Mein Umbau: SV650 "RS"


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Mätthi558
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#16

Beitrag von Mätthi558 » 02.09.2016 13:13

Pat SP-1 hat geschrieben:Interessanter Bericht. Aber eine Frage mal: warum hast Du eine N genommen, wenn Du sie auf Rennstrecke umbauen wolltest? Stört der hohe, breite Lenker nicht? Ich habe ja bei Mopeds mit so hohem Lenker schon auf der Landstraße kein Gefühl fürs Vorderrad. Wenn ich mir dann auch noch vorstelle, mit sowas hang-off machen zu müssen (was ich eh nicht gut kann) 8-O So lang sind meine Arme ja gar nicht, dass das anständig geht...
Für Landstraße finde ich die Lenkerhöhe der S sehr angenehm; die Sitzposition ist recht aufrecht aber noch nicht so vom Moped "entkoppelt", für Rennstrecke finde ich den schon etwas arg hoch.
Einerseits ist der Magura ziemlich "aktiv" gekröpft. Das sieht man ja ganz gut im SuperDukeBattle. Ein Superbike-Lenker (keine Ahnung, warum der diesen Namen trägt) ist viel entkoppelter und aufrechter. Aber ohne jetzt noch was vorweg zu nehmen: Du darfst gespannt sein, was noch kommt :)
Zuletzt geändert von Mätthi558 am 02.09.2016 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#17

Beitrag von Arminator650 » 02.09.2016 13:16

Mätthi558 hat geschrieben:Ein Superbike-Lenker (keine Ahnung, warum der diesen Namen trägt) ist viel entkoppelter und aufrechter.
Der Name "Superbike"-Lenker, kommt von den Amis. Die haben in den Achtzigern mit Naked-Bikes ala Bol D'or und Z1000 in der AMA-Serie Rennen gefahren und die Maschinen einfach Superbikes genannt. Das "Superbike" in EU eigentlich vollverkleidete Rennmaschinen bezeichnet war denen egal :D
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#18

Beitrag von Pat SP-1 » 02.09.2016 13:19

Mettet ist in der Tat eine coole Rennstrecke, die ich auch gerne mal befahren würde
Ist halt schon weit weg. War Ende Juli in Chenevieres. Das war auch eine sehr nette, relativ kleine, flüssig zu fahrende Strecke. Ca. 300km vom Rems-Murr-Kreis weg. Kann ich empfehlen. Wobei ich nach 11 Turns (es gab irgendwie nur 18 Teilnehmer insgesamt, deshalb konnte man so viel fahren wie man wollte) und 300km Heimweg (etwas Nord-Vogessen, etwas Nord-Schwarzwald, Kraichgau und zwischendurch auch langweilige Strecke) dann echt froh war, als ich vom Moped absteigen und mich unter die Dusche stellen konnte.

Aber falls Du nächstes Jahr einen Transporter oder Hänger besorgen kannst, bin ich (hoffentlich) dabei :)

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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#19

Beitrag von Pat SP-1 » 02.09.2016 13:23

Das "Superbike" in EU eigentlich vollverkleidete Rennmaschinen bezeichnet war denen egal
Bzw. Superbikes gab es damals noch nicht. Der erste echte Yoghurt-Becher war die CBR 600F Mitte der 80er und die Superbike-WM gab es ab 1988 mit damals extra dafür gebauten Mopeds (RC30, Ducati 851 und ähnliche Kracher) von denen dann notdürftig straßentauglich gemachte Ableger verkauft wurden.

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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#20

Beitrag von jubelroemer » 02.09.2016 13:33

Arminator650 hat geschrieben:
Mätthi558 hat geschrieben:Ein Superbike-Lenker (keine Ahnung, warum der diesen Namen trägt) ist viel entkoppelter und aufrechter.
Der Name "Superbike"-Lenker, kommt von den Amis. Die haben in den Achtzigern mit Naked-Bikes ala Bol D'or und Z1000 in der AMA-Serie Rennen gefahren und die Maschinen einfach Superbikes genannt. Das "Superbike" in EU eigentlich vollverkleidete Rennmaschinen bezeichnet war denen egal :D
OT
Ausnahmsweise muss ich mal für die Amis Partei ergreifen.
Wie du richtig beschreibst war das mit den Superbikes bei den Amis schon in den 80igern, das mit den Superbikes bei uns aber erst Ende der 80iger.

Ich kann mir sehr gut vorstellen mit einem "Superbike"-Lenker auf einer eher winkligen Strecke entspannt flott zu fahren. In den Vogesen stelle ich immer wieder fest dass meine "Hochlenker"-Fraktion im kurvigen Geläuf Handlingsvorteile gegenüber meiner "Stummel"-Variante haben und unangestrengter fährt es sich auf jeden Fall.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#21

Beitrag von Arminator650 » 02.09.2016 13:38

jubelroemer hat geschrieben:Ich kann mir sehr gut vorstellen mit einem "Superbike"-Lenker auf einer eher winkligen Strecke entspannt flott zu fahren. In den Vogesen stelle ich immer wieder fest dass meine "Hochlenker"-Fraktion im kurvigen Geläuf Handlingsvorteile gegenüber meiner "Stummel"-Variante haben und unangestrengter fährt es sich auf jeden Fall.

Ist in der Motorrad ein netter Vergleichstest zwischen S1000RR <-> S1000R, R1 <-> MT10 und RSV <-> Tuono drin. Auf dem Handlingkurs waren immer die Nakedbikes die schnelleren, was Kurvengeschwindigkeit angeht...
In Mettet mit nem breiten Lenker zu fahren ist denke ich nicht das schlechteste.

Aber jetzt warten wir mal ab was der Mätthi noch so aus seiner Knubbel geschnitzt hat ;) :D
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#22

Beitrag von Mätthi558 » 02.09.2016 13:46

Es kam, wie es kommen musste

Es war bei meiner 1. SV der Fall, bei der GSX-R ebenfalls: Ich kann mich einfach nicht von Rennstrecken fernhalten! Zwar hat das Fahren auf der Landstraße auch was für sich, etwa mit der Freundin zum Eisessen oder eine kleine Runde nach Feierabend fahren. Aber es ist eben doch nicht zu vergleichen. Positiv kann man zumindest festhalten, dass ich durch das Rennstreckefahren ruhiger auf der Landstraße geworden bin. Klingt erstmal komisch, oder? Aber wenn man einmal mit 150 Sachen und Knie am Boden durch eine Kurve gedonnert ist (das ging mit der GSX-R ganz gut), dann ist das Heizen auf engen, dreckigen, staubigen, überfüllten Landstraßen nicht mehr wirklich interessant. Da bin ich eigentlich auch ganz froh drum! Für mich ist Rennstrecke das echte Motorradfahren – selbst fern ab von Rundenzeiten. Es gibt einfach nichts erfüllenderes, als frei von Angst vor Straßenschäden, Schmutz, Verkehr, Fußgängern, Gegenverkehr, Leitplanken, Bäumen, Polizei oder BMWs seine Runden zu drehen und sich ans Limit ranzutasten. Danach ist Landstraße, egal in welchem Tempo, nicht viel mehr als „rumrollen“. (Ich akzeptiere aber auch andere Meinungen :) )

Bei der 2. SV hatte ich mich dagegen gewehrt und eine N gekauft, nur um dann wieder Rückfällig zu werden. Daraufhin verkaufte ich Nr. 2 um mit der Nr. 3 in der DSM anzutreten. Wenn schon, denn schon. Leider wurde dieses Abenteuer durch einen beruflichen Wechsel (Selbstständigkeit) nach ein paar Jahren beendet und ich habe es einige Jahre wirklich ausgehalten. Da man aber aus Fehlern lernt kann ich heute sagen, dass man gewissen Neigungen vielleicht auch einfach nachgehen sollte. Frei nach dem Motto "Du bist nicht Du, wenn Du hungrig bist." Die einen brauchen eben Schokoriegel, ich brauche Asphaltkringel. Und wenn man die ersten Schritte schon gemacht hat, kann man sowieso den Weg auch zu Ende gehen, oder?!

Und so durchstöberte ich nur wenige Tage nach dem Rennstreckentermin in Mettet das Internet auf der Suche nach S-Teilen. „Du hast schon mal eine S auf N umgebaut. Da brauchtest du längere Züge und Co. Aber ist das andersherum auch wichtig? Da muss doch eigentlich genug Platz sein.“ (Heute weiß ich: Nein, da ist nicht genug Platz!). „So schwierig kann er Plan schon nicht werden.“ (Heute weiß ich: kann er doch…).

Schicksal

Ein paar Wochen später zog ein neuer Nachbar in eine Wohnung neben uns. Und wie der Zufall so wollte, parkte er eines Tages eine Knubbel-S vor der Tür. Da kommt man natürlich gleich ins Gespräch! Das Ganze verlief ungefähr so:

Ich: „Man, das ist echt eine schöne S! Aber, hattest du einen Unfall?“

Er: „Ja, ich bin vor ein paar Monaten gestürzt, seitdem ist die Verkleidung gebrochen.“

Ich: „Oh, das ist schade. Aber ich mag die S! Die wäre jetzt für mich eigentlich genau das richtige, wegen Rennstrecke...“

Er: „Das kann ich mir vorstellen. Ich muss aber sagen, dass ich seit dem Unfall damit nicht mehr klarkomme, wenn ich so viel Gewicht auf den Handgelenken habe... Ist so'n Kopf-Ding...“

…ihr ahnt sicher, worauf das hinauslief :)

Im Winter machten wir uns daran die Bikes zu zerlegen und die Teile zu tauschen. Ihr fragt euch jetzt vielleicht, warum wir nicht einfach die Motorräder getauscht haben? Ich sag mal so:

- 99er gegen 02er
- 25.000km gegen 7.000km
- verunfallt gegen unfallfrei
- Serienzustand gegen fortgeschrittenen Umbau
- Bordsteinschwalbe gegen Garagenprinzessin…

und hey, meine könnte wie gesagt eine der letzten sein – sowas gibt man nicht mehr her ;)

Wenn, dann richtig!

Vom Weihnachtsgeld kaufte ich eBay. Also nicht komplett, aber so ziemlich alles, was das GSX-R-Ersatzteillager zu bieten hatte. Ich kaufte...

- eine gut erhaltene USD-Gabel von einer 99er GR7DB (GSX-R 750)
- ein Lenkkopflager von Zoran
- passende Stummellenker
- Sechskolbenfestsättel der 750er
- die Achse
- eine schöne schwarze Felge, etc.

...und machte mich direkt an den Einbau. Bei den Bremsscheiben war ich mir noch unschlüssig. Einerseits waren gebrauchte wirklich teuer (ca. 200€/Paar), hatten mindestens 17 Jahre auf der Reibfläche und unbestimmte Laufleistung. Auf der anderen Seite wurde der Ersatzteilmarkt von anderen Herstellern aufgrund des Alters auch immer dünner. Und bei Bremsen werde ich ja penibel... Sobald der Druckpunkt wandert, vergeht mehr der Spaß. Das Thema würde später gelöst werden müssen. Die Gabel selbst war innerhalb eines Tages verbaut und das Zündschloss – welches eigentlich Plug’n’Play passen sollte – würde den Tag abrunden.

Nach wenigen Minuten (und ein bisschen Gefummel mit diesen gelochten Torx-Schrauben) saß das originale SV-Schloss an seinem neuen Platz in der Gixxer-Gabelbrücke. Gut gelaunt wollte ich schon das Licht ausschalten und zum krönenden Abschluss Lenkanschlag und Lenkschloss testen.

Da ahnte ich noch nicht, dass mich dieses Thema noch eine ganze Weile beschäftigen würde…

To be continued…
Zuletzt geändert von Mätthi558 am 02.09.2016 14:11, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#23

Beitrag von jubelroemer » 02.09.2016 13:58

Jetzt dämmert mir auch woher das Vorderrad stammt dass ich von dir gekauft habe :wink: .
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#24

Beitrag von Mätthi558 » 02.09.2016 14:00

jubelroemer hat geschrieben:Jetzt dämmert mir auch woher das Vorderrad stammt dass ich von dir gekauft habe :wink: .
Und ich hoffe Du bist immernoch vollstens zufrieden damit? :)

PS: Bevor hier Missverständnisse entstehen: Du hast das Vorderrad meiner SV bekommen. Aber dazu später mehr :)
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#25

Beitrag von Pat SP-1 » 02.09.2016 14:35

Ist in der Motorrad ein netter Vergleichstest zwischen S1000RR <-> S1000R, R1 <-> MT10 und RSV <-> Tuono drin. Auf dem Handlingkurs waren immer die Nakedbikes die schnelleren, was Kurvengeschwindigkeit angeht...
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Na, ja, Mettet ist immerhin so breit wie der Sachsenring und hat auch nicht so viel mehr Kurven pro km. Der Handlingkurs der da in der Motorrad gefahren wurde war viel enger. Sonst wären die nackten auch nicht schneller gewesen. Allein schon deshalb, weil sie mit Ausnahme der Tuono deutlich wenigr Schräglagenfreiheit haben als die Sportler. In Chenevières konnte man die R1 und die MT10 Probe fahren. Habe nur die R1 Probe gefahren und selbst bei der ist es wichtig, die Angstnippel abzuschrauben...

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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#26

Beitrag von jubelroemer » 02.09.2016 14:44

Pat SP-1 hat geschrieben:Na, ja, Mettet ist immerhin so breit wie der Sachsenring und hat auch nicht so viel mehr Kurven pro km.
Ich bin sehr viele Km auf dem Sachsenring mit einer TDR250 gefahren. Das war sehr sehr spassig, trotz oder gerade wegen des "hohen" Lenkers :wink: ;) bier .

Mit einer SV sollte das dann in etwa so aussehen :wink: :
gladius2.jpg
Zuletzt geändert von jubelroemer am 02.09.2016 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#27

Beitrag von Pat SP-1 » 02.09.2016 14:54

250er Zweitakter ist auf dem Sachsenring bestimmt geil.

Aber ich bin ein alter Mann, ich kann die Arme nicht mehr dauerhaft so hoch halten :cry:

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#28

Beitrag von jubelroemer » 02.09.2016 15:18

Pat SP-1 hat geschrieben:250er Zweitakter ist auf dem Sachsenring bestimmt geil.
Nicht nur dort :wink: - je enger desto besser und genau für so einen Kurs möchte ich auch die SV650N herrichten.
Hoffe ich bekomme noch etwas Input vom Mätthi.
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Re: Mein Umbau: SV650 "RS"

#29

Beitrag von Mätthi558 » 12.09.2016 13:33

Aus Plug’n’play wird Hack’n’slay!

Nachdem nun das Zündschloss an seinem neuen Platz in der Gixxer-Gabelbrücke eingebaut war, konnte ich zum ersten Mal probesitzen. Wirklich gut! Die Stummel sind etwas tiefer als bei der SV – ob das mit der Verkleidung wohl passt? Egal, das haben andere auch schon hinbekommen… Gut, um den Tag nun abzuschließen, testete ich zufrieden die Funktion des Zündschlosses. Alles funkionierte tagellos, der Lenker konnte von Anschlag zu Anschlag gedreht werden, das Lenkkopflager war gut eingestellt und alles fühlte sich richtig richtig gut an! Ich hatte von vorherigen Umbauen immer noch den Beigeschmack, dass manches von der Funktion her schon in Ordnung war, aber optisch leider eher nach… Eigenbau aussah. Diesmal sollte es fast wie original aussehen. Deshalb ja auch die ganzen Originalteile. Ich kann mich heute noch erinnern, wie gut ich drauf war. Ich sprach sogar mit mir selbst, als ich die verschiedenen Tests durchging…

„Lenkanschlag links? Funktioniert! Lenkanschlag rechts? Passt auch! Zündung und Kabellängen sowieso? Jap. Und zu guter Letzt das Lenkschloss, was ebenfalls Plug’n’play passt… was ebenfalls… plug’n‘… … … irgendwas stimmt da nicht…“

Die Begeisterung war vom einen auf den anderen Moment verflogen. Wo war der Fehler? Ich wusste eigentlich aus etlichen Umbauberichten, dass das Lenkschloss auf Anhieb passen sollte – das war auch eines der Totschlagskriterien des TÜVs. Aber warum zum Teufel klappte es nicht? Der Schlüssel rastete nicht ein, man konnte ihn aber geschätzt 90-95% in Richtung „Locked“ drehen, es fehlte also nur ein kleines Stückchen, wenige Millimeter. Hatte ich einen Fehler gemacht?

Da das Schloss ein ziemlicher Klopper ist und keinen Blickkontakt zulässt, musste ich raten und ausprobieren. Eine U-Scheibe zu viel? Eine zu wenig? Einseitige Unterschiede? Mh… Witziger Weise funktionierte das Lenkschloss, wenn das Zündschloss nicht gänzlich festgeschraubt war. Das bedeutete, dass die Höhe schon i.O. war, es fehlten nur 1-2mm Weg. Da ich so erstmal keine Lösung finden konnte, machte ich mich an die übrigen Baustellen. Ich kann euch aber sagen, dass mich das tierisch gewurmt hat. Wenn schon der Plug’n’play-Teil Ärger macht, wie wird es dann erst mit richtigen Problemen sein? Meine Laune wurde dann auch nicht gerade verbessert, als ich am Sonntagmorgen in meine Garage kam und feststellen musste, dass jemand mein gesamtes Proxxon-Werkzeug gestohlen hatte… Einen großen Werkzeugkasten und einen damals über 100€ teuren Drehmomentschlüssel.

Baustelle Nr. 2: Gute Bremsen

Ich konnte zum Glück ordentlich erhaltene 6-Kolben-Stopper der Gixxer ergattern. Die mussten erstmal ordentlichst gereinigt werden (was ca. einen halben Tag in Anspruch nimmt, wenn man es gründlich machen möchte). Immerhin sind die Dinger auch schon mindestens 17 Jahre alt. Zwar habe ich sie nicht zerlegt, aber ansonsten von außen ordentlich durchgeschrubbt, sodass sie sich wieder sehen lassen können.

Dann musste das aktive Bremsmaterial her. Da ich, wie schon beschrieben, von gebrauchten Bremsen wenig halte musste etwas Neues her. Ich habe da noch unseren Dorfschrauber aus Schulzeiten im Kopf, der bei vordergründig finanziell gesteuerten Gebrauchtteileanfragen von uns Jugendlichen immer lachte „Benutzt ihr etwa auch gebrauchte Kondome?!“. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Hardy von HaReuTec (Forumshändler), der mich wirklich toll beraten hat und mit den Herstellerfirmen in Kontakt getreten ist! So habe ich mich dann für Brembo-Bremsscheiben entschieden – hinten gleich mit – inkl. knackigen Brembo-Belägen. Laut Hardy handelt es sich bei den Scheiben um die Erstausrüstung der 1098 und 1098 S. Kann also so schlecht nicht sein!
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IMG_20160611_151434.jpg (137.23 KiB) 6091 mal betrachtet
Was mich an der SV-Bremse auch oft störte war der lange Bremshebelweg. Dieses Gefühl, als greife man in ein Kissen gefüllt mir frisch gekochtem Griesbrei… Aus meiner Erfahrung mit der Nr. 3, bei der ich eine 16mm Magura-Pumpte verbaut hatte, die auch nicht sehr viel Verbesserung brachte, stieg ich diesmal auf eine 19mm Radialzange von Nissin um. Diese stammte im Original von einer 2009er GSX-R 1000. Hier wartete das nächste Problem, eigentlich mehrere:

Die Bremspumpe wurde ohne Ausgleichsbehälter geliefert. Wunderbar! Also bei Suzuki angerufen. Bestellt und… nichts kommt. Nochmals angerufen (nachdem über eine Woche vergangen war), da hieß es: „Achso… äh ja, die Sachen liegen hier… Wo soll das nochmal hin?“ Hmpf… Wieder eine Woche gewartet, wieder kam nichts. Nochmals angerufen, wieder kam nichts. Ein anderer Händler sagte mir, dass er nichts verschicken würde, ich sollte es abholen. Da ich Pendler bin und Samstags bis Nachmittags in einer Weiterbildung hocke, fiel das erstmal flach. Letztendlich habe ich mir dann den Weg über Microfiche-Seiten gesucht und bin später bei kfm-Motorräder gelandet. Ein Superladen! Freundlich, schnell, informiert… leider auch mit 9€ Versand nicht gerade günstig, aber hey… man kommt an die originalen Teile!

Hier ein paar Hilfreiche Links, falls ihr mal etwas braucht:
• EU: https://www.motorcyclespareparts.eu/suz ... 51824.aspx
• US: http://www.ronayers.com/oemparts/a/suz/ ... 0x-y-k1-k2
• NL (inkl. Aprilia und Co): https://www.oemmotorparts.com/oem5.asp? ... 4_-2096050

Mit den Teile-Nummern der EU-Seite könnt ihr euch dann an kfm-Motorräder wenden und dort bestellen:

http://www.kfm-motorraeder.de/

Das nächste Problem an dieser Baustelle waren unterschiedliche Gewinde in den Hohlschrauben. Auch hier musste nachbestellt werden. Ich entschied mich allerdings direkt für eine Schraube von ProBolt, mit passendem Gewinde in Doppel-Schlauch-Ausführung. Also in der Garage die Gewindelehre zur Hand genommen, angepasst und bestellt – per Handy. Am Ende des Bestellvorgangs brach die Internetseite weg. Keine Bestätigungsmail, kein eingerichteter Account. Nur eine Abbuchung über Paypal. Wieder etwas, um sich die Haare zu raufen. Am Montag rief ich bei der deutschen Vertretung an (ProBolt ist britisch, soweit ich weiß). Die müssten erstmal nachforschen. Zum Glück ging die Bestellung wohl durch, also hieß es wieder abzuwarten. Eine Woche… Zwei Wochen… nichts. Also rief ich nochmal dort an. Die nette Dame sagte mir, dass das Paket unzustellbar zurückgekommen sei – WTF?! (An dieser Stelle war so ziemlich das Höchstmaß an nervlicher Belastbarkeit erreicht!)

Sie war dann so nett, das Paket nochmal per DHL statt per DPD zu verschicken und 2 Tage später hatte ich es schon in der Hand. Die Gute hat sogar ein Entschuldigungsschreiben dazugelegt, eine Tüte Gummibärchen und der Versand ging diesmal aufs Haus. Top! Meine Laune besserte sich ;)

Neu Verkuppeln

Wo wir gerade beim Lenker sind: Die neue Kupplungsamatur musste auch ran. Warum eine neue? Auf jeden Fall, weil die originale ja das Spiegelgewinde in der Schelle hatte, aber ich glaube auch, dass es zu Problemen wegen der Form kam – heute bin ich mir da nicht mehr sicher, aber ich glaube, da gab es keinen Weg dran vorbei. Also auch dort einen neuen Kupplungsschalter gekauft, weil dieser nicht identisch war. Letztendlich passte hier nicht der Schalter oder das Signal oder sonst was. Fragt mich bitte nicht, für solche Elektronik-Themen hatte ich immer Hilfe. Gelöst haben wir das Problem, indem wir den Schalter entfernt haben. Soweit ich weiß, muss man bei vielen Motorrädern heutzutage nicht mehr die Kupplung ziehen, um sie zu starten, da wird das schon kein Problem sein. Und siehe da, war es letztendlich auch nicht.

Zwischenfazit

Mittlerweile waren schon mehrere Monate vergangen. Ich bin Hobbyschrauber und habe in meiner Garage weder Licht, noch Strom, noch Heizung. Der Winter war vorbei und so langsam hätte ich gern wieder fahrbereit sein wollen. Es war aber hier schon abzusehen, dass noch weit mehr Zeit in Ansprung genommen würde. Wie ihr seht, können gerade die kleinen Dinge unglaublich nerven und aufreiben. Und genau da kann es richtig ins Geld gehen. Ich glaube, allein der Kupplungsschalter der Gixxer hat mich (natürlich neu) knapp 20€ gekostet. ProBolt-Schauben tun ihr übriges dazu (können dafür in Racing-Ausführung direkt mit Sicherhungsdraht versehen werden – Top!). Es sind besonders diese kleinen Eventualitäten, die man zuvor nicht sieht oder einschätzen kann. Man hat das Gefühl, dass für jedes gelöste Problem zwei neue auftauchen.

Wie man dann an der Stange bleibt? Mh, gute Frage! Zum einen hatte ich mir in Photoshop ein Wunschbild der fertigen Maschine gebastelt und als Desktophintergrund eingerichtet. So hat man das Ziel immer vor Augen. Und ansonsten hilft die "How to eat an elephant"-Regel ganz gut. Grob zusammengefasst sagt die nur aus, dass man auch große Probleme bewältigt, indem man sie in kleine Aufgaben teilt, einfach anfängt und immer nur bis zur nächsten Teilaufgabe denkt. Die "Elefanten-Regel" drückt das mit "Spoon by spoon" oder "Löffel für Löffel" aus. Warum man gerade einen Elefanten mit einem Löffel essen soll, habe ich nicht verstanden. Aber ich glaube, das war auch nicht der Knackpunkt der Geschichte.

Wenn man sich hören sagt "Ich habe erst 20 Punkte meiner Liste abgearbeitet, da stehen aber noch 513 drauf...", dann hat man schon verloren! Wenn ich so zurückdenke, war das die stressigste Zeit. Ob es aber auch daran liegt, dass man irgendwann abhärtet und sich eh daran gewöhnt hat, eine Saison lang auszufallen, weiß ich nicht.

Langsam war das Licht am Ende des Tunnels zumindest zu erahnen!

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#30

Beitrag von Mätthi558 » 13.09.2016 9:10

Anmerkung: Ich habe die alten Posts auch mal mit Bildern versehen, die ich noch gefunden habe :)

Kabelsalat

Da nun auch der Kabelbaum der N irgendwie aufgeteilt werden musste auf die beiden S-Scheinwerfer und sowieso viel zu kurz war, dachte ich erst daran, die Kabelbäume der beiden Motorräder zu tauschen. Leider sind die aber so… komplett, dass man nicht einfach den vorderen Teil tauschen kann, auch wenn das der einzige Unterschied ist. Also bestellte ich mir einen gebrauchten Kabelbaum für eine S und wir werkelten einige Stunden daran herum. Letztendlich benötigten wir nur einen kleinen Teil des Kabelbaums, bis alles passte. Für mein Elektronikverständnis war das wieder mal zu hoch, aber ich kann euch sagen, dass der Schaltplan, der hinten im Werkstattbuch abgedruckt ist, Gold wert ist!

Dem Zündschloss an den Kragen

Endlich sollte auch dieses Problem gelöst werden! Zuerst, so dachte ich, könnte ich einfach den Bolzen etwas abfeilen. Ein Lenkerschloss ist ja mechanisch dermaßen simpel… Sobald man den Schlüssel dreht, fährt ein kleiner Bolzen (ca. 10mm im Durchmesser) aus und trifft (im Idealfall) eine Einkerbung am Rahmen. Leider ließ sich auch der Bolzen nicht abfeilen, da er sich drehen lässt und ziemlich stabil wirkte. Also war auch so nichts zu machen. Im Baumarkt kauften wir dann eine biegsame Welle mit Schleifaufsatz für die Bohrmaschine, ebenfalls ca. 10mm im Durchmesser. Damit bearbeiteten wir die Aussparung am Lenkkopf um wenige Millimeter. Optisch fällt das nicht auf und es wurde auch nicht viel Material abgetragen. Eben nur so viel, dass der Bolzen endlich sauber seinen Weg findet, wenn man den Lenker wirklich komplett einschlägt und leicht gegen den Lenkanschlag drückt. Wirklich top – es rastet sauber ein und man kann den Lenker kein Stück mehr bewegen. Endlich eine Baustelle weniger! So langsam ging die Sonne wieder auf!

Vaporistisch

Der Tacho (Trailtech Vapor) war dann auch wieder schnell montiert und funktionierte wie immer einwandfrei! Zusätzlich habe ich dann das Kühlwasser getauscht und dabei das Thermometer des Tachos eingesetzt. Auch schön zu wissen! Im Gegensatz zur Gixxer nimmt mein Tacho das Signal immer noch am Vorderrad. Was nicht so ganz einfach war, denn zum einen hat die USD-Gabel dafür keinen Platz vorgesehen und es ist eben eine USD-Gabel. Mit dem Nachteil, dass man dort unten keinen Platz hat, das Kabel am Standrohr zu befestigen. Ich habe mir dann mit einem Kabelbinder am Gabelfuß und der originalen Halterung der Bremsleitung der SV ausgeholfen. Bei Zeiten mache ich mal ein Foto davon. Abgerundet wurde der Tacho dann von einer Magnetschraube von Koso, damit ich den Magneten selbst nicht mehr festkleben muss. Sieht noch besser aus und hält auf alle Fälle!

Und es kommt doch auf die Länge an!

Ihr müsst euch nun folgendes vorstellen: Es ist Mitte Mai bis Anfang Juni. Die Sonne brennt schon ziemlich und ihr steht in einer Garage mit einer halben S und einer halben N. Während sich die „neue“ N immer weiter zerlegte (sollte noch eine neue Gabel bekommen usw.) wurde die „neue“ S optisch so langsam aber sicher fertig. Man kann schon die Verkleidung anhalten, den Lenker drehen, etc. und dabei fiel mir auf, dass man vielleicht doch die Züge tauschen sollte. Denn einerseits ist bei einer S mit N-Zügen viel zu viel los im Cockpitbereich. Auf der anderen Seite ist bei einer N mit S-Zügen genau das Gegenteil angesagt – es reicht einfach nicht aus. Also habe ich die Moppeds rausgeschoben und mich an die Eingeweide gemacht. Ich kann euch sagen, dass der Aus- und Einbau von Gaszügen und vor allem dem Choke nicht gerade spaßig ist, wenn man nur 2 Hände hat und nicht die ganze Maschine auseinandernehmen möchte. Allein diese Aktion hat bestimmt den ganzen Tag gedauert, aber das Ergebnis ist es auf alle Fälle wert!
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Dynojet und K&N

Wenn man eh schon an den Vergasern ist, dann kann man sich auch gleich an de Schieber machen! Bei meiner ersten SV hatte ich das Dynojet-Kit schon verbaut und zusammen mit dem erhöhten Lenker war das die Wheeliemaschine vor dem Herrn! Anfahren im ersten Gang fühlte sich fast an wie auf einer Supermoto: Bei zu viel Gas ging es eher nach oben als nach vorn. Natürlich verschafft einem das Dynojet-Kit keine 5-10 PS, aber ich denke, dass besonders das Aufbohrend er Gasschieber für ein direkteres Ansprechen sorgt und damit dieser explosivere Vorschub möglich ist. Nach 14 Jahren kann man dann auch mal den Luftfilter wechseln und so verbaute ich gleich einen K&N. Die Bedüsung nach Plan auf K&N und Sportauspuff (Mivv GP) eingestellt und ab dafür.

Bedüsung:
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Bohrung in Schieber:
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Ein Glücksgriff auf eBay

Da die alte S, die mir die Teile für meinen Umbau spendete, ja eine Unfallmaschine war, habe ich mich nach neuen Verkleidungen umgesehen. Damals, 2003, gab es Knubbelteile noch wie Sand in der Bucht und die Preise unterboten sich fast ins Negative. Leider haben sich die Zeiten wohl geändert: Die Angebote sind rar, die Nachfrage wohl auch und so gehen die Preise ordentlich nach oben. Ich fand dann auf Umwegen eine Racingverkleidung mit Scheinwerferausschnitt. Das Teil wird in Polen gefertigt und sollte 130€ kosten. Bei Sebimoto bekommt man eine Racingverkleidung für ca. 150€, zahlt dann aber für den Scheinwerferausschnitt nochmal drauf und muss den Scheinwerfer wohl auch einschicken. Also bestellte ich das Teil und freute mich wie mein Neffe über einen Bagger.

Als das Teil dann ankam, war die Freude sogar noch größer! Die Verkleidung ist sehr stabil, von innen bereits schwarz lackiert, hat alle benötigten originalen Halterungen und Gewinde und passt – ich konnte es kaum glauben – 1A! Besser als jede Racing-Verkleidung, die ich bisher in den Händen hatte. Eine Top-Passform! Einmal montiert sieht man keinen Unterschied mehr zur originalen Verkleidung, selbst die Fugen in der Front, wo die 3 Verkleidungsteile zusammenlaufen, sind optisch vorhanden. Auch wenn das Teil – eben wie eine Racingverleidung – aus einem Stück ist.

Leider fiel mir dann ein, dass man für Kunststoffteile ja auch ein Materialgutachten benötigt. Nach viel Recherche und mehreren E-Mails mit der polnischen Herstellerfirma, die mich dann auf einen deutschen Auftraggeber verwies, welcher angeblich ein Gutachten hätte, telefonierte ich mich quer durch Deutschland. Leider hatte auch dieser Auftraggeber kein Gutachten für mich. Doch ich gab mich noch nicht geschlagen, irgendeinen Weg würde es doch geben müssen?

Das erste Foto mit provisorisch montierten Verkleidungsteilen:
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Das erste Mal zusammengebaut
...erschreckender Weise sieht das Bike so ziemlich original aus. Komisch, wenn man bedenkt, wie viel Zeit schon in dem Umbau steckte. Aber ich verbuche das mal unter positiv, denn ein guter Umbau soll ja auch aussehen wie ein Original :)

Etwa zu diesem Zeitpunkt baute ich zum ersten Mal – seit dem ersten Gespräch vor dem Umbau im Sommer 2015 – Kontakt zum Tüv auf. Doch das ist (zum Glück) eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden… ;)

To be continued...
Zuletzt geändert von Mätthi558 am 13.09.2016 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
Und so fragte Gott die Steine: "Steine, wollt ihr Biker sein?"
Und die Steine antworteten: "Würden wir gerne, aber wir sind nicht hart genug..."

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