Moin,
bevor ich wie angekündigt mit dem Tank weitermache, noch zwei Bilder zur "Sitzbank" und deren "Befestigung". Damit der Beitrag nicht gleich mit trockenem Text beginnt.

- Sitz mit Klettbefestigung

- Sitz montiert
Auf dem zweiten Bild ist auch die Reißleine für die Helite-Airbagweste zu sehen mit der ich jetzt nur noch fahre. Nach anfänglicher Skepsis, das Ding müsste ja die Bewegungsfreiheit einschränken, konnte ich mit einer Weste einen Turn Probefahren und war begeistert. Ich merke die Weste mittlerweile gar nicht mehr, da stört bei mir überhaupt nichts. Ob sie beim Crash hilft, werde ich hoffentlich nie austesten müssen, aber wer weiß das schon.
So nun zum Tank-Dilemma. Folgender Gedankengang: Frontverkleidung hast Du demontiert, liegt trocken, sicher und unbeschädigt auf dem Dachboden. Heckverkleidung ebenso. Da war ja noch so ein großes rotes Ding zwischen deinen Beinen. Also der Tank , nicht was Ihr gedacht habt

Wenn du deine geliebte SV später mal zum Verkaufen wieder zurückbaust, sollte sie Originalzustand haben und keinesfalls einen verbeulten Tank. Also der Tank muss auch auf dem Dachboden lagern. Gedacht ist ja fast schon gemacht. Also in der Bucht auf den Leuchtturm gestiegen und in die Welt geschaut. Unversehrte Tanks---> zu Teuer 300-400€ und in dem benötigten Rot zu der Zeit nicht zu haben. Blau, gelb, schwarz und silber ja aber nicht rot, Lackarbeiten wären also fällig, dann kann es auch ein Unfalltank sein. Nach kurzer Zeit einen roten Tank aus GB für 60€ zzgl. Versand ersteigert. Der Tank kam innerhalb der versprochenen Zeit und war im beschriebenen Zustand. Er hatte jeweils links und rechts große Einschlagstellen, der Lack war an den Stellen bis aufs Blech runter, aber er war dicht, wie eine Erstbefüllung zum Test zeigt. Nicht dicht war der noch montierte Benzinhahn und der Tankverschluss fehlte. Beides hat mich nicht gestört, da das eine eine gratis Zugabe war und das andere nie versprochen wurde. Beides war ja funktionsfähig an meinem Tank verhanden und wird beim Sturz ja eh eher selten beschädigt.
Bis hierhin alles gut, aber dat Ding soll ja neuen Lack kriegen, weil korrosionschutz und ganz anderes rot als mein Mopped. Nächste Überlegung: Beulste aus und spachtelst, ne lohnt sich nicht, machts ja wahrscheinlich eh eigene Beulen rein. Also nur überduschen, ab in den Baumarkt des Vertrauens. Regale ablaufen, .....hmm hatten die früher nicht mal Autolacke, na ja jetzt jedenfalls nicht mehr.

...hmm doch zu Matthies fahren, ....ach egal nimm was du vor der Nase hast. Die Farbe der Dosenkappe sieht so ähnlich aus wie das SV rot.
Ab nach Hause, den Tank im Garten angeschliffen, mit Abdeckplane und Tesakrepp im Keller eine "Lackierkabine" gezaubert, man will ja nicht den Rest der Werkstatt mit Sprühnebel überziehen, und erstmal grundiert. Dann nochmal nass angeschliffen und die erste Schicht Frabe aufgetragen. Trockenzeit abgewartet. Tank angesehen und sein Glück fast nicht fassen können. Überall deckend aufgetragen, der einzige Läufer auf der Unterseite, also völlig egal. Ich bin wirklich nicht der Meister der Lackierer und hatte vorher noch nie so ein Ergebnis geschafft.
Dann nahm das Schicksal seinen Lauf, Dose geschüttelt ---> die ist ja noch halb voll. Soll ich oder soll ich nicht, natürlich viel hilft viel. Voller Euphorie den Rest der Sprühdose über dem Tank verteilt und Minuten später Haare raufend daneben gestanden. Hättest du mal nicht, du Trottel. Es stellte sich heraus, das entweder die erste Lackschicht doch noch nicht voll durchgetrocknet oder für die zweite Schicht doch zu wenig Restlack übrig war um einen vernünftigen Lackverlauf zu ereichen. Im Ergebnis habe ich einen Strukturlack, angelehnt an Haifischhaut, kurz vor Orangenhaut

. Aber das soll ja aerodynamisch von Vorteil sein

, ob es im Windschatten hinter der Verkleidung dann tatsächlich Zehntelsekunden auf die Runde bringt, sei mal so dahin gestellt
Hier das Ergebnis, es ist so geblieben, weil es ist ja eh nicht für lange, muss ja nach dem ersten Abflug eh überarbeitet werden. Die meisten Provisorien halten ja bekanntlich länger, als die geplante Endlösung.

- Tank mit Orangenhaut
Bei Tageslicht dann der nächste Schock, das rot hat einen eindeutigen Rosastich, also wie ne Kreuzung zwischen ner Tomate und Miss Piggy. Man soll nie den Deckeln der Dosen glauben. Also musste ich beim nächsten Training einiges an Geläster über mich ergehen lassen, aber wofür hat man breite Schultern.
Nicht das Ihr denkt das wäre schon alles, beim ersten Betanken gingen zwei drei Tropfen neben die Öffnung auf den Lack. Siehe da, Haushaltslacke sind nicht benzinfest. Der Lack löst sich an und verfärbt sich, erstaunlicherweise geht das aber bei vollständiger Ablüftung wieder weg. Puh, aber der Umweg zu Matthies(Kfz-Lack) oder ne zusätzliche Schicht benzinfester Klarlack wäre sicherlich besser gewesen.
Zu guter letzt habe ich dann noch die "Lackierkabine" abgebaut und musste feststellen, das ich mir die Arbeit des Abplanens hätte sparen können. Der Sprühnebel ist trotzdem aus dem "gesicherten Bereich" ausgetreten, zwar nicht so massiv wie ohne Schutz, aber ich habe immernoch einen rosa Werkstattboden, langsam innerhalb eines Jahres verblasst/läuft sich die Farbe ab.
Nach dem Zusammenbau der Maschine waren die Winterbastelarbeiten 2015/16 abgeschlossen und die Saison 2016 konnte kommen.
Davon später mehr, ich werde dann auch Arbeiten beschreiben können, die geklappt haben ohne das ich mich als Vollhorst präsentiere.
Der nächste Beitrag berichtet dann über mein viertes Trainingswochenende und den daraus resultierenden Folgearbeiten.