Zum hochgelegten Tank hat Numpsy ja schon alles gesagt.
Sollte es wirklich einen Vorteil bringen, dann ist er nicht wirklich erheblich.
Zum Anderen fühle ich mich nur in meiner Aussage bestätigt.
Du weisst ja besser als jeder andere, wie schwer die Krankheit ist. Umso erfreulicher, daß man es dir nicht anmerkt. Der Weg dahin war sicher nicht leicht.
Genau deshalb finde ich es ja so schlimm, daß es immer wieder Leute gibt, die sich hinter dem Deckmantel der Legasthenie verstecken, obwohl sie keine Legasteniker sind. Schöner Deckmantel, bedeutet quasi Immunität davor, entdeckt zu werden, daß einem die eigene Sprache eigentlich am Gesäß vorbei geht.
Denn niemals würde jemand auf die Idee kommen, einen Legastheniker wegen seiner unzulänglichen Rechtschreibung zu berichtigen - obwohl ich die Erfahrung gemacht habe, daß gerade Legastheniker über Berichtigungen oft sehr dankbar sind.
Aber mein Beitrag sollte ja auch nur als Beispiel dienen. Es gibt viele Gelegenheiten bei denen sich Menschen in Randgruppen verstecken um hinter einer Tabu-Zone nicht länger mit ihren Fehlern konfrontiert zu werden.
Nach dem Motto "Och, der kann ja nicht anders" gleitet unsere Gesellschaft mehr und mehr in die Mittelmäßigkeit ab.
Man sieht's daran, was so Jahr für Jahr die Schulen verlässt.
Die Lehrer sind froh, wenn die Jungs und Mädels unfallfrei das Alphabet aufsagen können - dafür gibt's schon fast den Realschulabschluss.
Auf Randgruppen wird mehr und mehr Rücksicht genommen, der Leistungsgedanke gerät immer mehr in's Hintertreffen und somit auch die Qualität der Ausbildung.
Das Ganze ist völlig konträr zu den Anforderungen der Wirtschaft. Das ist das Kurriose daran.
Ich sehe es tagtäglich, wenn ich in der Firma vor einer Ausschreibung sitze. Da sind Schreibfehler drin, da kann man Augenkrebs von bekommen, teilweise lassen sich die Sätze erst nach einem Blick in das Handbuch für Hobby-Kryptologen entziffern. Und sowas bekommt nen Bürojob.

Das Traurige daran ist, daß sowas schon die Elite der Realschulabsolventen darstellt. Jeder der halbwegs intelligent ist macht schnell noch Abitur und geht anschließend auf die Uni.
Aber warum ist das so?
Kann ich gerne erzählen.
Es liegt daran, das wir alle sooooooo super tolerant sind und jedem seine Fehler nicht nur eingestehen, was ja völlig okay ist, sondern scheuen uns sogar davor, anderen ihre Fehler aufzuzeigen damit sie sie erkennen und sie verbessern können. Jeder elitäre Gedanke wird sofort im Keim erstickt.
Das Ergebnis:
Jeder macht wie er will. Mittelmäßigkeit ist bereits ausreichend um aus der Masse hervorzustechen. An sich arbeiten, wozu? Macht ja keinen Spass.
Und wenn nun doch mal jemand kommt und die Frechheit besitzt, jemandem einen kleinen Fehler aufzuzeigen (im Fall von Streetfighter war es sogar blos eine kleine Stichelei) ist man gleich intolerant, besserwisserisch und lässt den Oberlehrer raushängen.
Ich schreibe auch nicht alles richtig und meine Kommata sind auch nicht immer ganz korrekt, aber ich bemühe mich wenigstens, einen halbwegs leserlichen Stil und auch eine ordentliche Wortwahl an den Tag zu legen.
Wenn es euch lieber ist, daß ich schreibe als hätte ich die Hauptschule nach der 5. Klasse verlassen, dann tut es mir leid. Den Gefallen kann und werde ich euch nicht tun.