Vollsynthetik Öl? Ja oder Nein?


Wie repariere ich...? Wie baut man was an der SV um? Die Bastelbude für den Laien bis zum Profi.
MoppedMatzke


#16

Beitrag von MoppedMatzke » 27.10.2007 15:39

Tut doch nix zur Sache wann der Beitrag geschrieben wurde?!

MfG Matze :)

Benutzeravatar
Gutso
SV-Rider
Beiträge: 3627
Registriert: 19.01.2003 19:08


#17

Beitrag von Gutso » 04.12.2007 0:56

Hier mal die eigentlichen Unterschiede zwischen den Ölen.


Dieses Diagramm zeigt eine qualitative Darstellung der Viskosität (η) über der Betriebsdauer (t) der unterschiedlichen Öle.


Bild

Mineralöl
Teilsynthetisch
Vollsynthetisch



Wie man dem Diagramm entnehmen kann, hat jedes Motoröl seine Vor- und Nachteile.
Beim Mineralöl nimmt durch Verschleiß die Viskosität (Zähflüssigkeit) zwar am Anfang stark, doch mit zunehmender Betriebsdauer immer weniger ab. Das hat den Vorteil, dass es nicht so tragisch ist, wenn das vom Hersteller vorgegebene Ölwechselintervall hinauszögert.
Ganz anders ist es bei Teil- und Vollsynthetischen Ölen. Bei diesen sollte man tunlichst drauf achten, die vom Hersteller vorgegebenen Ölwechselintervalle einzuhalten. Obwohl das Öl noch richtig gut aussehen mag, kann es bei zu langer Hinauszögerung des Ölwechsels, schlagartig seine Viskosität verlieren. Folge wäre dann ein plötzlicher Motorschaden, weil das Öl nicht mehr schmieren würde. Der Vorteil bei Vollsynthetischen Motorölen ist, dass sie über ihre gesamte Lebensdauer ihre Viskosität annährend konstant halten.


Vielleicht wird es jetzt einigen klar, wieso man Ölsorten nicht mischen sollte. Wieso sich die Öle so unterschiedlich verhalten, darauf möchte ich auch nicht weiter eingehen. Aber vielleicht mal soviel...
Öl verschleißt, weil durch die Scherkräfte zwischen den Bauteilen dessen Molekühlketten zerrissen werden. Aus dem Öl entstehen somit viele unterschiedlichen Molekühlverbindungen (auch Aromate), die keine guten Schmiereigenschaften besitzen, dafür aber im Extremfall abartig stinken und dementsprechend aussehen.
Als ich mal im Praktikum bei einer Gasturbine das Betriebsöl ablassen musste, wusste ich danach, wieso mir die ehrenvolle Aufgabe, als Praktikant übertragen wurde. Es sah aus wie Urin und es stank auch wie Urin, war aber altes verschlissenes Öl. :roll:

Overdrive


#18

Beitrag von Overdrive » 04.12.2007 2:43

Ok, was ist mit meinem Vollsynthese-Öl, was ich im Sommer eingefüllt habe, taugt das noch was bis Mitte nächsten Sommer?!

Benutzeravatar
Babalu
SV-Rider
Beiträge: 1626
Registriert: 29.10.2003 9:40


#19

Beitrag von Babalu » 04.12.2007 18:57

Overdrive hat geschrieben:Ok, was ist mit meinem Vollsynthese-Öl, was ich im Sommer eingefüllt habe, taugt das noch was bis Mitte nächsten Sommer?!
Ja, sicher,
warum sollte es nicht ?
Herzliche Grüsse von Babalu

. . . . aus CH / Zürich . . . .

. . . . Wer später bremst, fährt länger schnell . . . .

Overdrive


#20

Beitrag von Overdrive » 05.12.2007 2:30

Fahre das vollsynth. 5W-50 von Louis (Fuchs-Öl) und hab ein gutes Gefühl dabei. Die Kupplung kommt genauso wie mit der Mineralöl-Plörre, aber das Öl ist halt viel dünner bei niedrigen Temperaturen, druckfester, blablubb. Wenn man dauerhaft zu hohe Öltemperaturen hat hilft nur ein Ölkühler, denn bei 130°C Öl-Temp. altert das Öl viel zu schnell. Daher hat die Kante ja auch nen Ölkühler bekommen. :)

Benutzeravatar
Gutso
SV-Rider
Beiträge: 3627
Registriert: 19.01.2003 19:08


#21

Beitrag von Gutso » 08.12.2007 12:35

Overdrive hat geschrieben:...was ich im Sommer eingefüllt habe, taugt das noch was bis Mitte nächsten Sommer?!
Ich denke, dass du da was falsch verstanden hast. Öl verschleißt nicht vom stehen in der Ölwanne, sondern wenn es in Betrieb ist, also der Motor läuft.
Wenn du heute eine Stunde fährst und morgen zwei, dann sind das drei Betriebsstunden und keine 48. Und weil keiner der ein KFZ fährt die Zeit stoppt, richteten sich die Hersteller bei Inspektionsintervallen nach den gefahrenen Kilometern und nicht nach den Betriebsstunden, wie bei Stationären Maschinen.

Overdrive


#22

Beitrag von Overdrive » 08.12.2007 14:02

Mhh, da hab ich aber andere Info, bzw. wurde mir diese hier auch nochmal bestätigt, dass die meisten turnusmässig jedes Jahr nen Ölwechsel machen am Motorrad.

Stichwort: Oxidantien / freie Radikale in der Umgebungsluft, die das Öl altern lassen. Das Motorgehäuse ist ja nicht voll mit Öl. :P

Benutzeravatar
Gutso
SV-Rider
Beiträge: 3627
Registriert: 19.01.2003 19:08


#23

Beitrag von Gutso » 09.12.2007 18:12

Overdrive hat geschrieben:Stichwort: Oxidantien / freie Radikale in der Umgebungsluft, die das Öl altern lassen.
Dann müsste das Öl fünf Jahre rumstehen, damit es sich merklich verändert.

fourstroke


#24

Beitrag von fourstroke » 09.12.2007 18:37

Gutso hat geschrieben:
Overdrive hat geschrieben:Stichwort: Oxidantien / freie Radikale in der Umgebungsluft, die das Öl altern lassen.
Dann müsste das Öl fünf Jahre rumstehen, damit es sich merklich verändert.
Mein Held Gutso :roll:

schon mal was von Kondenswasserbildung gehört, schon mal was davon gehört das die Kupplung im selben Öl läuft welches für die Schmierung des restlichen Motors zuständig ist, und schon mal was davon gehört, das durchaus auch Bestandteile vom Kraftstoff in das Öl diffundieren, soll ich Dir als dem Spezialisten, aus dem www. mal schnell die eine oder andere Abhandlung raussuchen :P :roll: :roll:.

Übrigens, Öl in der Originalverpackung hält ewig, psst aber nicht weitersagen :wink: :D :D :D :D :D

svleo


#25

Beitrag von svleo » 09.12.2007 21:12

Tja Gutso da muß ich fourstroke Recht geben :wink:

Benutzeravatar
Gutso
SV-Rider
Beiträge: 3627
Registriert: 19.01.2003 19:08


#26

Beitrag von Gutso » 09.12.2007 22:37

fourstroke hat geschrieben:....Kondenswasserbildung gehört, ...die Kupplung im selben Öl läuft welches für die Schmierung des restlichen Motors zuständig ist .... Kraftstoff in das Öl diffundieren
Ist doch sowas von egal, wenn das Fahrzeug steht.

Habe eine alte Zündapp vor einigen Jahren von meinem Großvater geerbt bekommen. Die stand 10 Jahre in der Scheune, ohne dass sich jemand bemüht hätte in der Zeit Öl zu wechseln oder sich sonst wie um das Moppi zu kümmern. Habe alle Betriebsstoffe abgelassen, um es zu restaurieren und wie man feststellen konnte, war der Motor noch top in Schuss. Der Motor löst sich im Altöl schon nicht auf, wen die Karre rumsteht.

Ob Overdrive, das Öl zu Saisonende oder vor Saisonbeginn wechselt, ist doch nun wirklich egal. Und wenn seine Moppete auch fünf Jahre in der Ecke steht und er erst danach das Öl wechselt ist genauso egal.

id073897


#27

Beitrag von id073897 » 10.12.2007 7:17

fourstroke hat geschrieben:soll ich Dir als dem Spezialisten, aus dem www. mal schnell die eine oder andere Abhandlung raussuchen
Doch, ja bitte, das würde mich jetzt auch mal interessieren. Freie Radikale in der Luft, Kondenswasserbildung bei stehendem Motor, Kunststoffe im Getriebe ... alles hochinteressant.

Gruss,
Gunter

fourstroke


#28

Beitrag von fourstroke » 10.12.2007 18:21

id073897 hat geschrieben:
fourstroke hat geschrieben:soll ich Dir als dem Spezialisten, aus dem www. mal schnell die eine oder andere Abhandlung raussuchen
Doch, ja bitte, das würde mich jetzt auch mal interessieren. Freie Radikale in der Luft, Kondenswasserbildung bei stehendem Motor, Kunststoffe im Getriebe ... alles hochinteressant.

Gruss,
Gunter
Ach Kinners,

laßt`s stecken, ich glaube so langsam, das ich mit meinen 34 Jahren zu alt bin für diese Vorschulgruppe hier :idea: :roll:

svleo


#29

Beitrag von svleo » 10.12.2007 19:06

Da ist der ein oder andere aber Älter als Du :wink:


Zum Thema
http://www.castrol.com/castrol/subsecti ... Id=6031819

dr.martinius


#30

Beitrag von dr.martinius » 01.01.2008 8:34

Ich habe bei meiner K3 nach der 6000er nur noch das gute 10W40 vollsyntetic ver-
wendet.Jetzt nach über 35000km bin ich wieder beim Einfahröl 20W50 gelandet.
Warum?Wenn es sehr heiß ist giebt es Probleme bei der Leerlauffindung und sie
lies sich immer hakelig schalten.Nach dem ich wieder umgestellt habe ist es eine
Wohltat zu schalten und der Motor läuft mechanisch ruiger und besser.Ich kann also nur empfelen mineralisches zu verwenden und natürlich jedesmal den Filter
zu wechseln.Ich glaube auch nicht das das mineralische schlecht wäre,zum Ein-
fahren ist es ja gut genug.Andere Hersteller ziehen ihre Inspektionen mit dem
selben Öl bis auf 12000km. :) :)

Antworten