Referenzpunkte


Renn- und/oder Sicherheitstraining - oder wie verbessere ich mein Fahrkönnen.
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Michael


Referenzpunkte

#1

Beitrag von Michael » 05.05.2004 20:03

Mich würde vor allem mal von Leuten interessieren, die schon oft Rennstrecke gefahren sind, inwieweit Ihr (definierte) Referenzpunkte benutzt. Also insbesondere: Bremspunkt, Einlenkpunkt, Scheitelpunkt, Kurvenausgangspunkt.

Bremspunkte halte ich für sehr nützlich, Scheitelpunkte auch. Einlenkpunkte habe ich eher selten, obwohl bei Keith Code steht, dass sie die wichtigsten Referenzpunkte sind. Kurvenausgangspunkte habe ich oft vergessen zu suchen. Aber wenn ich es dann gemacht habe, haben sie mir oft geholfen, schneller aus der Kurve zu kommen.

Armin


Bremspunkt

#2

Beitrag von Armin » 05.05.2004 20:17

Hi!

Das wichtigste ist der Bremspunkt. Die Linie ist dir mehr oder weniger vorgegeben. Es mag Rennstrecken geben die mehrere Linien zulassen aber sogar in Brno, eine der breitesten Strecken die ich kenne, ist die Ideallinie sehr schmal.

Versuch immer ein wenig länger den Bremspunkt hinauszuzögern und dann einfach immer härter zu bremsen. Ich hab eine Zeitlang immer bis 3 gezählt wenn das Hirn nach der Bremse geschrien hat;-) Und dann rein in die Eisen. Stahlbremsschläuche und zumindest andere Gabelfedern gestalten die Sache entspannter. :twisted:

Keep the rubber-side down

Armin

SanDee


#3

Beitrag von SanDee » 05.05.2004 23:03

also ehrlich gesagt merke ich mir als Punkte nur den Bremspunkt. Danach fahre ich eine "Linie", also ich habe keine Fixpunkte, sondern denke eher an "spät einlenken" wie z.B. bei der Ultimo in OSL.... Oder z.B. das SS, erste hart und eng umlegen, die zweite knapp am Innenkurb und sehr lang ziehen.

Im AdR standen aber Hütchen für alle 3 Punkte, im nachhinein muß ich sagen, meine Linie hat recht gut zu den Hütchen gepasst, obwohl ich sie erst gar nicht gesehen hatte. Sowieso mache ich sehr viele Sachen unbewußt, wie ich in den anderen OSL-Thread festgestellt habe. Aus den Gedächnis kann ich fast die ganze Strecke beschreiben, aber bevor ich darüber nachgedacht hatte, war mir das gar nicht so bewußt....

Vielleicht kommt daher auch das seltsame Gefühl, das ich bei der Tripple habe. Irgendwie finde ich da keinen richtigen Anhaltspunkt, erst wenn ich den Kurvenausgang sehe, ist es wieder gut, ...bremsen, umlegen und ein mal schalten, linken Kurb schneiden und rechts 'rein....

Übrigends scheinen alle R6-Fahrer an den Stelle 2x schalten zu müssen, beim mir hat es aber mit einmal gut geklappt, und ich konnte den Gang anschließend gut bis zum Bremspunkt Schikane in den roten Bereich ziehen.... Es kann natürlich auch sein, daß ich in der Tripple immer noch viel zu langsam bin :?

Michael


#4

Beitrag von Michael » 06.05.2004 19:29

3 von 3 Leuten sind sich also einig darüber, dass Bremspunkte die wichtigsten Referenzpunkte sind.
Armin hat geschrieben:Ich hab eine Zeitlang immer bis 3 gezählt wenn das Hirn nach der Bremse geschrien hat;-)
Wie ernst war das gemeint? Und jetzt machst Du das nicht mehr? Warum nicht?

Ich halte diesen Ansatz für sehr schlecht.

Ich weiß lieber, wo der spätest mögliche Bremspunkt ist. Man kann sich von Runde zu Runde ja langsam rantasten. Wenn ich es einmal weiß, bremse ich mehr oder weniger weit davor und kann ganz relaxt dabei bleiben.

Panik-Reaktionen sind Mist. Sie versauen nur die wichtige Lockerheit und führen zu falschen Aktionen. Kann böse ausgehen.
SanDee hat geschrieben:also ehrlich gesagt merke ich mir als Punkte nur den Bremspunkt. Danach fahre ich eine "Linie", also ich habe keine Fixpunkte, sondern denke eher an "spät einlenken" wie z.B. bei der Ultimo in OSL
Und ich glaube immer mehr, dass die Bedeutung der Einlenkpunkte von Keith Code übertrieben dargestellt wird.

Oft kann man ja auch nichts geeignetes finden, das man sich als Einlenkpunkt merken kann. Außerdem muss man im Moment des Einlenkens weit vorausschauen, das ist sehr wichtig. Und der Einlenkpunkt reduziert IMO die Aufmerksamkeit für die Ferne.

Wenn man
- die Kurve richtig anfährt, ich meine nicht zu weit links oder rechts
- durch den Bremspunkt (und den definierten Gang+Motorgeräusch) die richtige Geschwindigkeit hat
- weit vorausschaut
- und vielleicht sogar noch einen definierten Scheitelpunkt hat
dann reicht das meistens um richtig einzulenken. Einlenkpunkte lenken IMO oft mehr ab als sie bringen.

Ich denke, wie SanDee, oft eher an die Linie, die ich fahren will. Mein Ziel ist oft so eine Linie zu fahren, dass ich früh wieder Gas geben kann und eine hohe Kurvenausgangsgeschwindigkeit habe. Die Vorsätze

Spät einlenken!
Schnell Einlenken!


helfen mir dabei. Bei Keith Code steht dazu:
"Turn to burn!" ;( Feuer :lol:

Michael


#5

Beitrag von Michael » 06.05.2004 20:20

Übrigens habe ich die Frage gleichzeitig im R6-Forum gestellt.

Ich les mir gerade durch, was die so schreiben.

Hoffi


#6

Beitrag von Hoffi » 06.05.2004 22:10

Man kann natürlich auch eine Doktorarbeit draus machen... :D

MfG
Hoffi

Armin


Wer weiss wo die Grenze liegt?

#7

Beitrag von Armin » 07.05.2004 12:23

Hi!
Armin hat geschrieben:Ich hab eine Zeitlang immer bis 3 gezählt wenn das Hirn nach der Bremse geschrien hat;-)
Wie ernst war das gemeint? Und jetzt machst Du das nicht mehr? Warum nicht?

Ich habe mittlerweile meine Grenzen ganz gut ausgelotet und hab einfach nicht mehr die Zeit bis 3 zu zählen. Nachdem ich aber heuer das Fahrwerk aufgerüstet habe werd ich mich auch wieder aufs neue an die Grenze herantasten müssen.

Ich halte diesen Ansatz für sehr schlecht.
Ich nicht
Ich weiß lieber, wo der spätest mögliche Bremspunkt ist. Man kann sich von Runde zu Runde ja langsam rantasten. Wenn ich es einmal weiß, bremse ich mehr oder weniger weit davor und kann ganz relaxt dabei bleiben.
Da liegt der Hund begraben. Woher weisst du was der richtige Bremspunkt ist? Hast du ein Video von Vale auf deiner Mühle? Wahrscheinlich nicht. Alles andere kannst vergessen. Jeder hat seine eigene Grenze, wenn du immer nur die Bremspunkte deiner Kumpels nimmst wirst du immer der Zweite sein.
Panik-Reaktionen sind Mist. Sie versauen nur die wichtige Lockerheit und führen zu falschen Aktionen. Kann böse ausgehen.
Niemand sprach von Panik

Und ich glaube immer mehr, dass die Bedeutung der Einlenkpunkte von Keith Code übertrieben dargestellt wird.
Wenn du das für Blödsinn hälst wieso wirfst du das Buch nicht gleich weg?

Oft kann man ja auch nichts geeignetes finden, das man sich als Einlenkpunkt merken kann. Außerdem muss man im Moment des Einlenkens weit vorausschauen, das ist sehr wichtig. Und der Einlenkpunkt reduziert IMO die Aufmerksamkeit für die Ferne.

Es ist nicht immer leicht. Aber auf der Bremse kannst du Rennen gewinnen oder verlieren. Du musst wissen wo du einlenkst, das ist das um und auf der ganzen Linie. Je schneller du im Kurvenscheitel bist desto schneller bist du am Kurvenausgang. Wenn du zum gleichen Zeitpunkt mit 10-15 kmh mehr zu beschleunigen beginnst kannst du dir selbst ausmalen was das für die Gerade bedeutet.
Wenn man
- die Kurve richtig anfährt, ich meine nicht zu weit links oder rechts
Könnte man eventuel sagen, dass damit der Einlenkpunkt beschrieben ist?;-)


-
durch den Bremspunkt (und den definierten Gang+Motorgeräusch) die richtige Geschwindigkeit hat
Hat deine Mühle keinen Drehzahlmesser?
- weit vorausschaut
Vergiss das ewige "weit vorausschauen". Das mag auf der Strasse gelten aber auf der Rennstrecke ist das für gar nichts. Was machst du wenn du den Blick 300 meter vor dem Bike hat und in dem Moment bremst sich einer von der Seite rein.

- und vielleicht sogar noch einen definierten Scheitelpunkt hat

Vielleicht??
dann reicht das meistens um richtig einzulenken. Einlenkpunkte lenken IMO oft mehr ab als sie bringen.
Jetzt kann ich dir nicht mehr folgen

Ich denke, wie SanDee, oft eher an die Linie, die ich fahren will. Mein Ziel ist oft so eine Linie zu fahren, dass ich früh wieder Gas geben kann und eine hohe Kurvenausgangsgeschwindigkeit habe. Die Vorsätze

Spät einlenken!
Schnell Einlenken!


helfen mir dabei.


Du definierst deine Vorsätze(schnell und spät einlenken) obwohl das Einlenken für dich nicht massgeblich ist. Hört sich für mich widersprüchlich an.

Wenn du Keith Code gelesen hast, dann sollte dir eigentlich etwas ganz essentielles aufgefallen sein. Er hat relativ viel Zeit für die Aufmerksamket verwendet. Wenn du für 10 Dollar Aufmerksamkeit hast und du brauchst dort 2 Dollar für das und 2 Dollar für das usw.......

Und das ist es eigentlich. Du musst lernen, deine Aufmerksamkeit auf das wesentliche zu beschränken.

Du nimmst das Motorengeräusch als Indikator für den richtigen Speed. Hör auf damit. Das ist keine wirkliche Messung. Schau auf den Drehzahlmesser. Das kostet nicht wirklich Aufmerksamkeit und du weisst, dass du richtig dran bist. Die Werte dazu erfährst du dir im Training.

Vergiss das weite Vorausschauen. Was juckts dich wenn 200 Meter vor dir 2 andere fighten. Die holst du ein oder nicht. Dann erst bedürfen sie deiner Aufmerksamkeit. Die Streckenführung musst du im Schlaf kennen, da brauchst nicht vorausschauen, ebenso die Bremspunkte und Einlenkpunkte.

Aber das allerwichtigste auf der Strecke ist Regel Nr. 1

Keep the rubber-side down;-)

Schöne Grüße
Armin

Michael


#8

Beitrag von Michael » 07.05.2004 21:04

Armin hat geschrieben:Woher weisst du was der richtige Bremspunkt ist?
Durch wiederholtes Ausprobieren. Ich fange mit ziemlich frühen Bremspunkten an, und merke sie mir. Dann verschiebe ich die Bremspunkte vorsichtig weiter nach hinten. Ich merke mir dabei immer, wie der Bremspunkt funktioniert hat, insbesondere wieviel Spielraum ich noch hatte. Nach ein paar Turns weiß ich dann ziemlich gut, wann ich spätestens bremsen sollte. Es kommt dann auch nur noch selten vor, dass einer noch später bremst. Und wenn doch, dann ging es für denjeniegen schon ein paar mal nicht gut aus (ohne mein Dazutun).
Armin hat geschrieben:Niemand sprach von Panik
Armin hat geschrieben:Ich hab eine Zeitlang immer bis 3 gezählt wenn das Hirn nach der Bremse geschrien hat;-)
Für mich klang das sehr nach Panik. Man kann es auch Auslöser für Überlebensreaktionen (survival reactions) nennen so wie Keith Code. Sowas führt bei vielen Menschen zu Verkrampfung oder anderen Nachteilen. Kann man sehr schön in Band 2 von Keith Code nachlesen.
Armin hat geschrieben:Wenn du das für Blödsinn hälst wieso wirfst du das Buch nicht gleich weg?
Ich halte seine Darstellung der Einlenkpunkte nicht für Blödsinn, nur für etwas übertrieben. Ich werfe die Bücher nicht weg, weil da sehr viele spitzenmäßige Fahrtechniken für die Rennstrecke drin stehen. Sie gehören in den engsten Kreis meiner Lieblingsbücher. (Im englischsprachigen Original. Vorher hatte ich mal die Übersetzungen ausgeliehen, die fand ich nicht besonders gut.)
Armin hat geschrieben:Es ist nicht immer leicht. Aber auf der Bremse kannst du Rennen gewinnen oder verlieren. Du musst wissen wo du einlenkst, das ist das um und auf der ganzen Linie. Je schneller du im Kurvenscheitel bist desto schneller bist du am Kurvenausgang. Wenn du zum gleichen Zeitpunkt mit 10-15 kmh mehr zu beschleunigen beginnst kannst du dir selbst ausmalen was das für die Gerade bedeutet.
Dem stimme ich so ziemlich zu. Aber bei den meisten Kurven ist die Geschwindigkeit am Ausgang wichtiger als die am Eingang. Besonders wenn danach eine lange Gerade kommt. Das Problem beim Spätbremsen ist, dass es oft auf Kosten von v_Ausgang geht.
Armin hat geschrieben:
Wenn man
- die Kurve richtig anfährt, ich meine nicht zu weit links oder rechts
Könnte man eventuel sagen, dass damit der Einlenkpunkt beschrieben ist?;-)
Aber nur die eine Koordinate davon. Fehlt noch die zweite...
Armin hat geschrieben:Hat deine Mühle keinen Drehzahlmesser?

Doch. Aber wenn ich ihn vor der Kurve als Tacho benutzen wollte, könnte ich gleich auf den Tacho kucken. Kurz vor und beim Einlenken ist der Blick in die Kurve für mich sehr wichtig. Ich habe dann keine Zeit auf die Instrumente zu kucken. Dieser Blick in (oder manchmal sogar hinter) die Kurve hilft mir, den richtigen Einlenkpunkt zu finden. Im Gegensatz z. B. zum Bremspunkt weiß ich nämlich oft nicht, wo er ist, sondern muss ihn jedesmal neu finden. Mit der oben beschriebenen Methode treffe ich ihn aber meistens zu meiner Zufriedenheit.
Armin hat geschrieben:Vergiss das ewige "weit vorausschauen".
Auf keinen Fall! Neben der Lockerheit ist das für mich das Allerwichtigste beim Motorradfahren. Diese Empfehlung von Dir finde ich noch schlimmer als das bis 3 Zählen
Armin hat geschrieben:Was machst du wenn du den Blick 300 meter vor dem Bike hat und in dem Moment bremst sich einer von der Seite rein.
Vielleicht ihn in der Kurve oder beim Rausbeschleunigen überholen. Aber 300 m ist eh ziemlich hoch gegriffen. Ich glaube nicht, dass ich vor einer Kurve oft soweit vorausschaue.
Armin hat geschrieben:Du definierst deine Vorsätze(schnell und spät einlenken) obwohl das Einlenken für dich nicht massgeblich ist. Hört sich für mich widersprüchlich an.
Großes Missverständnis! Ich halte das Einlenken für sehr, sehr wichtig. Deswegen versuche ich im Moment des Einlenkes die volle Konzentration dafür frei zu haben. Aber ich habe halt gemerkt, dass bei mir obige Einlenkmethode oft besser funktioniert, als eine markante Stelle als Einlenkpunkt benutzen zu wollen. Oft ist da, wo man Einlenken muss, ja auch gar keine markante Stelle. Es gibt aber auch Kurven, wo ich einen definierten Einlenkpunkt habe. In Oschersleben fallen mir dazu sofort 2 Kurven ein, vielleicht sind es mehr.
Armin hat geschrieben:Du musst lernen, deine Aufmerksamkeit auf das wesentliche zu beschränken.
Ganz genau das ist eines meiner wichtigsten Ziele.
Armin hat geschrieben:Du nimmst das Motorengeräusch als Indikator für den richtigen Speed. Hör auf damit. Das ist keine wirkliche Messung.
Aber der Schrei Deines Gehirns + dann bis drei zählen ist ein präzises Messinstrument, was? :wink:
Armin hat geschrieben:Schau auf den Drehzahlmesser. Das kostet nicht wirklich Aufmerksamkeit und du weisst, dass du richtig dran bist. Die Werte dazu erfährst du dir im Training.
Ich weiß nicht, vielleicht funktioniert es ja bei Dir. Bei mir funktioniert mein Vorgehen jedenfalls besser. Trotzdem kann ich Deins ja nochmal probieren (habe ich aber schonmal probiert).
Armin hat geschrieben:Vergiss das weite Vorausschauen. Was juckts dich wenn 200 Meter vor dir 2 andere fighten.
Auf sowas achte ich nicht. Ich schaue hauptsächlich auf den Streckenverlauf.
Armin hat geschrieben:Die Streckenführung musst du im Schlaf kennen, da brauchst nicht vorausschauen, ebenso die Bremspunkte und Einlenkpunkte.
Klar muss ich die Streckenführung im Schlaf kennen. Trotzdem ist das weite Vorausschauen extrem wichtig. Hast Du schonmal einen Onboard-Film gesehen, der Rossi von vorne zeigt? Der kuckt auch sehr weit voraus, noch weiter als ich. Aber ist mir eigentlich ziemlich egal, wohin der kuckt. Ich merke, dass für mich das weite Vorausschauen sehr wichtig ist.

Einige Dinge sehen wir ziemlich gleich. Ich glaube, das mit dem Einlenken sehen wir gar nicht so verschieden. Das mit dem bis 3 Zählen ist nicht mein Ding. Ich versuche lieber, mir beim Fahren möglichst viel Ruhe zu bewahren. Lies dazu vielleicht auch mal, warum Rossi der "Doctor" genannt wird. Und dass Du das weite Vorausschauen nicht für extrem wichtig hälst, kann ich kaum fassen. Hammer.

Aber auf jeden Fall wünsche ich Dir immer gute Fahrt und viel Spaß!

Armin


#9

Beitrag von Armin » 09.05.2004 22:05

Hi!

Ich will jetzt nicht nochmal auf jede einzelne Aussage eingehen, da du scheinbar sowieso nur rauspickst wo du was draus drehen kannst.

Deshalb nur kurz:

Die Zählerei hab ich bei meinen ersten Versuchen auf der Rennstrecke durchgeführt, um dadurch Hemmschwellen zu überwinden. Ich wusste, dass mehr geht und musste mich überwinden.

Soviel dazu

Zum Rest: Wenn du schon Moppedfahren aus dem Lehrbuch lernst dann lies es auch richtig.
Bezüglich des weit Vorausschauen, dass für dich so wichtig ist, empfehle ich dir die Lektüre von A Twist of the Wrist 1, Kapitel 4. Autor dürfte dir bekannt sein. Auch bzgl. Einlenken und Hemmschwellen wirst du interessante Sachen nachlesen können. Aufgefallen ist mir auch eine Randnotiz, die da lautet: Ich benutze gerne Ohrstöpsel. Je leiser es ist, desto schneller fahre ich. (Seite 86/87 solltest du genau lesen)

Ich hoffe, dass damit einige Sachen geklärt sind.

Was mich nur so nebenher interessiert ist, wieso stellst du hier überhaupt Fragen wenn du sowieso alles besser weisst?

Grüße Dusan

PS: Wir können gerne unsere verschiedenen Fahrstile an der Rennstrecke vergleichen. Was meinst?

Michael


#10

Beitrag von Michael » 14.05.2004 18:58

> Ich will jetzt nicht nochmal auf jede einzelne Aussage eingehen, da du
> scheinbar sowieso nur rauspickst wo du was draus drehen kannst.
Schade, dass es so rüber kommt. Ich will jetzt auch gar nicht zu allem Stellung beziehen. Wäre auch wieder lang, und vielleicht wieder vergebliche Mühe.

> Aufgefallen ist mir auch eine Randnotiz, die da lautet: Ich benutze
> gerne Ohrstöpsel. Je leiser es ist, desto schneller fahre ich. (Seite
> 86/87 solltest du genau lesen)
Ich benutze auf der Rennstrecke auch immer Ohrenstöpel. Ich finde die auch gut. Trotzdem kann ich hören, wie hoch der Motor dreht. Aber: Das mit dem Hören der Motordrehzahl als Anhaltspunkt für die Geschwindigkeit war mir gar nicht so wichtig. Deswegen habe ich es ja eingeklammert.

> Was mich nur so nebenher interessiert ist, wieso stellst du hier
> überhaupt Fragen wenn du sowieso alles besser weisst?
Erstens meine ich nicht, alles besser zu wissen. Zweitens frage ich, weil ich hier aus dem Forum schon einiges Nützliches gelernt habe.

> PS: Wir können gerne unsere verschiedenen Fahrstile an der
> Rennstrecke vergleichen. Was meinst?
Wozu soll das gut sein?


P.S.: Du scheinst Dich über das zu ärgern, was ich schreibe. Was Du schreibst, hat mich teilweise auch geärgert. Vielleicht sollten wir die Diskussion am Besten abbrechen. Ich mag sowas nicht.

ev ... entuell


#11

Beitrag von ev ... entuell » 16.05.2004 5:49

ganz unbedarft dazwischengefragt:
interpretiere ich richtig, es gibt on-road mehr oder weniger eine 'richtige' Spur und auf der nach Können/Trau/Leistung genauso relativ fixe Brems-, Lenk-, Beschleunigungspunkte?
ist das nicht sehr bald sehr langweilig?

Michael


#12

Beitrag von Michael » 16.05.2004 13:49

ev ... entuell hat geschrieben:interpretiere ich richtig, es gibt on-road mehr oder weniger eine 'richtige' Spur und auf der nach Können/Trau/Leistung genauso relativ fixe Brems-, Lenk-, Beschleunigungspunkte?
Ja. Wobei der Begriff Beschleunigungspunkt mir aber eher neu ist. Scheitelpunkt und Kurvenausgangspunkt hast Du dafür nicht genannt. Ab wann man beschleunigt, ergibt sich IMO "automatisch" unter anderem aus den anderen Referenzpunkten. Es verwendet aber nicht jeder Referenzpunkte. Mein Eindruck ist aber, von den ganz schnellen Leuten benutzen viele Referenzpunkte. Zumindest wissen sie immer ziemlich gut, wo sie gerade auf der Strecke sind und wie es weiter gehen soll. Gerade WM-Fahrer kennen die Strecke so gut, dass sie im Geist dieselben Rundenzeiten fahren wie in Wirklichkeit.
ev ... entuell hat geschrieben:ist das nicht sehr bald sehr langweilig?
Nööö. Für mich jedenfalls nicht.

Ich finde, das Fahren wird dadurch sogar noch faszinierender. Zu der Action-Komponente kommt dadurch nämlich auch eine taktische Komponente. Und es macht mir Spaß, die richtigen Referenzpunkte zu finden und daran zu feilen.

Und außerdem kann man ohne Referenzpunkte - oder sagen wir allgemeiner: Streckenkenntnis - auch nicht so schnell fahren. Erst dadurch kommt richtig Action auf.

ev ... entuell


#13

Beitrag von ev ... entuell » 16.05.2004 18:57

SV Michel hat geschrieben:Wobei der Begriff Beschleunigungspunkt mir aber eher neu ist...
kommt ja auch von mir *lach* freie Interpretation von 'Einlenkpunkt' ab da wird nämlich Gas gegeben
nein, nein, nein, bitte nicht gleich den Kopf abreißen, beir Schmuddel Fraktion ist alles ein bischen anders, bin aber wirklich neugierig ...
je nach Untergrund, Wetter, Anzahl der Fahrer und Leistung der Mopeds ist bei uns keine Runde gleich, nicht mal MX, und GS kannst eh fast nur nach Sicht fahren
drum die Frage, stelle mir on-road eher vor wie Computerspiel - no offence
kann mir auch nicht vorstellen, wie man in der Theorie Fahren lernen soll, oder von Markierungen am Boden, aber mag daran liegen, daß es abseits der Staße keine Ideallinie gibt, sondern jeder sich seine persönliche Linie suchen muß, die meistgebrauchte Linie zu fahren ist meist verhängnisvoll, und gerade erfahrene Leute wählen oft unorthodoxe Spuren, können aber nicht erklären wieso

Michael


#14

Beitrag von Michael » 16.05.2004 23:26

ev ... entuell hat geschrieben:drum die Frage, stelle mir on-road eher vor wie Computerspiel - no offence
:lol: Nö, ist anders.
kann mir auch nicht vorstellen, wie man in der Theorie Fahren lernen soll,
Sagt ja auch keiner. Und ich persönlich praktiziere viel mehr, als dass ich mich mit Theorie beschäftige (pro Jahr: ca. 20000 km, 10 bis 15 Tage auf Rennstrecken). Damit hier keine Missverständnisse entstehen. :wink:

Die Theorie aus den Büchern von Keith Code halte ich aber für sehr wertvoll. So gut, wie es in den englischsprachigen Originalen steht, konnte mir noch kein anderer Rennstreckefahren erklären. Und ich habe mit ziemlich vielen Leuten darüber geredet. Die Tipps in den Büchern sind Gold wert. Keith Code trainiert auch Profis.

Und wenn mir mein Vater damals nicht das Mofafahren verboten hätte, würde ich dem Valentino jedesmal zeigen, wo die Forke ihre Zinken hat. :twisted: :cry: :wink:

ev ... entuell


#15

Beitrag von ev ... entuell » 17.05.2004 0:42

SV Michel hat geschrieben:...in der Theorie Fahren lernen ...Sagt ja auch keiner. Und ich persönlich praktiziere viel mehr, als dass ich mich mit Theorie beschäftige pro Jahr: ca. 20000 km, 10 bis 15 Tage auf Rennstrecken
ist das viel? nicht die 20", sondern die 15 Tage?
klar, on-road ist wohl wesentlich kostenintensiver
aber in guten Jahren 30+ Wettbewerbe und 40x trainieren oder so war normal,
bis mich die totale Unlust gepackt hat und ich 2 Jahre nicht mehr gefahren bin
Bücher gibt es natürlich auch jede Menge,
aber selbst wenn ich die Tips von Gary Semics 100% umsetzen könnte, Fahrtechnik allein macht nicht schnell, :idea:
viele der Mädels fahren supersauber, entkommen aber nur knapp der Schwerkraft,
es gehört viel mehr dazu, sehr viel Kondition und 'der Blick' für die Strecke, und das kannst nur 'erfahren'
im Deck ist Leistung weniger als zweitrangig, einen schlechten Fahrer bremst sie eher...
ist das auf der Straße wirklich anders :?:
SV Michel hat geschrieben:Und wenn mir mein Vater damals nicht das Mofafahren verboten hätte, würde ich
heute wahrscheinlich nicht mal Moped fahren, weil ich dann nicht aus trotz den 1er gemacht hätte :lol:

hier gibt es so viel Kurven ... wird Zeit, daß ich in der Straßenfahrerei mehr finde als eine Möglichkeit von A nach B zu kommen :roll: :oops:

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