Meine SV frisst Steuerketten


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intro
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Meine SV frisst Steuerketten

#1

Beitrag von intro » 31.08.2017 15:09

Hallo Zusammen,
ich bin der Ingo und normalerweise kein Forumsfreund.(nicht böse sein ---Einzelkämpfer--)
Allerdings verfolge ich das Treiben auf dieser Plattform seit Jahren und habe dadurch stark profitiert.
Jetzt allerdings bin ich mit meinen Latein am Ende und da es hier keinen Gastlog gibt habe ich mich registriert.
Wie schon erwähnt die Lieblingsspeise meiner SV sind Steuerketten. Einmal im Jahr braucht es einen Satz neu (17000 km )
Der Motor ist allerdings stark getunt, rennt aber jetz schon seit drei Jahren problemlos.
Die grösseren Vergaser, die erhöhte Verdichtung oder die Sportnocken können aber doch nicht das Problem sein.
Die Kettenspanner sind auch neu und trotzdem längen sich die Steuerketten abnormal.
Der letzte Satz war sogar original E-Teil (gleiches Problem)
Ich hab natürlich schon den einen oder anderen "PROFI" gefragt, aber eine plausible Antwort die Sinn macht habe ich nicht bekommen
Ich selber habe jetzt auch nicht gerade wenig Ahnung (20 Jahre Motokross u. Cartmotoren gebaut)und wundere mich nur :evil: :evil: .
Im Zuge der Ventilprüfung kann man schon einmal im Jahr neue ketten reinmachen, aber A-Teuer und B-warum ??????

Um KOMPETENTE Anregungen würde ich mich freuen.

Gruss der Ingo

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Dieter
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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#2

Beitrag von Dieter » 31.08.2017 15:22

Hallo,

um welche SV handelt es sich? 99-02 oder ab 03?

Da hat sich der Kettenspanner geändert. Warum bei dir dieser Abnormale Verschleiß auftritt kann ich mir allerdings auch nicht erklären.

Die Spanner sind ja so das sie nur nachstellen der Spannung zulassen. Die Federkraft des Spanners ist ab Werk bemessen. Was ich mir vorstellen könnte ist nur das die Ketten durch das tunig "peitschen" und sich dadurch die Spannung zu hoch einstellt und sie dadurch schneller verschleissen. Habe jetzt 2 Motoren mit höheren Laufleistungen zerlegt (88tkm und 98tkm). Die ketten waren zwar gelängt aber hätten bestimmt noch mal 50tkm gehalten.

Wieviel hat die Maschine insgesamt gelaufen?

Gruß Dieter

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Knubbler
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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#3

Beitrag von Knubbler » 31.08.2017 15:27

Was genau ist getunt? Sind die Kettenräder original?

Wird der Motor lang genug warm gefahren?

intro
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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#4

Beitrag von intro » 31.08.2017 19:43

Also was genau getunt ist, würde jetzt den Rahmen sprengen.
Und genaue Daten oder harterworbene Erfahrungen will ich hier nicht preisgeben.( richtig gute Tipps gibt es in keinem Forum)
Aber kleine Eckdaten kann ich schon liefern.
Der Hubraum ist so gross, dass nasse Büchsen notwendig wurden. Bei den Kolben geht man dann in richtung Hayabusa. Nockenwellensonderanfertigung (aber auf original Räder verpresst) Verdichtung u. QK pefekt.
Grosse Mikuni Schrägstromvergaser. (Mit Poti) Freiprogrammierbare Zündung
Lamda abgestimmt.
Gute Krümmeranlage
Elektrische Wasserpumpe (Dynamisch regelbar)
Kein Termostat
Spezial Airbox
usw. usw--
Da hängt schon richtig Arbeit drin.
Und weil ich schon mal in schreiblaune bin kann ich auch noch erzählen wie es dazu kam.

Die SV 2002er gehörte meinen Sohn und der ist auf ne 916er Duc umgestiegen, die SV blieb in der Familie.
Irgendwann haben wir dann gewettet das seine alte SV schneller über die Landstassen fegt wie die Duc.
Und so fing alles an. Da ich ja von Jobwegen her die Motorgrössen im Land gut kenne habe ich mich schlau gemacht und losgelegt.
Herausgekommen ist ein Wolf im Schafspelz, der auf der Landstrasse kaum Konkurrenz fürchten muss.
Und die Wette hab ich gewonnen.
Das Projekt dauerte über drei Jahre hatte jede Menge Rückschläge und hätte als Beitrag auch gut in Euer Forum gepasst.
Aber in der Zeit die ich hier dann zum Posten gebraucht hätte, hätte ich sicherlich 5 Kartmotoren bauen und verkaufen können.
Darum versehe ich auch nicht, wie einige von Euch, tausende von Beiträgen schreiben. Der Eine- oder Andere von Euch ist ja wirklich schlau
und könnte seine Zeit doch wirklich sinnvoller nützen.
Aber ich bin ja auch schon älter und sehe das vielleicht falsch. (Nicht böse gemeint)
Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn wir dem Problem auf die Spur kämen.
Keiner ist Allwissend.

Gruss der Ingo

Mit statischen Steuerkettenspanner hab ich es natürlich auch schon probiert. Aber die haben im kalten Zusand so geklappert dass es nicht mehr feierlich war. (eigestellt im warmen Zustand) Für die Renne wäre es egal, aber ich nutze die Kiste auch zur Arbeit und so.

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#5

Beitrag von guzzistoni » 31.08.2017 20:31

Haben die verschlissenen Steuerketten markante Verschleiß- oder Laufspuren, oder einfach nur übermäßig gelängt?

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#6

Beitrag von Der58er » 31.08.2017 22:20

Wenn ich mir die Tuning Maßnahmen so anschaue würde ich meinen, die Steuerkette ist für die Belastung nicht ausgelegt. Wenn sie Steuerzeiten der Nockenwelle verschärft, evtl. die Ventilfeder verstärkt und ggf. auch die Drehzahl erhöht wurde, muss die Steuerkette auch mehr leisten was sie nicht kann. Dann macht es schon Sinn alle 17000 Km die zu wechseln oder man muss halt eine Steuerkette gegen eine stärkere austauschen, was konstruktiv bestimmt nicht einfach ist.

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#7

Beitrag von Knubbler » 01.09.2017 2:50

Hallo Ingo,
Na das liest sich aber schön, Respekt für die Arbeit :D
Ich schicke Dir ein Bild eines meiner vergangenen (Nicht öffentlichen) Projekte, das könnte für Dich und Dein Problem interessant sein.

Zu Deinem Problem. Da wären noch Informationen hilfreich, immer nur ein Zylinder oder beide gleichzeitig? Oft Kurzstrecke? Verwendest Du die alten Vergaser Spanner oder die von der Einspritzer mit Ratsche? Von wie viel Längung sprechen wir genau, laufen die Auslass Ventile des vorderen Zylinders schon Gefahr aufzusetzen?
Ich gehe mal davon aus dass die Nenndrehzahl annähernd gleich geblieben ist (höhere Gasgeschwindigkeit, Ventile und Sitze lassen sich aber nicht vergrößern -> natürliche Drosselung), daher werden wohl auch die Ventilfedern kaum stärker sein als die Serie? Mit entsprechenden Nocken Profilen ließe sich die benötigte Kraft zur Serie sogar noch senken... Aber ich schweife ab

Meine jetzigen Gedanken laufen Richtung Spanner, aber sind die Steuerketten Räder zueinander und zur Kurbelwelle genau in einer Flucht? Wären die Nockenwellen zum Beispiel etwas zu lang, würde das einen Versatz erzeugen, der das Problem verursachen kann. Nur ein Gedanke.

Falls wir den Fehler nicht finden, hab hier noch ein Dutzend von guten Steuerketten liegen, kriegst Mengenrabatt :wink:

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#8

Beitrag von Dieter » 01.09.2017 7:00

Hallo,

ich habe noch eine Frage:

Wenn du die Ketten tauschst, nimmst du dann die mit Schloss? Oder baust du immer den Motor auseinander? Oder schaffst du es die durch den Schacht um die Wellenstümpfe zu fädeln?

Gruß Dieter

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#9

Beitrag von intro » 01.09.2017 12:16

Im Zuge der Kettenerneuerung mache ich immer alles ab.
Ich schau dann gleich meine Kolben und insbesondere den Kolbenbolzen an. (Ist bei den AMI-Kolben immer ein Problem)
Ansonsten ist der Motor technisch sehr sauber aufgebaut, also Kettenflucht und solche Sachen passenn schon.
Auch die Belastung der Kette ist geringer als bei der Serie. Mit dem dicken Hubraum genügt es völlig wenn das Drehmoment schon bei 6000 voll ansteht und die Leistung bei ca. 8000 und genau so sind auch die Nocken ausgelegt. In Verbindung mit der geringeren Drehzahl und dem hochmodernen Nockenprofil kann ich bis zu 20 % schwächere Federn fahren. Also alles eigentlich unproblematischer als die Serie.
Die Spanner sind rastend (ich glaube ihr nennt sie Kante)
Optisch sind die Ketten unbeschädigt, aber halt extrem gelängt !!!
Es gibt auch schon leichte Kontaktspuren vom Ventil in den Taschen (hatts gottseidank überlebt)
Auch termisch ist alles gut.
Und wie schon erwähnt, er funktioniert problemlos und braucht kaum Öl.

?????????????????????????????? :?: :?:

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#10

Beitrag von Dieter » 01.09.2017 12:31

intro hat geschrieben:?????????????????????????????? :?: :?:
Dem kann ich mich dann nur anschließen.

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#11

Beitrag von Black Jack » 01.09.2017 12:37

Wie kann denn die Kette bei weniger Belastung mehr Schaden nehmen?

Da muß ja ein ganz dicker Wurm drin sein...
Gruß Jürgen

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#12

Beitrag von Knubbler » 01.09.2017 13:21

Mit den Kolbenbolzen muss ich Dir Recht geben. Hatte mal welche von JE geliefert bekommen, die waren wie Diesel Bolzen (links, waren über 20g schwerer). Die haben ihre eigentliche Bestimmung jetzt als Briefbeschwerer gefunden :roll: Hab dann welche aus Japan angepasst, könntest Du Dir bei der nächsten Wartung ja mal überlegen.

Zu Deinem Problem, ich hätte eine relativ konkrete Vermutung. Es sind die Kante Kettenspanner. Diese sind nämlich schon längst nicht mehr zeitgemäß, da sie eben solche Probleme verursachen durch diese One Way Ratsche.
Der Abstand von Nockenwelle zur Kurbelwelle ändert sich nämlich zwischen warm und kalt deutlich, dazu kommen noch Vibrationen und Kettenpatschen. Springt der Spanner also im kalten einen Zahn weiter (obwohl nicht notwendig), dann wird die Steuerkette im warmen automatisch extra unter Zug gesetzt und solange gelängt bis es sich wiederholt. Deswegen auch meine Frage ob oft Kurzstrecke gefahren wird.
Daher gibt es den Zylinderkopf der K7, Gladius, neue SV. Denn der hat im Spanner noch eine Düse für den Öldruck, der dort erst im warmen Zustand voll ansteht.
Das wird Dein Problem zumindest stark entschärfen und möglicherweise sogar lösen.
Dateianhänge
IMG_20170901_123727.jpg

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#13

Beitrag von Dieter » 01.09.2017 13:53

Knubbler hat geschrieben:....Das wird Dein Problem zumindest stark entschärfen und möglicherweise sogar lösen....
Das kann gut sein, ich vermute auch das sich das alles bei Ihm vielleicht mehr ausdehnt, auch wegen der nassen Laufbuchsen.

Damit ändert sich die Bauhöhe und damit die Kettenspannung. Das bestätigt sich auch etwas durch das Zitat:
Mit statischen Steuerkettenspanner hab ich es natürlich auch schon probiert. Aber die haben im kalten Zusand so geklappert dass es nicht mehr feierlich war. (eigestellt im warmen Zustand) Für die Renne wäre es egal, aber ich nutze die Kiste auch zur Arbeit und so.
Also am Besten den Statischen Kettenspanner nehmen und mit dem Geklapper leben wenn sie kalt ist.

Die hydraulischen Spanner der Gladius kann man wahrscheinlich nicht nachrüsten mangels zugang zum Ölkreislauf, oder Markus?

Anderer Ansatz wäre statische Kettenspanner zu nehmen und die vorne durch eine relativ starke Feder mit kurzem Weg zu versehen. So das im Kalten zustand immer eine "leichte" zusätzliche Spannung erzeugt wird.

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#14

Beitrag von intro » 01.09.2017 16:11

Also,
wenn sich mein System nur minimal mehr ausdehnen würde als der Spanner es zulässt hätte ich natürlich das Problemm der zu straffen Steuerkette im warmen Fahrbetrieb.
Wenn die Kette dann abkühlt rastet der Spanner nach u.s.w-----u.s.w.
Klingt schlüssig :P :P
Der Spanner könnte schon die Ursache sein.
Die Idee mit dem Statischen Spanner Pluss Zusätzlicher Spannfeder klingt gut.
Muss ich mir den selber bauen, oder gibt es den zu kaufen !!

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Re: Meine SV frisst Steuerketten

#15

Beitrag von Knubbler » 01.09.2017 18:37

Dieter, nachrüsten auf saubere Art und Weise wird schwierig. Suzuki hat dafür einen extra Ölkanal angegossenen.
Den Gedanken mit der Ausdehnung der Nassen Laufbuchse hatte ich auch zuerst. Aber Stahl hat nur den halben Ausdehnungs Koeffizienten wie Aluminum. Der Rest vom Zylinder dehnt sich also mehr und damit normal aus.

Interessante Idee, vielleicht lässt sich mit einer kleinen Tellerfeder etwas verwirklichen. Kannst ja mal Bescheid geben wenn es soweit ist ;) bier

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