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Automatischer Kettenöler (Rehoiler) an SV1000S
 

Anbau Rehoiler an Suzuki SV1000S K4, Bj 2004
von AKE, Feb. 2011, inkl. großem Update März 2013

Nachdem ich 10 Jahre die schöne Kombination aus V2 und Kardan genossen habe (Honda NTV650) stand in 2010 der Wunsch nach mehr Leistung und einen moder­neren Mopped an. Nach diversem „Schauen“ bin ich bei der Suzuki SV1000 gelandet. Meine (SV1000S, Bj. und EZ 2004 mit Superbikelenker-Umbau) hab ich im Herbst 2010 gekauft – und war und bin begeistert. Einziger echter Nachteil: Kettenantrieb L . So hab ich über den Jahreswechsel 2010/11 mich mit dem Thema automatischer Kettenöler befasst, um wenigstens etwas mehr Komfort ins Thema Kette zu bekommen. Nach diversen Recherchen im Internet bin ich zum Rehoiler gekommen: http://www.rehtronik.de/ . Die wesentlichen Vorzüge dieses prima Systems sind:

+ elektronischer Kettenöler
+ arbeitet Wegstrecken abhängig (und ölt nicht immer sobald der Motor läuft)
+ präzise Dosierung dank Hubkolbenpumpe (damit recht Temperatur unabhängig)
+ erhöhte Menge (z.B. bei Regen) zuschaltbar
+ Kontrolle via ein od. zwei LED im Cockpit möglich

+ meldet über LED wenn das Öl zur Neige geht (Reservemenge programmierbar)
+ viele positive Kommentare und viel gelobter Support durch dem Entwickler (kann
   ich voll bestätigen!)
+ preisgünstig

Ich hab dann ziemlich lange gebastelt, bis ich den Rehoiler so an meinem Mopped hatte, wie es mir sinnvoll erschien. Falls jemand das auch vor hat kann ihm diese Bebilderung vielleicht helfen. Die Bilder zeigen zum einen die Anfang 2011 aktuelle Version v3.9 und zum anderen die heute (03/2013) aktuelle v7.x, die sich im Platinenlayout und durch diverse zusätzliche Funktionen unterscheidet. Das grundsätzliche ist aber gleich und leicht übertragbar.

Was war mir persönlich beim Kettenöler wichtig? Ich wollte insbesondere Tank, Pumpe und Elektronik möglichst unsichtbar unterbringen, das Fach unter dem Sitz so weit wie möglich erhalten, möglichst wenige, nicht spurlos rückbaubare Verän­derungen, keinerlei Bohrarbeiten am Rahmen und alles so sauber und vor allem sicher verlegen, dass nichts während der Fahrt sich lösen und/oder abfallen kann.

Neben den explizit genannten Teilen hab ich diverse (geschirmte) Elektrokabel, Kabelbinder, selbstklebende Kabelhalter, Isolierklebeband, Schrumpfschlauch und Heisskleber bzw. Silikon verwendet (alles im lokalen Baumarkt bzw. Kfz oder Elektronik-Fachhandel erhältlich – oder im eigenen Fundus). Dazu natürlich einen Lötkolben nebst Elektronik- bzw. Radiolot und Werkzeug.

Ein wichtiger Hinweis: Das Tachosignal der SV ist wohl grundsätzlich ziemlich „un­sauber“, also voller Störungen. Wenn man sich anschaut, wo die Tachosignalleitung entlang läuft (z.B. direkt an einer der beiden Zündspulen und dem Laderegler vorbei L ) wundert das auch nicht. Aber auch der Aufbau (Spannungsversorgung Hallgeber u.ä.) ist wohl nicht wirklich gut (lt. Ati, ich maß mir hierzu kein Urteil an). Bei mir hat das nach Einbau des Rehoilers v3.9 unter Anzapfen des Tachosignals zu zwei Effekten geführt: Zum einen war der Tacho im Stand (und auch während der Fahrt) oftmals am Springen (zw. ca. 0 – 12km/h hüpfende Digitalanzeige) und zum anderen haben die Störungen offensichtlich im Rehoiler zusätzliche Schmierimpulse ausgelöst.

Eine reproduzierbare Einstellung war so leider nicht möglich. Ich weiß, dass auch andere SVs diese Probleme haben, wobei die „Kanten“ (650er und 1000er, ab Bj 2003) wohl mehr betroffen sind als die „Knubbel“ (nur 650er, bis Bj 2002). Letztendlich wurde nach diversen Versuchen und einem Upgrade eine Lösung gefunden. Ich werde mich aber auch über die anderen probierten Gegenmaßnahmen kurz auslassen:

  1. Zum Anzapfen des Tachosignals ein geschirmtes Kabel verwenden.
  2. Ersatz der Tachosignalleitung vom Hallgeber zum Tacho durch eine geschirmte (hab ich selber nicht probiert).
  3. Erweiterung des Rehoilers um eine zusätzliche Transistor-Schaltung (s.u.; es gibt wohl auch eine Lösung mit einem Feldeffekt-Transistor, Typ BS170, die hab ich aber nichtprobiert)
  4. Nutzung Reed-Kontakt statt Tachosignal, vor allem ab v5.8 zu empfehlen

Der Einbau und die Nutzung eines Reed-Kontakts war an der v3.9 auch nicht optimal, da der Reed (wie wohl die allermeisten) „geprellt“ hat. Was meint „Prellen“? Der Reed ist ein Schließer, der einen Stromkreis schließt, wenn ein Magnet sich ausreichend nah befindet. Prellen bedeutet, dass der Kontakt mehrfach öffnet und schließt (Schwingungsproblem) obwohl ein Magnet nur einmal pro Radumdrehung „vorbeikommt“. Der Rehoiler zählt also mehr als einen Impuls und dosiert dementsprechend falsch. Dies hat mir immer wieder Probleme beim Einstellen gemacht, da das Prellverhalten in Art und Umfang nicht immer konstant war. Seit v5.8 ist nun eine Funktion in der Software des Rehoilers implementiert, die das Prellen eliminiert/rausfiltert, und ich muss aus meinen Erfahrungen damit sagen: Nun funktioniert es perfekt mit dem Reed! Und da ich den Rehoiler nicht mehr im Tachosignal eingekoppelt habe ist auch das Springen des Tachos wieder weg! Perfekt. Aber nach diesem kurzen Exkurs zurück in der Historie:

Die Umsetzung: Zuerst die gelötete Platine v3.9 (Achtung: Erst Anleitung ganz zu Ende lesen) in der Box. Die LEDs kann man im geschlossenen Zustand (Deckel dazu ausgeschnitten und eine durchsichtige Kunststoffscheibe eingeklebt) sehen, die Schalter und Dips aber nur im geöffneten Zustand bedienen (würde ich beim nächsten Aufbau wohl anders lösen).

 

Die aktuelle v7.x sieht anders aus, da sie z.B. einen RXD/TXD Anschluss für einen USB Adapter hat, findet aber im gleichen Gehäuse Platz. Daher hab ich bei meinem Upgrade auch nur die Platine getauscht, alles andere blieb erhalten. Nicht „Serie“ ist auch die Verwendung von Steckkontakten für die Kabelanschlüsse. Der Taster für den Regenmodus (die beiden Pins auf der rechten Seite) ist hier nicht angeschlossen:

Über den USB Adapter kann man die Daten des Rehoilers v7 auslesen und teilweise programmieren. Ich nutze dafür unter Win7-64bit das Programm Putty, da das alte HyperTerminal unter Win7 nicht mehr mitgeliefert wird:

Die Verkabelung zum Mopped hab ich über Stecker hergestellt, so dass man die Box leicht abstöpseln und entnehmen kann. Die Stecker sind drei je 2-polige aus dem Modellbau von Tamiya (einer für +12V/Masse; einer für 2x Pumpe (Polung egal) und einer für die Cockpit LEDs mit +5V/Masse). Dazu noch einen einpoligen Goldstecker für das Tachosignal bzw zwei für den alternativen Anschluss des Reed (kommt bei mir daher, dass ich einfach zu Testzwecken zw Reed- und Tachosignal umstecken können wollte). Die Kabel werden in die Box durch 2mm Löcher geführt und ggf von innen mit Silikon abgedichtet. Wenn man das Tachosignal abgreift (was ich für die SV nicht empfehlen kann) braucht „Masse Reed“ nicht angeklemmt zu werden.



Die Pumpe hab ich in Fahrtrichtung rechts unter der Heckverkleidung untergebracht. Befestigung erfolgt mittels Kabelbindern an einer vorhandenen, ungenutzten Boh­rung. Falls bei der Demontage der Verkleidung ein paar der Plastikspreizniete able­ben gibt es für ein paar Cent Ersatz bei Conrad Elektronik (#526347 SPREIZNIETE 6,0-6,3 SCHWARZ) statt beim Suzi-Händler (sollten hier €2,50 p. Stück kosten!). BTW: Im Gegensatz zu den Fotos sind die Kabel inzwischen ordentlich verlegt, liegen ja inzwischen dank Ganganzeige, Lichtsteuerung, Heizgriffen, etc auch ein paar mehr.

Ein Pumpstoß entspricht ca. 0,1ml, das Poti zusammen mit dem Prozessor deckt linear einen Bereich von "Dauerpumpen"  bis max ca. 10.000 Radumdrehungen (Umfang 17" - 180/55 ist ca. 192cm), korrektes Anlernen vorausgesetzt, zwischen zwei Pumpstößen ab. Somit wird im Minimum ca. 5ml / 1.000km auf die Kette gegeben (Scottoiler empfiehlt rd. 20-50ml / 1.000km was mir aber zuviel erscheint). Ich selber fahre mit einem Pumpstoß alle ca. 9km, also rd. 11ml / 1.000km.

Als Tank hab ich statt des Standard Kavan 100ml Tanks einen 180ml Tank von Simprop Electronic (Nr. 10.5203.9; ist ein original Sullivan Fuel Tank Round Style 6, R-6 No. 403, D 51mm x L 102mm) aus dem Modellbau verwendet. Die zylindrische Form erleichtert den Platz sparenden Einbau, die höhere Menge gibt mehr Reich­weite. Der Tank wurde ebenfalls in Fahrtrichtung rechts unter der Heckverkleidung, ganz in Pumpennähe, verbaut. Die Tankhalterung ist Marke Eigenbau aus 0,5mm Alublech (hatte ich noch, ansonsten bitte keine Kommentare zur Farbe und Ober­fläche J ), Befestigung an drei vorhandenen, ungenutzten Bohrungen (sind bei der E-33 Ausführung f. USA, nur Kalifornien, für den „Evaporation Canister“ als Teil des Abgassystems), alle schon mit Gewinde versehen; sitzt bombenfest.

Der Tank hat drei Anschlüsse: Entlüftung (mit einem kleinen selfmade Luftfilter aus Schaumstoff), Befüllung (Öl wird mit einer kleinen Spritze in den Schlauch und damit in den Tank gedrückt) und Verbindung zur Pumpe.

Befüllt hab ich das ganze mit Stihl Kettensägenöl (lt diverses Foren sollte man nicht das biologische nehmen sondern das „klassische“); Eigenerfahrungen sind i.O..

Die von der Pumpe kommende Ölleitung hab ich zwischen Benzintank und Batterie hindurch und dann nach unten geführt. Auch hier tun Kabelbinder guten Dienst.

Anschließend unten entlang der Schwinge zum Kettenblatt hinten mittels Klebepads und weiterer Kabelbinder. Darauf achten, dass das ganze nicht zu stramm ist, da die Schwinge sich ja gegenüber dem Rahmen bewegt. So wie ich es gelöst hab ist der Weg jedoch recht gering da der Übergang vom Rahmen auf die Schwinge in Nähe der Schwingenaufnahme gelegen ist.

Hinsichtlich Düsen hab ich zwischen Einbau des Rehoilers und heute ein wenig rumexperimentiert, die Bilder zeigen die aktuelle (seit 07/2012) Düse. Nachdem ich erst mehrere reine Messingröhrchen-Lösungen hatte, fahre ich jetzt mit einer „Messingrohr-auf-Spritzenkanüle“-Lösung. Messing ist so weich, dass die laufende Kette, wenn sie im Betrieb auch nur mal kurz an die Düse kommt, diese beschädigt oder gar regelrecht zuschmiert/verschließt. Das sollte mit der Stahlkanüle nicht passieren. Der Absatz an dem originalen Kettenblatt macht eine ganz exakte Positionierung des Ölaustritts notwendig. Mein nächster Kettensatz hat - wenn irgend möglich - ein Kettenrad ohne solch einen Absatz, oder zumindest mit einem breiteren.

Der Austritt ist besagte Spritzenkanüle in 1,2mm x 50mm, die auf einem Messing­röhrchen (innen 3mm, außen 4mm) steckt (sitzt stramm im Kunststoffteil der Kanüle) und mit Schrumpfschlauch überzogen ist. An der anderen Seite passt der Ölschlauch ebenfalls gut auf das Messingröhrchen mit 4mm Außendurchmesser. Das Zwischen­stück aus Messingrohr mit außen 3mm und innen 1,5mm ergab sich aus der Ent­wicklungsgeschichte und hat keinen technischen Hintergrund. Das Befestigungs­blech ist optisch sicherlich nicht völlig unauffällig hat aber den Vorteil, dass man den Ölaustritt am Kettenblatt sehr einfach verschieden positionieren kann.

Gehalten wird die Düse von einem umgebauten Messingscharnier aus dem Möbel­beschlag-Zubehör. Vorteil: Das Röhrchen wird umfasst, kann also nicht raus, und ist zusätzlich noch verlötet. Ich musste feststellen, dass Messingblech überraschend schwierig zu kriegen ist; reines Kupferblech gibt es leichter, aber meist nur in recht großen Platten (teuer) und auch recht dünn und weich. Befestigt wird das dann an der vorhandenen, hinteren Racingaufnahme (längere Senkkopfschraube, Edelstahl, M8x50mm plus selbstsichernde Edelstahl-Mutter von der Kettenblattseite aus):

 

Zuerst hatte ich wie geschrieben das Tachosignal abgegriffen. Dies geschieht am Hallgeber (am Motor in Fahrtrichtung links, Nähe der hydraulischen Kupplung; der rote Quetschverbinder im Bild unten; somit bräuchte man keinen Reed-Kontakt und keinen Magneten). Kabel folgen bis zum Stecker und dann dort abgreifen (Leitung B (black) ist die richtige; B/W (black/white) ist Masse, B/R (black/red) ist Plus). Als Kabel hab ich sogar ein geschirmtes genommen, aber die Grundsatzprobleme des Tachospringens hab ich nie richtig in den Griff bekommen und dann letztendlich auf Reed umgebaut. Später mit „Version inkl. Transistor-Erweiterung“ hat es dann zwar besser funktioniert aber zumindest bei mir nicht wirklich perfekt. Lt. Berichten hier im Forum funktioniert es bei manchen mit dieser Erweiterung jedoch richtig gut. Serienstreuung?

Die LED im Cockpit habe ich durch eine rote 5V Variante ersetzt und in einem Gummieinsatz gefasst (beides von Conrad: #184802 LED NEOPREN FASSUNG 3 MM und #182416 LED 3 MM ROT L-934ID-5V). Sieht meiner Meinung nach sauber aus und ist gut erkennbar (im Bild unten rechts neben der Öffnung zur Einstellung des Scheinwerfers; hier leuchtend beim Start; ein weiterer Vorteil der v7.x ist, dass man die Leuchtdauer der LED auf bis zu 2s einstellen kann). Dafür wurde ein Loch ins Cockpit gebohrt, Kabel über das Geweih am Rahmen entlang und am Motor vorbei zur Box geführt:

 

BTW: Wer sich wundert: Was man sonst noch so sehen kann: Atis Ganganzeige v3, die reverse Plasma Tachoscheibe (normal weiß, im dunkeln beleuchtet blau), den HyperPro Lenkungs­dämpfer, Verkabelung Heizgriffe sowie das Koso Ölthermometer (Sensor im Sumpf unten am Motorblock).

Den Regentaster hab ich nicht im Cockpit. Als eher Schönwetterfahrer  brauch ich den nur selten und hab ihn daher in Nähe der Box unterm Sitz verbaut (erspart ein weiteres Loch im Cockpit sowie weitere Kabel bis ganz nach vorn); die Erreichbarkeit ist dennoch ausreichend (halt kurz den Beifahrersitz abnehmen). Die Regen-LED der v7.x wird über die identischen Kabel wie für die andere Cockpit LED angesteuert. Eventuell rüste ich die dann doch noch einmal im Cockpit nach, da man nun keine weiteren Kabel nach vorn legen muss.

So, bis hierhin ist alles Standard. Aber wie beschrieben hatte ich mit dem unsaube­ren Tachosignal und seinen Auswirkungen zu kämpfen. Hier möchte ich nun noch die oben genannten Maßnahme 3 „Erweiterung des Rehoilers um eine zusätzliche Transistor-Schaltung“ beschreiben:

Zusatzbauteilliste (zusammen <1Euro) neben Kabel, Schrumpfschlauch, … :
1x BC517 Darlington-Transistor
1x 470kOhm Widerstand
1x 4,7kOhm Widerstand

Dank der Unterstützung von Ati und Jürgen aus dem SV-Rider-Forum wurde die Schaltung dann modifiziert (auf die von mir hier beschriebene Version) und dann funktionierte es auch besser, aber wie gesagt zumindest bei mir nicht perfekt.

Was ist die Idee dieser Erweiterung? Der Grundgedanke ist, dass durch den hohen Widerstand (470kOhm) das Tachosignal vom (Hall-)Sensor quasi unverändert bleibt wobei der BC517, der auch nur extrem wenig Strom braucht (sind im Grunde zwei Transistoren als Verstärker), selber ein ausreichend starkes Signal auf den Rehoiler-Mikrocontroller bringt. In dem Moment, wenn das Signal vom Hallgeber kommt, wird der Transistor kurzgeschlossen und der Mikrocontroller bekommt einen Impuls:

Copyright 2012 by Ati

Edit on
Der Grundgedanke ist eine Korrektur der Ansteuerschaltung des Rehoilers. Im unveränderten Zustand arbeitet die Schaltung nach dem Durchbruchprinzip mit einer Zenerdiode. Das funktioniert zwar grundsätzlich, aber braucht schon einen gewissen Strom. Und diese Stromentnahme ist die Ursache für undefinierte Zustände und damit zur Fehlauswertung durch die nachfolgenden Elektronikelemente.
Die veränderte Schaltung benötigt wegen des Darlingtontransistors nur einen minimalen Steuerstrom und arbeitet zudem direkt mit der Spannung der Hallgebers. Es ist eine simpler elektronischer Schalter, allerdings hochohmig.
Diese Hochohmigkeit hat allerdings auch den Nachteil der Empfänglichkeit für Störungen (Radioempfangsprinzip) Die Zuleitung zum Rehoiler sollte also abgeschirmt werden, oder diese modifizierte Eingangsstufe nah an den Hallgeber gebracht werden. Damit ist die störungsempfindlich "Antenne" am Eingang unwirksam und die Schaltung tut, was sie soll.
Ati
Edit off

Edit2 on
Grundsätzlich (und theoretisch) sicherlich richtig (soweit ich das überhaupt beurteilen kann); meine Praxiserfahrungen zeigen aber für mein Mopped in dieser Konstellation, dass das Eliminieren über die Software einwandfrei funktioniert und dass das trotz verschiedener Varianten der Erweiterung und geschirmten Kabels über Anzapfen des Tachosignals nicht der Fall war.
AKE
Edit2 off


Wie wird die Erweiterung nun umgesetzt? Auf der v3.9 Platine (an einer direkten Ver­bindung zu dem der drei Anschlüsse des 7805, der am nächsten am Prozessor ist) wird ein (bei mir rotes) Kabel angelötet: Hier gibt es die +5V.

An einer beliebigen, Masse führenden Stelle der Platine holt man sich selbige (bei mir ein schwarzes Kabel; beide, rot und schwarz, hab ich auf der Unterseite ange­lötet). Ins Gehäuse hab ich ein paar kleine Korkplättchen als Abstandshalter und Puffer geklebt, auf denen die Platine aufliegt.

Die Schottky-Diode (BAT42) wird aus- bzw gar nicht erst eingelötet.

An das rote +5V Kabel kommt als erstes der 4,7kOhm Widerstand in Reihe, dann geht es auf die Lötstelle, wo ehemals die BAT42 Diode, und zwar die Seite OHNE schwarzen Ring war. Zwischen diese Lötstelle und den 4,7kOhm Widerstand kommt ein weiteres Kabel, welches an collector 1 des BC517 geht.

An die zweite Lötstelle wo ehemals die BAT42 Diode war, und zwar jetzt die Seite MIT schwarzem Ring, kommt der 470kOhm Widerstand. Die zweite Seite des Widerstands geht auf base 2 des BC517.

Die Masse an emitter 3 des BC517 löten und fertig.

Schrumpfschlauch sollte man jeweils vorher drüber fädeln, löten, schrumpfen, fertig.

Ich selber hatte mit dieser Erweiterung spürbaren Erfolg: Nach Umbau auf den BC517 war der Tacho weniger am Springen als zuvor (vor allem im Stand), aber es war nicht ganz beseitigt.

Alternativ kann man auch einen Reed einsetzen. Zuerst wollte ich das nicht, da ich zum einen den persönlichen Ehrgeiz hatte das Tachosignal zu nutzen und zum anderen das „Prellproblem“ bestand.

Heute, mit Rehoiler ab v5.8, empfehle ich persönlich für die SV ganz eindeutig einen Reed einzusetzen!

Edit on
Ein Schaltkontakt ist grundsätzlich die schlechtere Lösung. Allein schon wegen des Prellens. Natürlich kann man mittels eines Zeitgliedes oder einer geeigneten Programmierung des Prozessors das versuchen zu dämpfen oder zu eliminieren. Durch die sich verändernde Frequenz des Gebers ist das aber nicht zu garantieren. 
Geschirmtes Kabel und Transistoreingangsstufe sind auf jeden Fall die bessere Option.
Ati
Edit off


Edit2 on
s.o. zu meinen Praxiserfahrungen an meinem Mopped - auch wenn das vielleicht nicht allgemeingültig ist.
AKE
Edit off

Verwendet hab ich einen Reed-Kontakt (<1€ im Elektronik Laden), 2‑adriges ge­schirmtes Kabel, 2 Goldstecker zur Verbindung mit der Rehoiler-Box, zwei verschie­dene Eigenbauhalter aus 2mm Edelstahlblech, zwei kleine Magnete in Drm. 6mm x 3mm, ein Stückchen Schlauch und Kleber. Die Anleitung zum Reed-Kontakt Eigen­bau ist auf Detes Homepage zu finden: http://www.rehtronik.de/reedkontakt.html . Alternativ kann man auch fertige kaufen (z.B. im Fahrradladen für Fahrradtachos oder als Zubehör zur Fenstersicherung für Alarmanlagen; ein Beispiel im Bild unten rechts):

Zuerst habe ich einen einfachen Halter (Edelstahlverbinder aus dem Baumarkt, 2mm x 100mm x 19mm) verwendet (Loch auf 8,2mm aufbohren, auf Länge sägen, einmal abwinkeln, fertig) bei dem Reed und Magnet auf einer Achse liegen. Dieser kommt mit an die Racingaufnahme hinten, Bremsscheibenseite. Vorteil: Am Mopped muss nichts gebohrt werden, was immer gut ist.

Beim teachen hab ich dann feststellen müssen, dass der Reed prellt (war da noch v3.9), d.h. er liefert mehr als einen Impuls wenn der Magnet vorbei kommt. L Daraufhin hab ich einen zweiten Halter gebastelt, um den Reed in seiner theoretisch optimalen Position befestigen zu können. Der zweite Halter erlaubt die senkrechte Montage des Reed, ebenfalls mittels der Racingaufnahme der Hinterradschwinge auf  Bremsscheibenseite:

Die kleinen Kerben, die das Verrutschen der Kabelbinder verhindern, hab ich nach Augenmaß eingefeilt (die sind auf der obigen Skizze nicht drauf).

Montiert wird der Eigenbau-Reed (Maße bei mir ohne Kabel L38mm und D6mm) mittels Kabelbindern, das Kabel entlang der Bremsleitung und dann hoch, an der Batterie vorbei und nach hinten ins Fach unter dem Soziussitz zur Box. Sollten andere Magnete mit anderem Maß oder ein Reed mit anderen Maßen, insbes. Durchmesser, verwendet werden sind die Maße der Skizze anzupassen!

Als Magnet hab ich zwei starke Ny-Magnete verwendet. Mit Durchmesser 6mm und 3mm Dicke passen 2 Stück exakt in den Kopf einer der Bremsscheibenschrauben (auf Bild oben links vom Reed zu sehen). Erworben als 10er Pack in der Bucht, inkl. Versand aus Hongkong für ca. 1,50 Euro. Die Magnete werden nur eingesetzt, nicht geklebt oder ähnliches. Halten "magnetisch". Habe nie einen verloren und der Rehoiler würde beim Test ja anzeigen, wenn er kein Signal bekommt.

Leider hat der Reed auch in dieser Position mit der v3.9 geprellt. L Aber die v7.x löste das ja dann und das ist die Lösung, die ich heute sehr zufrieden nutze und empfehle. Der erste, einfacherer Halter müsste auch mit der v7.x funktionieren. Ein Signal hab ich ja bekommen und das Prellen eliminiert nun die Software.

Ach ja: Ich hab das hier alles nach bestem Wissen und Gewissen zusammenge­schrieben, übernehme aber keinerlei Garantien zu Funktion und/oder Schäden (direkt oder indirekt) an Mopped, Rehoiler, Fahrer, Dritten, Umwelt, Laune, … .

Meinen besten Dank vor allem auch an Dete, der sich ein tolles System hat einfallen lassen und mir wiederholt bei Nachfragen fix und fundiert geholfen hat! Ebenso besten Dank an Ati und Jürgen S., von denen ich die Erweiterung des Rehoilers um die zusätzliche Transitorschaltung übernommen habe (auch wenn ich sie bei mir nicht mehr drin habe).

So, denke das wars und sollte bis auf die Cockpit-LED auch 1:1 an einer N klappen.

Hope it helps and keep the rubber-side down.

AKE

PS: Mein altes Mopped sieht man unter mein Mopped , mein aktuelles hier ; Bewertungen sind gern gesehen.

PPS: Denke, Dete wird das ganze in Kürze auch als PDF inkl. Bildern auf seiner Seite einstellen, da kann man es sich dann bei Bedarf runterladen.

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Autoren:   ake, Ati

Kommentare:
Batschlach
08 Nov 2015 21:12
 
 
Danke für die Anleitung! Ähnlich ging es auch bei mir (SV650 K3). Ein paar Anmerkungen hätte ich:

-Das Tachosignal bei mir war einwandfrei, ließ sich auch ohne Abschirmung gut auslesen. Trotzdem wurde zur Sicherheit ein geschirmtes Kabel (z.B. Liycy 1x0.5mm^2) genommen und der Schirm auf Masse gelegt.

-Bei der SV650S K3 liegt der Stecker vom Tachosignal unter der Airbox. Ist diese entfernt, kann man mit dem passenden Stecker (Sumitomo 6187-3801 und 6180-3451) ein Verbindungskabel erstellen und dort abzweigen, ohne am Kabelbaum was verändern zu müssen. (http://www.svrider.de/Homepage/Skripte/JS-Seiten/bild.php?bild_id=43673&kategorie=2&item=6752&version=0) Eventuell geht der Stecker auch bei der SV1000?
 
norag
17 Jun 2013 20:17
 
 
Super Bericht, hat mir sehr geholfen den Rehoiler bei mir einzubauen. Ein paar Info's von meiner Umsetzung sind im Vorstellungsforum gelandet ... Cheers norag
 
ake
15 Mar 2013 17:55
 
 
Komplett aktualisiert. Nun sind zwar ein paar Kommentare nicht mehr "logisch", aber das dürfte verschmerzbar sein.
 
TelexF
09 Feb 2013 20:14
 
 
Prima Bericht :-)

Gegen den Knick im Messingrohr kann Sand helfen.
Vorher einfüllen, dann warm machen und dann erst biegen.

(Dann natürlich Sand wieder entfernen - *gg*)

Hat schon jemand beim Scottoiler Erfahrungen mit einem irgendwo dezent angebrachten, leicht zugänglichen größerem Zusatztank gemacht? ich meine nicht das schwarze Monster vor dem Kennzeichen ...
 
Schumi-76
03 Mar 2012 20:00
 
 
Hast nen tollen Bericht geschrieben, echt Klasse. Hab den Rehoiler ja auch verbaut, und natürlich immer mal etwas Öl an der Felge, aber das ist Fix weg gewischt. Habe an meiner Knubbel einen 650 Kanteregler verbaut und auf dem Tachosignal zu starke Störungen, so dass der Rehoiler viel zu oft und auch im Stand oilte, erstmal hilft bei mir ein Reedkotakt am Kettenblatt.
Als Led und Schalter lässt sich auch gut ein Tastschalter mit integrierter 12V LED benutzen, die integrierte Led ist bei mir mehr als hell genug.
 
Anonymous
13 May 2011 18:08
 
 
Ich meine so wie du das gemacht hast, eine alternative für mich.
Ich habe einen 350 ml Tank im WZ Fach verbaut der hält ewig :-)
 
ake
05 May 2011 20:20
 
 
@eglimrd1: Was meinst Du mit "Den Tank auch noch an der Seite platzieren"? Wo genau (würd mich interessieren)? Am Heckrahmen an vergleichbarer Stelle aber in Fahrtrichtung links ist IMHO kein ausreichender Platz, da da Teile des Kabelbaums laufen.
 
motus
19 Apr 2011 13:25
 
 
Sehr schöner und ausführlicher Bericht! Hab mich dadurch jetzt endgültig für den Rehoiler entschieden. Das Paket von Dete müsste heut ankommen :)
 
Anonymous
24 Mar 2011 21:23
 
 
Ein sehr schöner Bericht. Ich werde auch den Rehoiler einbauen. Ich verwende aber die Twin -Düse von Pro-Oiler.
http://www.pro-oiler.nl/store/index.php/spare-parts.html
 
Anonymous
22 Mar 2011 19:18
 
 
Gut gemacht! Den Tank auch noch an der Seite platzieren wäre eine Alternative.
Ich habe allerdings das vordere Ritzel zum schmieren genommen.
 
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