So da ich ja den Thread erstellt habe, geb ich hier mal noch ein paar Eindrücke zu meinen neuen (Kurven) Erkenntnissen:
Also erst einmal konnte ich in letzter Zeit ganz gut die Tipps hier umsetzen und das eine oder andere gelingt schon wesentlich besser, aber eben alles auch behutsam mit besagtem Kupferbolzen in der Hose

Dann war ich ja auf Thüringen- und Harztour. Das Wetter war super. Anfang Oktober und es war Sommer. Es waren meine ersten Erfahrungen mit Bergen und den dazugehörigen Kurven. Um es gleich vorwegzunehmen, wir hier im Raum Berlin/Brandenburg haben keine Kurven

Ich lernte die Bedeutung von Respekt vor Kurven neu kennen. Aber nicht nur das, zum Motorrad fahren gehört mehr als nur Kurven. Nun das ist wohl keine neue Erkenntnis, aber es ist was anderes eine Tour von gut 1000km durch Bergpässe zu machen, als mal eben übers Jahr verteilt rund um den Kirchturm zu fahren. Lange Konzentration, Sitzfleisch, tiefstehende Sonne, Motorradfahrer so weit das Auge reicht vor und hinter mir und die Karre ständig nach rechts und links werfen fordert schon ordentlich. Ich war abends immer fix und fertig. Aber es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Wir hatten jemanden in unserer Gruppe bei, der dort aufgewachsen war und uns durch sämtliche Pässe geführt hat. Im Gruppenfahren bin ich mal an verschiedenen Positionen gewesen. Am leichtesten fiel mir die zweite Position hinter einem routinierten Rastenschleifer, da blieb ich meisten auf Sichtdistanz mal mehr mal weniger, aber am schlechstesten fand ich die letzte Position. Ich dachte manchmal ich kann gar nicht mehr fahren und verlor die anderen ständig aus dem Sichtfeld, ich war ständig zu langsam und musste dauernd die Geschwindigkeit übertreten, nur um wieder aufzuholen. Das musste ich an zweiter Stelle nie. Ich habe aber auch gemerkt, dass es anderen nicht anders ging. Warum ist das so
Ok zurück zum Thema: Der Thüringer Wald ließ sich mit seinen langgezogenen Kurven und breiten Straßen sehr gut fahren, einziger Nachteil zu dieser Jahreszeit war, dass manche Kurven auch am Nachmittag noch nicht abgetrocknet waren und ich da ziemlich unsicher durchgeeiert bin. Aber im Großen und ganzen war ich mit meiner persönlichen Leistung zufrieden, ganz anders sah das im Harz aus, insbesondere der Kyffhäuser. Wer schonmal den Kyffhäuser hoch und wieder runter gefahen ist, der weis wohl was ich meine. Ich hatte den Eindruck, das ist die inoffizielle Rennstrecke für Lebensmüde. Oben auf'n Kyff nen Motorradtreff und unten am Ausgang der nächste Treff. Dazwischen hunderte Mopeten, Autos und die Rennleitung. Fehlt eigentlich nur noch ne Sanistation. Ich vermute mal, hier scheppert es regelmäßig. Den Kyff hoch war ja noch gut zu bewältigen, wobei hoch irgendwie einfach ist als runter, aber runter dachte ich nur noch: NUR GESUND ANKOMMEN!

Wenn ich dann immer schon den einen oder anderen Rastenschleifer nen Pass unter mir sah und mit welcher Geschwindigkeit er sich auf mich zu bewegte, verpieselte ich mich schon an den äußeren Rand

Also ganz ehrlich, ich finde es schon gut wenn man so seine Maschine beherrscht und den Kyff so rauf und runter ballert, aber auf der anderen Seite, finde ich es auch derart leichtsinnig. Ich meinte nur zu meinen Kumppels. Den Kyff müsste man mal absperren, nur für mich alleine ne ganze Woche mit oordentlich Schaumstoff an den Leitplanken, dann könnte ich schön üben
Erstaunt war ich aber darüber, wie weit man sein Motorrad an die Grenze bringen kann, wenn man fahren kann. Damit meine ich mich nicht

Wir hatten welche dabei, die sehr routiniert sind und keine Streifen auf ihren Reifen haben und es wurde immer am Abend vorher über irgendwelche Fahwerkabstimmungen und Reifen und und und erzählt. Nachdem ich dann gesehen habe, wie sie mit alten klapprigen Maschinen den Berg hoch und runter geballert sind,....Und mal zum Thema der originallen Rutschlops auf der SV und schwammiges Fahrwerk: Naja was soll ich sagen, es geht alles! Und um es zu betonen, die routinierten unter uns, sind keine Poser oder Spinner, die sich oder anderen was beweisen müssen. Sie haben einfach mal mittlerweile gut über 50 000 km Fahrpraxis und davon unzählige Touren quer durch Europa. Sie meinten nur zu mir, ja klar du kannst gerne etwas am Fahrwerk machen, aber tur dir bitte selber ein Gefallen und lerne erstmal richtig zu fahren und das in Ruhe und ohne Druck. Dass heißt, nicht nur geradeaus ballern können, sondern einfach sicher und routiniert fahren können. Alles andere kommt von alleine und man lebt länger!
Fazit: Ich mache jetzt erstmal Winterpause, baue wie geplannt meine Mopete um und im Frühjahr werde ich das eine oder andere Sicherheits- und Schräglagentraining absovieren und bestimmt wieder eine Tour in die Berge machen.
In diesem Sinne
