RAINOSATOR hat geschrieben:das mit der hinterradbremse blockieren halte ich für selbstmord in reinkultur

Wenn man bereits sehr hohe Schräglage hat, finde ich die Sache mit der Hinterradbremse und provoziertem Lowsider eigentlich gar nicht mal so schlecht. Ich hatte mal einen Lowsider bei ca. 100 oder 110 km/h. War verhältnismäßig angenehm. Ich hatte keine Verletzung. Es war in Oschersleben, letzte Kurve. Wenn man locker bleibt und sich nicht am Motorrad festhält (loslassen!), wird man durch die Reibung des Beines auf dem Asphalt schnell vom Motorrad weggezogen. Das Motorrad kann sich dann ruhig drehen (nach der schnellen Trennung meine ich).
Jedenfalls ist sowas viel besser als mit derselben Geschwindigkeit irgendwo einzuschlagen. Wenn man über Asphalt oder Kiesbett rutscht, wird man stark gebremst. Die Bremswirkung kommt in die Größenordnung einer Vollbremsung auf griffigem Asphalt. Wenn man auf einem Motorrad mit kaputten Bremsen rollt, wird man vieeel weniger gebremst. Erst im Kiesbett vernünftig. Normalerweise. Aber zum Beispiel das Kiesbett in Oschersleben vor der S-Kurve auf der Gegengeraden ist ziemlich scheiße. Das bremst fast gar nicht. Ich weiß von einem tödlichen Unfall, der da passierte. Und
ich bin danach auch mal ziemlich weit darein gefahren, obwohl ich noch auf dem Asphalt stark bremsen konnte. Der tödlich verunglückte Fahrer ist in den Reifenstapel rechts im Bild eingeschlagen.
Was die Instruktoren dazu sagten, habe ich ja schon geschrieben (11+12). Siehe dazu auch den anschließenden Beitrag vom Avonberater und meine Antwort.
RAINOSATOR hat geschrieben:vorne/hinten gleichmässig sanft bremsen,aber ohne viel gaswegnehmen!
Wie soll das denn gehen??

Beim Bremsen muss man das Gas doch ganz wegnehmen oder bremst Du mit Gas?? Mal von Drehzahlanpassung beim Runterschalten abgesehen.
Die Sache mit dem provoziertem Lowsider steht übrigens auch in dem Buch von Bernt Spiegel. Eine weitere Sache, wie man einen Einschlag verhindern kann, ist: Aufstehen und versuchen über das Hindernis zu fliegen. Steht auch im Spiegel. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie es in Oschersleben hinter dem Reifenstapel aussieht. Aber vielleicht wäre das noch eine letzte Chance.
P.S.: Meine Absicht ist nicht, hier mit einem Horror-Thema von der Rennstrecke abzuschrecken. Genau wie auf der Straße passieren auch da tödliche Unfälle. Das soll ruhig jeder wissen, weiß wohl eh schon jeder. Und ich glaube es ist ganz gut, wenn man einige Ideen kennt, wie man in Notsituationen reagieren kann. Denn in Paniksituationen, wo man schnell reagieren muss, fällt einem normalerweise keine Lösung ein, mit der man sich nicht vorher schon mental vertraut gemacht hat.