Alte Bremsleitungen


Wie repariere ich...? Wie baut man was an der SV um? Die Bastelbude für den Laien bis zum Profi.
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discus
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Alte Bremsleitungen

#1

Beitrag von discus » 03.10.2015 1:08

Hallo zusammen!

Ich habe vor kurzem angefangen mich mal mit dem Thema "Bremsleitung" auseinanderzusetzen. Bin da eher zufällig drüber gestolpert, als ich mich über den Bremsflüssigkeitswechsel schlau gemacht habe. Wußte bis dahin nicht, dass die Dinger regelmäßig gewechselt werden sollten/müssen (zumindest die, die aus Gummi sind) *shame on me*. Das hat mich ein wenig stutzig gemacht, weil ich weder auf Werkstattrechnungen diesen Posten gefunden habe (trotz Inspektion nach Herstellervorgabe) noch hat die Werkstatt jemals ein Wort darüber verloren. Also habe ich mir die Leitungen mal genauer angeschaut. Sehen soweit top aus, nur als ich "4/99" las bin ich fast hinten rüber gefallen. Dabei handelt es sich um das Produktionsdatum. Mit anderen Worten: Das sind die Originalbremsleitungen mit denen das gute Stück vom Band gerollt ist 8O . Das empfohlene Wechselintervall liegt bei 4 Jahren, was ich also mal eben um das vierfache reiße. Wollen die Werkstätten kein Geld verdienen oder warum machen die das nicht bzw. sprechen es nicht mal an? Gerade beim Thema Bremse hat man als Werkstattbetreiber doch alle Trümpfe in der Hand um den Kunden zum Geld investieren zu bewegen. Ich bin auf jeden Fall, gelinde gesagt, etwas überrascht!
Achso, über mangelnde Verzögerung kann ich mich trotz allem nicht beklagen. Bin bis her immer da zum Stehen gekommen, wo ich stehen wollte. Auch dann wenn der Anker geschmießen werden musste, weil der Dosenpilot wieder nicht aufgepasst hat. Nichts desto trotz ist die Bremsflüssigkeit fällig und in diesem Zug kommen dann auch gleich Stahlflexleitungen drauf.
Hat jemand sowas ähnliches erlebt? Beziehungsweise gibt es unter euch welche, denen die Wechselintervalle "egal" sind und ähnlich "positive" Erfahrungen (wenn auch unfreiwillig) wie ich gemacht haben?


Beste Grüße discus
Mein Motorrad ist jetzt alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen. Das macht den Umgang mit ihr manchmal etwas schwierig.

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w4ters
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Re: Alte Bremsleitungen

#2

Beitrag von w4ters » 03.10.2015 1:28

An meiner 2001er sind auch noch die ersten Leitungen verbaut. Sehen optisch auch noch super aus. Über den Winter werd ich auf Stahlflex umbauen, und eine alte Leitung mal durchschneiden. Möchte mal wissen wie diese innen aussieht.

Aus meinem Arbeitsbereich habe ich schon etliches gehab.. von aufgequollenen, rissigen, spröden, ausgehärteten Schläuchen alles dabei gewesen. Dabei hatten wir auch etliche Leitungen >15 Jahre, welche weiterhin 1A waren, haben sogar schon testweise einer Ausserbetrieblichen Dichtheitsprüfung unterzogen wo die Werte eingehalten werden.

Abschließen ist zu sagen:
Branchenbedingt wechseln wir die Bremsleitungen, wenn das Intervall erreicht wird. Sonst bekommt der Kunde keine Freigabe und kann mit seiner Maschine nichts mehr anfangen :roll:
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Re: AW: Alte Bremsleitungen

#3

Beitrag von tibibi » 03.10.2015 8:58

An meiner 01er sind auch noch die originalen verbaut.
Ich denke die 4 Jahre die suzuki angibt sind extrem unrealistisch, allerdings hält man sich so natürlich am ehesten ärger vom Leib, also in Bezug auf den Hersteller und Haftungsfragen.

Am meinem alten 5er BMW waren Leitungen erst nach 15 Jahren vorne rissig und die haben sicherlich durch Lenkbewegungen mehr Belastung als an einem Motorrad.

Ich würde den Zustand der Leitungen im Auge behalten, allerdings wie du bereits vorgeschlagen hast, kann man bei 99er bj gerne mal tauschen.
Ob stahlflex immer so das non plus ultra sind wage ich zu bezweifeln, ich hatte am Fiat Coupe 20VT schon welche die nach einem Jahr aufgeplatzt sind, aber Materialfehler gibt's natürlich immer mal.

Hier im forum werden meist die melvin empfohlen, da kostet der komplette Satz rund 120 Euro.

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Re: Alte Bremsleitungen

#4

Beitrag von Heida03 » 03.10.2015 11:00

Ich hatte an meinem alten Benz aufgequollene Bremsleitungen. Der Effekt war das die Bremswirkung noch voll da war, aber die Bremse deutlich schwerer wieder losgelassen hat. Die Bremspumpe konnte also durch den geringen Durchmesser durch drücken, aber der Rückfluß war verzögert. Roch dann immer etwas unangenehm.

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Re: Alte Bremsleitungen

#5

Beitrag von Batschlach » 03.10.2015 11:31

Bei meiner 2005er Yamaha waren bis dieses Jahr ebenfalls noch Bremsleitungen aus dem, Baujahr drauf. Habe dann auch gleich beim Bremsflüssigkeitswechsel auf Stahlflex umrüsten lassen, der Unterschied ist meiner Meinung nach spürbar.
Ich würde die Leitungen im Auge behalten und je nach Zustand wechseln. Nach 16 Jahren wundert es mich, dass die noch nicht porös geworden sind.

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Re: Alte Bremsleitungen

#6

Beitrag von Wiederholungstäter » 04.10.2015 10:23

bei meiner K3 sind auch noch die org. Bremsleitungen dran - der Bremspunkt ist knackig (definierter Druckpunkt) das geht auch mit Stahlflex nicht so viel besser - hatte die Stahlflex an meiner Knubbel, an der Bandit, an der Speedy - sehe daher keinen Optimierungsbedarf, die org. Leitungen dürfen also dran bleiben ....

Gruß vom W.
... ich wollte nur fahren, nie was ändern ... ;-)

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Racer85
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Re: Alte Bremsleitungen

#7

Beitrag von Racer85 » 04.10.2015 16:38

Versuch die Verzögerung möglichst kurz zu halten.
Sind wir zu laut, bist du zu alt!

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Re: Alte Bremsleitungen

#8

Beitrag von Arminator650 » 05.10.2015 8:51

Racer85 hat geschrieben:Versuch die Verzögerung möglichst kurz zu halten.
wie meinen :?:


Also bei meiner K6 sind ebenfalls noch die originalen dran und sehen aus wie aus dem Laden.
Werde aber auch in eineinhalb Jahren, also beim nächsten Bremsflüssigkeitswechsel, Stahlflex verbauen.
Dann dürfte sich das Thema erstmal wieder für paar Jahre gegessen haben :)


Wie schon geschrieben wurde, halte ich den 4 Jahres Rhythmus ebenfalls für überzogen. Aber die 16 Jahre alten Schläuche sind jetzt dann doch mal wechselwürdig.
Mich würde dann auch mal interessieren wie die von innen aussehen.
Vielleicht kannst du nach dem Wechsel die Dinger mal durchschneiden und berichten bzw. Bilder posten, wie der Zustand ist.


;) bier
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Re: Alte Bremsleitungen

#9

Beitrag von Seth » 05.10.2015 9:32

An meiner GS400 von 1978 waren bis 2005 auch noch originale Leitungen drauf. Die hatten auch keine Risse oder ähnliches. Seit dem wechsel auf Stahlflex ist die Bremse aber 200% direkter und gefühlt bissiger... Wechseln schadet nicht!

Btw: Die Leitungen waren auch nicht aufgequollenen oder ähnliches...

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Re: Alte Bremsleitungen

#10

Beitrag von janaldo » 05.10.2015 9:47

Die vier Jahre werden eine Art Mindesthaltbarkeit bei worst-case Bedingungen (Motorrad steht ganzjährig im freien etc.) sein.

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Re: Alte Bremsleitungen

#11

Beitrag von discus » 06.10.2015 17:34

Arminator650 hat geschrieben: Vielleicht kannst du nach dem Wechsel die Dinger mal durchschneiden und berichten bzw. Bilder posten, wie der Zustand ist.

Ich werde versuche mich dran zu erinnern, wenn ich es mache. Das wird aber erst im Frühjahr sein, da es meiner Meinung nach wenig Sinn macht vor dem kalten, nassen Winter die Bremsflüssigkeit zu tauschen.

Mal so nebenbei...gibt es die Standardbremsleitungen eigentlich als Austauschteil? Habe immer nur Stahlflexleitungen gefunden.
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Re: Alte Bremsleitungen

#12

Beitrag von Arminator650 » 06.10.2015 21:15

discus hat geschrieben:
Arminator650 hat geschrieben: Vielleicht kannst du nach dem Wechsel die Dinger mal durchschneiden und berichten bzw. Bilder posten, wie der Zustand ist.

Ich werde versuche mich dran zu erinnern, wenn ich es mache. Das wird aber erst im Frühjahr sein, da es meiner Meinung nach wenig Sinn macht vor dem kalten, nassen Winter die Bremsflüssigkeit zu tauschen.

Mal so nebenbei...gibt es die Standardbremsleitungen eigentlich als Austauschteil? Habe immer nur Stahlflexleitungen gefunden.
okay top :ACK:

wegen den Bremsleitungen:
schau mal auf ronayers.com und such dir da die Nummer raus. Und/oder geh mal auf die Seite hier
Da werden die aufgeführt sein, aber ich tippe mal, dass du mit Stahlflex besser und günstiger dran bist.

Edit: Wenn der angegebene Preis auf der Ersatzteilemayer-Seite stimmt, brauchst du garnicht über die Originalen Bremsleitungen nachdenken. 8O
Da bisch dann locker mal 500€ los für die Originalleitungen :) wow :( scared :)wech(:
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Re: Alte Bremsleitungen

#13

Beitrag von discus » 07.10.2015 9:16

Arminator650 hat geschrieben: wegen den Bremsleitungen:
schau mal auf ronayers.com und such dir da die Nummer raus. Und/oder geh mal auf die Seite hier
Da werden die aufgeführt sein, aber ich tippe mal, dass du mit Stahlflex besser und günstiger dran bist.

Edit: Wenn der angegebene Preis auf der Ersatzteilemayer-Seite stimmt, brauchst du garnicht über die Originalen Bremsleitungen nachdenken. 8O
Da bisch dann locker mal 500€ los für die Originalleitungen :) wow :( scared :)wech(:
Ich habe jetzt welche von Stahlflex-Center ins Auge gefaßt. Da kostet der gesamte Satz (vorne & hinten) knapp € 110. ABE ist auch dabei, also sind von der Seite auch keine Probleme zu erwarten. Das ist fair denke ich!
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Re: Alte Bremsleitungen

#14

Beitrag von Arminator650 » 07.10.2015 9:23

discus hat geschrieben: Ich habe jetzt welche von Stahlflex-Center ins Auge gefaßt. Da kostet der gesamte Satz (vorne & hinten) knapp € 110. ABE ist auch dabei, also sind von der Seite auch keine Probleme zu erwarten. Das ist fair denke ich!
Von Stahlfelx-Center hab ich noch nie was gehört :) empty

Ich würde an deiner Stelle bei Melvin vorbeischauen. Da gibt's für deine Knubbel einen Satz (vorne und hinten) für nen knappen 100er und du kannst dir noch Fittinge und Ummantelung in der gewünschten Farbe ohne Aufpreis bestellen.
Und soweit ich das aus dem Forum weiß taugen die Melvin auch was!

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Re: Alte Bremsleitungen

#15

Beitrag von Himbeergeist » 07.10.2015 11:20

Sowohl bigrick als auch ich fahren die Melvin an unseren Knubbels. Sehr gute Passgenauigkeit (bei bigrick nach problemlosen Umtausch auch - auf sein Anraten hin, hat Melvin wohl einen Anschluss geändert), freie Farbwahl und der günstigste Preis von allen!
Gruß, Frank
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