CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?


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armin
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Re: CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?

#16

Beitrag von armin » 23.10.2015 12:30

Hi bigrick,
hast Recht, das mit den Grafikkarten gibt mir zu denken. Ist wohl doch nicht ganz so einfach wie ich dachte :?
Vielen Dank für die Info zu Megasquirt, hab ich wieder was dazugelernt.

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Re: CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?

#17

Beitrag von Ati » 25.10.2015 19:05

armin hat geschrieben:... viel einfacher bauen (Achtung, les bitte erst bis zuende): Ist relativ simpel und heißt glaube ich "crowbar". Funktioniert ganz einfach so, dass bei einer bestimmten Spannung (z.B. 18V oder so) ein Thyristor zündet und die Spannung kurzschließt. Dadurch brennt dann eine Sicherung durch, und das Bauteil wird vor der zu hohen Spannung geschützt. Funktioniert sehr einfach und zuverlässig. Kannst Du einfach parallel zur Stromversorgung der CDI oder der schützenswerten Baugruppe schalten.
Aber: Wenn die normale Sicherung 30A verträgt, muss der Thyristor die auch aushalten können, ohne selbst zu verglühen.
Die CDI (oder welche Baugruppe auch sonst) wird knallhart abgeschaltet. Wenn Dir das beim Überholen passiert, möchte ich nicht grad in der Nähe sein...
Und genau darum verbietet sich eine solche Schaltung. Thema ist Spannung begrenzen ohne abzuschalten.
Das ein 7805 im Bordnetz nicht überlebt hat, wundert mich nicht besonders. Erstens hat der ein ziemlich altes Innenleben und zweitens kann er keine negative Spannung ab und auch keine negativ fließenden Strömen, die z.B. dadurch auftreten, wenn am Ausgang die Spannung gepuffert wird und die Eingangsspannung unter die Ausgangsspannung sinkt. Da solche Details gern übersehen werden, gehen solch einfache Schaltungen auch schnell kaputt.
Wirksamen Schutz erreicht man mittels Schaltreglern. Bei diesen werden Störungen der Rohspannung durch die Schalttechnik eliminiert. So etwas ist beispielsweise bei meiner Ganganzeige eingebaut.
Was die CDI angeht, Gießharz ist nicht zur Demontage vorgesehen. DENSO und auch andere Hersteller haben kein Interesse daran Schaltungsdetails zu veröffentlichen. Das Modul der K3 dürfte man nicht getrennt bekommen, ohne etwas zu zerstören. Immerhin ist der Datenbus ziemlich komplett decodiert in der Zwischenzeit. Aber ohne Schaltbild wird auch das scheibchenweise ausschneiden der CDI nix bringen. Wenn dort eine Mehrebenen-Leiterplatte drin ist, ist Reverse Engineering äußerst schwierig.

Auch wenn ich mich wiederhole, wer sagt eigentlich, dass die China-Nachbauen schlechter sind, als die Originale? Das ist garantiert nicht in jedem Fall so, sondern ein Großteil Meinungsmache. Nachweislich wird dort in den Fabriken für europäische Hersteller produziert - tagsüber. Nachts läuft dann die Produktion unter anderem Label auf den gleichen Bändern weiter - unter China-Label. Beispielsweise war das bei Dream-Multimedia mit dem Dreamboxen so. Gegenstück war dann die C lonebox. Sie haben sich ausschließlich im Netzwerkchip unterschieden. Sonst war alles gleich. Und die C loneboxen sind genauso gut wie die Originale. Das Rechtliche lasse ich mal außen vor.
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Re: CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?

#18

Beitrag von Knubbler » 26.10.2015 14:38

Es leuchtet ein, dass wenn ein Hersteller in China produzieren lässt, die selben Produkte unter einem anderen Namen die gleiche Qualität haben wie das "Original".
Jedoch lässt Suzuki, soweit ich weiß, nicht in China produzieren. Und genau aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit für eine typische China Kopie recht hoch. Man sieht ja schon an den Spannungsreglern zu was das führen kann. Also ich würde an dieser wichtigen Stelle keinem China Kracher vertrauen :roll:

Ich spreche von der CDI der Vergaser SV650 und nicht von der ECU ab K3. Die CDI ist im Gegensatz zur ECU weich vergossen. Dass man diese Masse wieder anlösen kann, das weiß ich, denn ich habe bereits angelöste und erneut vergossene CDI's hier gehabt.Sie wurden von einem Profi repariert, der mir aber nicht verrät wie er es macht, deswegen die Frage hier.
Wenn ich mich recht entsinne, dann hast Du doch eine Art von Elektrotechnik studiert, nicht wahr? Solltest Du dann nicht die verschiedenen Arten von Vergussmassen genau kennen?
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Re: CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?

#19

Beitrag von Ati » 26.10.2015 20:22

Ich muss da mal korrigieren. Ich habe nicht ein Art von Elektrotechnik studiert, sondern Elektronik. Speziell industrielle und Leistungselektronik.
Vergussmassen gibt es viele, Jedoch hat sich Gießharz im allgemeinen wegen seiner hohen Spannungsfestigkeit, thermischen Stabilität und Feuchtigkeitsdichtheit durchgesetzt. Die früher verwendeten weichen Gussmassen dienten hauptsächlich der Schwingungsunterdrückung an den diskreten Bauelemente und verhindern damit vorzeitigen Ausfall durch kalte Lötstellen bzw. Bruch.

Im Übrigen sind Vergussmassen kein wirkliches Thema eines Elektronikstudiums. Im Studium geht es viel eher um Bauelemente, deren Parameter und ihren sinnvollen Einsatz unter Beachtung aller Grenzwerte. Das ist gerade im Bereich von Leistungselektronik von besonderer Bedeutung. Oder um es anders zu sagen - mit Controllern hantieren und logischen Gattern eine Schaltung realisieren ist vergleichsweise simpel. Grenzwertbetrachtungen (worst case) und Schaltungsverhalten sind viel wesentlichere Inhalte. Nur wer verstanden hat, kann auch verbessern. :wink:
Ich kann daher durchaus verstehen, warum Dir keine Informationen zu den Defekten gegeben werden.

Warum fragst Du wegen der Vergussmasse?
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Re: CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?

#20

Beitrag von Knubbler » 27.10.2015 9:57

Das leuchtet mir ein, Danke für die Erklärung :D

Ich frage weil ich die Vergussmasse gerne auflösen würde um den Fehler zu finden um die CDI wieder zu reparieren. Mal ein kleiner Gedankengang, da bei Überspannung immer der gleiche Fehler auftritt, also dass beide Zylinder ausfallen, vermute ich den Fehler im Steuerungsteil der CDI. Wenn es nämlich im Leistungsteil wäre, dann würde ja ein Zylinder noch funktionieren, oder seh ich das falsch?
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Re: CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?

#21

Beitrag von bigrick » 27.10.2015 11:49

Ich glaube an welcher Stelle die CDI genau aufgibt kann man so nicht sagen, da man auch nicht weiß wie diese Aufgebaut ist. Möglich wäre das der Zündtreiber eine eigene Spannungsversorgung hat oder aber die ganze CDI oder nur der Mikroprozessorteil der CDI. Fällt eine dieser Spannungsversorgungen aus, wars das für alles was hinten dran hängt.

Ich würde versuchen die Masse mit chemischen Mitteln zu Lösen. Benzin, Aceton, und was es da gibt...

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Re: CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?

#22

Beitrag von bios31 » 01.11.2015 12:17

Knubbler, du bist ein cooler Typ! Gefällt mir wie du an alles einfach rangehst und Lösungen suchst. Schau mal im "ecu hacking" Forum nach. http://ecuhacking.activeboard.com/ wird sicher die eine oder andere ECU/CDI geben, die auch so vergossen ist. Was spricht denn gegen Aceton? kannst ja paar tropfen drauf machen und mal schauen obs sich anfängt zu lösen.

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Re: CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?

#23

Beitrag von Ati » 04.11.2015 8:11

Dimethylsulfoxid oder Methylenchlorid sind wohl die einzigen Mittelchen um Epoxidharz aufzulösen. Soll aber sehr langsam gehen. Als die Hersteller das Zeug entwickelt haben, stand eine nachträgliche Entfernung nicht auf der Agenda.
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Re: CDI geht bei Überspannung kaputt, aber warum genau?

#24

Beitrag von Knubbler » 04.11.2015 9:42

bios31 hat geschrieben:Knubbler, du bist ein cooler Typ! Gefällt mir wie du an alles einfach rangehst und Lösungen suchst. Schau mal im "ecu hacking" Forum nach. http://ecuhacking.activeboard.com/ wird sicher die eine oder andere ECU/CDI geben, die auch so vergossen ist. Was spricht denn gegen Aceton? kannst ja paar tropfen drauf machen und mal schauen obs sich anfängt zu lösen.
Danke für den Tipp! Werd ich mal reinschauen.
Aceton ist ein eher starkes Lösungsmittel, ich würde mir da Gedanken machen, dass es auch andere Bauteile angreift. Aus eigenen (Fehl)versuchen weiß ich dass man Aceton nicht auf Lack oder Kunststoff bringen sollte, sieht nicht mehr so schön aus danach :mrgreen:

Ati hat geschrieben:Dimethylsulfoxid oder Methylenchlorid sind wohl die einzigen Mittelchen um Epoxidharz aufzulösen. Soll aber sehr langsam gehen. Als die Hersteller das Zeug entwickelt haben, stand eine nachträgliche Entfernung nicht auf der Agenda.
Damit kann man doch mal was anfangen, vielen Dank Ati! :D
Kriegt man sowas in der Apotheke? Nicht dass ich noch verdächtigt werde eine Bombe basteln zu wollen :mrgreen:
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#25

Beitrag von Ati » 04.11.2015 16:32

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