Fahrertraining 16+17.7. Hockenheimring in Papenburg (ATP)


Renn- und/oder Sicherheitstraining - oder wie verbessere ich mein Fahrkönnen.
Vau74


#16

Beitrag von Vau74 » 10.08.2005 22:06

Nur mal ein paar Tips am Rande weil ich ja letztens schonmal mitgemacht habe .
Es herscht dort absolutes Foto und Film verbot .Wer erwischt wird fliegt raus .
20 km/h und max. 92dB auf dem Gelände .
Campen auf dem Gelände von ATP is nich und morgens kommste auch vor 6 oder 7 Uhr nicht rein .

Letztes mal war für alle viel freies Fahren den ganzen Tag . Dabei haben sich über 20 Mopeds in der ersten und der zweiten Kurve abgelegt ( mehr oder weniger schwer ) Die ganze Strecke war dann ca. 15 min. und länger für alle gesperrt . Hab an einem Tag gerade mal 120 -130 km geschafft .
Die Strecke ist recht einfach jedoch sind die Kurven nicht immer deutlich zu sehen . Soll heißen : Asphalt und Kiesbett "ohne" die rot-weißen Randsteine .

Würde ja gern auch mitkommen :? aber da ich in 1,5 Wochen Urlaub habe und dafür auch noch Geld übrig sein muß ...

Berichtet mal wie es war ...




... so long ...

UweS


#17

Beitrag von UweS » 11.08.2005 0:33

Tach jörg,

Wo haste denn übernachtet?
Wetter wird ja nicht toll sein, mal sehen ob noch irgendwo ein Zimmer frei ist.
Laut Zeitplan gibt es diesmal 3 Gruppen.

tpl
SV-Rider
Beiträge: 289
Registriert: 07.05.2002 9:07
Wohnort: 50 Erftstadt

SVrider:

#18

Beitrag von tpl » 11.08.2005 7:01

@Uwe S
Geplant hatte ich zwar im Zelt zu schlafen, wenn du ein Zimmer findest, frage doch bitte nach wieviel noch frei ist.
Der Bericht von Vau 74 stimmt ja nicht gerade fröhlich, aber mal schaun wie es wird.
Vom Wetter her soll es ja am Samstag noch der Beste Tag sein ggf werde ich dann am Sonntag mal die Regenreifen ausprobieren.
Gruß Thomas

UweS


#19

Beitrag von UweS » 11.08.2005 9:09

Nachdem ich nun einige Hotels abgeklappert hab, werde ich wahrscheinlich doch auf dem Fussballplatz campen. Laut Beschreibung gibts dort Bier und Duschen. Soll 5€ kosten.

tpl
SV-Rider
Beiträge: 289
Registriert: 07.05.2002 9:07
Wohnort: 50 Erftstadt

SVrider:

#20

Beitrag von tpl » 11.08.2005 12:26

Ich werd dann mal einen Grill mitbringen, dann wird das auch mit dem Wetter.
Gruß Thomas

tpl
SV-Rider
Beiträge: 289
Registriert: 07.05.2002 9:07
Wohnort: 50 Erftstadt

SVrider:

#21

Beitrag von tpl » 16.08.2005 6:59

Wieder zurück aus Papenburg. Hat ne Menge Spass gemacht und ich bin viel km gefahren, schätze mal 550km.
Die Strecke und das Umfeld ist sehr gewöhnungsbedürftig, richtiges Rennstreckenfeeling kommt dort leider nicht auf.
Das liegt zum einem am sehr strengen Umfeld zum anderen an der Strecke selbst. Im Gegensatz zu anderen Rennstrecken fehlen dort die Randsteine, direkt neben der Strecke ist Kies. Mal kurz abkommen ist nicht zu empfehlen. Die Streckenführung gefällt mir sehr, ist wie gemacht für eine SV, wenn man sich mal am alles gewöhnt hat, kommt eine Menge Fahrspass auf. Bei mir dauerte es es so bis Mittags, dann wußte ich wo ich was kann, bzw nicht darf. Am 1.Tag war ich dann auch schon in der Lage Zeiten um 1:20min zu fahren.
Thema Fahrzeit, so viel wie hier bin ich noch nie zum fahren gekommen und das obwohl ich an beiden Tagen die letzte Stunde von 18-19Uhr nicht mehr gefahren bin und am 2.Tag erst ab Mittag, wegen Regen.
Ich überlege mir ernsthaft im September nochmals dort zu fahren.
Auch für Einsteiger ist die Veranstaltung sehr zu empfehlen.
Gruß Thomas

UweS


#22

Beitrag von UweS » 16.08.2005 11:48

Hallo tpl,
war schön dich kennengelernt zu haben.
Hoffentlich sieht man sich bald mal wieder. Dann kann ich hoffentlich was von dir lernen.
Die strecke ist irgendwie merkwürdig. Kurze harte Kiesbetten- und ein merkwürdiger Asphalt. Ich fand es waren unverhältnismässig viele highsider.
Die gelben Fahrbahnmarkierungen sind auch recht rutschig.
Nachdem ich mich gleich nach dem 1.Turn langgelegt habe musste ich den 1.Vormittag mit Mopped-und Fahrerpflege verbringen. Die Kiesbetten sind wirklich hart. Die Streckenposten haben alle Valium geschluckt. Bis sich da mal einer bewegt hat!
Nachdem am Sonntag der Regen aufgehört hat, fing es auch wieder an Spass zu machen. Ich hab dann aufgehört als jemand sein mopped auf mich schmeissen wollte und ich wieder im Kiesbett parkte.
Ich fand die Organisation nicht sehr souverän. Das fing schon bei der Anmeldung an. Und die sogenannten Gruppeneinteilungen wurde fast gar nicht eingehalten, so das schnelle Fahre zwischen den Einsteigergruppen herumflitzten.

Fazit:
mM nur bedingt Einsteigerfreundlich.
Es wurde ziemlich viel Schrott produziert. (bei mir hielt es sich in Grenzen)
Die Strecke ist eigentlich nicht schlecht- aber eben speziell für Autos konzipiert (Kiesbetten)
Übernachten war an der Strecke nicht möglich. Also zusätzlich 5€ /nacht für eine Sportplatzübernachtung mit 'Musik' untermalung. (Ich glaub da war 'ne Dorfdisko in der Nähe)

Preismässig fehlte dann nicht mehr soviel zu einer 'richtigen' Rennstrecke

Es soll wohl ein regelmässiges Training mit Rennserie dort laufen. 2 mal im Monat.
Mal sehen.

tpl
SV-Rider
Beiträge: 289
Registriert: 07.05.2002 9:07
Wohnort: 50 Erftstadt

SVrider:

#23

Beitrag von tpl » 16.08.2005 16:20

Da ich schon mal mit Freude hier einen ausführlichen Bericht über eine Veranstaltung auf der Rennstrecke gelesen habe, habe ich meine persönlichen Eindrücke von Letzten Wochenende auch mal niedergeschrieben.
• Erst mal zum Wetter, am Samstag war das Wetter optimal nicht zu kalt und nicht zu warm. Den ersten Turn bin ich noch mit Rolli drunter, danach mit Sommerbekleidung gefahren. Nachmittags war ein kräftiger Gegenwind in einem Streckenabschnitt. Am Sonntagmorgen war erst mal Nieselregen angesagt und viele gingen mit Regenreifen raus. Kurz drauf auch schon der erste Sturz, ging aber glimpflich ab, wie fast alle Stürze. Ich hatte zwar auch die Regenreifen dabei, wollte sie aber wenn überhaupt erst ab Mittags aufziehen. Der Regen lies aber ab 10.00Uhr nach und ab 12.00Uhr war die Strecke komplett trocken und das blieb auch so bis Abends.
• Zu dem was auch im Gixxerforum steht, in Papenburg ist es nicht so wie auf anderen Rennstrecken. Man darf nur bestimmte Wege benutzen, Rauchen nur in der Kantine, Tanken (auch aus dem Kanister) nur an der Tankstelle. Überall laufen Sicherkräfte rum, allerdings hat keiner auf wichtig gemacht. Du musstest dich halt an die vorgegeben Regeln halten. Übernachtet habe ich auf einer Sportanlage, so 3 km entfernt, war ganz ok.
• 1.Tag: Um 04.00 Uhr bin ich losgefahren und um 08.00 Uhr nach 295km war ich dann da. Erst mal an der Schranke anmelden, Geheimhaltungserklärung unterschreiben und den Teilnehmerausweis entgegennehmen. Dann weiter zum Parkplatz, die waren ausreichend vorhanden, Moped abladen und mit Helm zur techn. Abnahme. Dort wurden der Zustand der Reifen, Bremsbeläge usw überprüft. Auch die Lautstärke wurde gemessen, ich hatte mit Stahlwolle und einem Kupferblech vorgesorgt. Freitags hatte ich mal den Auspuff abgebaut, das ist ein durchgehendes Rohr, da kannst du komplett durchschauen. Nachdem diese Hürde genommen war, Fahrerbesprechung. Dort wurde nochmals auf die Regeln des Betreibers hingewiesen, der Ablauf erklärt und auf einige Besonderheiten der Strecke hingewiesen. Insbesondere die so genannte Ameisenkurve (Turn 2), die fällt nach außen ab und zieht sich zu. Dort sind wohl vor 4 Wochen die Leute Reihenweise gestürzt. Ich persönlich fand die Kurve gar nicht so schlimm. Um 09.20Uhr (Mittlere Gruppe) dann der 1.Turn. Meine Streckenkenntnisse von Hockenheim waren hier nichts wert, da es sich hier um die Sprintstrecke des alten Hockenheimrings handelte. Probleme hatte ich auch mit den fehlenden Randsteinen, links und rechts von der Strecke war eine Art Rollkies. Nach dem 3.Turn wusste ich dann wo es langgeht und hatte nur noch Spaß. Dann hatte ich mich wie üblich, an einigen Bigbikes vom Schlag R1, GSXR usw festgebissen und überholen fällt mir nicht gerade leicht, wenn du Jungs so endlos viele Meter beim Beschleunigen machen. Letztlich habe ich sie aber alle niedergekämpft. Wer wollte kam am 1.Tag auf 6 Stunden reine Fahrzeit, soviel gab es bei noch keinen Anbieter. Ich schätze mal so 300-350km, ermittelt über den Verbrauch, 30 Liter habe ich am Samstag verblasen. Auf der Strecke gibt es einen schnellen Linksknick, anfangs habe ich dort noch gebremst und in den 5.Gang runtergeschaltet, später dann 6. Gang und Vollgas. Danach in Schräglage eine 4. Gangrechtskurve anbremsen bzw. eine Doppelrechts (Anfahrt Motodrom) und in der 2. Rechts ist genau im Kurvenscheitel eine fiese Bodenwelle, die genau auf der Ideallinie am schlimmsten ist. Ich würde sagen das ist die Anspruchvollste Passage auf der Strecke. Mit der Sachskurve (das ist eine nach innen hängende Doppellinks) bin ich nie richtig warm geworden. Da war ich entweder zu schnell, zu langsam, zu weit innen, oder zu weit außen. Ich habe nie das Gefühl gehabt die Kurve optimal zu fahren. Um 18.15Uhr hab ich dann eingepackt und bin zum Sportplatz gefahren, geduscht, Würstchen auf den Grill und Bier aufgemacht. So gegen 22.00 Uhr bin ich dann todmüde ins Bett (Matratze im Auto) gefallen. Um 03.00 Uhr Nachts wurde ich dann von lauten dumpfen Bässen geweckt. Unweit von Sportplatz fand wohl eine Riesenparty statt, mit lauter Musik bis Morgens um 04.00 Uhr.
• 2.Tag: Um 07.30 Uhr müde aufgestanden und über den starken Regen geärgert. Um 08.30Uhr war ich dann wieder auf der Anlage in Papenburg, wieder Fahrerbesprechung und um 09.00Uhr ging die Fahrerei bei Nieselregen wieder los. Um 09.30Uhr lag der 1. im Kies und kurz drauf hat jemand die komplette Strecke mit Öl eingesaut. Der Fahrer hat auf der Strecke seine Öleinfüllverschraubung verloren und sein Öl komplett verteilt. Zum Glück konnte man das im Nassen schön sehen. Darauf wurde die Strecke für ca. 45 min gesperrt und gereinigt, war zum Glück in der Zeit wo ich eh nicht fahren wollte. Um 11.30 Uhr bin ich dann wieder auf die Strecke, da gab es kaum noch nasse Stellen. Einen Turn später konnte man dann wieder alles geben. Viele waren Zwischenzeitlich abgereist, damit war die Strecke noch leerer wie am Samstag, wo es aber auch schon nicht voll war. Bei meinem letzten Turn um 17.30Uhr hatte ich die Strecke für einen ganze Weile ganz allein für mich. Um 18.00 Uhr hatte ich dann genug und habe eingepackt obwohl ich noch eine Stunde hätte fahren können. Gegen 22.30 Uhr war ich dann fix und fertig wieder zuhause.
• Zum Veranstalter: Im Großen und Ganzen hat er seine Sache gut gemacht. Es waren genügend Streckenposten vorhanden, er hat seine Zeitpläne eingehalten und am Regentag sehr flexibel reagiert und die Pause ausfallen lassen. Für die Einsteiger (die haben nur Gruppenfahren gemacht) waren genug Instruktoren vorhanden und beim freien Fahren hatten die Einsteiger Warnwesten bzw zum besseren erkennen Shirts an. Für Neulinge ist diese Veranstaltung durchaus empfehlenswert. Auch konnte man zwischen der 2.Gruppe (Fahrer bis 1:20min) und der 3.Gruppe (Fahrer schneller 1:20Min) springen. Es wurde drauf geachtet das keiner zu schnell bzw zu langsam für die Gruppe war.
• Teilnehmer: Viele Holländer waren dort am Start. Ansonsten war es das übliche Publikum. Interessant ist es, wenn man sich die Leute, ihr Auftreten, ihr Motorrad, den Zustand der Knieschleifer anschaut und sich dann ein Urteil bildet. Am extremsten für mich war eine Holländerin, blond, groß und schlank. Ihre Kombi, schon was älter, mit diverse Sturzspuren und fast komplett abgefahrene Knieschleifer. Motorrad eine ZX9R, auf Rennstrecke umgebaut. Sie war Bestandteil einer lautstarken Gruppe von 5 Holländern, die schon im Stand sehr schnell aussahen. Das hat mir erst mal Respekt eingeflößt. Später habe ich dann gesehen das das Mädel in der Anfängergruppe fuhr, die Kombi und das Motorrad waren wohl geliehen. Die anderen aus der Gruppe, die so furchtbar schnell aussahen und sich so lautstark in Szene gesetzt hatten kochten auch nur mit Wasser bzw köchelten. Überhaupt hatte ich von vielen Leuten einen falschen Eindruck, was ihr Auftreten, ihr Äußeres und ihr Motorrad versprachen und was dann auf der Strecke dabei rauskam. Fahrer von Motorrädern mit furchtbar vielen PS, bereift mit Slicks, Kombis mit fast durchsichtigen Knieschleifern fuhren fast aufrecht aber mit Knie auf der Erde langsam durch die Kurven und konnten nur Geradeaus heftig Gas geben. Was mag in so einem R1 Fahrer vorgehen, der vorher laut mit sein Können prahlt hat , wenn er dann am Kurvenausgang eine SV mit einem federleichten 90kg Fahrer neben sich hat, die Start-Zielgerade runter beschleunigt, am Ende dann doch ausgebremst wird und dazu noch fast überrundet wird.
• Reifen und SV auf der Rennstrecke: Ich bin mit Pilot Power in den Größen 120/70-160/60 mit vorne 2,2 und hinten 2,4 unterwegs gewesen. Die Reifen hatten vorher mindesten 3 Rennstreckentermine hinter sich und sehen nun nach min 1000km Rennstrecke immer noch gut aus. Ich hatte lediglich 1 bewussten Rutscher, war aber meine Schuld da ich zu wild geturnt hatte. Ansonsten ein toller Reifen, wenn man bedenkt das dort Kurven dabei waren die im 6 Gang gefahren wurden. Das Reifenbild ist tadellos. Die SV ist ein tolles Motorrad auf der Rennstrecke, da sie mich nicht überfordert, die Leistung kann fast komplett auf die Straße gebracht werden und relativ schaltfaul gefahren werden kann. Eine Zeitlang habe ich den Kurs nur im 5. und 6. Gang umrundet und war flott unterwegs.
• Persönliches Limit: Am Nachmittag des 1.Tags konnte ich bei freier Fahrt Runden um die 1:20min fahren, die stellten aber auch mein persönliches Limit dar. Bei diesen Zeiten fühle ich mich wohl, sicher und war locker, wobei runterfallen wollte ich an einigen schnellen Stellen sicher nicht. Ich habe mal versucht schneller zu fahren und mich einen der richtig Schnellen drangehängt. Nur dann war's vorbei mit der Lockerheit und Sicherheit und hab's dann auch schnell sein gelassen nachdem ich einmal in der Sachskurve zum Stehen kam. Ich hatte genau so spät wie der Fahrer vor mir gebremst, fühlte mich aber zu schnell und habe nur noch ans Bremsen gedacht, bis zum Stillstand, unfähig einzulenken. Nach diesem Erlebnis habe ich mich erstmal Lautstark selbst beschimpft. Ich glaube schon das ein besser Fahrer mit meinem Motorrad noch ein paar Sekunden schneller fahren könnte. Die Bestzeit von allen am Samstag war wohl eine Zeit um die 1:10min, gefahren von einem Semiprofi mit entsprechender Ausrüstung. Einige Stürze habe ich gesehen, da gingen die Fahrer über ihr persönliches Limit. Leute die sicher 10 sec. langsamer unterwegs waren wie ich, gehen zu früh und zu heftig ans Gas, das HR bricht aus bzw machen eine Vollbremsung in der Kurve und fallen dann hin.
• Persönliches Fazit: Rennstreckenbesuche machen viel Spaß, kosten leider aber auch viel Geld und von Rossi und Co trennen mich Welten. Wenn man sich aber dieser Sache bewusst ist und nur das fährt was man kann, gibt's 2 Tage Endlosgrinsen unter dem Helm. Falls die Arbeit und das Geld und das Wetter im September mitspielen werde ich sicher nochmals mal die weite Reise nach Papenburg machen. Den Veranstalter und die Strecke kann ich sowohl für Anfänger und Fortgeschrittene empfehlen.
Gruß Thomas

Antworten