Hallo Leute!
Wie versprochen mein Bericht vom Schräglagentraining mit dem Pilot Road4.
Vorne mit 60er Querschnitt. Luftdruck V/H 2,3/2,5 bar.
Interessanterweise fing es während des Trainings an zu regnen so dass das die letzten eineinhalb Stunden im Nassen gefahren wurde.
Haftungstechnisch liegt der Reifen logischerweise unterhalb des Power3, den ich zuvor gefahren bin, aber das Gripniveau ist meines Erachtens so hoch, dass man im öffentlichen Straßenverkehr niemanden zu fürchten braucht. Das Erreichen des Grenzbereichs gestaltet sich im Trockenen so gutmütig, dass ich nach ein paar Einrollrunden (die ich brauche, nicht der Reifen) sauber und ohne überraschende Quersteher sehr zügig fahren konnte. Das Ende des Grips kündigt sich am Hinterrad mit deutlichem Chattern und nur langsam ansteigendem Schräglauf an. Auch die Front geht nur langsam und keinesfalls schlagartig weg.
Das Handling ist meines Erachtens schön linear und leicht. Beim Reinbremsen in Kurven ist so gut wie kein Aufstellmoment da.
Bei Nässe kann ich über den Grip nicht viel sagen. Im Nassen bin ich doch weitaus weniger engagiert als im Trockenen. Nachdem der Starkregen aufgehört hat und wir im Nassen angefangen haben zu fahren habe ich Probebremsungen gemacht um eine Größenordnung zu bekommen wieviel Haftung da ist. Mit blockiertem Hinterrad konnte ich keinen Unterschied zum Trockenen feststellen und mit der Vorderradbremse kam eher das Hinterrad hoch als dass irgendwas blockiert hätte.
Das gab schon mal Vertrauen.
Ich habe das Tempo bis zum Ende des Trainings immer weiter gesteigert und war im Nassen zwar der schnellste Teilnehmer des Kurses, habe aber nur einmal mit mit aller Überwindung einen leichten Slide beim Rausbeschleunigen hinbekommen. Auch der kam vollkommen berechenbar und sagte mir nur "du Schwuchtel fährst zu langsam".
Alles in allem hat mir die Nassperformance nur gesagt dass ich sie nicht ausloten kann mit dem was ich mir bei Nässe zutraue.
Allein das zu wissen lässt mich dem nächsten überraschenden Regenschauer im Sauerland äußerst gelassen gegenüberstehen.
Kommenden Samstag ist das nächste Training. Sollte es regnen ist mir das nur recht. Da nehm ich mal die GoPro mit und filme mal ein Bischen. Hab mich gestern geärgert dass ich sie nicht mitgenommen hab. Mein Kollege mit seiner alten GPX 600 und BT45 drauf war die ganze Zeit im Nassen satt mit dem Knie am Boden. Knieschleifervideos bei komplett nasser Strecke gibts im Internet zu selten.
Reifenfazit für mich:
Für alles was mit dem öffentlichen Straßenverkehr zu tun hat ist das genau mein Reifen.
Das Quentchen an mehr Grip was ein Sportreifen bietet lässt sich meines Erachtens im öffentlichen Straßenverkehr nicht (ohne eine gewisse Lebensmüdigkeit) in Speed umsetzen.
Ich werde den Reifen auch für die Schräglagentrainings drauf lassen wenns trocken angesagt ist, und es mit den Kollegen wieder um die goldene Ananas geht.
Als Ausrede, wenn einer schneller ist, taugen Tourensportreifen nämlich bestens. Dann schmieren die schlagartig und das Wetter ist ja auch viel zu warm dafür.
Gruß
Hasake
P.s. Nein. Michelin gibt mir kein Geld dafür. Alle anderen namhaften modernen Tourensportreifen sind auch so gut.
Aber um die geht es in diesem Thread nicht.
