Bio-Benzin

[janaldo]

Bei den 700km mit 130km/h lädst du ein Model 3 z.B. einmal unterwegs 30 Minuten auf, macht also knapp 6h.

Dir Rechnung stimmt vorne und hinten nicht, da du bei einem Schnitt von 130km/h deutlich zu viel Energie verbrauchst. Du wirst in der sparsameren Standardversion mit 50 KW/h Akku dich zwischen 20-25KW Leistungsbedarf bewegen, was eine Fahrzeit von gut 2 Std. bedeutet. Und in 30 Minuten lädt man nur einen Teil nach. Wenn jetzt auch noch die Außentemperaturen sehr niedrig sind und die Heizung in Betrieb ist, sieht es noch schlechter aus. Ein Kumpel von mir fährt ein Model 3 und die Erfahrungsberichte sind da sehr interessant. Um 400 km am Stück zurückzulegen, fähst man max. 100-110km/h, erst dann ist eine Energieaufnahme von 12-14 kW/h möglich. Mit meinem Verbrenner, selbst mit einem Benziner, kann ich 700km am Stück mit einem Schnitt von 130 km/h problemlos ohne Pause, zumindest theoretisch, durchfahren. Zumindest bestimme ich selber wie lange die Pause dauert. Selbst der Tesla mit 75 KW/h Akku kommt da nicht dran. Von daher kommt mir so eine Kiste nicht ins Haus, außer vielleicht für die Stadt im Kurzstreckenbetrieb.

Dann rechne von mir aus mit 2 Stops je 20 Minuten. Ein Model 3 mit 75kWh braucht ca. 25 Minuten von 20 auf 80%.
Die Annahme, dass du irgendwo 700km Autobahn am Stück mit 160km/h Durchschnitt fahren kannst war allerdings auch sehr optimistisch zum Vorteil des Verbrenners.
Was soll die Einheit kW/h eigentlich aussagen?

[Trobiker64]

dass du irgendwo 700km Autobahn am Stück mit 160km/h Durchschnitt

Davon gehe ich auch selber nicht aus. Aber um beim Tesla ohne Nachtanken durchzukommen fährst du im Schnitt unter 100km pro Stunde. Trotz 75 KW/h Akku bist du dann mindestens 7 Std. unterwegs ohne Pausen oder Nachladen. Ganz ehrlich, ich habe das schon mal mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 km/h mit einem alten Verbrenner (Benziner) probiert um knapp 800 km zu schaffen. Nie wieder, diese Faherei ging mir so auf den Keks. Wenn ich in Urlaub fahre möchte ich auch irgendwann ankommen und nicht unterwegs mit LKW Wettrennen fahren. Wenn die Entfernungen noch größer werden sieht es noch krasser aus. Da die neuen Verbrenner mit Direkteinspritzung auch noch sparsamer sind, verschieben sich Fahrzeiten auch noch zu Gunsten der Verbrenner.

[Knubbler]

Kilowatt pro Stunde, sehr interessante Einheit. Was kommt als nächstes? Abstand zum Mond im Quadrat?

[janaldo]

dass du irgendwo 700km Autobahn am Stück mit 160km/h Durchschnitt

Davon gehe ich auch selber nicht aus. Aber um beim Tesla ohne Nachtanken durchzukommen fährst du im Schnitt unter 100km pro Stunde.

Oder du fährst eben einfach mit 130 und zwei kurzen Stops:
700km / 130km/h + 2*0,5h = 6,4h
Aber damit du mehrere (also mindestens 2) Stunden Unterschied hast, müsstest du eben 160km/h Durchschnitt fahren und darfst keine Pause machen:
700km / 160km/h = 4,4h

[Trobiker64]

Du berücksichtigst den Verbrauch bei beiden Fahrzeugen nicht und ebenfalls die benötigte Akku-Nachladezeit. Aber mit dem großen und teuren Akku könnte eine Reisezeitdifferenz von 2-2,5Std hinkommen, bei optimaler Nutzung. Und das ist auf diese Strecke sehr viel. Wird ein 50 KW/h Akku verwendet, muss noch öffters nachgeladen werden, da bei 130 Schnitt nur 220km Strecke möglich sind. Und wehe es ist Winter. Diese Fahrzeuge sind nicht für zügige Reisen konzipiert. Das wird gerne verschwiegen, stattdessen lockt man mit hohen Leistungen, die 1. nur kurz abrufbar sind aufgrund zu hoher Akkutemperaturen und 2.stark einbrechender Fahrstrecken. Desto höher die abgerufene Motorleistung, desto höher der Verbrennervorteil.

[janaldo]

Natürlich ist der Verbrauch und die Nachladezeit berücksichtigt, deswegen habe ich 2*30min Stops eingerechnet. Und selbst dann kommst du nur auf die 2h Differenz, wenn du mit dem Verbrenner 160km/h im Schnitt hast (wovon du ja selbst nicht aus gehst) und keine Stops machst.

[Trobiker64]

Für diese, im günstigsten Fall, 2 Std. Differenz brauchst den großen (teuren) 75 KW/h Akku und gemäßigte Außentemperaturen. Aber nochmal, 2 Std. Zeitverlust auf 700 km ist viel. Was hier noch nicht erwähnt wurde ist, dass die sog. Schnelladungen per Gleichstrom den Akku deutlich schneller altern lassen. Mit zunehmendem Alter, sinken so die möglichen Fahrstrecken. Deshalb wäre langfristig, vor allem im Kurzstreckenverkehr, eine Wechselstromladung Zuhause an einer Wallbox sinnvoller. Letztlich bleibt es dabei, dass ein Verbrenner für lange Strecken das deutlich bessere Konzept ist. Und in Verbindung mit Bio-Benzin ist es auch umweltfreundlicher.

[Kolbenrückholfeder]

Der angesprochen Fernsehbericht von PlusMinus ab 09:27
https://www.daserste.de/information/wir ... o-102.html

Einige Eckparameter:
100 Anbieter von Ladesäulen
2000 Zwischenhändler
Der Fokus liegt auf Schnellladen
Kundenbindung mit Ladekarten oder Apps (wir sprechen hier von 2000 Anbietern ....)
Ohne Kundenbindung Preise zwischen 0,49€ bis 1,09€
Die Bezahlsysteme sind ebenfalls unterschiedlich.

In einer Fahrt über die Distanz ist der Preis für das elektrische Fahren etwa 2-3 mal so hoch wie die Fahrt in einem modernen Benziner.
Tesla muss man bei diesen Rechnungen außen vor lassen. Solange eine Tesla-Ladestation erreichbar ist wird hier für maximal 0,49€ nachgeladen.

Im Moment ist das Fahren mit fossilen Energieträgern deutlich preiswerter. Das wird zwangsläufig starkt reduziert werden müssen.
Ich habe keine Ahnung wie der ökolog. Fußabdruck von Bio-Treibstoff aussieht - wäre vielleicht eine Übergangslösung bis die Energiedichte in Batterien steigt.

Wir sprechen hier immer wieder von alten Gewohnheiten die wir aus meiner Sicht deutlich reduzieren werden (müssen). Der Individualverkehr gehört auch zu einem Teil dazu.
Das setzt immer voraus, dass alle begriffen haben worum es geht.

Das Argument "wir ändern doch nix an dem gesamten CO2 Aufkommen" ist von den Zahlen her richtig, jedoch sehe ich hier für Europa (und speziell für Deutschland) eine Riesenchance Techniken, Verfahren und Prozesse zu entwickeln und anzuwenden die in unserer Umwelt helfen nicht noch weiter aufs Glatteis zu rutschen.
Europa wird in vielen Bereichen gerade wirtschaftlich/technisch von den USA und China abgehängt, daher sollten wir diese Chance ergreifen.
Wir sollten mal langsam aus unserer Wohlstandsschaukel steigen und die Realität betrachten und angreifen - die Ideen und das Geld sind vorhanden.
Wir werden in den kommenden 10-15 Jahren einen Umbruch erleben den es so noch nie gab.

Man kann immer wieder dagegen sein und an alten Zöpfen festhalten oder man begreift das als Chance durch zu straten.
Jeder sollte sich mit der Thematik Klima auseinandersetzen, je eher je besser. Ich merke selbst wie schwer es mir fällt gewisse Dinge nicht mehr zu veranstalten z.B. weniger Fleisch, Urlaube anders planen, gesund ernähren (sehr teuer), weniger Fahren (ich bin ein leidenschaftlicher Auto/Mopedfahrer), die Heizung reduzieren - einfach viel bewusster leben.
Das schreibt jemand der nicht mit der Sonnenblume im Haus herumrennt und für den eine 60 Std. Arbeitswoche 35 Jahre lang völlig normal waren.

[Trobiker64]

Fußabdruck von Bio-Treibstoff aussieht - wäre vielleicht eine Übergangslösung bis die Energiedichte in Batterien steigt.

Sinnvoll wird sein alle Konzepte zu kombinieren um den CO2 Ausstoß umweltverträglich zurückfahren zu können. Das beutet nicht nur der Umstieg auf CO2 neutralen Kraftstoff, sondern auch die Wasserstofferzeugung kurzfristig als Grundlage der Primärenergie voranzutreiben. Und da steht auch eine andere Batterietechnologie zur Diskussion.

[Kolbenrückholfeder]

..... Genau, die Entwicklung muss in mehrere Richtungen vorangetrieben werden, allerdings auch unser Verhalten.
Ich habe aus der Sicht des Technikers nie verstanden, weshalb die Weiterentwicklung im Wasserstoffbereich für lange Zeit in D auf Eis gelegt wurde.

Wir brauchen techn. Ideen und Leute die diese Ideen umsetzen (auch mit Misserfolgen).
Wer eher bei den Bits & Bytes zu Hause ist setzt sich bitte an die Konsole, schmeißt das Linux an und befasst sich mit KI, Automation oder Bionik.
Die Power ist doch da. Dieses Geschwurbel von Work-Live-Balance ist zwar ganz witzig und sinnvoll, funktioniert aber nur in einer Welt die das auch bezahlen kann.

[jubelroemer]

Ich habe aus der Sicht des Technikers nie verstanden, weshalb die Weiterentwicklung im Wasserstoffbereich für lange Zeit in D auf Eis gelegt wurde.

Nur ein Beispiel dazu.
Mein Nachbar wurde vor 15-20 Jahren für ein paar Jahre nach USA abkommandiert um danach ein Brennstoffzellenprojekt hier bei uns in der Nähe zu übernehmen.
Bis er zurückkam war das Brennstoffzellenprojekt (u.a. war die Fa. mit dem Stern daran beteiligt) eingestellt. 15 Jahre verloren.
Wenn ich mir dann noch die steuerliche Subventionen von den Hybriden anschaue, die im optimistischsten Fall 50 Km mit Strom kommen, wird mir .
Da den Optimismus nicht zu verlieren fällt mir immer schwerer.

[Black Jack]

Nicht zu vergessen, der ökologische Fußabdruck, den so ein e-Auto hinterläßt.
Nicht nur daß die Autos beim Bau und der Entsorgung Probleme machen,
die Batterien sind in der Hinsicht, sowohl bei der Herstellung als auch bei der Entsorgung, eine Katastrophe...

[saihttaM]

Vor allem die ganzen Kobolde, die dafür sterben müssen

[Pat SP-1]

Nicht zu vergessen, der ökologische Fußabdruck, den so ein e-Auto hinterläßt.
Nicht nur daß die Autos beim Bau und der Entsorgung Probleme machen,
die Batterien sind in der Hinsicht, sowohl bei der Herstellung als auch bei der Entsorgung, eine Katastrophe...

Beim eigenen Verbrenner die Abgasreinigung stilllegen und dann über die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen meckern
Bist Du im Vorstand von VW

[LifadxD]

Beim eigenen Verbrenner die Abgasreinigung stilllegen und dann über die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen meckern
Bist Du im Vorstand von VW

Am einfachsten lebt es sich heutzutage für denjenigen, der zwei Moralkompasse sein eigen nennt.