Danke für eure Outings. Wenn man in einer Tour von seinen eigenen Verfehlungen schreibt, denkt man, man ist der einzige Honk.
Und zweifelt angesichts der ansonsten präsentierten Leckerbissen nachhaltig an den eigenen Schrauberfähigkeiten.
2blue hat geschrieben:
Im Original WHB gibt es eine Übersicht mit Schraubengröße, Festigkeit und Drehmoment da werfe ich immer einen Blick drauf wenn ich im Zweifeln bin. Ich sag nur Kettenblatt mit 60Nm anziehen, richtig ist aber 29Nm
Im Augenblick des Lesens kommen mir Zweifel, ob mich der Hinweis jetzt nicht ein bischen spät erreicht.

Ich weiß nur, das die Gewinde an dieser Stelle noch nicht aufgegeben haben. Ich werde wohl noch mal lösen und wieder festziehen bevor Spätfolgen einsetzen.
So jetzt zum Vergaserspezi und Prüfstand. Wo machen? Kontakt zum Vergaserspezi hatte ich noch nicht, zu weite Transportwege wollte ich nicht. Den Suzukihändler meines Vertrauens befragt, Antwort Fa. Dirk Junge in Pinneberg, die haben auch einen Prüfstand. Von zweiter Seite kam unabhängig auch die Empfehlung Fa. Dirk Junge. Ich kann mich den Empfehlungen nur anschliessen. Betreut wurde ich oder besser gesagt die Arbeiten wurden durchgeführt vom Junior Dennis Junge, der zum einen sehr kompetent scheint und Benzin (oder eher Lachgas

er fährt mit ner gedopten Hayabusa 1/4-Meilenrennen) im Blut hat. Zum anderen nebenbei die Zeit hatte oder sich die Zeit nahm, um dem Vergasernerd die ganzen Anfängerfragen zu beantworten. Und das Ganze zu einem äußerst fairen Kurs.
Auf alle Fälle sind meine Vergaser sauber geworden und funktionieren wieder einwandfrei, Ursache fürs Überlaufen war tatsächlich Dreck an den Schwimmernadeln. Ich habe dann auch seinen Tip beherzigt und ein paar Tage später einen Klarsicht-Benzinfilter vor die Vergaser gesetzt, bevor ich Sie wieder gestartet habe. Dann kann man wenigstens sehen, wenn es Dreck zu beseitigen gibt.
Nach einer kleinen Irritation weil die Süsse erst nur auf einem Zylinder wollte, war aber nur durch das Rumfummeln ein Stecker an der Zündspule des vorderen Zylinders abgerutscht, gings dann tatsächlich auf den Prüfstand.
Weils so weit vorne im Text steht, hier die Zusammenfassung der Konfiguration:
-Knubbelmotor
-Kante IN und EX, weil zur Verfügung, vielleicht finde ich ja noch jemanden, der mir gegen Aufwandsentschädigung zum nächsten Winter meine Knubbel IN auf EX umpresst
-K&N Lufi, unbearbeitet
-Vergaser Hauptdüse 145, alles andere Original also Nadelposition und Gemischschraube
-Ixil Slip-On mit unbearbeiteten Original-Krümmern
-neuer Kettensatz 520er, 15/46, mit DID ERV3, erwähne ich weil nach dem Wechsel des Kettenrsatzes und gangbar machen die erforderliche Handkraft zu drehen des Hinterrades deutlich gesunken ist= kleinere Verlustleistung
-Prüfstand ist ein Dynojet, ich glaube der 250
Eine Eingangsmessung gab es nicht, das Motorrad stand zu schnell im Keller und der Aufwand ruas und wieder runter war mir zu groß. Außerdem wären die Prüfstandsläufe 3 Monate auseinander gewesen und aufgrund wahrscheinlich deutlich unterschiedlicher Witterungsbedingungen eh nur bedingt zu vergleichen gewesen.
Rausgekommen ist dies:

- Knubbel 23.03.17 unkorrigiert
Das ist das Diagramm ohne Korrekturfaktoren, falls Ihr immer die EG-korrigierten Diagramme nehmt, hier nochmal der gleiche Prüfstandslauf, jedoch mit Korrektur:

- Knubbel 23.03.17 EG korrigiert
Keine weltbewegenden Daten, aber ich bin aufgrund folgender Umstände erstmal zufrieden:
-es ist mit Sicherheit mehr als vorher, ob ich es brauche/den Unterschied merke wird die Zeit zeigen. Wahrscheinlicher ist es, das mir Übersetzungsänderung was bringt
-die Drehmomentkruve steigt ohne großartige Delle gleichmäßig an, die Stelle bei 3500 sehe ich nicht als Delle an
-das Ergebnis wurde mit dem von Euch als Leistungsfresser identifizierten IXIL-Topf erreicht, ist also noch Luft nach oben drin
-trotz der Stolperfallen auf dem Weg zum Ziel hat die Geschichte im Rückblick Spass gemacht und ich bin wieder etwas schlauer geworden. Endlich mal Tunerluft geschnuppert
-der nächste Winter mit Langeweile kommt bestimmt und dann kann ich bisher Erreichtes ja noch verbessern. Vor ein paar Tagen hab ich was von erleichterten Polrädern und Anlasser-Freiläufen gelesen
Zu dem Setup sollte ich vielleicht noch ein paar Sachen hinzufügen:
-Dennis sagte das die Gasannahme aus allen Bereichen sauber wäre, und ich habe auch kein Verschlucken oder Zögern beim Hochdrehen wahrnehmen können. Ist ja aber was anderes selber am Gas zu drehen, als nur daneben zu stehen.
- Die Abstimmung ist mit den 145er Hauptdüsen auch für eine Rennstreckenauslegung eigentlich minimal zu fett. Luft/Kraftstoff liegt bei 12,1 anstatt bei 13-14 für die Renne. Für die Suche nach dem letzten halben PS hätte man auf 142,5er umrüsten sollen und nochmal prüfen. Er hat davon abgeraten, weil es noch nicht zu fett ist. Man könne das Verhältnis immer mit zusätzlicher Innenkühlung begründen und ich hätte gleich ein bischen Reserve, wenn ich weiter am Motor arbeite.
Das ich bei Änderungen wieder auf den Prüfstand muss ist mir klar, aber ich habe mit der 145er Bedüsung vielleicht gleich die passendere Basis.
So Euch erstmal ein

für die Verführung auf die dunkle Seite. Wenn ich zwischendurch auch geflucht und mich selber für den Blödsinn verdammt habe. Jetzt wo sie fertig da steht, ist der Mist schon fast vergessen und ich freue mich über das Gelernte und die Erfahrungen.
Ob es auf der Strecke auch alles so erfreulich läuft, werde ich Euch Ende Juni mitteilen, wenn ich aus Groß-Dölln zurück bin.
Wenn die mich da Fahren lassen, siehe meinen Fred zum Thema Geräuschmessung in Groß-Dölln. Ich weiß nicht wie ich den Querlink hinkriege, sorry.
Ich bin daher eigentlich ganz froh den vermeintlichen leisen Ixil drauf zu haben und überlege schon auf Original (habe ich nicht mehr selber, muss ich erst besorgen) wegen noch leiser und bessere Leistungsausbeute zurück zu rüsten. Im Augenblick hoffe ich ncoh auf Kulanz bei der Geräuschmessung.
So Pause
