Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?


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Re: Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?

#16

Beitrag von Dieter » 27.10.2016 17:49

Ich habe in der Knubbel seit 3 HU/AU die Auslass NW der Kante drin und keine Probleme gehabt

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Re: Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?

#17

Beitrag von Knubbler » 27.10.2016 18:49

Einbauen, Messuhr drauf, Gradscheibe auf die Kurbelwelle und ausmessen. Viel Erfolg, Fragen sind ja alle beantwortet
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Re: Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?

#18

Beitrag von hallo_spencer » 06.01.2017 14:00

Wenn ich mir das alle so überlege und die Knubbel Einlasswellen als Ausgang ein paar Grad verdreht stehen, als wie die Auslasswellen eigentlich sind, wäre es ja fast sinniger, auch die Auslassnockenwellen der Kante zunehmen. Die haben zwar etwas weniger Hub als die Knubbel Eingangswellen aber dafür stehen die richtig.
Somit müsste es doch von der Leistungssteigerung fast gleich sein Kante Auslass in Knubbel Auslass oder Knubbel Einlass in Knubbel Auslass, wenn man die Knubbel Eingangswellen nicht umpressen lässt / kann ....

Aber man ließt auch, dass manche bei der Kante die Ausgaswelle gegen die Knubbel Eingangswelle ohne umpressen verbaut haben und eine Leistungssteigerung gemerkt hatten....

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Re: Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?

#19

Beitrag von Knubbler » 06.01.2017 17:08

Kante Einlass und Auslass Wellen zu verwenden ist natürlich sehr bequem für Knubbel Fahrer, aber damit macht man lediglich einen Kante Motor daraus und die haben im Schnitt eben +-76PS. Da kommt kein Zauberer der da mal eben mehr daraus macht. Um mehr Leistung zu erzeugen kann man den Mitteldruck steigern, sprich das Drehmoment erhöhen oder/und man kann den Drehmoment Berg weiter Richtung höhere Drehzahl verschieben, wenn der Motor das zulässt. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht.
Wenn man also nicht ans eigemachte gehen möchte (Zylinderköpfe demontieren, andere Ventilfedern, scharfe Nockenwellen etc), dann ist die Methode mit Kante IN und Knubbel IN im Auslass so ziemlich das beste was Du machen kannst, natürlich dementsprechend umgepresst.
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Re: Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?

#20

Beitrag von hallo_spencer » 06.01.2017 18:47

Noch schärfere Nockenwellen als Kante in und Knubbel in im Auslass, macht das überhaupt sinn? Ich meine auf Haltbarbeit des Motors. Ventilfedern müsste man doch auch im eingebauten Zustand vom Zylinderkopf machen, wenn man Druckluft in den Zylinder gibt.

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Re: Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?

#21

Beitrag von Knubbler » 06.01.2017 21:31

Je nachdem wie viel stark die Leistungssteigerung ausfallen soll, umso schärfer müssen auch die Nockenwellen werden. Solange man keine mechanischen Grenzen überschreitet, ist die Haltbarkeit auch nicht beeinträchtigt. Hohe Drehzahlen entlasten den Ventiltrieb sogar da sich Feder- und Massenkräfte annähernd aufheben.
Wer zum Beispiel sein Motorrad im Standgas warmlaufen lässt, der schadet ihm ungemein, das Öl hat wenig Schmierfähigkeit, der Öldruck ist niedrig und es sind kaum entlastende Massenkräfte vorhanden. Ergebnis sind dann eingelaufene Nockenwellen, hatte ich schon öfters auf dem Tisch.
Ein gut getunter und gut behandelter Motor kann also weit länger laufen als ein normaler.
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Re: Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?

#22

Beitrag von Arminator650 » 09.01.2017 14:30

Knubbler hat geschrieben:Je nachdem wie viel stark die Leistungssteigerung ausfallen soll, umso schärfer müssen auch die Nockenwellen werden. Solange man keine mechanischen Grenzen überschreitet, ist die Haltbarkeit auch nicht beeinträchtigt. Hohe Drehzahlen entlasten den Ventiltrieb sogar da sich Feder- und Massenkräfte annähernd aufheben. Wer zum Beispiel sein Motorrad im Standgas warmlaufen lässt, der schadet ihm ungemein, das Öl hat wenig Schmierfähigkeit, der Öldruck ist niedrig und es sind kaum entlastende Massenkräfte vorhanden. Ergebnis sind dann eingelaufene Nockenwellen, hatte ich schon öfters auf dem Tisch. Ein gut getunter und gut behandelter Motor kann also weit länger laufen als ein normaler.
Beim ersten Punkt muss ich dir in gewisser Maßen widersprechen. Scharfe Nockenwellen in Verbindung mit hohen Drehzahlen führt oft zu hohen Ventilaufsetzgeschwindigkeit und zum Springen von Ventilen im Sitzring. Das kann zu hohem Ventilverschleiß, Ventilundichtigkeit und eventuell auch zum Schaden führen. Das kann auch schon bei kleineren Änderung der Nockengeometrie der Fall sein. Wenn man es zu weit treibt ist nicht mehr viel mit Lebensdauer.
Sollte man schon auch bedenken.

Beim zweiten Punkt geb' ich dir allerdings vollkommen recht!
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Re: Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?

#23

Beitrag von Knubbler » 09.01.2017 18:24

Grüß Dich,
da muss ich Dir aber jetzt teilweise widersprechen. In der Praxis gibt es dieses Problem nicht wirklich, denn die Anlauf-/Schließrampe wurde auf den jeweiligen Motor und dessen Grenzdrehzahl ausgelegt und diese ist durch den Drehzahlbegrenzer vor Überschreiten geschützt. Würde man das Leistungsmaximum durch verstellen der originalen Nockenposition auf kurz vor den Begrenzer stellen und dauernd in diesem Bereich fahren, würde man dadurch immer noch im sicheren Bereich bei der Aufsetzgeschwindigkeit liegen. Eine R6 braucht natürlich eine deutlich sanftere Aufsetzrampe als eine MT01, denn sie dreht ja auch drei mal so hoch.
Bei großen Herstellern kann man eigentlich davon ausgehen, dass das jeweilige Nockenprofil im Beschleunigungs-/Verzögerungs Verlauf zur Steifigkeit des Ventiltriebs, der bewegten Masse, der Ventilfeder und der Grenzdrehzahl passt. Immerhin haben die eine Hundertschaft von Ingeneuren, die sich darum kümmern. Bei geschliffenen Nocken Profilen von Dritten oder Zubehörwellen ist jedoch zur Vorsicht geraten, da sind die oben gennanten Werte völlige Unbekannte und davon geht erhebliche Gefahr für den Motor aus. Deshalb sollten Profile zuerst vermessen und dann mathematisch ausgewertet werden, das sieht dann so aus:
http://www.svrider.de/Forum/download/fi ... &mode=view
Erst dann kann beurteilt werden wie stark die Ventilfeder sein muss um das Ventil am Verlassen der Nockenlaufbahn zu hindern und wie hoch die Grenzdrehzahl sein darf bis die Aufsetzgeschwindigkeit zu hoch wird. Diese sollte 1m/s nicht überschreiten, sonst tritt das ein was Du eben beschrieben hast.
Ich habe dazu noch ein schönes Diagramm. Hier wurde das selbe Nockenprofil mit verschiedenen Drehzahlen laufen lassen und dabei die Ventilbewegung vermessen. Man sieht dass bei 6000/min ab einer Aufsetzgeschwindigkeit von 1m/s das Ventil deutlich das Nachprellen beginnt, bei 5000/min jedoch viel weniger, die Grenze ist also recht hart und sollte nicht überschritten werden.
Außerdem sieht man auch schön, dass die Ventilfeder zu schwach ausgelegt ist für diese Drehzahl, bei 6000/min hebt das Ventil von der Nockenspitze ab. Würde der Motor noch schneller drehen, würde das Ventil wohl im Kolben einschlagen oder das andere Ventil treffen.
Ventil Aufsetzgeschwindigkeit.jpg
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Re: Nockenwelle der Kante in die Knubbel AU Untersuchung?

#24

Beitrag von Arminator650 » 09.01.2017 19:03

Also wir haben schon paarmal erlebt, dass eben genau diese Hundertschaft von Ingenieuren beim kreieren einer neuer Leistungsstufe genau sowas fabriziert haben und sich dann über Verschleiß und Schäden wundern :roll:

Zum Thema: Wir sind glaube ich von zwei Standpunkten ausgegangen. Ich bin davon ausgegangen, dass jemand einfach eine scharfe bis spitze Nockenwelle in den SV-Motor pflanzt ohne große Änderungen und hofft, dass er dadurch besser geht. Dann bekommt man unter Umständen so eine Diagramlinie wie bei dir gezeigt. (orange)

Wenn man natürlich vorher die von dir angesprochenen Punkte beachtet, dann gebe ich dir recht.

;) bier
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