Richtiges Verhalten auf der Rennstrecke


Renn- und/oder Sicherheitstraining - oder wie verbessere ich mein Fahrkönnen.
peter_s


#16

Beitrag von peter_s » 17.01.2004 9:28

Micha mit SV hat geschrieben: Meine Frage ist dabei noch: Angenommen nachdem ich das Motorrad in volle Schräglage gebracht habe, merke ich: Scheiße, ich habe keine Chance die Kurve zu kriegen (z. B. weil die Bremse versagte und ich vieeel zu schnell ankam). Sollte man dann das Motorrad wieder aufrichten, um nicht mit hoher Schräglage ins Kiesbett zu fahren?
Hi!

In diesem Fall (viel zu schnell) halte ich es noch am sinnvollsten, noch in voller Schräglage und auf der Strecke per Hinterbremse das Hinterrad blockieren zu lassen. Somit schmiert das bike sofort weg und entfernt sich relativ schnell vom Fahrer, zusätzlich fällt man nicht mehr allzu weit. War zwar noch nie in dieser Situation denke aber dass das theoretisch das beste wäre. Ob ichs dann auch schaffen würde? Keine Ahnung, da gehört schon Überwindung dazu...

Wenn du aber nicht viel zu schnell bist sondern die Geschwindigkeit nur etwas überhöht ist, wird's wohl am besten sein, das Motorrad aufzurichten und sofort mit der Hinterbremse das bike möglichst abzubremsen (vordere funktioniert ja laut dir wegen Defekt nicht). Selbiges wird dann im Kiesbett fortgesetzt, vielleicht derstehst du das sogar - bei mir hat's mal problemlos funktioniert (Anmerkung: OHNE Bremsdefekt!), bin allerdings mit max. noch 50km/h ins Kiesbett gezischt.

mfg, Peda

Toni


#17

Beitrag von Toni » 17.01.2004 11:57

Nicht vergessen sollte man, dass auf der Rennstrecke nicht angehalten wird!!
Ich habe es leider immer wieder oft genug erlebt, dass Fahrer einfach mit einem Schlenker
die Bahn verlassen um auf „Mitreisende“ zu warten.
Auch wie schon angesprochen sollte man sich genauestens mit den ein- und Ausfahrten
vertraut machen, damit sich hier nicht die Linien der Fahrer kreuzen.
Vor der Ausfahrt immer kontrollieren, ob die Bahn frei ist!!
(Ich denke da nur an Most)
Beim verlassen der Rennstrecke, die dafür vorgesehenen(!) Ausfahrt benutzen, sich rechtzeitig „einordnen“ und mit einem ausgestreckten Fuß oder gehobener Hand auf sein Vorhaben aufmerksam machen! In diesem Zusammenhang sollte sich man als Streckenneuling ruhig damit befassen wie ich am besten den Ausgang anfahre um keinen zu behindern (Lausitzring), oder ihn gar übersehe (Oschersleben).
Man sollte nicht vergessen das selbst für den geübten Straßenfahrer eine Flut von neuen Eindrücken entsteht die erst verarbeitet werden müssen. Also langsam anfangen!
Und ich denke nicht nur mit der Geschwindigkeit sondern auch die Rundenzahl sollte man
am Anfang nicht zu hoch ansetzen. Man sollte nicht glauben wie schnell die Konzentration nachlassen kann!
Die Fahrer die zu ihren Fähigkeiten die ehrlichste Einstellung haben, fahren in der Regel auch am längsten.
Ansonsten ist das Thema Rennstrecke eine Erfahrung die man nicht so schnell vergisst, der Spaßfaktor liegt weit über 100%.
Es gibt auch reichlich Literatur zu diesem Thema, die es absolut Wert ist zu lesen. Auch wenn man kein Profifahrer werden will. Ich denke nur an „Der richtige Dreh“. Ein Buch das mir sehr geholfen hat, mich halbwegs unbeschwert auf der Strecke zu bewegen.

http://www.lambdatester.de/buecher.htm

Gruß Toni

Michael


#18

Beitrag von Michael » 17.01.2004 21:13

Danke für Eure Antworten soweit. :)

Es gibt auf meine Frage mit der extrem zu hohen Geschwindigkeit vor der Kurve vielleicht keine einfache Regel als Antwort. Für manches gibt es gar keine Regeln, man muss es von Fall zu Fall entscheiden.

Dass die Vorderbremse völlig versagt ist ja auch was, das eher selten passiert. Wichtig ist hier vorzubauen, also einwandfreie Bremsen sicherstellen. Weil es etwas seltenes ist, bin ich dafür, es in ein anderes Thema auszulagen: Gefährliche Situationen auf der Rennstrecke meistern

Dieser Thread hier soll eher von einfachen Standardregeln handeln, die in vielen Fällen nützlich sind. Halt hauptsächlich Tipps für Einsteiger. Ich würde mich über weiteres Feedback und weitere Tipps freuen. "Meine" Regeln habe ich nachträglich durchnummeriert, damit man sich bei Feedback leichter auf sie beziehen kann.
Toni hat geschrieben:Ich denke nur an „Der richtige Dreh“. Ein Buch das mir sehr geholfen hat, mich halbwegs unbeschwert auf der Strecke zu bewegen.
Hab' ich hier bestimmt schon 10mal empfohlen! :) Wobei ich noch mehr zum englischen Original rate als zu der Übersetzung: Twist of the wrist 1+2.

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#19

Beitrag von LazyJoe » 06.09.2007 22:58

Die Suche hat mich hier her geführt, sorry fürs Ausgraben aber die Frage passt hier ziemlich gut rein..
Hoffi hat geschrieben:Grundregel Nr.2:

Richtige Kleidung. Und das heißt in diesem Falle: Leder. Nix anderes.
Darüber hab ich mir vorhin Gedanken gemacht, als ich meine Lederjacke mit Bienenwachs eingerieben hab..

Und zwar: Es ist nix genaues geplant, aber ich würde doch gerne mal Rennstrecke fahren (als absoluter Neuling). Meine Lederjacke von Polo ist aber nicht komplett aus Leder, sondern nur an den sturzgefährdeten Stellen, d.h.: Arme außen rum komplett Leder, Innenseite des Ellenbogens aus Stretch-Material, Brust Leder, Bauch Textil, Seitlich am Torso Textil / Stretch-Material.. Bei der Hose sieht's ähnlich aus, nur dass da Textil überwiegt.. Die hat nur an den Knien, an der Innenseite der Beine und am Po Leder, der Rest ist Textil.

Darf man sich mit sowas auf die Rennstrecke wagen? Bei der Jacke seh ich's nicht so kritisch, da der Leder-Anteil da recht hoch ist, aber die Hose sollte ich wohl da nicht anziehen oder?

Wenn ich mich recht erinner gibt es da z.T. auch Vorschriften von den Rennstrecken oder?
Proper planning and preparation prevents piss poor performance.

Pichel


#20

Beitrag von Pichel » 07.09.2007 0:14

Also ich hab auf Rennstrecken schon so ziemlich alles fahren sehn ! Von Schnürlederhose über Textil Rukka bis zum Rennkombi

Kommt anscheinend immer auf Strecke und Veranstalter drauf an !
Kannst dich ja vorher informieren beim jeweiligen Veranstalter !

Aber zu deiner eigenen Sicherheit ( auch und erst Recht auf der Strasse ! ) kann ich dir nur eine ordentlichen Lederkombi empfehlen !
So viele Schutzmöglichkeiten hast du als Motorradfahrer nunmal nicht !

Grüße

Becks


#21

Beitrag von Becks » 07.09.2007 8:02

Zur Kombination aus Stoff und Leder. Ich denke wenn man wirklich einen langen Rutscher auf den griffigen Belag einer Rennstrecke hat wird es dir die Lederstücken aus dem Stoff reißen.
Da dies hier ja für Anfänger eine Hilfe sein soll würde ich bei dem Gefühl, zu schnell für die nächste Kurve zu sein, mich diesen Rat anschließen.
SV Michel hat geschrieben: also mein tip zum kurven fahren ist, egal was passiert (ihr denkt ihr packt sie nicht,oder zu schnell oder was auch immer) .runter mit der kiste drueckt sie in schraeglage .und siehe da zu 98%kommt ihr super durch die kurve
Dann noch was zur Gruppe - da wurde noch gar nicht zu gesagt. Man muss bei der Bestellung sein "Niveau" angeben. Also wer der Meinung ist das er echt gut fährt kann es mit der 2. von unter probieren. In der 1. Gruppe fahren oft auch Tourer oder Oldimer mit die vom Fahrwerk her schon den Speet nicht mitgehen können. Aber für´s Erste mal ist auch die 1. Gruppe o.k.. Da ist keiner da und zeigt mit den Finger auf einen. Die wollen alle nur ihren Spaß haben.
Und wenn es dann einmal losgeht, nicht denken ihr steht irgendjemanden im Weg. Fahrt eure Linie und alles was geht (euern Gefühl nach) und ihr werdet staunen wieviel Supersportler man mit unserer kleinen SV einfangen kann (bis Gruppe 2).

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#22

Beitrag von andi2 » 07.09.2007 18:32

Hab den Beitrag auch erst jetzt gesehen, und möchte die Neulinge auf der Rennstrecke vor einen der häufigsten Fehler in den Kurven warnen.Das ist das frühe Einlenken oder auch schneiden der Kurve. Sicherer und schneller ist das :

SPÄTE EINLENKEN

Das bedeutet bei einer Linkskurve, lange rechtsaussen bleiben etwas stärker abbremsen um dann früher beschleunigen zu können.
Euch geht sonst am Ende der Kurve die Bahn aus.
Ist mir vor Jahren so auf dem Sachsenring (Sachskurve)passiert.
Hinterher haben mir die alten Hasen gesagt, dass 90% der Anfänger diesen Fehler machen. Wenn es denn doch passiert, ist es um so besser je schräger ihr auf den Rasenstreifen, der vor dem Kiesbett kommt, endgültig die 90° Position einnehmt. Die Fallhöhe ist dann nämlich nicht mehr so gross, und da zählt jeder cm.!
Hoffentlich kann ich den Einen oder den Anderen mit diesen Zeilen davor bewahren.

mfg andi

Troubleshooter


#23

Beitrag von Troubleshooter » 01.10.2007 19:31

muss man sich's denn so schwer machen und das Rad neu erfinden?

http://forum.cbrforum.de/viewtopic.php?t=3590
http://forum.cbrforum.de/viewtopic.php?t=3595

Gruß Ingo.

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