Vielen Dank für die Blumen.
Na denn mal den nächsten Schritt.
Da der Nockenwellenumbau ja schon öffentlich gemacht wurde und Ihr ja vermutlich alle wisst, wie dieser gemacht wird, spare ich mir eine weitere Umbauanleitung und Bilder. Ich erzähle lieber die Geschichte und outete mich fortwährend als Teilzeit-Depp, also wieder die Pleiten-, Pech- und Pannengeschichte.
Rein handwerklich gesehen habe ich mir den Umbau problemlos zugetraut. In den Anfangszeiten meiner Motorrad-Laufbahn, so gegen 1986/87, hatte ich ausreichend Gelegenheiten an der gebraucht gekauften GPz550Unitrac die Kopfdichtung zu erneuern, sprich Nockenwellen raus und wieder rein, so ca. alle 3tkm hast immer aus der Öl-Steigeleitung rechte Seite rausgeblasen. Bei meiner damaligen Fahrleistung kam das mehrmals im Jahr vor. Hat die letzten Male vorm Verkauf aber nicht mehr viel Zeit in Anspruch genommen.
Zuerst musste aber eine "Werkstatt" für die Arbeiten her. Im Carport, wie im Winter davor, wollte ich die Arbeiten am offenen Herzen nicht durchführen. Also musste im Keller Platz geschaffen werden. Aktenregale des Firmenarchivs umräumen und in anderem Raum stellen hat den ersten Samstag gekostet aber der benötigte Platz war da, wenn auch knapp bemessen.
Jetzt musste die SV ja nur noch runter und zwar rückwärts, damit man sie mit Hilfe kräftiger Freunde bequem wieder rausschieben kann. Runter rollt sie ja und die Runtergeschwindigkeit kann ich ja mit der Bremse dosieren. Also eine Rampe gebaut, der Treppenlauf ist glücklicherweise gerade. Also aus Gerüstbohlen aus Holz eine Rampe gebaut, die SV über den Rasen rückwärts an die Treppe geschoben und los sollte es gehen.
Erster Versuch=Fehlversuch: die Rampe ist zu steil, die Krümmerschelle unterm Motor bleibt hängen.

Mist das Ding muss wieder nach oben, na mal kurz hochschieben die Kleine, die Hälfte der Teile liegt ja schon auf dem Dachboden. Mist geht doch nicht alleine --> "Schatz kannst du mal schnell kommen? Ich brauche Hilfe" Mit vereinten Kräften habe ich das Ding also mit meiner Frau wieder auf dem Rasen geschoben.
Manche hätten die Aktion jetzt abgebrochen und kräftige Freunde mit einem Bierversprechen an den Ort des Geschehens gelockt. Aber nicht mit mir, datt Ding soll in nen Keller und zwar schnell. Das kann ja nicht so schwer sein.
Also mit weiteren Bohlen die Rampe im oberen Bereich abgeflacht und wieder über die Kante geschoben. Bei dieser Vorgehensweise ist ja nur die Vorderradbremse gut zugänglich, wer findet den Fehler?

Wahrscheinlich alle die vorher nachdenken. Aber ich sag ja immer: Wer vorher nachdenkt, ist nur zu faul seine Fehler hinterher zu analysieren

. Holz und Gummi ohne Radlast bilden keine günstige Reibpaarung, trotz blockiertem Vorderrad war dem Abwärtsdrang nicht Einhalt zu gebieten. Gott sei Dank hat die Treppe auf halber Höhe einen Treppenabsatz, so daß wir zwischendurch verschnaufen konnten und vor allen Dingen die falsche Ausrichtung des Hecks durch Umsetzen korrigieren konnten. Rauf ging nach dem Umbau mit Hilfe von zwei kräftigen Freunden dann völlig problemlos, mal abgesehen von dem Verlust an Bier im Keller.
So das Motorrad ist jetzt im Keller. Teile besorgen.
K&N-Filter war ja schon drin, Beatmung sichergestellt.
Nockenwellen? Woher nehmen, in der Bucht waren keine Kantewellen zu finden und verfügbare Knubbelwellen hatte ich ja schon im Motor. Auf die Idee, im Forum auf den Marktplatz mit ner Suche zu gehen, bin ich nicht gekommen, weil ich mich immer nur auf die Schrauberecke konzentriert hatte und zu dem Zeitpunkt auch nur Gastleser war
Über meinen Moppedhändler bin ich dann an einen Kantemotor mit abgerissenem Polrad gekommen, aber die Köpfe und damit die Nockenwellen sowie der Reste waren in Ordnung.
Wieder im Forum gelesen. Beste Ausbeute bringt Kante In und umgepresste Knubbel In im Auslass. Hatte ich nicht da, kenne im Forum noch keinen, wollte aber gleich loslegen, bevor die Begeisterung abflaut. Also zweit beste Lösung Kante IN und EX. Sofortige Verfügbarkeit schlägt technisch bessere Lösung.
Vergaserdüsen gibt es an jeder Ecke, aber welche Größe, anscheinend hat jeder hier im Forum eine andere Größe drin. Bei dem einen steht 150, der nächste hat 147,5, ein dritter 152,5. Ich glaube, ich habe auch irgendwo 142,5 gelesen. Ich wollte ja nicht 4 oder 5 Mal die Düsen tauschen. Da die SV ja nicht mehr zulassungsfähig ist, war mir klar, das ich keine Einstellfahrten machen konnte, sondern irgendwo auf den Prüfstand musste. Und den Betreiber dieses Prüfstandes wollte ich ja nicht mit einer endlosen Bastelaktion in den Wahnsinn treiben. Da mit meiner Nockenwellenauswahl nicht mit der vollständigen Leistungsausbeute zu rechnen war, hab ich mal frisch und fröhlich einen Wert aus der Mitte genommen 145er Hauptdüse und vorsichtshalber noch 142,5er falls die anderen zu groß sind.
Köpfe freilegen ist ja mehr Routine Arbeit, Nockenwellenaustauschen und Ventilspiel einstellen ging auch gut von der Hand. Die nicht mehr passenden Shims konnte ich durh zufällig passende aus der Motorenleiche ersetzen.
Ich mach hier jetzt mal Pause, die Finger tun langsam weh und melde mich morgen früh wieder