Nach Jahrelangem: "Ich möchte gerne mal auf die Renne", habe ich es jetzt endlich gewagt.
Am 30. - 31.8.10 war ich auf der Rennstrecke in Oschersleben. Damit ich nicht ganz alleine bin, habe ich mir den alten Rennhasen Dirk (SV-MK), Günther ( Yamaha R1) und Oli (Tordax, auch Rockie) als Unterstützung mitgenommen.
Sonntag Abend war Anreise und Aufbau


Am Montag um 7:30 Uhr war dann Fahrzeugabnahme, Startnummer Ausgabe und die Transponderausgabe. Die Nervosität stieg.

Dann wurden wir unseren Instruktoren zugeteilt. Ganz wichtig, auf jeden Fall als Roockie niemals ohne Instruktor auf die Renne! Dann gab es erst mal die ersten Einweisungen, die Theorie zum Verhalten auf der Strecke und die Besprechung zu dem ersten Turn.
Der erste Turn:
Einfahrt in die Boxengasse und die Nervosität steigt weiter

Der zweite Turn:
Die Reihenfolge hinter dem Instruktor wurde gewechselt, damit jeder mal zum erlernen der "Idealinie" hinter ihm her fahren konnte. Jetzt war die Strecke komplett trocken und das Tempo steigerte sich wieder von Runde zu Runde. Langsam stieg der Adrenalinpegel und die Nervosität verschwand. Wieder Feedback-Besprechung
Der dritte Turn:
Es regnet in Strömen, und der Instruktor hat es uns frei gelassen, mit ihm raus zu fahren, aber wir haben alle dankend abgelehnt. Stattdessen haben wir alle eine ausführliche Fahrwerkskunde erfahren. Dazu wurde mein Moped als Anschauungsobjekt komplett neu eingestellt. Ich als Grobmotoricker habe es später auf der Strecke tatsächlich gemerkt. Die Dicke wurde in den Kurven ruhiger.
Den Rest des Tages habe ich dann wegen Dauerregen die Instruktorenfahrten nicht in Anspuch genommen. Der Veranstalter wäre aber Jederzeit mit uns gefahren.
Tag 2
Der erste Turn:
War wie am ersten Tag, langsames rantasten an die Strecke, da es wieder feuchte Stellen gab. Aber immer mit gesteigertem Tempo. Feedback-Besprechung
Der zweite Turn:
Die Strecke ist trocken und blieb es auch für den Rest des Tages. Jetzt durfte der Erste vor dem Instruktor her fahren, damit er erkennen konnte, ob wir die Ideallinie halbwegs gefunden haben. Wenn das der Fall war, hat er uns ziehen lassen. Wenn nicht, wurde Derjenige wieder eingefangen und mußte sich hinten wieder einreihen. Danach kam wieder die Feedback-Besprechung und Trockenübung Hanging-Off auf dem Moped vom Instruktor. Fazit: Ich passe nicht auf so einen Rennsemmel (Aprilia 1000 Factory oder sowas)
Der dritte Turn:
Der Instruktor fuhr wieder vorweg und Hanging-Off sollte in die Praxis umgesetzt werden. Die Umsetzung hat bei mir nicht ganz so gut geklappt. Ich bin zu Steif. Mit meinem Altherrenstiel und dem SBK-Lenker fährt es sich auch ganz gut. Nach 3 - 4 Runden durfte dann ein Teil der Gruppe frei fahren, und die Anderen waren weiterhin unter der Obhut des Instruktors. Jetzt mußte ich alleine meinen Weg finden

Der vierte Turn:
Zum ersten mal freies fahren. Erst mal warm fahren der Reifen auf den ersten beiden Runden, und dann ging es ans finden der Brems- und Schaltpunkte. Das hat sich bis zum Ende des Turn´s ständig geändert. Allerdings gab es den Einen oder Anderen, der einen vor der Kurve überholte, was wieder zu leichter Nervosität führte. Man hat ja keine Spiegel mehr dran und sieht nicht, was von hinten angeflogen kommt. Aber mit Spiegel wäre ein fahren unmöglich. Sonst kann man sich nicht auf die Strecke konzentrieren, was absolut wichtig ist. Wer überholen will, muß zusehen, wie er sicher an dem Vorrausfahrenden vorbei kommt. Das wurde uns immer wieder eingebläut: Linie halten.
Der fünfte Turn:
Wieder freies Fahren und Reifen temperieren. Dann suchen, suchen, suchen der Richtigen Punkte. Die Kopfblockade lockerte sich immer mehr, und siehe da, ich wurde immer seltener überholt, und konnte sogar einige Andere überholen.
Der sechste und letzte Turn:
Wie im fünften Turn. Es wurde immer besser und immer schneller. Ich wurde nur noch von 2 Leuten überholt und der Rest wurde von mir überholt. Auch wesentlich stärkere Moped´s als das Meinige konnte ich auf der Bremse überholen. Das gab noch mal Adrenalinschübe ohne Ende.
Highlite für mich, ich war 2 Sekunden schneller als ein Jungspund auf einer R1.

Fazit:
Nicht immer nur sagen, das man sowas machen will.
Mach es einfach
Trotz schlechten Wetter´s und der Ausfälle von einigen Turn´s, hat es riesigen Spaß gemacht. Es wird nicht mein letztes Mal gewesen sein. Der Veranstalter war absolut Professionel und gut organisiert. Das Ganze hat zwar seinen Preis ( ca. 350,- Euro), aber der ist absolut berechtigt. Auch die Instruktoren waren Top. Nochmals Danke Jan

Vom Knieschleifen bin ich immer noch meilenweit entfernt. Aber ich fühlte mich sauschnell, sauschräg und trotzdem SICHER.
Ausserdem war es wichtig für mich, das ich nicht alleine da war und ich 2 Leute(Dirk und Günther) an meiner Seite hatte, die schon mehrere Training´s hinter sich haben.
Meine SV hat Michelin Pipo drauf, der Luftdruck wurde auf 2,1 bar abgesenkt was wunderbar funktionierte. Michelin hat doch Richtungspfeile und Männchen an den Kanten, meine sind wech.

Also, traut euch...