Ich denke mir, dass es sicherlich den ein oder anderen hier gibt, für den das ebenfalls interessant wäre.
Deswegen werde ich jetzt mal einen kleinen Bericht schreiben.
Leider hats mir meinen ersten Bericht, bei dem Versuch ein Bild anzuhängen getötet, jetzt also der Versuch 2...
Das ganze ging einen Tag und kostet 150 Euro, inclusive Verpflegung (Mittagessen + Wasser). Drauf kamen für mich noch einmal 15 Euro für die Unfallversicherung, die man optional mit abschließen kann, Rücktrittsversicherung wären noch einmal 15 Euro mehr.
Der Tag ist zweigeteilt. Vormittags gabs Übungen im Fahrerlager, nachmittags drei geführte Turns auf der Strecke.
Wir waren 21 Leute, und starteten zunächst mit einer kurzen Besprechung und Vorstellung der Instruktoren. Auf uns 21 Mann (bzw. 18 Mann und drei Frauen



Wir sind dann in 3 siebener Gruppen aufgeteilt worden, und sind gestartet.
Im Bereich des Fahrerlagers gabs zwei große abgesperrte Plätze, wo drei verschiedene Übungen bereit standen. Gestartet hat meine Gruppe an einem Parcours aus einem kleinem Slalom, zwei größeren Kurven, und einer etwas längeren Geraden. Begonnen haben wir dann mit Aufwärmübungen, bzw. Turnen auf dem Motorrad. Stehen, auf der Sitzbank knien, Füße ausgestreckt, beide Füße auf einer Seite, und ähnlich während wir weiter den Parcours fahren mussten.
Dann haben wir verschiedene Übungen gemacht, die hilfreich für das fahren auf der Rennstrecke sind. Wir sollten zum Beispiel auf der geraden beschleunigen und hochschalten, dann wieder einen gang runterschalten, und die Motorbremse nutzen um vor der Kurve zu bremsen. Dabei sollten wir dann die Kupplung erst nach beginn der Kurve, also schon in Schräglage endgültig kommen lassen (sanft natürlich). In diese selbe Richtung ging die nächste Bremsübung: wir sollten bis in die Kurve hinnein bremsen, und somit das Motorrad während des Bremsen in Schräglage bringen. wir haben glaub ich noch mehr gemacht, aber irgendwie fällt mir das nicht mehr ein..
Die nächste Stadion war Hanging - Off. Phillip hat sich auf sein stehendes Motorrad gesetzt, und uns genau erklärt wo Kopf, Knie, Hintern, Arme und so sein sollen. Dann hat er sich umgesetzt und uns gezeigt, was mit dem Motorrad alleine durch den Sitzpositionswechsel von links nach rechts passiert. (Es kippt...^^)
Dann haben wir uns alle einmal draufgesetzt und er hat unsere Haltung korrigiert. Dann hat er das Motorrad hinten festgehalten, und wir sollten uns ohne die Arme von links nach rechts ins Hanging – Off und wieder zurück bewegen. Das war erstaunlich schwer, hat aber auch einen erstaunlichen Einfluss auf das Motorrad. Mein Problem ist, dass ich viel zu viel aus den Armen versuche, und auch beim Fahren, da immer noch zu viel Gewicht drauf habe.. Dann haben wir das ganze noch in einem großen U geübt, erst links rum, dann rechts rum. Dabei haben wir dann festgestellt, das uns fast alles linksrum einfacher fällt. Philip hat dann auch erklärt woran es liegt: Wenn man sich nach links hängt kann man angenehmer am Gas sein, als rechts rum, und das schafft ein wenig unwohl sein. Aber das ist ja auch wieder was, was jeder anders empfinden kann.
Danach ging es noch aufs Schräglagen Motorrad, eingestellt auf 50°. Die Aufgabe war ein wenig zu experimentieren, um zu erleben wie das Motorrad auf verschiedene Einflüsse in Schräglage reagiert, sprich mal Gas geben, mal bisschen bremsen, mal die Kupplung ziehen und erleben was passiert. Aufsetzen konnten wir 7 übrigens alle die Flügel, besonders gelobt worden ist, wie sanft wir drei Mädels aufgesetzt hätten

Dann waren die ersten drei Stunden auch schon rum. Bei über 30° waren wir dann auch erstmal froh, unsere Kombis zu mindestens für knapp ne Stunde auszuziehen. Wir sind übrigens die ganze Zeit mit Wasser versorgt worden. Das Team hat eigentlich dauernd neue Flaschen zu uns geschleppt, und auch die Instruktoren haben darauf geachtet, dass wir echt genug trinken, bei dem Wetter...
Ja, und nach dem Mittag essen wurds dann ernst

Die drei Turns auf der Strecke standen an. Wir sind nochmal etwas anders aufgeteilt worden, und wir drei Mädels haben sogar einen vierten eigenen Instruktor bekommen. Eigentlich ist es mir immer recht egal ob ich mich mit jungs „messen“ muss oder nicht, aber so hatten wir ja jetzt die absolut beste Betreuung von drei zu eins

Und dann gings los. Sind echt erstmal langsam gestartet und haben uns dann in den 20min immer ein bisschen gesteigert. Auf der Start/Ziel geraden hat sich die Erste dann zurück fallen lassen, und so war jeder dann immer jede dritte Runde direkt hinter dem Instruktor. Der hat nach hinten hin rausgefilmt. Direkt im Anschluss an den Turn haben wir uns die Aufnahmen angeschaut und besprochen. Also was war gut, was war schlecht, wo geht die Linie lang, an welche Stellen müssen wir wo sein, wo müssen wir hingucken, und all sowas. Das war echt gut.
Während unserer 20 min Turns waren immer nur wir RookieCamp Teilnehmer auf der Strecke. Mussten uns also keine Gedanken um eventuelle andere Fahrer machen.
Ja und danach hatten wir dann noch zwei weitere Turns, wo wir dann wieder etwas schneller fuhren als vorher. Insgesamt sind wir aber für Rennstreckenverhältnise eher gemütlich unterwegs gewesen. Aber das war auch ganz gut so. bei dem Wetter hat man doch immer mal wieder gemerkt, dass die Konzentration langsam echt weg war. Außerdem sollte das ganze ja eine Einführung sein, und uns vorallem auch eine gute Linie beigebracht werden

Wir haben auf jedenfall mal nachgefragt, und der Instruktor meinte er sieht keine Probleme in einem normalen Training in der langsamen Gruppe zu fahren.
Und genau das plane ich jetzt auch für nächstes Jahr. Dann auch wieder in Oschersleben, schließlich ist mir da ja jetzt die Linie gezeigt worden. Da freue ich mich schon sehr drauf.
Generell war der Tag echt super, und genau richtig für mich. Ich war weder überfordert, noch war ich unterfordert. Wäre ich direkt frei auf die Strecke gefahren, wäre ich hoffnungslos überfordert gewesen. So habe ich jetzt einen echt guten Einstieg bekommen.
Ich kann jetzt auch auf der Straße besser die Linie sehen, und auch zwischen Ideallinie, und einer „“Sicherheitslinie“ unterscheiden. Linien vielen mir nämlich teilweise echt schwer zu erkennen.
Außerdem möchte ich jetzt für das nächste Training ein wenig Haning-Off üben. Sitze doch sonst immer sehr feste auf dem Motorrad. Klar Hanging – Off hat im Straßenverkehr nur sehr begrenzt was zu suchen, aber ein paar Möglichkeiten zum Üben ergeben sich ja doch. Mir ist nämlich hinterher auf der strecke aufgefallen, dass ich immer wieder in meine alte Fahrweise verfallen bin, (also sehr wenig Bewegung). Es waren insgesamt einfach zu viele neue Eindrücke und Dinge, um auf alles gleichzeitig zu achten

Ich kann das ganze auf jedenfall jedem empfehlen, der auch mal auf die Rennstrecke möchte, aber nicht richtig weiß wie, oder vll auch noch ein wenig Bammel hat. Für 150 euro bekommt man echt viel geboten, und hat eine super Einführung in die Welt der Rennstrecke.
Ich hoffe, dass der ganze Text überhaupt jemanden interessiert. Aber mir hat der Tag sehr gefallen, und wollte meine Eindrücke gerne weiter geben. Vielleicht bekommt ja jetzt jemand Lust drauf auch so etwas zu machen.

Quasi dasselbe gibt es noch von Speer Racing, und nennt sich dann Getting Started.
Liebe Grüße
Ballermaus
PS: Ich poste gleich auch noch ein paar Bilder
