Keiler hat geschrieben: ↑28.03.2022 18:28
Kurvenguide hat geschrieben: ↑28.03.2022 1:15
Wie man so gefühlstumpf, beim Mopedfahren sein könnte, das man die oben aufgeführten Unterschiede tatsächlich nicht merkt. Alleine schon auf lässig, kurvigen LS......ist mir schleierhaft!
Das Meiste ist halt einfach nur Einbildung und Mimimi.
Als ich auf der Renne angefangen hab ich öfters das Gefühl gehabt der Reifen rutscht wie verrückt,
in Wirklichkeit hat er dabei meist nur minimalst versetzt.
Heute ist meine Wahrnehmung eine ganz Andere.
Auch weil ich heute weiß was wirkliches Rutschen ist, und wie sich das anfühlt.
Das ist aber vollkommen normal.
....."
Servus, @Keiler.
Ich verstehe ganz gut was du meinst! Aber ich denke, wir reden von zwei verschiedenen Welten.
Ich kenne auch das Kringelfahren, dort geht es um die "tatsächlichen, technischen Limits", die einem Grenzen aufzeigen und man einen Weg finden muss damit umzugehen, zu verschieben oder umgehen......aber das ist, bei den Meisten, auf der Öffentlichen, überhaupt nicht so.
Auch von mir so nicht gemeint.
Auf der Öffentlichen fahren, geht viel mehr nach Gefühl, nach Vertrauen in sich und dem Moped.....die meisten Kurven, sieht man das erste Mal (auf jeden Fall wesentlich seltener als eine auf einem Rundkurs).
Die meisten Fahrer wollen unbedingt vermeiden ans "tatsächliche Limit" zu kommen, kämpfen viel mehr mit den "persönlichen Limits" und die Wenigsten kennen überhaupt das tatsächliche, aktuelle Griplimit von der Moped-Reifen-Kombi.
Aber darum geht es bei denen ÜBERHAUPT nicht!
In meiner Welt, sind das heutzutage, tatsächlich der Großteil der Fahrer.
Und so gibt es eine Vielzahl von Mopedfahrer, die sich ihr Moped nicht als "Sportgerät" gekauft haben, sondern als "landschafts-affines Freizeit-Gefährt".
Diese Fahrer interessieren sich nicht wirklich für Reifen, lesen auch nicht irgendwelche Berichte darüber, würden sich auch immer wieder den Reifen draufmachen LASSEN der schon drauf war.....bis es ihn nicht mehr gibt oder jemand, ein Insider, ihnen sagt, da gäbe es etwas Besseres.
Genau AUCH solche Fahrer, stellen Unterschiede fest, schon nach der ersten Fahrt!
Die wissen garnicht worum es geht, aber es fühlt sich anders an.
Die sind allesamt meilenweit von den "tatsächlichen technischen Limits" weg.....haben Mörder-Angststreifen oder eben nicht.....können / wollen Abhandlungen über Reifen nur kurz folgen.
Bei denen ist es wirklich "das Runde & Schwarze".....aber auch solche, merken Unterschiede.
Und wenn man sie beim Fahren VORHER & NACHHER kennt und sieht......sind ihre "gefühlten Unterschiede" so wirkungsvoll, das sie tatsächlich besser, sicherer, souveräner und schneller fahren. Obwohl sie teilweise dem ganzen Reifenwechsel skeptisch gegenüber gestanden waren.
Bringen das Moped mit ihrem alten Reifen (teilweise eben sehr alte Konstruktion oder mehr günstig als gut) und holen, unbelastet und ohne große Kenntnis, oft mit Zweifel ob sich der NEUE wirklich rentiert.....ihr Moped wieder ab. Hatten auch vorher keine wirklichen Probleme mit dem ALTEN.
Und es dauert meist nicht lange und du hörst fast die gleichen Sätze, sehr ähnliche Ausführungen....zu den gleichen Reifen.....obwohl sich die Leute nicht kennen, auch nicht miteinander fahren!
Z.B. typisch für den CRA3 "....ich habe einfach viel mehr Vertrauen....".
S21/22 "....fährt einfach da hin wo ich will...."
Angel GT "...alles geht viel einfacher und ruhiger....".
Immer wieder ähnliche Aussagen, von Leuten die sich nicht kennen und die sich nicht wirklich über Motorradreifen informieren.
Weit weg von technischen Limits und das teilweise von buchstäblichen Anfängern, die noch keine 5.000km, auf einem Moped gesessen sind.
Hat man das Glück, diese Leute vorher gut zu kennen, ist öfter zusammen gefahren, sieht man auch tatsächlich eine Änderung in ihrem Fahren dadurch, eigentlich immer positive.
Wenn du das, in deiner Welt, "Einbildung" oder "Mimimi" nennst......gut, aber es funktioniert.
Ähnlich ist es auch mit Fahrwerksverbesserungen. Die Allerwenigsten reizen ihr originales FW, so vollständig aus, das es ein Update braucht um "weiter" zu kommen.
Aber, anderer Lenker, anderes Federbein, anderes Gabelsetting und sie fühlen sich wohler, besser, sicherer und fahren tatsächlich schneller!
Kurioserweise gibt es sogar welche, die merken "fast nix" und fahren trotzdem flotter!
Z.B lange her.....Kumpel....Bandit 1200.....anderen Lenker und Gabelfeder-Kit eingebaut.
Das hat bei ihm so eingeschlagen, aber unbemerkt von ihm....das er an einer Standard-Strecke von uns, fast jede Kurve mit einem Gang höher gefahren ist (gefühlt nach Gehör und Drehzahl geschalten).....um sich dann zu beschweren, das der letzte Gang manchmal nicht rein geht (weil er eben schon drin war).....aber gemerkt hat er nichts!
Und das weit weg von technischen Limits, nur entlang an seinen eigenen persönlichen, gefühlten Limits.
Nur durch Lenker & Federn.....einen Gang höher! Das ist massiv schneller, vor allem wenn man selber "Hinterherrollen" wollte und plötzlich in Wallung kommen musste um dran zu bleiben.
Damals hat mich das wirklich verblüfft....heute weiß ich, es gibt Fahrer die merken es nicht, haben auch kein technisches Verständnis dafür.....fahren aber trotzdem, von ihnen "unbemerkt", dadurch besser, sicherer und schneller.
Bei den besseren, passenderen, neueren Reifen geht das auch!