Reifenabnutzung auf der Rennstrecke


Renn- und/oder Sicherheitstraining - oder wie verbessere ich mein Fahrkönnen.
speedpetzka


Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#1

Beitrag von speedpetzka » 05.09.2008 21:23

Mahlzeit

hab da ma ne Frage. Ich werd nu das erste ma auffe Strecke fahren in Oschersleben am 24.9. und wollt mal Wissen ob der Reifenverschleiß auffer Strecke anders iss als auffer Straße. Ich fahr nen Conti Sport Attack. Ich hab gestern mal Profil gemessen vorn 3mm hinten 2,4mm. Ist es Ratsam die Reifen noch vor der Fahrt auf der Strecke zu erneuern? Werde bis dahin eigentlich nicht mehr fahren. Wieviel km fährt man überhaupt an so nem Tag freies Fahren auf der Strecke? Wäre Dankbar für ein paar Antworten. Danke euch.

MfG Peter

RalfS


Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#2

Beitrag von RalfS » 06.09.2008 8:39

speedpetzka hat geschrieben:Ist es Ratsam die Reifen noch vor der Fahrt auf der Strecke zu erneuern?
Ja, und zwar gegen einen rennstreckentauglichen Reifen. Vor ner Woche in Rijeka sind alleine aus meiner Nachbarschaft im Fahrerlager zwei Mopeds wegen überhitztem Sportec M3 und unerklärlichen Rutschern im Kiesbett gelegen, bis dahin hätte der Conti längst versagt. Aber so lange in Foren und sogar in Reifentests immer noch behauptet wird dass sportliche Reifen auch für die Rennstrecke taugen wird das wohl nie aufhören...

Beispiel Rijeka: 6 Turns mit etwa 8 Runden, die Runde 4km -> ca. 200km pro Tag

Die Laufleistung hängt stark von deinem Fahrstil und deinem Fahrwerk ab. Habe es schon geschafft in nur 2 Turns einen Hinterreifen so aufzureissen dass er entsorgt werden musste. Mit dem neuen WP-Fahrwerk hält mir ein Racetec Slick bis zu 6 Ringtage.

Kann dir nur empfehlen einen Rennreifen zu nehmen, Empfehlungen gibt's hier im Forum ausreichend. Ich selbst schwöre auf den Metzeler Racetec, als K3 auch mit Strassenzulassung.

Viel Spass + Gruss, Ralf

SVChris


Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#3

Beitrag von SVChris » 06.09.2008 9:20

Motorsportarena Oschersleben 3,696 km lang
Shell Racing 6 Turns à 20 min

durchschnittliche Zeiten pro Runde eines Anfänger 1.55 - 2.25 min
Je nachdem wie viele Turns frühzeitig abgebrochen werden müssen (passiert dort leider oft) kannst du dir nun deine Fahrleistung ausrechnen. Reifenabnutzung ist natürlich stärker, als auf der Landstraße. Wie stark hängt von zu vielen Faktoren ab um dir hier nun eine richtige Antwort zu geben.

Straßenreifen auf der Rennstrecke:
Bei milden Temperaturen und einem noch sehr verhaltenen+runden Fahrstil sind Straßenreifen auch auf der Rennstrecke fahrbahr.

Jedoch sollten die i.d.R. NEU sein. Es ist der letzte Schwachsinn zu meinen, seine fast runtergefahrenen Straßenreifen nun auf der Rennstrecke den Rest zu geben. Mit deinem Restprofil bist du zwar noch nicht an der Verschleißgrenze...aber trotzdem ist es nicht mehr optimal. Desweiteren fährst du den contischen StraßenAngriff. Dieser ist ein Tourenreifen und vergleichbar mit Metze Z6 und Konsorten. Also noch weniger für den Kringel geeignet, als PiPo und M3.

Fazit: Wenn du sicher gehen möchtest, kauf dir einen neuen Satz spochtliche Söckchen. Allemal besser und günstiger als ein Sturz. Die kannst du sicherlich auch erst vor Ort kaufen und dort aufziehen lassen. Unterhalte dich einfach mit dem vor Ort befindlichen Reifendienst.

----------------------

All dies ändert nichts an meiner allgemeinen Einstellung und auch RalfS`s Meinung.

Rennstrecke = Rennreifen
Leider fallen immer wieder straßenreifenbereifte Mopeds auf, die verbeult im Fahrerlager stehen. :(
Als Anfänger kann man jedoch auch mit Straßenreifen starten. Denn auch reine Rennreifen haben ein zu erreichendes Temperaturfenster. Falls noch nicht die nötige Grundgeschwindigkeit da ist, so stürzt man auch mit diesen (dann zu kalten) Reifen.


Alles nicht so einfach :wink:

Gruß Chris

speedpetzka


Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#4

Beitrag von speedpetzka » 06.09.2008 16:52

Hm also ich will da keine reisen Zeiten brennen oder so dazu fehlt mir auch einfach der Speed denk ich. Es wird auch nicht so sein das ich alle paar Wochen auf die Piste gehe und daher denke ich das ich mir einfach einen neuen Satz Reifen aufziehen werde und damit hat sich die sache dann erledigt. Danke nur wiso nutzt sich der Reifen so viel mehr ab auf der Strecke? Wenn ich das lese das in 2 Runden nen Hinterreifen am Arsch iss kann mir das gar net vorstellen das es so nen Unterschied iss

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Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#5

Beitrag von Teo » 06.09.2008 17:29

speedpetzka hat geschrieben:Danke nur wiso nutzt sich der Reifen so viel mehr ab auf der Strecke?
Wenn man's einigermaßen draufhat, bewegt man sein Mopped auf der Renne nur noch im absoluten Grenzbereich. Bremsen auf letzte Rille, hart an der Blockiergrenze entlang - aus der Kurve so früh und hart wie möglich am Gas, knapp vor'm Wegschmieren des Hinterrads. Auf öffentlichen Straßen lassen es manche zwar auch ordentlich fliegen, aber auf dem Kringel hat man eben immer perfekte Bedingungen - kein Gegenverkehr, keine Kreuzungen/Einmündungen, vorhersehbarer Gripp, die meisten Fahrer auf ähnlichem hohem (Geschwindigkeits-) Level. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man auf der Straße auch nur annähernd gute Bedingungen findet, um die Reifen so dermaßen hart ranzunehmen. Durch den hohen Schlupfanteil (Bremsen / Beschleunigen) erreichen die Pneus so hohe Temperaturen, dass die Abnutzung des Gummis immens zunimmt. Und je weicher die Mischung (Rennreifen / Slicks) des Gummis desto größer die Abnutzung.
Bin dann mal wieder da! :-)

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Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#6

Beitrag von Timmey » 06.09.2008 18:35

speedpetzka hat geschrieben:Wenn ich das lese das in 2 Runden nen Hinterreifen am Arsch iss kann mir das gar net vorstellen das es so nen Unterschied iss
Hi,
vieleicht versteh ich dich nur falsch, aber RalfS meinte nicht 2 Runden auf der Strecke sondern 2 Turns. Dabei ist 1 Turn wohl meist (oder immer... ka) 20 Minuten lang.
Das wären dann halt 40 Minuten Rennstrecke also ~30 Runden.

Sorry wenns umsonst erklärt war und du das so meintest.
der Streber sieht das Ziel
aber der Weise pflückt am Rand Blumen

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Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#7

Beitrag von foobar423 » 06.09.2008 20:37

speedpetzka hat geschrieben:kann mir das gar net vorstellen das es so nen Unterschied iss
Es besteht wohl nicht nur ein unterschied zwischen Renn- und Straßenreifen sondern auch zwischen Renn- und Landstraßenbelag: http://www.zweiradsicherheit.de/infos-grip03.html
"wenn die guten Träume verwelkt sind, werden bald die bösen Zauberer die Welt beherrschen" Traumzauberbaum - Reinhard Lakomy
VauZweiRad Blog: http://vauzweirad.de/

speedpetzka


Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#8

Beitrag von speedpetzka » 06.09.2008 21:20

danke für die erklärung teo! so hab ich das noch gar net betrachtet. naja ich werds erstma bissel ruhiger angehen lassen und nächstes jahr kann man immernoch optimieren :mrgreen:

StefanW.


Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#9

Beitrag von StefanW. » 07.09.2008 9:39

Hi
Ich war auch wie RalfS jetzt gerade in Rijeka.
Ich hatte an Metzeler Rennsport mit Straßenzulassung drauf.
Ich muss dazusagen das ich auch das erste mal auf einer Rennstrecke war.
Bei mir war es das gleiche, "ich bin das erste mal auf der Renne brauch ich überhaupt so einen Reifen, reicht da nicht der Power".

Der Rennsport war eigentlich nach zwei Tagen, oder nach knapp 350km im A......
Bin dann zwar noch weiter gefahren aber mit angezogener Handbremse.

Ich würde mal sagen das ein normaler Reifen Power oder M3 nach einen Tag bei mir jetzt im Eimer wäre, bzw. nach je fünf Runden nicht mehr fahrbar wäre weil er einfach zu heiß ist.

Ok. wir hatten auch um die 30°C und der Asphalt ist nicht gerade eine Eisfläche in Rijeka, aber nach diesen drei Tagen kommt für mich nur noch einen Rennreifen für die Rennstrecke aufs Motorrad.

Werd nächstes Jahr wieder einen Rennsport oder einen Supercorsa drauf machen.

Gruß
Stef

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Christian #69
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Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#10

Beitrag von Christian #69 » 26.10.2008 9:04

Der Conti Race Attack ist ein super Rennreifen und kostet nicht die Welt.
Gruß Chris

SK-Racing


Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#11

Beitrag von SK-Racing » 26.10.2008 9:15

Ich denke die ganze Reihe der Supersportreifen ist auf einem hohen Level, Ich selber bin mit Metzeler/Pirelli sehr zufrieden. Andere mit Conti, Michelin oder Bridgestone. Oftmals fällt die Wahl auf die Marke die einem am Sympatischsten erscheint.

matthes


Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#12

Beitrag von matthes » 28.10.2008 11:00

Mal ne Frage zum Thema Rennstrecke = Rennreifen: Sollte doch machbar sein sich direkt an der Strecke die Straßenreifen runterziehen, (evtl auch schon angefahrene) Rennreifen drauf und danach die Straßenreifen wieder drauf machen zu lassen. Was dürfte der Spaß fürs Umrüsten so ungefähr kosten?

Fahre halt zur Zeit noch BT 021, der zwar für Landstaße gut taugt, aber halt absolut nix für die Renne ist. Da der vordere langsam platt ist, der hintere aber noch ordentlich Profil hat (BT-021-Problem), kommt Anfang nächster Saison noch n neuer Vorderreifen davon drauf.

Es lohnt sich also für mich noch nicht auf nen Sportreifen a MPP zu wechseln (der kommt wohl wenn die beiden BTs dann komplett runter sind). Will nächste Saison dann gern mal n erstes Rennstreckentraining mitmachen, und wenn dafür andere Reifen drauf müssen, könnens ja auch gleich ordentliche Rennreifen sein.

SVChris


Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#13

Beitrag von SVChris » 28.10.2008 11:58

Klar geht das :)
In der Regel ist bei jeder Veranstaltung ein Reifendienst.
Normaler Preis für einen Satz Reifen auf/umziehen sind 20 Euronen.

Wenn du Glück hast, findest du jedoch jemanden mit einer mobilen Reifenmontiermaschine.
Du kannst ihn ja ein wenig bequasseln, am Abend vorher eine Gerstensaft Kaltschale spendieren und er wird dir die Reifen bestimmt günstiger umziehen als der örtliche Reifendienst. :wink:

Alternativ wäre auch noch ein 2ter Felgensatz interessant. Dies lohnt sich jedoch nur, wenn du einige Termine pro Jahr mit deiner SV planst. Und nicht schon demnächst einen Umstieg auf die neue SFV 650 Gladius in Betracht ziehst :mrgreen:

P.S. Für die ersten Male Kringel reichen angefahrene Rennreifen locker aus! Spart massig Kohle.
Wirst das hohe Gripniveau neuer Gummis eh nicht nutzen können. Achte auf richtige Lagerung, DOT Nummer/wann angefahren und Profil/Lochtiefe des schwarzen Goldes.

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Christian #69
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Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#14

Beitrag von Christian #69 » 30.10.2008 18:36

Für die ersten Male Kringel reichen angefahrene Rennreifen locker aus!
Richtig!!!

Bei r4f stehen oft gute im Anzeigenmarkt.
Gruß Chris

RalfS


Re: Reifenabnutzung auf der Rennstrecke

#15

Beitrag von RalfS » 02.11.2008 10:33

Nachdem ich mich letztes Jahr in Rijeka mit einem Vorderradrutscher ins Kiesbett geschmissen habe, und der angefahrene Slick mit ziemlicher Sicherheit die Ursache war, empfehle ich besondere Sorgfalt bei der Auswahl. Hatte einen augenscheinlich guten Pirelli Slick von einem Rennteam ohne Bezeichnung der Mischung und ohne Profiltiefenloch (nennt man das so?). Im zweiten Turn dann ist das Vorderrad beim Einlenken eingeklappt, ohne Bremse oder Kraft am Lenker. Auffällig war des seltsame Laufbild und der harte Gummi. Also unbedingt die angefahrenen Rennreifen prüfen und nur bekannte Mischungen mit ausreichend Profil nehmen. Nach vielen Jahren mit angefahrenen Rennreifen kaufe ich nach dieser Erfahrung jetzt nur noch neue Slicks.

Gruss Ralf

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