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Richtiges Verhalten auf der Rennstrecke
Verfasst: 10.01.2004 13:11
von Michael
Mein Eindruck ist, dass hier im Forum ein wachsendes Interesse am Fahren auf der Rennstrecke besteht. Vielleicht wurde das mit durchs Forum bewirkt.
Deswegen sollten hier wohl auch mal ein paar wesentliche Dinge zum richtigen Verhalten auf der Rennstrecke geschrieben werden. Allerdings ist das für mich alleine zu schwer.
Am Anfang von Rennstreckentrainings ist immer die Fahrerbesprechung. Klar, da werden einige gute Hinweise gegeben. Aber das ist immer ziemlich kurz. Und meiner Ansicht nach auch viel zu kurz vor dem Training. Solche Hinweise müssen Zeit haben, ins Unterbewusstsein abzusickern, wenn sie wirklich helfen sollen. Und das dauert mindestens eine Nacht.
Ich meine, es sollte am Besten eine Liste von ungefähr 5 bis 10 kurz formulierten Punkten mit etwas Begründung sein. Wir können die ja mal hier zusammen erarbeiten.
Re: Richtiges Verhalten auf der Rennstrecke
Verfasst: 10.01.2004 13:25
von svbomber
SV Michel hat geschrieben:... Ich meine, es sollte am Besten eine Liste von ungefähr 5 bis 10 kurz formulierten Punkten mit etwas Begründung sein.
Jau, wär nicht schlecht. Könnte dann so aussehen wie
hier von KuNiRider über das "Gruppenfahren" und ebenfalls zu den
Anleitungen und Tips gestellt werden

Verfasst: 10.01.2004 13:50
von Michael
Sowas ähnliches gibt es übrigens schon: Der
Rookies Guide von
Racing4Fun.
Trotzdem meine ich, wir sollten unsere eigene Liste aufstellen. Schon alleine der Prozess dahin kann sehr nützlich sein. Außerdem ist mir die Liste von Racing4Fun schon ein bisschen zu ausführlich. Der Einsteiger sieht dann nicht mehr so gut, worauf es wirklich ankommt. Und die Liste hat IMO auch ein paar Macken. Ich stimme jedenfalls nicht uneingeschränkt mit allem überein, was dadrin steht.
Wovon soll unsere Liste handeln? Ich meine:
- Von den Verkehrsregeln auf der Rennstrecke sozusagen. Weniger davon wie man schnell fährt. Dafür gibt es schon sehr gute Bücher.*
- Von weiteren Dingen, die relevant für die Sicherheit sind aber von der Straße her nicht bekannt sind.
- Kurz:
Das wichtige, was in einer Fahrerbesprechung erzählt wird bzw. erzählt werden sollte. Am Besten schon ein paar Tage vor dem Training und nicht erst direkt vorher. Ich meine, das verunsichert einen Einsteiger, der es noch nie gehört hat, schon fast mehr, als es noch bringt.
* Wobei die allerdings auch ein paar Nachteile haben: Z. B. sieht der Anfänger da auch nicht so leicht, was für ihn erstmal wirklich wichtig ist. Denn sie sind für Anfänger und Profis geschrieben. Dabei aber nicht gut in Lektionen eingeteilt. Stellen für Experten sind mit Stellen für Anfänger vermischt. Meine Meinung.
instruktorenfahren.
Verfasst: 10.01.2004 19:43
von hans rdk
ich kann jedem nur ans herz legen seine ersten geh(fahr)versuche bei einen Anbieter zu machen der ein richtiges einsteigertraining anbietet.
selbst erfahrenen fahrern ist solch ein training anzuraten da strecken fahren nicht mit der landstrasse zuvergleichen ist..
als Einsteiger oder Streckenneuling ist mann nervös genug ohne das mann sich selber unter druck setzt , mann wie geht das hier und so ähnlich..
wenn ihr ein training fuer einsteiger bucht ist eigentlich immer ein Ansprechpartner da der sich um euch kümmert und sagt was und wie es gemacht wird.
das geht von Verhaltensregeln auf der Strecke und im Fahrerlager ueber strecken und flagenkunde bis hin zum Sicherheitsscheck am Bike..
.
in calafat zb,war fuer jeden Teilnehmer der richtige mann vor Ort .
das ging bis zum Markus Bart und Teilnehmern des 24 stunden Rennens von osl..
wer mehr infos möchte kann sich gerne bei mir melden,
mfg hans
Re: Richtiges Verhalten auf der Rennstrecke
Verfasst: 11.01.2004 8:40
von SanDee
SV Michel hat geschrieben:
Ich meine, es sollte am Besten eine Liste von ungefähr 5 bis 10 kurz formulierten Punkten mit etwas Begründung sein. Wir können die ja mal hier zusammen erarbeiten.
Die Idee finde ich ganz gut, dann weiß man vielleicht besser, was man einen Instruktor noch so alles fragen kann. Außerdem könnte so was ein wenig die Unsicherheit vor "den ersten Mal" nehmen...
@Avonberater: gebe ich Dir vollkommen recht, aber woher soll man vorher wissen, ob ein Einsteigertraining was taugt?
Re: Richtiges Verhalten auf der Rennstrecke
Verfasst: 11.01.2004 10:28
von hans rdk
SanDee hat geschrieben:
@Avonberater: gebe ich Dir vollkommen recht, aber woher soll man vorher wissen, ob ein Einsteigertraining was taugt?
hallo SanDee,
das ist leider wahr, einige Anbieter nehmen extra gebühren und machen recht wenig--

.
aber es gibt auch einige wenige da ist es fast schon Ehrensache das du als Einsteiger ,,Wiedereinsteiger ,Sport und Rennfahrer gut betreut wirst.
so haben 4 Veranstalter die ich kenne für jede Leistungsgruppe den richtigen mann/frau vor Ort und du kannst im laufe des Training die Gruppe wechseln so das du immer im optimalen leistungsfenster unterwegs bist.
denn ueber oder unterforderung ist kaese!!!
wir geben auf unserer Seite auch nur Trainings bekannt ,die gut geführt sind und gute Instruktoren zu Verfügung haben .
.
mfg hans
Verfasst: 11.01.2004 13:03
von SanDee
@Hans: bei Dir würde ich ja gerne noch mal ein Training machen, schließlich bis Du als der erste Instruktor den ich hatte, nicht ganz unbeteilig an meiner Renn-Leidenschaft

Verfasst: 11.01.2004 20:58
von hans rdk
SanDee hat geschrieben:@Hans: bei Dir würde ich ja gerne noch mal ein Training machen, schließlich bis Du als der erste Instruktor den ich hatte, nicht ganz unbeteilig an meiner Renn-Leidenschaft

hallo sandra,bei allen Terminen vom dr,scholl bin ich als Instruktor dabei .
auch am AVON day in adr .
ich denke sobald der termin sicher ist gebe ich bescheid und es kann gebucht werden.
auch im märz in ledenon bin ich da , diese strecke ist einfach nur geil .
nach meiner Meinung einer oder die beste in unserem Rennstrecken angeboten.
halt nicht steinigen sondern erstmal fahren,,,, da gibt es einfach alles was der mensch zum moppetfahren braucht.
mfg hans
Verfasst: 12.01.2004 15:12
von rucki
Kann mich Hansi nur anschließen...
die Trainings von Dr. Scholl sind nur zu empfehlen.
War dieses Jahr in Calafat wieder richtig gut organisiert. Die Gruppen waren von Anfang an schon sehr passend eingeteilt und wir hatten jede Menge Spaß, gell Hansi
Ich denke es ist auf jeden Fall wichtig Instruktoren in Anspruch nehmen zu können, auch wenn man schon öfter auf der Strecke war.
Die Verhaltensregeln bekommt man dann aus erster Quelle. Zumal ja doch auch die verschiedenen Veranstalter verschiedene Regeln haben. Mal abgesehen von den Grundregeln natürlich.
Verfasst: 12.01.2004 17:50
von hans rdk
rucki hat geschrieben:Kann mich Hansi nur anschließen...
die Trainings von Dr. Scholl sind nur zu empfehlen.
War dieses Jahr in Calafat wieder richtig gut organisiert. Die Gruppen waren von Anfang an schon sehr passend eingeteilt und wir hatten jede Menge Spaß, gell Hansi
Ich denke es ist auf jeden Fall wichtig Instruktoren in Anspruch nehmen zu können, auch wenn man schon öfter auf der Strecke war.
Die Verhaltensregeln bekommt man dann aus erster Quelle. Zumal ja doch auch die verschiedenen Veranstalter verschiedene Regeln haben. Mal abgesehen von den Grundregeln natürlich.
gell rucki

.
ich arme halbweise ......
es ist richtig toll euch kennen gelernt zu haben ,hoffe ihr kommt auch wirklich mal vorbei bei uns in freiburg ,.
und das wir uns beim kreisfahren wiedersehn ist doch klar oder?.
uebrigens war es super plus das du mir deine kleine geliehen hast ,
auch wenn wir nicht auf die strecke konnten ,aber es war geplant .
dafuer noch mal ein dickes danke von mir.
mfg hans
Verfasst: 12.01.2004 23:59
von Hoffi
Scheiße, kackt mir der PC ab...
Also nochmal:
Grundregel Nr.1:
Nichts überstürzen! Lass die anderen fahren, wie sie wollen, fahr nur so schnell, wie Du es Dir zutraust! Es ist nicht wichtig, WANN Du ankommst, sondern DAS Du ankommst!
Grundregel Nr.2:
Richtige Kleidung. Und das heißt in diesem Falle: Leder. Nix anderes.
Grundregel Nr.3:
Spiegel, Blinker, Licht, Hauptständer, Topcase...: überflüssig. Je mehr an einem Fahrzeug dran ist, desto mehr kann auch kaputt gehen. Spiegel irritieren Dich nur, versehentlich eingeschaltete Blinker die anderen. Alles, was splittern kann, abbauen oder abkleben.
Reifen, Ölstand, Kette müssen selbstverständlich tiptop sein.
Zum fahren selbst sollten die alten Hasen noch was sagen.
MfG
Hoffi
Verfasst: 13.01.2004 21:18
von Michael
Nachfolgend mein erster Entwurf für die Liste.
Standard-Regeln
Die folgenden Regeln hört man so ähnlich in fast jeder Fahrerbesprechung. Die erste und die letzte habe ich ergänzt. Ich sage mir das immer noch jedes Mal, bevor ich auf die Strecke fahre.
(1)
Weit vorausschauen! Locker sein!
(2)
Die ersten Runden auf einer unbekannten Strecke langsam fahren! Dabei den Streckenverlauf lernen! Denn eine Rennstrecke hat viel schwerer zu fahrende Kurven als die Straße. Aber es ist zum Glück ein Rundkurs (also kommt jede Kurve mehrmals, und man kann sie lernen). Bei einem Einsteigertraining fährt am Anfang normalerweise ein Instruktor langsam voraus (mit Überholverbot).
(3)
Eine berechenbare Linie fahren! Nicht überraschend die Richtung ändern. Hintergrund: Die Spiegel müssen oft abgeschraubt oder abgeklebt werden. Es könnte gerade jemand überholen wollen. Kollisionsgefahr!
(4)
Die Flaggensignale kennen! (
andere Seite zur Flaggenkunde)
(5)
Nicht zu knapp überholen! Vor dem Überholen kurz checken: Lenkt der Vorausfahrende vielleicht rüber in meine Bahn? Nicht kurz vor dem Scheitelpunkt noch innen vorbei ziehen. Kollisionsgefahr!
(6)
Wenn man in die Boxengasse fahren will, dann ein Zeichen geben, bevor man langsamer wird! Typischerweise Hand heben (oder Fuß rausstrecken). Hand gehoben lassen und so in die Box fahren.
(7)
Wissen, welche Linie man bei der Einfahrt/Ausfahrt fahren soll! Das hängt von der Strecke ab und wird bei der Fahrerbesprechung gesagt. Bei der Einfahrt sollte man nicht auf der Ideallinie fahren, weil man noch viel langsamer ist. Rechtzeitig kucken, ob einer kommt.
(8 ) Wenn jemand stürzt oder die Kurve nicht kriegt,
nicht hinsehen. Sonst erhöht man die Gefahr, dass man ihm folgt und auch stürzt.
Immer dahin sehen, wo man hin will!
(9)
Weit vorausschauen! Locker sein!
Weitere Regeln
(10)
Im Kiesbett höchstens hinten bremsen! Wenn man im Kiesbett vorne bremst, stürzt man höchstwahrscheinlich. Das weiß ich aus praktischer Erfahrung.
Achtung! Jetzt wird es sehr ernst. Die Rennstrecke hat leider auch ihre Schattenseiten. Ich will hier nichts verschweigen.
Die folgenden Ratschläge haben die Instruktoren gegeben, nachdem ein Fahrer einen schlimmen Unfall in Oschersleben hatte. Sehr schlimm, wie ich einige Tage später erfuhr. Der Fahrer fuhr schnell auf der Gegengeraden. Vor der S-Kurve fuhr er geradeaus und ungebremst ins Kiesbett. Er prallte mit sehr hoher Geschwindigkeit in die Reifenstapel. Ich hörte im Fahrerlager, dass sich vorne wohl ein Bremssattel löste, und dass der Fahrer noch kurz vorher am Motorrad schraubte. Die Instruktoren sagten:
(11)
Abspringen, wenn sich ein Einschlag mit hoher Geschwindigkeit nicht vermeiden lässt! Man muss das dann schnell entscheiden. Man soll es sich vorher schon fest vornehmen: Ich spring' dann ab!
(12)
Bei vielen Kurven kann man das zur Verfügung stehende Kiesbett verlängern, indem man vor der Kurve noch stark einlenkt.
Ich habe dem Unfall noch die folgende Regel entnommen:
(13)
Nur mit technisch einwandfreiem Motorrad zur Rennstrecke kommen! Bei 1-tägigen Training am Besten alles so einrichten, dass man gar nicht schrauben muss. Nicht im Stress noch schnell am Motorrad schrauben. Schon gar nicht an den Bremsen. Besser einen Turn aussetzen und in Ruhe machen.
Verfasst: 13.01.2004 21:25
von Michael
Ergänzung/Frage
zu diesem Ratschlag:
Bei vielen Kurven kann man das zur Verfügung stehende Kiesbett verlängern, indem man vor der Kurve noch stark einlenkt.
Normalerweise richte ich das Motorrad wieder auf, kurz bevor ich ins Kiesbett fahre. Ich möchte dadurch einen Sturz vermeiden. Hat bisher auch immer gut geklappt. Ich weiß aber nicht, ob es gut ist, wenn man mit sehr hoher Geschwindigkeit und Schräglage ankommt. Ich sehe zwei Möglichkeiten, wenn man so ins Kiesbett fährt:
(1) Das Motorrad überschlägt sich während man draufsitzt. Das wäre weniger toll.
(2) Das Motorrad verliert den Grip und rutscht vor einem weg. Man selber wird dann stark durch den Kies gebremst. Das wäre verhältnismäßig schön.
Weiß jemand was dazu?
Zu beachten ist dabei wohl, dass vor dem Kiesbett oft noch etwas Wiese kommt. Die Wiese könnte zu Möglichkeit (2) führen. Wenn sofort das Kiesbett kommt, tippe ich eher auf (1).
Verfasst: 13.01.2004 21:44
von hans rdk
SV Michel hat geschrieben:Ergänzung/Frage
zu diesem Ratschlag:
Bei vielen Kurven kann man das zur Verfügung stehende Kiesbett verlängern, indem man vor der Kurve noch stark einlenkt.
also mein tip zum kurven fahren ist, egal was passiert (ihr denkt ihr packt sie nicht,oder zu schnell oder was auch immer) .runter mit der kiste drueckt sie in schraeglage .und siehe da zu 98%kommt ihr super durch die kurve und wenn s mal nicht passt , ja schei-----e auch, aber ihr seid schon tief unten und rutscht einfach noch ein wenig.(oder auch mehr)
aber die moeglichkeit sich richtig weh zu tun ist recht gering.
aber einlenken halte ich fuer absolut falsch oder ich hab's es einfach nicht richtig verstanden, denn wenn ich einlenke gehe ich ueber den lenker ab ,da sich das moppet vorn ins kies eingraebt oder?.und ich halte es fuer unwahrscheinlich das jemand in der lage noch soviel kraft aufbringt sein vorderrad quer zustellen.
mfg hans
Verfasst: 13.01.2004 21:59
von Michael
avonberater hat geschrieben:aber einlenken halte ich fuer absolut falsch oder ich hab's es einfach nicht richtig verstanden
Die Instruktoren und ich haben es genau so gemeint, wie Du es geschrieben hast:
avonberater hat geschrieben:also mein tip zum kurven fahren ist, egal was passiert (ihr denkt ihr packt sie nicht,oder zu schnell oder was auch immer) .runter mit der kiste drueckt sie in schraeglage .
Es war
nicht gemeint, dass man erst im Kiesbett einlenken soll. Um Gottes Willen!
Meine Frage ist dabei noch: Angenommen nachdem ich das Motorrad in volle Schräglage gebracht habe, merke ich: Scheiße, ich habe keine Chance die Kurve zu kriegen (z. B. weil die Bremse versagte und ich vieeel zu schnell ankam). Sollte man dann das Motorrad wieder aufrichten, um nicht mit hoher Schräglage ins Kiesbett zu fahren?
Wie geschrieben: Ich sehe dann die Gefahr, dass man sich überschlägt, wenn man mit hoher Schräglage nach außen ins Kiesbett getragen wird. Ich weiß es aber nicht, keine Ahnung. Vielleicht rutscht das Motorrad auch einfach weg, und ich langsamer hinterher.