte ich aber auch nie.
Das Ansauggeräusch ist schon sehr geil. Allerdings geht mir das hochdrehen so dermaßen auf den Senkel. Und du schreibst es ja richtig, im "Cruise" Modus bist schon jenseits von Gut und Böse. Mehr als 2,3 Gänge brauchste auf der LS auch nicht.
Daher verkauft sich das Teil wohl auch kaum mehr (wie alle 600er). Das Teil gehört auf die Rennstrecke. Da machts sicher Spaß wie Hölle.
Nur brauchts da halt dann eigentlich kein ABS/TC (meine Meinung). Daher - k.a wer sowas kauft außer zu posen.

Andreassv
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Re: Die Entjungferung: Kawasaki Ninja ZX-6R 636

#5

Beitrag von Andreassv » 16.07.2015 20:10

Naja,
vielleicht gibt es auch einige 600er Fahrer, die ihr Mopped einfach super finden.
Ohne zu posen :?

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Re: Die Entjungferung: Kawasaki Ninja ZX-6R 636

#6

Beitrag von deenomat » 18.07.2015 12:19

Klar. Das sollte auch kein Angriff sein! ;) bier
Für mich (!) stellt sich halt die Frage wo genau der beste Einsatzort für so ein Gerät ist.
Aber da is jeder Jeck anders. Also alles cool!

Andreassv
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Re: Die Entjungferung: Kawasaki Ninja ZX-6R 636

#7

Beitrag von Andreassv » 19.07.2015 22:56

;) bier

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