Nierengurt?


Allgemeine Gesprächsthemen, Fragen und Antworten.
Overdrive


#61

Beitrag von Overdrive » 28.09.2007 0:52

Fahre auch allermeist mit Nierengurt, nur im Sommer mach ich gelegentlich Ausnahmen wegen der Hitze, hab ihn aber trotzdem immer dabei!

Die Wärme (Isolierfunktion) wird es nit sein, mein Fahrlehrer meinte schon, dass hier ein dicker Pulli genausogut wirkt. Wichtig ist das Zusammenspannen, beim Beschleunigungen hilft er! Die Sache mit den Vibrationen kann ich nit so ganz glauben, da tuts mir eher im Kopf und Gliedmaßen weh, von den Dauer-Hochfrenquenz-Vibrationen unsereres V2 nahe der Nenndrehzahl..

Hatte mir im Krankenhaus bei Zugluft um 8.00 Uhr morgens dank geöffnetem Fenster und der Netz-Bekleidung nach OP mal etwas an den Nieren geholt. Konnte mich kaum noch bewegen für 1-2 Tage, es liess aber nach einer netten Injektion zweier Präparate nach (Vomex A + Schmerzmittel). Seitdem hab ich diese fiesen Nierenschmerzen nie mehr gehabt, trotz gelgentlichem Fahrens ohne Gurt.
"Der sogenannte
„Nierengurt“ schützt nicht die Nieren, sondern die
Muskulatur der Lendenwirbelsäule vor Auskühlung
und Verspannung (Hexenschuss). "
Dies trifft die ganze Sache Imho am besten. Ich hatte während meiner Ausbildung ein halbes Jahr lang jeden Tag starke Rückenschmerzen. Hab den Nierengurt daher auch im Sommer unter dem T-Shirt jeden Tag angezogen, da er alles schön beisammenhält und stützt. Speziell wenn man mal was schweres heben muss hilft es auch.
Siehe Gewichtsheber: http://www.ms-sportversand.de/artikel22 ... l-us,.html

Hab neulich ne Bummelstour durch die Eifel gemacht, wie wir um 17.00 und langsam aber sicher abkühlenden Temperaturen ne Pommes gegessen hatten war der Gurt wieder Pflicht. Mittags war es sonnig und 25°C.

Todda


#62

Beitrag von Todda » 03.10.2007 11:30

Hallo,
also bitte immer nur MIT Nierengurt. Der Nierengurt ist bei modernen Kombis nicht mehr zwangsläufig zum Wärmen der Nieren notwendig. Viel wichtiger sind die inneren Organabrisse bei einem Sturz. Bei einem Sturz kann man, auch nur kurz, das Bewusstsein verlieren. In dem Fall ist sämtliche Muskulatur vollständig entspannt. Erhält der Körper in diesem Zustand Schläge oder Rotationskräfte, könnt ihr euch vorstellen, was mit den inneren Organen passiert. Ist die Muskulatur aktiv, hält diese die Organe "fest". Diese Funktion übernimmt der Nierengurt. Das haben die langjährigen Erfahrungen von Doc.Scholl ergeben, der irgendwann das Phänomen der Organabrisse den fehlenden Nieren-/Stützgurten zuordnen konnte. Eine Unterstützung bei Vibrationen oder gar einem Rückenschutz möchte ich ausschliessen.

Ebenso wichtig wie praktisch sind Unteranzüge (z.B. Koehler-trikotagen.de). Diese schützen die Haut vor Verbrennungen im Sturzfalle, wenn sich der Lederkombi beim Aufprall ruckartig verdreht und die Haut darunter im besten Falle verbrennt, im schlimmsten Falle abreisst. Sieht nicht schön aus, und tut Hölle weh. Außerdem haben die Unteranzüge den Vorteil, man schlüpft auch verschwitzt prima rein und raus aus dem Kombi und die Haut bleibt trocken und kühl; oder auch warm.

Ich finde es erschreckend, dass viele Rennfahrer auf beides verzichten. Aber viele sind ja auch früher ohne Protektoren gefahren, weil die zu unbequem sind :roll:

mattis


#63

Beitrag von mattis » 03.10.2007 17:19

Na, das ist doch mal eine Aussage <Daumen hoch>

KPaxx


#64

Beitrag von KPaxx » 04.10.2007 8:58

Da werde ich wohl noch einige Inbestitionen in die Gesundheit tätigen.

Michael


Re: Nierengurt?

#65

Beitrag von Michael » 14.10.2008 0:37

Ich trage zwar bei jeder Fahrt einen Dainese-Rückenprotektor mit integriertem Nierengurt, aber den Gurt mache ich immer nur locker zu, so dass er die Nieren eigentlich nicht fixieren kann. Ich trage den Gurt ziemlich locker, weil ich hauptsächlich in den Bauch atme (Zwerchfellatmung). Fühle mich sehr unwohl, wenn ich das nicht machen kann. Ich mache das mit dem losen Gurt jetzt seit 10 Jahren und 120.000 km und mehreren Rennstrecken-Stürzen so. Nierenprobleme bekam ich dadurch bis heute nicht. Darauf, dass der Lendenwirbelbereich immer warm genug ist, darauf achte ich aber schon.

Gegen Verrutschen des Rückenprotektors habe ich ihn übrigens an der Hose festgebunden.

Achso, wichtige Ergänzung: Ich fahre Supersportler. Schon damals in der Fahrschule sagte der Fahrlehrer, dass deren nach vorne gebeugte Sitzposition am Besten für die Nieren ist. Wenn man ganz aufrecht sitzt, ist es wohl etwas kritischer, ich weiß nicht wie schlimm. Die SV z. B. hat ja eine brauchbare Federung. Ganz schlecht ist es IMO bei Harley-artigen Motorrädern (Chopper, Cruiser meine ich), die hinten kaum oder gar nicht gefedert sind und wo man ganz aufrecht drauf sitzt und sich nicht auf den Fußrasten abstützen kann. Weil da jeder Huckel voll in den Rücken geht, kann ich mir schon vorstellen, dass die Nieren dann mit der Zeit absacken können. Das sagte auch mein Fahrlehrer.

Hatte mit besagtem, am Bauch lose gebundenen Gurt mal einen Lowsider mit 200 km/h und Überschlägen. Hat meinen Nieren auch nicht geschadet. Zu der Zeit machte ich aber auch viel Sport und war richtig fit. Das spielt mit Sicherheit auch eine Rolle. Und auch wie man sich beim Sturz verhält ist wichtig. In den Büchern und dem Video von Keith Code werden dazu Tipps gegeben. Und früher beim Kampfsport lernte ich "Fallschule", half vielleicht auch ein bisschen (wobei Stürze bei 200 km/h aber was ganz anderes sind als beim Kampfsport, Abrollen ist bei 200 gar nicht hilfreich).

Mel650S


Re: Nierengurt?

#66

Beitrag von Mel650S » 14.10.2008 9:51

Moin,

Also ich trage den Nierengurt aus tiefster überzeugung. Ohne fahr ich wenn nur mal die 2-3 minuten zur tankstelle wenn ich meine kleine mal abspühlen muss. Und selbst auf diesen paar metern krieg ich schon rückenschmerzen und es wird arg kalt (klar fahr da dann auch im Pullover oder mit ner dünnen Jacke). Aber mit Gurt ists deutlich besser. Hab noch aus meiner Aufrechtsitzer Zeit beim Roller und Enduro fahren die erinnerung das es doch ohne gurt schwerer ist schmerzfrei lange gerade zu sitzen. Der enge gurt ist halt am "gemütlichsten" wenn der rücken halbwegs gerade ist.

Das mit den víbrationen . . . denke mal die vibrationen sind nu nicht so schrecklich aber die doch harten stöße ohne (wie beim joggen zum beispiel) komplett angespannte muskulatur drumherum könnten zumindest nicht gut sein, ob sie schlecht sind wer weiß es. Aber ich trag ja auch einen helm obwohl ich mich toi toi toi eigentlich nie hinlege.

Ich denk mal da der Mensch leider gottes nicht zum Motorradfahren erschaffen wurde, sollte man seinen körper schon entgegenkommen und nach möglichkeit alles stützen wärmen und schützen was in irgendeiner hinsicht "empflindlich" ist.

Aber naja muss jeder selsbt wissen ich werd meinen weiterhin um die plautze wickeln . . .

Schönes fahren euch ! Mel

Benutzeravatar
Taldor_SV
SV-Rider
Beiträge: 652
Registriert: 22.09.2008 19:01
Wohnort: Dessau-Roßlau
Kontaktdaten:

SVrider:

Re: Nierengurt?

#67

Beitrag von Taldor_SV » 14.10.2008 18:07

Der Gurt stützt auch die Muskulatur im Lendenbereich, is ja für die Muskeln nicht gerade Leicht uns da die ganze zeit zu stabilisieren(wechselnde Geschwindigkeiten, Windlast, Kurven...), da hilft so eine Unterstützung schon ungemein. Warm halten se auch, und das mit den Nieren stützen hat schon sinn, die Nieren sind Zwar von den rippen teils geschützt, aber nicht vollständig, der Gurt sorgt dafür damit das Bindegewebe, welches diese am Platzhalten, ebenfalls entlastet wird.

mattis


Re: Nierengurt?

#68

Beitrag von mattis » 16.10.2008 13:14

Also das mit dem Stützen halte ich für ein Märchen.
Dann müssten die MX-Kollegen ja permanent im Krankenhaus liegen.

Eine halbwegs vernünftige Muskulatur sollte zum Motorradfahren eh vorhanden sein.

Der Gurt hat meiner Meinung nach nur einen mehr oder weniger sinnvollen Auftrag: Wärmen.
Und das ist bei den heutigen, hochwertigen Textiljacken meist auch nicht mehr notwendig.

Benutzeravatar
Zero Fast
SV-Rider
Beiträge: 3499
Registriert: 22.03.2008 15:39
Wohnort: ODW
Kontaktdaten:

SVrider:

Re: Nierengurt?

#69

Beitrag von Zero Fast » 23.10.2008 21:17

Meld mich jetzt auch mal zu Wort. Ich trage grundsätzlich einen Nierengurt.
Zum einen gehts mir da um die Unterkühlung. Aber vor allem wegen den Vibrationen.
Bin mal einen Tag 40 Grad Celsius ohne gefahren und hab am Abend dermaßen Nierenschmerzen gehabt, dass ich seit dem nie wieder ohne fahre.
grüsse Zero
Leistungstärkste 650er aufm Treffen 2012 <klick>
Freue mich über jede Positive Bewertung in der OWL!!!

antje
SV-Rider
Beiträge: 34
Registriert: 06.12.2003 15:38
Wohnort: Lörrach

SVrider:

Re: Nierengurt?

#70

Beitrag von antje » 24.10.2008 16:07

so, melde mich auch mal zu wort, weil ich ja sonst auch soviel schreibe :oops:

gebt mal bei google:"auskühlung nierengurt" ein, wurde schon an manchen orten diskutiert.

laut auskunft meines hausarztes, dient der nierengurt, seinem wissen nach, in erster linie zum schutz der nieren gegen unterkühlung.
bei versuchen der goretexjackenhersteller wurde festgestellt, das die auskühlung bei 15 grad celsius mit normaler windstärke, so stark sei, wie bei 40 grad celsius minus ohne wind.
suche mich gerade noch durchs netz, ob diese aussage stimmt.

Antworten