wie die Überschrift schon vermuten lässt, melde ich mich diesmal nicht, um einen weiteren Umbau oder ähnliches zu verkünden. Aber nun von Anfang…
Am Freitag, 16.06., bin ich extra mit meiner Freundin aufgestanden um eine schöne Runde zu drehen. Ich habe mir eine schöne 260km Runde quer über die schwäbische Alb zu rechtgelegt, welche über jegliche Steigen und kurvige Strecken führen sollte.
Um 7:45 bin ich bereits aufgebrochen. Das Wetter war sehr angenehm und die Straßen frei. Ich hatte das Lautertal ganz für mich alleine. Wirklich cool

Es lief wirklich gut und das Wetter wurde, umso weiter ich auf die Alb kam immer besser. Nach ca. der Hälfte habe ich eine Pause gemacht und habe ein wenig in die Landschaft geschaut. Ich kam schneller voran als ich geplant hatte, es war ca. 10:30.
Dann machte ich mich quasi auf den Rückweg. Weiter über schöne Strecken der Alb. Dann bog ich in Richtung Hepsisau auf die Ochsenwanger Steige ab. Nun war es ca. 11:40.
Die Strecke ist mir wohl bekannt, topfeben asphaltiert und schön kurvig. Alles fühlte sich super an.
Doch dann, kam es wie es kam. Ich fuhr auf eine langgezogene Rechtskurve zu. 11:45. Ca. 80km/h auf dem Tacho. Ich habe die Kurve ganz normal angebremst. Schräglage nicht all zu groß. Plötzlich versetzt es mir das Vorderrad um ca. einen halben Meter. Als es wieder Grip bekommt, klappt es mir unter einem Quietschen ein. Ich kann es gerade noch abfangen, muss die Linie jedoch komplett aufmachen. Direkt in Richtung Leitplanke. Die Maschine hat sich in ziemlicher Unruhe aufgeschaukelt. Ich versuche die Linie irgendwie zu korrigieren und die Geschwindigkeit zu verringern. Packe ordentlich in die Bremse… Alles was ich dann noch weiß ist das ekelhafte Geräusch von Reifenquietschen, das Kratzen von Metall auf Asphalt und wie mir Blätter und Gras an Visier schlagen, während ich eine Böschung herunterrutsche. Kurz vor einem Baum komme ich zum stehen. Dann. Stille…
Als ich die 8- 10Meter die Böschung wieder hinaufgestapft bin und ich selbst offensichtlich nichts weiter abbekommen habe, sehe ich das ganze Ausmaß

Erst jetzt begreife ich was überhaupt passiert ist und das meine geliebte SV jetzt Schrott ist


Dann weicht, das Gefühl der Trauer um die Maschine, der klaren Freude darüber hier zu stehen und noch am Leben zu sein. Ich bin wohl mit bestimmt 40-50 noch in Richtung Leitplanke gestürzt und muss wohl genau zwischen den beiden Pfosten der Begrenzung hindurch die Böschung heruntergerutscht sein. Ich hatte wirklich wahnsinniges Glück,dass kein Gegenverkehr kam, ich genau zwischen den Pfosten hindurch gerutscht bin und unter der Leitplanke hindurch gepasst habe. Auch wenn mein Schutzengel den Sturz nicht verhindern konnte, für den Ausgang des Sturzes war er wohl doch da

Nun stellte sich mir nur noch die Frage, warum das alles passiert ist. Der Blick wandert die Brems- und Sturzspuren entlang. Und da erst sah ich, dass dort mitten in der Kurve wohl jemand 4 bis 5 über Handteller große Stücke Baumrinde verloren haben muss. Genau im Schatten der Kurve im ähnlichen Grauton wie die Straße. Für mich absolut nicht zu erkennen, als ich die Kurve anfuhr. Über die Stücke muss ich wohl direkt drüber gefahren sein, wodurch es mir das Vorderrad versetzt hat. Auch die Polizei, welche den Unfall aufnahm, hielt dies als Ursache fest, denn von den umliegenden Gewächsen konnten diese nicht stammen. Auf der einen Seite, war nur Gestrüpp und die Bäume nach der Böschung waren zu weit entfernt dafür.
Im Endeffekt ist es jetzt egal woran es lag. Ich weiß ja, dass man auf der Landstraße mit allerlei Sachen rechnen muss. Blätter, Rollsplit, usw. Aber hier hatte ich wirklich nichts erkannt. Aber so schnell kann es gehen leider

Ich bin nur froh, dass mir außer einer Mittelfußprellung am rechten Fuß und einem ordentlichen Bluterguss an der linken Wade rein garnichts passiert ist. Hier sei nochmals ein Loblied auf die Schutzkleidung gesungen, welche mich vor Schlimmeren bewahrt hat. Blech kann man ersetzen, die Gesundheit nicht!
Dennoch bin ich jetzt natürlich todtraurig, dass mein Schwabenpfeil nun so zerfleddert in der Garage steht.


Wie es weitergeht kann und will ich jetzt noch nicht sagen. Ich muss jetzt erst einmal ein wenig Abstand gewinnen und mir das genau überlegen.
Ich denke nicht, dass es sich lohnt diese SV wieder aufzubauen. Dafür ist einfach zu viel im Eimer

Die Saison ist für mich damit wohl auf jeden Fall beendet.
Ich denke schon, dass ich weiter Motorrad fahren werde. Wann und womit ist die Frage. Ich könnte mir vorstellen eine weitere SV zu kaufen, und alle noch intakte Teile der jetzigen SV zu transplantieren und eine Art Zwilling aufzubauen. Aber darauf will ich mich noch nicht festlegen.
Ich wünsche euch allen eine Gute Fahrt, eine unfallfreie Saison, einen schnellen Schutzengel und passt auf euch auf.
Gruß Armin.