na geb ich auch noch ein wenig Senf dazu
Mein Unfall von vor zwei Jahren betreffend. Ganz ähnliche Situation. War nur ein PKW der nach dem Abbiegen in Zeitlupe ganz rechts fuhr. War für mich das Signal, er sucht einen Parkplatz. Kennzeichen von auswärts, also eventuell nicht ortskundig. Was aber jeder weiß, dass in dieser Gegend so gut wie kein Parkplatz zu bekommen ist. Durch ein an dieser Straße stehendes Bundesministerium ist dort absolutes Halteverbot. Die Fahrspur ist allerdings fast 5 Meter breit dort und es gibt keine Sperrlinie oder -fläche. So stand also einem Vorbeifahren/Überholen nichts im Wege. Auch wenn dieses kurze Stückchen Straße nur ca. 30 Meter lang ist bis zur nächsten Kreuzung.
Als ich neben dem Fahrer war zog der nach links um links abzubiegen. Ohne zu blinken oder irgendwas. Er hat mich durch den seitlichen Anschubs umgestoßen. War ja nicht schnell und ich konnte irgendwie abrollen, aber eben Mopped kaputt (Totalschaden nach Gutachter). Da ich in Unfällen bereits geschult bin

habe ich die Polizei gerufen. Die kamen auch nach einer halben Stunde. Sie belehrten mich und erklärten mir, dass das eine ungeklärte Verkehrslage wäre und ich damit ein Verwarngeld bekomme. Ich habe das ohne Kommentar zur Kenntnis genommen und nicht gezahlt. Das war dem Polizisten denke ich schon vorher klar. Er meinte, ich bekäme das dann noch per Post. Stimmte sogar
Interessant war, dass der Unfallverursacher eingestanden hat, keinen Schulterblick geschweige denn Seitenblick getan zu haben. Nach dem was ich wahrgenommen hatte, hat der sich mit seiner Frau unterhalten

. Nun, damit kann man leider wenig anfangen im Strafrecht. Tatsache ist, dass er erst geblinkt hat, als ich neben ihm war. Das konnte ich gar nicht sehen. Alle Parteien habe etliche Fotos gemacht. Ich bin ins Krankenhaus um mir eine Prellung bestätigen zu lassen. Sie haben gleich mal Promilletest gemacht. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Dann habe ich meinen Anwalt angerufen und einen Termin vereinbart.
Der Richter hat den Fall sofort eingestellt und das Verwarngeld gestrichen. Sachlage war für die Richterin eindeutig. Ein ungeklärte Verkehrsituation gäbe es dort nicht.
Anders allerdings sieht das die Versicherung des Unfallgegners. Sie gehen von einer 50%igen Teilschuld aus und haben auch bisher nur 50% gezahlt. Sie berufen sich auf den Unfallbericht der Polizisten (der per Gericht aber schon als nicht richtig erklärt ist). In dem Bericht wird ganz offensichtlich anderes beschrieben als auf den Beweisfotos zu sehen ist.
So gibt es also eine Zivilklage meinerseits. Auf das Anwaltsschreiben gibt es Antworten des Anwalts der Versicherung mit textlich schier unglaublichen Statements. Solche Anwaltsreißer sind leider öfter anzutreffen. Mein Anwalt lächelt nur darüber und meint, dass dieser Anwalt bei den Gerichten schon bekannt dafür ist.
Problematisch aus meiner Sicht sind eigentlich andere Dinge. Die unglaubliche langen Bearbeitungszeiten seitens der Gerichte, führen zu "Vergeßlichkeiten" seitens der Beteiligten. So wurde der zweite! Gerichtstermin im Sommer diesen Jahres wiederum vertagt, weil sich zum Einen der eine Polizist wegen seines Jahresurlaubes ausgeladen hat und der Andere Polizist sich nicht mehr an den Unfall erinnern konnte. Gesetzt den Fall, das auch der andere Polizist sich nicht erinnern kann, sieht das schon etwas blöder aus. Der Fahrer hat immerhin sein Frau als Zeugin, so albern wie das auch klingt. Und die wird ihn sicher nicht ins Messer laufen lassen. Die Fotos beweisen allerdings eine Menge. Daher lass ich das einfach laufen.
Im Januar 2012 folgt dann der nächste Akt der Gerichtsverhandlung. Mal sehen wie es weiter geht........
Fazit - stell Dich lieber auf eine laaaaaange Zeit ein und tu nix ohne Anwalt