So, hier mal mein Rennstreckenbericht von OSL:
Ein paar Bilder gibts
hier zu sehen:
Vor 3 Jahren bin ich zuletzt in OSL gefahren, damals noch mit meiner 650er (Bericht
hier). Diesmal Premiere für mich und meiner Dicken auf einer richtigen Rennstrecke. Aber diesmal haben wir nicht freies Fahren, sondern das
Instruktorentraining von speer-racing gewählt.
Anreise wieder am Vortag mit Übernachtung im Hotel anner Strecke. Bei Ankunft erstmal Boxensuche. In einer Box steht u.a. ne 650er SV, ne silberne Kante. Einfach rein, die Leute angequatscht. Passt. Können mit in die Box rein. Anmeldung wird auch gleich erledigt.
Nach dem Abladen gemütliches Schlendern durch die Boxen und übers Gelände. All zu spät wird es nicht, der Tag war lang genug gewesen. Nächster Morgen 6 Uhr, der Wecker ist gnadenlos. Der Blick aus dem Hotelfenster direkt auf die Rennstrecke entschädigt, Sonnenaufgang bei blauem Himmel. Das Wetter stimmt schon mal.
Nachdem ausgiebigen Frühstück direkt rüber zu Fahrerbesprechung. Bei der Einteilung der unterschiedlichen Gruppen für die Instruktoren schubst Jürgen uns beide gleich in Gruppe 1 – die schnellste Gruppe. Na wenn dat mal gut geht. Es meldet sich noch ein weiteres Mädel für die Gruppe 1. Hhhmm, hoffentlich bin ich nicht auch noch langsamer als die… Naja, nach den ersten beiden Turns soll eh noch mal geschaut werden, ob man in der passenden Gruppe eingeteilt ist. Bis zu unserem ersten Turn ist es noch ne Stunde hin, meine Aufregung steigt langsam aber sicher.
Im ersten Turn sollen wir einfach nur dem Instruktor namens Fritz hinterherfahren, ohne überholen oder durchwechseln. Bei Jürgen verabschiedet sich beim rausfahren aus der Box das Schaltgestänge, jetzt wird’s hektisch. Auf die allerletzte Minute bekommt er es aber noch hin und reiht sich als Letzter ein. Ich habe mich direkt hinter Fritz platziert und los geht’s. Die erste Runde fahren wir uns gemütlich ein, meine Aufregung ist der Konzentration gewichen. Aber irgendwie werden auch die nächsten Runden nicht wirklich schneller. Fritz dreht sich immer wieder um und wartet anscheinend auf jemanden aus unserer Gruppe. Als der Turn vorbei ist, bin ich schon etwas enttäuscht, das war ja selbst mir zu langsam. Jürgen berichtet mir dann, dass das andere Mädel überhaupt nicht klar kam und extrem langsam unterwegs war. Oh man, da mache ich mir Sorgen, dass ICH langsam sein könnte. Und das soll jetzt noch einen Turn so laufen?
Zum zweiten Turn suche ich in unserer Gruppe das andere Mädel vergeblich. Entdecke sie dann in der Gruppe 5. Jawoll – jetzt kanns ja bei uns richtig losgehen. Ab diesem Turn wird immer auf der Zielgeraden durchgewechselt. Der erste hinter dem Instruktor schert aus und reiht sich hinten wieder ein. Der Instruktor schlägt diesmal auch von Anfang an ein deutliches schnelleres und besseres Tempo an. So langsam kommt bei mir Spaß auf. Leider verabschiedet sich bereits in der zweiten Runde direkt in der Start/Zielkurve ein Bike aus unserer Gruppe ins Kiesbett. Jürgen direkt dahinter kann einen Ausritt gerade noch verhindern. Fahrer sah ich in der nächsten Runde neben seinem Bike, ihm wohl nix passiert. Seinem Motorrad anscheinend schon, er trat zu den nächsten Turns jedenfalls nicht mehr an. Der Turn macht mir trotzdem viel Spaß, das Tempo passt und ich geniesse einfach nur die Schräglagen. Genau dafür bin ich hier. Nur unser Instruktor ist nicht zufrieden. Wir bekommen nach dem Turn einen kollektiven Anschiss. Wir sollen uns gefälligst mehr auf dem Bike bewegen. Schön und gut, gibt nur ein Problem – ich kann kein Hangoff.
Der dritte Turn zeigt mir, warum ich Hangoff aber schnellstmöglich lernen sollte. Die Fahrt fängt gut an, wir sind wieder zügig unterwegs. Mitte des Turns fahre ich schön schräg durch die Hasseröder Kurve, da gibt’s nen leichten Schlag und ein unschönes Geräusch – Kkkrrrrrrrr. Hääh? Das fühlte sich aber nicht nach der Fussraste an. Irgendwie bin ich irritiert. Die nachfolgende Triple gelingt nicht und ebenso die McDonalds-Kurve. Da trägt es mich bis aufs Gras hinaus. Passiert aber zum Glück nix. Aufgerichtet, etwas langsamer durchs Gras und wieder zurück auf die Strecke. Mein Fahrfluss ist aber komplett weg, ich breche den Turn ab und fahre vorzeitig raus.
Dann suche ich die Geräuschequelle. Es war der AUSPUFF der geschliffen hat

. Da setzt bei meiner Konstellation (höhere Rastenanlage der K3 und LSL-Rasten) an der K4 links doch dieser dämliche Auspuff noch vor der Raste auf. Danke Suzuki für das herabgesenkte Heck inklusive Auspuff ab der K4! *Gggrrrrrr*
In Turn 4 nach der Mittagspause versuche ich mich daher am Hangoff, damit mir das mit dem Auspuff nicht noch mal passiert. Doch irgendwie fühlt sich das Ganze nicht gut, nicht richtig an. Mein Körper ist irgendwie nur verdreht und an entspanntes Fahren so nicht zu denken. So geht das mit dem Hangoff bestimmt nicht. In der Pause frage ich den Matthias „Hazy“ aus unserer Box einfach mal. Der macht das freie Fahren mit und ist flott unterwegs. Der erkennt bei meinen Trockenübungen sofort meine Fehler und korrigiert mich. Ich habe mich total falsch einfach nur in der Hüfte und damit den ganzen Körper verdreht. Nach seiner Korrektur fühlt sich das ganze DEUTLICH besser an.
Der 5te Turn zeigt mir, die Trockenübungen haben was gebracht. Meine Hangoff-Versuche sind deutlich besser. Es macht jetzt sogar richtig Spaß. Bei manchen Kurven freue ich mich einfach nur in meinen Helm. So muss das sein. Verpasse irgendwann den Anschluss, da eine Kurve nicht hinhaut. Aber egal, habe Platz und fahre eben für mich alleine. Das macht so richtig Laune, ich bin begeistert. Merke den Unterschied zwischen Hangoff und nicht. Eine Hasseröder ohne richtigen Hangoff und schon machts wieder kkkkkrrrrrr. Diesmal bringts mich aber nicht aus der Ruhe. Ist ja zum Glück der Originalauspuff und nicht meine schönen Sebrings.
Im 6. Turn lasse ich von Anfang an absichtlich abreissen, um in Ruhe weiter meinen Hangoff üben zu können. Habe wieder sehr viel Spaß dabei. Die Schikane nach der McDonalds-Kurve bremse ich einmal zu optimistisch an. Entscheide mich für dem Weg durchs Kies. Auch das geht gut und ich lande wieder auf der Strecke. Hat zum Glück keiner gesehen. *Grins*. Fahre nach dem Turn heil und glücklich zurück an die Box. Auch Jürgen hat sich und sein Bike ganz gelassen. So soll es sein.
Fazit: Ich hatte sehr viel Spaß. Auch wenn wir diesmal keine allzu schnellen Rundenzeiten gehabt haben. Der Lernfaktor war dafür diesmal sehr viel höher. Das Training hat mir persönlich viel gebracht. Kann so ein Instruktorentraining echt jedem empfehlen, der schon flott unterwegs ist, aber noch keine/kaum Rennstreckenerfahrung hat.
Hier mal meine Dicke im Rennstreckentrimm. Eines Ratbikes würdig, oder ?
