Flattern / Lenkerschwingen und Pendeln |
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Unter bestimmten Voraussetzungen kann es auch bei regelmäßig gewarteten Maschinen zu unangenehmen Schwingungserscheinungen kommen, welche als Flattern (Lenkerschwingen) oder Pendeln bezeichnet werden.
Als Flattern bezeichnet man das Lenkerschwingen, das mit 7 bis 10 Ausschlägen je Seite/Sekunde bei einer Fahrgeschwindigkeit von 40 - 80 km/h auftreten kann.
Unwuchten im Vorderrad werden in diesem Geschwindigkeitsbereich dynamisch verstärkt, was zum Aufschaukeln der Lenkung führt. Abhilfe schafft (meist) das feste Anpacken der Lenkerenden und das Verlassen des Geschwindigkeitsbereiches.
Neigt die Maschine schnell zum Flattern, sollte die Reifenauswuchtung genauer kontrolliert werden. Auch kann es vorkommen, dass Auswuchtgewichte verloren gegangen sind. Diese sind entweder an der Felgenkante angeschlagen oder aufgeklebt.
Auch der Wechsel auf ein anderes Reifenfabrikat, zugelassen lt. Fahrzeugschein oder Unbedenklichkeitsbescheinigung, kann die Neigung zum Flattern postitiv beeinflussen. Unbedenklichkeitsbescheinigungen sind im Internet bei allen renomierten Reifenherstellern oder beim Motorradhersteller abzurufen.
Beim Pendeln beginnt das gesamte Motorrad hin- und herzuschwingen, 3 bis 4 mal pro Sekunde.
Pendeln tritt erst oberhalb von 100 km/h auf, insbesondere im Bereich der Höchstgeschwindigkeit. Einzig sinnvolle Gegenmaßnahme ist die sofortige Reduzierung der Geschwindigkeit.
Ursachen für das Pendeln können konstruktive Bedingungen, Wartungsmängel (Reifen, Reifenluftdruck, Lager, Stoßdämpfer) oder falsche Beladung sein.
Tips zur Vermeidung des Pendelns:
Reifen:
- nur speziell für die Maschine freigegebene Reifenpaarungen verwenden
- auf den richtigen Luftdruck achten. Lieber 0,2bar zu viel, als zu wenig
- Restprofiltiefe mindestens 2mm
- Reifen nach halber Laufzeit neu auswuchten lassen
Fahrwerk:
- Lenkkopflager auf Spiel oder Schwergängigkeit prüfen
- Schwingen- und Radlager auf Spiel prüfen
- Radspur (stehen Vorder- und Hinterrad in einer Flucht) besonders nach dem Spannen der Kette kontrollieren
- Federbeine entsprechend der Zuladung einstellen (Federspannung/Zugstufendämpfung)
- Lenkungsdämpfer auf schwächste Stufe einstellen (bzw. demontieren)
- keine lenkerfeste Verkleidung anbauen
FahrerIn:
- Füße nicht auf die Sozuisrasten stellen
- Tank- oder Fahrerrucksack verwenden, anstelle Topcase oder Packtaschen
- nicht unter Last (am Gas hängend) über Fahrbahnmarkierungen, Querrillen, Dehnungsfugen oder ähnliche Fahrbahnunebenheiten fahren
- Lenker locker fassen, abprupte Lenkbewegungen vermeiden
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