Böse schalten


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Weisswurst


Böse schalten

#1

Beitrag von Weisswurst » 12.09.2007 19:47

Hi!

Ich weiß, dass es hierzu schon die eine oder andere Diskussion gab die aber meißtens stark von Vermutungen durchsetzt waren und immer auch einen hang zum Glaubenskrieg hatten.

Es geht um das Schalten und zwar ohne den Kupplungshebel zu ziehen. Beim Beschleunigen, wenn der Antriebsstrang unter Last steht den Schalthebel vorbelasten, Gas ganz zurück und scho flutscht der Gang rein. Nun noch wohldosiert Gas geben, dass es nicht ruckt.

Ich wusste gar nicht, dass man so schalten kann und war dann doch auch sehr erstaunt, als ich das in Spiegel's Buch las. Inzwischen haben ich den Dreh ganz gut raus und schalte in der Regel gerade beim Überholen ohne Kupplung.

Ansonsten schalte ich eigentlich genau so, ziehe nur zur Unterstützung kurz am Kupplungshebel. Wenn man's drauf hat, dann isses eigentlich ein sehr sauberer Schaltvorgang, ohne hakeln und rucken.

So, nu hat mir einer erzählt, der leider viel Ahnung von der Materie hat, dass das gar nich gut wäre, da irgendwelche Stangen kaputt gehen würden und die Garantie erlöschen würde, weil der, der sich den Schaden ansieht sofort sehen würde, dass da auf diese Art geschaltet wurde. Gerade Suzuki Motorräder wären da sehr anfällig und bei BMW soll sogar eine Vorrichtung drinne sein, dass man so nicht schalten kann. Bei den Crossmaschinen, von dort kommt er, sei das aber gang und gäbe, die seien aber auch dafür entsprechend ausgelegt...

Wie gesagt, der Gute hat leider Ahnung, er hat einge Zeit Cossrennmaschinen gewartet und steckt wohl auch irgendwie in ner Werkstadt drinne, ist aber eigentlich kein Mechaniker. Wenn dem nicht so wäre, würd ich's ignorieren.

Was meint ihr?
Is was dran an der Geschichte? Will er mir den Spaß verderben? ;)
Bitte nun keine Diskussion ob das jetzt nötig ist so zu schalten oder nicht... :roll:

Gruß
Die Wurscht

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Bremen1971
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#2

Beitrag von Bremen1971 » 12.09.2007 20:36

:povoll:

Behandel Deine Kante so, wie Du magst, aber stelle einfach in ein paar Wochen die Reparaturrrechnung für die Getrieberevision als Bild ein.

Vielleicht hält das andere von dieser materialmordenden Schaltweise ab.

Gruß,

Sascha

ChrisA3


#3

Beitrag von ChrisA3 » 12.09.2007 21:00

Hallo!

BMW R 850 R, R 1150 R, R 1200 RT: Schalten funktioniert auch ohne Kupplung (selbst gefahren und ausprobiert)
Ist aber nicht meine generelle Fahrweise, kuppel immer!

Sven_SV650


#4

Beitrag von Sven_SV650 » 12.09.2007 21:36

schalte nurnoch mit kupplung.

ohne is wenn nur minimal schneller und naja... lieber die kupplungsbeläge 1x machen statt das getriebe :D

Weisswurst


#5

Beitrag von Weisswurst » 12.09.2007 22:44

Schlagt mich nicht tot, ich werds morgen nochmal nachlesen, aber ich hatte den Eindruck, dass Spiegel das als die nonplusultra Schalttechnik propagiert.
Von daher bin ich verwirrt... 8O

Edit:
Ich kann mir halt nicht vorstellen, dass im angeblich meißt verkauften Motorrad Buch, dass man hier ja auch in mindestens jedem zehnten Thread empfohlen bekommt und sogar ausgeliehen bekommt ;) eine ruinöse Schalttechnik suggeriert bekommt. Ihr versteht mich?

Weiß denn jemand mit Sicherheit was da technisch schief läuft, dass das Getriebe leidet?

Eisbär


#6

Beitrag von Eisbär » 12.09.2007 23:51

naja also wenn der kraftschluss nicht sauber getrennt wird bevor man die übersetzung durch einen gangwechsel ändert, dann ists klar, dass die mechanischen teile dort stärker verschleißen.wie viel schneller das getriebe übern jordan geht, kann dir wohl keiner sagen.nur würde ich es wie schon gesagt nicht ausprobieren weil getriebe doch ne schöne stange geld kostet.alleine der austausch nimmt schon ein paar arbeitsstunden mehr in anspruch, welche in deutschland ja nun auch nicht die billigsten sind.schalte lieber, wie es nunmal erdacht ist.

Sven_SV650


#7

Beitrag von Sven_SV650 » 13.09.2007 0:13

als ich ohne kupplung geschaltet habe, gab es 2 varianten.

die erste:

- gasgeben, gas loslassen, im selbenmoment fuß hoch(ohne vorbelasten), gasgeben => völlig sauber, ohne geräusche, vibrationen... da würd ich keinerlei mehrverschleiss behaupten

die zweite:

- gasgeben, gasloslassen, vorbelastet oder nicht - is egal, fuß hoch, leichter "rastpunkt" weil nicht 100%ig lastfreies getriebe => etwas mehrverschleiss?!


da ich die erste variante nicht oftgenug (meiner meinung nach) anwenden konnte, hab ich mich wieder ans kupplungsschalten gewöhnt.

@ threadersteller:
sicher ist das die schnellste möglichkeit den gang zu wechseln. geht ja auch recht fix. und die kupplung hat direkt vollen anpressdruck...

allerdings wie viele befürchten scheints ja schon in irgend ner hinsicht mehrverschleiss zu haben, oder ?

le miro


#8

Beitrag von le miro » 13.09.2007 0:21

Schalte wenn möglich nur ohne Kupplung... kein Haken - wenn man den Dreh raus hat. Hoch wie runter.

bei der TL krieg ich ja sonst irgendwann nen Krampf im Arm... und wie gesagt, in "Die obere Hälfte des Motorrads" stehts auch so... und der Mann is über 80!!! Der hätte bestimmt zwischendurch ein Getriebeproblem bekommen wenns so wäre :lol:

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#9

Beitrag von Laurent » 13.09.2007 0:32

le miro hat geschrieben:Schalte wenn möglich nur ohne Kupplung... kein Haken - wenn man den Dreh raus hat. Hoch wie runter.

bei der TL krieg ich ja sonst irgendwann nen Krampf im Arm... und wie gesagt, in "Die obere Hälfte des Motorrads" stehts auch so... und der Mann is über 80!!! Der hätte bestimmt zwischendurch ein Getriebeproblem bekommen wenns so wäre :lol:
Außerdem schreibt er dass seine Schaltmethode das Getriebe sogar WENIGER belastet als das Schalten mit Kupplung.

Ich hab es beim Hochschalten ein paar Mal probiert und es geht wirklich sehr sauber und ruckfrei. Gefühlt habe ich nicht den Eindruck dass dabei irgend etwas stärker belastet wird - die Gänge flutschen richtig gut rein.
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance...

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#10

Beitrag von heikchen007 » 13.09.2007 11:40

Ich schalte gerade beim schnellen Beschleunigen (überholen etc.) auch ohne Kupplung.
Habe das bei meiner 650er SV 32.000 km lang gemacht und hat nicht mal im Ansatz ein Getriebeproblem.
Ich lehne es ab, eine Schlacht des Geistes mit einem unbewaffneten Gegner zu führen

Schwester vom Oberkaputnik & Tantchen der Nichte

Mutti vom Schilfgras

Blackbird


#11

Beitrag von Blackbird » 14.09.2007 6:19

is mit Sicherheit eine Glaubenssace, und wenn man das schalten ohne Kupplung ganz gut beherrscht (also einfach nur ohne Zug schalten) wirds unter 50tkm mit dem Getriebe wohl kaum Probs geben.

Ich habs mal probiert, und bin selbst wieder zum Kupplungsschalter geworden.

1.) brauch ich meinen linken unterarm nicht mehr trainieren ;)
2.) hab ich das mittlerweile so perfektioniert, dass ich Zeitmäßig beim beschleunigen fast keinen unterschied mehr habe.

Beim Schalten ohne Kupplung muss ich kurz vom Gas runter...
Beim Schalten mit Kupplung ist man während der Kupplungsphase auch ohne Gas unterwegs...

wird sich beim Beschleunigen auf z.b. 130 wohl eher um zehntel sek. oder so handeln.

lg
BB

mattis


#12

Beitrag von mattis » 15.09.2007 18:04

le miro hat geschrieben:Schalte wenn möglich nur ohne Kupplung... kein Haken - wenn man den Dreh raus hat. Hoch wie runter.
Ebend.
Bei der DR-Z klappt das auch 1a.

Bei der SV bekomm ich das Hochschalten ohne Kupplung nicht sauber hin.
Es ruckt und zuckt immer.

Daher bleib ich bei der Version mit Kupplung.

DaRock


#13

Beitrag von DaRock » 17.09.2007 10:41

wenn man unsauber kuppelt ist das sicher genau so schlecht wie wenn man unsauber ohne kupplung schaltet ...

bei den ducatis ist man richtig schnell wenn man den begrenzer als entlastung für das getriebe missbraucht ...

ob das mit der sv auch so gut funktioniert weiss ich nicht ...

ich schalte eigentlich immer mit kupplung und nur ganz selten ohne wenn ich gerade irgendwo dahinrolle und keine lust habe zum hebel zu greifen

bernhard

el capitan


#14

Beitrag von el capitan » 17.09.2007 17:31

Die Unterschiede zwischen Allerwelts-Straßengetriebe und Cross/Endurogetriebe sind mir mal ganz simpel erzählt worden:

Crossgetriebe: gerade verzahnt, rastet vielleicht härter, ist aber stabiler gebaut. Nachteil: höherer Verschleiß bei hohen Geschwindigkeiten

Straßengetriebe: schräg verzahnt, läuft recht leise und auch bei hohem Tempo verschleißarm. Nachteil: Die Schrägverzahnung lässt bei jedem Schaltvorgang ein kurzes Rutschen zu, bevor der Kraftschluss wieder hergestellt ist. Das ist auf die Dauer wie Zähneputzen mit der Metallfeile - du kriegst die Beißerchen zwar weiß, aber irgendwann sind sie weg ...

Fazit: Ich mach´s, wenn es beim Überholen knapp wird und ich schalten muss. Sonst nehm ich mir die Zeit zum Kuppeln.

SteyrianBiker81


#15

Beitrag von SteyrianBiker81 » 18.09.2007 8:48

Bin auch jemand der brav Kuppelt beim schalten. Hab die andere Methode noch nicht versucht, aber das werd ich wohl auch net ;) dafür sit mir das Getriebe zu schade :) Ich kann mir andererseits net vorstellen, dass man durhc kupplungsfreies schalten so viel "Zeit bzw beschleunigung" gewinnt im vergleich zu einem Schaltvorgang mit Kupplung. Wenn ich schalte, dauert das nichtmal eine Sekunde.

MfG

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