Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?


Wie repariere ich...? Wie baut man was an der SV um? Die Bastelbude für den Laien bis zum Profi.
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Scoon
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Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#1

Beitrag von Scoon » 21.06.2017 19:28

Hallo liebe SVler,

ich habe meine Maschine nun seit 2014 nicht mehr bewegt und sie hat sich nun zu einem kleinem Biotop für Spinnen und sonstiges Getier umgewandelt. Nach einer oberflächlichen Reinigung habe ich die Kerzen ausgewechselt, die Batterie geladen und eingebaut und versucht zu starten. Leider tut sich da nichts. Benzin ist drin, die Batterie habe ich mehrfach aufgeladen und leergenuddelt. Ich habe sowohl in das Benzin, als auch in den Luftfilter/die Einlässe Mittel hinzugegeben, um das Starten erleichtern. Die Maschine startet nun kurz für 2-4 Sekunden und würgt dann wieder ab. Aus zwei kleinen Schläuchen an der Maschine (siehe Bild) kam dann einmal eine Flüssigkeit getropft. Ich nehme an, es ist Benzin. Meine Vermutung ist daher, dass der Vergaser verschmutzt ist und der Motor deswegen abstirbt. Allerdings bin ich absolut kein Schrauber. Nun überlege ich, ob ich den Vergaser ausbauen und reinigen sollte (allerdings habe ich keine Werkstatt und außer dem Handkit aus der Maschine kein Werkzeug) oder ob ich mir einen Hänger ausleihe und das Ganze von der Werkstatt erledigen lasse. Das wird dann aber bestimmt nicht billig. Zu was würdet ihr mir raten?

Viele Grüße
Scoon
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Starthilfezusatz für den Luftfilter.
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Poröses Kabel. In die Werkstatt muss es also auf jeden Fall.
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Tropfender Schlauch.

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Pat SP-1
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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#2

Beitrag von Pat SP-1 » 21.06.2017 20:24

Bist Du ADAC-Mitglied? Falls ja könntest Du erstmal den zu Rate ziehen.

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Schafmuhkuh
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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#3

Beitrag von Schafmuhkuh » 21.06.2017 20:34

Der Vergaser dürfte gut versifft sein bei der Standzeit. Wenn du nicht selber im Stande bist den Vergaser auszubauen such lieber eine Werkstatt auf.

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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#4

Beitrag von Scoon » 22.06.2017 0:18

Gibt es denn zum Ausbau und zur Reinigung des Vergasers irgendwo eine gute Anleitung und bekommt man das mit dem Standartwerkzeug aus der Tasche unterm Sozius hin?

PS: Bin leider kein ADAC-Mitglied mehr.

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hannes-neo
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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#5

Beitrag von hannes-neo » 22.06.2017 1:37

Gibt es denn zum Ausbau und zur Reinigung des Vergasers irgendwo eine gute Anleitung...?
Ja, original Suzuki Werkstatthandbuch, kostet so zwischen 70 und 100€ aber besser gehts nicht
... und bekommt man das mit dem Standartwerkzeug aus der Tasche unterm Sozius hin?
Diese Frage disqualifiziert dich quasi. :) cross

Nein, also prinzipiell geht das (Knubbel weiß ich nicht so genau. Aber bei der Kante würde es gehen.
Nur ist das Problem, dass das Bordwerkzeug von dermaßen geringer Qualität ist, dass das Arbeiten damit wenig Spaß macht.

Was ich mit der Disqualifikation meine: Wer das gängige Werkzeug (was man zb auch für ein Fahrrad braucht) nicht zu Hause hat (und viel mehr ist im Bordwerkzeug auch nicht enthalten, außer Zündkerzenschlüssel und einem Schlüssel für die Hinterachse), der hat meist auch keine Affinität zur Bastelei. Von daher, Finger weg.

Kann aber auch nur eine böse Behauptung meinerseits sein, immerhin ist Schrauben nicht schwer, wenn man Bock drauf hat.
Star mich nicht so an, ich bin auch nur eine Signatur!

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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#6

Beitrag von ghato » 22.06.2017 5:47

Bring sie in eine Suzuki Fach-Werkstatt. Dort hat man/kann man wenigstens Ersatzteile besorgen, die du evt. benötigst.
Mit dem Werkzeug unter der Sitzbank kannst du max. ne Flasche Bier aufmachen. Für den Vägoooosäää ist es etwas.....zu grobschlächtig.

Einen Schwimmerstand evtl. einzustellen zählt auch nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen der meisten hier.
Du magst zwar einen auf zwei Euro mehr bezahlen, dafür funktioniert die Geschichte wenigstens mit dem wenigsten Ärger ....

;) bier
Wer will, sucht Wege.
Wer nicht will, sucht Gründe.

Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen

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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#7

Beitrag von SportRitter » 22.06.2017 8:13

Hi,

Bin ebenfalls für die Fachwerkstatt. Hatte in diesem Frühjahr das gleiche Problem - der Vergaser war undicht.
Die Schwimmerkammerdeckel sind mit jeweils drei Japan-vergnaggel-Schrauben ab Werk derart festgeballert, dass man selbst eigentlich nur abrutschen kann. Das soll die Werkstatt machen. Außerdem haben die ja auch Ultraschallbäder und die Ersatzteile. Und das Gemisch einzustellen ist - wie ghato bereits erwähnte - jetzt auch nicht mal eben getan.

Besteh aber auf neue Dichtungen. Eventuell bauen die Jungs dir die alten Dichtungen wieder ein, weil die noch immer weich sind. Aber wenn du die einmal aus der Nut gezogen hast, sind die Dichtungen minimal verzogen und damit undicht.

Grüße,
SportRitter

Update:
zum Ausbau gibt es im Suzuki Reparaturhandbuch sehr gute Beschreibungen. https://www.amazon.de/reparaturanleitun ... 20sv%20650

- Verkleidung abbauen
- Tank abstützen
- Airbox rausnehmen (ist mit zwei Schellen auf dem Vergaser festgemacht)
- Vergaser abmachen (ebenfalls zwei Schellen am Motor. Dazu noch je ein Benzin- und Unterdruckschlauch)
- Chokezüge abschrauben (Vorsicht! Japan-vergnaggel-Schrauben)

Dreh den Vergaser dann noch über nem Lappen, um das Benzin noch rauszulassen.

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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#8

Beitrag von Scoon » 22.06.2017 9:14

Vielen Dank an euch! Dann werde ich mir mal einen Termin und einen Hänger besorgen.

ThomasSchmidt
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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#9

Beitrag von ThomasSchmidt » 30.07.2017 15:31

Ich für meinen Teil habe zwar auch Bock darauf, das eine oder andere an der Maschine selbst zu machen, stoße da aber in regelmäßigen Abständen immer wieder auf Probleme, bei denen ich trotz Reparaturbücher und Beschreibungen hier im Forum nicht weiterkomme.

Das geht auf den Vergaser bezogen schon mit so Sachen wie dem Ausbau der Airbox los. Da heißt es dann zwar so simpel, einfach die beiden Schellen lösen und dann die Box abziehen, allerdings stellt man schnell fest, dass die untere Schelle so dermaßen tief im Rahmen sitzt, dass man an die entsprechende Schraube zum Lösen alles andere als stressfrei und leicht rankommt. Gott sei Dank lässt die Box auch von der eigentlichen Schelle ´abreißen´ (ist eine Steckverbindung) und dann nachträglich die Schelle entfernen - weil die Box selbst dem Lösen der Schraube komplett im Weg steht.

Auch beim Lösen des Chokezuges heißt es überalls: Schraube lösen und Chokezug aus dem Vergaser ziehen. Ich kann die Schraube problemlos lösen (wird von vielen als problematisch geschildert), allerdings lässt sich der Chokezug danach nicht aus dem Vergaser ziehen.

Und so geht es mir fast ausnahmslos mit allen ´leichten Reparaturen´ an der Maschine. Immer wieder bleibt man an irgendeiner Kleinigkeit hängen.

Überhaupt stelle ich fest, dass an der Maschine viele Dinge so verbaut sind, dass man schwerstmöglich an Schrauben, Züge oder sonstwas rankommt. Obwohl ich grauenhafter Laie bin, habe ich den Eindruck, dass Dinge 100mal simpler wären, wenn man Teile minimalst anders verschraubt oder platziert hätte.

Was die Reinigung des Vergasers betrifft, so besteht generell auch die Möglichkeit, den ausgebauten Vergaser einzuschicken und für unter 100€ reinigen zu lassen. Da gibt es Anbieter, die sich auf sowas spezialisiert haben. Setzt aber eben erstmal den Ausbau voraus.

Zum zweiten Bild mit dem ´porösen Kabel´ lässt sich noch sagen, dass das wohl der sogenannte ´Luftfilterablaufsack´ ist. Darin können sich im Laufe der Zeit Flüssigkeiten sammeln, die in der Airbox gelandet sind. Ab und an soll man den wohl abziehen und die Flüssigkeit ablaufen lassen. Meiner sieht genau so porös aus und ist beim Abziehen (Flüssigkeit kam keine raus) komplett zerbröselt. Ich habe da einfach mit Isolierband zugemacht. Das sollte kein Grund für einen Werkstattbesuch sein.

Grüße,

TS

ThomasSchmidt
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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#10

Beitrag von ThomasSchmidt » 30.07.2017 15:31

ThomasSchmidt hat geschrieben:Ich für meinen Teil habe zwar auch Bock darauf, das eine oder andere an der Maschine selbst zu machen, stoße da aber in regelmäßigen Abständen immer wieder auf Probleme, bei denen ich trotz Reparaturbücher und Beschreibungen hier im Forum nicht weiterkomme.

Das geht auf den Vergaser bezogen schon mit so Sachen wie dem Ausbau der Airbox los. Da heißt es dann zwar so simpel, einfach die beiden Schellen lösen und dann die Box abziehen, allerdings stellt man schnell fest, dass die untere Schelle so dermaßen tief im Rahmen sitzt, dass man an die entsprechende Schraube zum Lösen alles andere als stressfrei und leicht rankommt. Gott sei Dank lässt sich die Box auch von der eigentlichen Schelle ´abreißen´ (ist eine Steckverbindung) und dann nachträglich die Schelle entfernen - weil die Box selbst dem Lösen der Schraube komplett im Weg steht.

Auch beim Lösen des Chokezuges heißt es überalls: Schraube lösen und Chokezug aus dem Vergaser ziehen. Ich kann die Schraube problemlos lösen (wird von vielen als problematisch geschildert), allerdings lässt sich der Chokezug danach nicht aus dem Vergaser ziehen.

Und so geht es mir fast ausnahmslos mit allen ´leichten Reparaturen´ an der Maschine. Immer wieder bleibt man an irgendeiner Kleinigkeit hängen.

Überhaupt stelle ich fest, dass an der Maschine viele Dinge so verbaut sind, dass man schwerstmöglich an Schrauben, Züge oder sonstwas rankommt. Obwohl ich grauenhafter Laie bin, habe ich den Eindruck, dass Dinge 100mal simpler wären, wenn man Teile minimalst anders verschraubt oder platziert hätte.

Was die Reinigung des Vergasers betrifft, so besteht generell auch die Möglichkeit, den ausgebauten Vergaser einzuschicken und für unter 100€ reinigen zu lassen. Da gibt es Anbieter, die sich auf sowas spezialisiert haben. Setzt aber eben erstmal den Ausbau voraus.

Zum zweiten Bild mit dem ´porösen Kabel´ lässt sich noch sagen, dass das wohl der sogenannte ´Luftfilterablaufsack´ ist. Darin können sich im Laufe der Zeit Flüssigkeiten sammeln, die in der Airbox gelandet sind. Ab und an soll man den wohl abziehen und die Flüssigkeit ablaufen lassen. Meiner sieht genau so porös aus und ist beim Abziehen (Flüssigkeit kam keine raus) komplett zerbröselt. Ich habe da einfach mit Isolierband zugemacht. Das sollte kein Grund für einen Werkstattbesuch sein.

Grüße,

TS

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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#11

Beitrag von SportRitter » 30.07.2017 18:52

Tach!
Du hast recht: manche Teile sind tatsächlich sehr verbaut. Die Schellen der Airbox waren auch bei mir schwierig, was hauptsächlich durch den Rahmen bedingt ist. Auf der anderen Seite: Ein Kumpel fährt ne 636er Ninja von 2005. Im Vergleich dazu ist die SV geräumig und simpel aufgebaut!

Zum Vergaser für 100€ einschicken und reinigen lassen: der Preis stimmt ungefährt. Allerdings verändert sich zwangsläufig das Gemisch und du musst nochmal mit dem ganzen Bock zur Werkstatt. Die müssen alles nochmal ausbauen, einstellen, zusammenbauen, testen, ausbauen... Da bringt man besser direkt den Bock zur Werkstatt.

Zum Flüssigkeitsbehälter der Airbox: einfach dranlassen. Das bisschen was dadrin landet, verdunstet auch wieder.

Grüße
SportRitter

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Re: Vergaser reinigen: Wegbringen oder selber machen?

#12

Beitrag von discus » 14.08.2017 13:13

ThomasSchmidt hat geschrieben:Das geht auf den Vergaser bezogen schon mit so Sachen wie dem Ausbau der Airbox los. Da heißt es dann zwar so simpel, einfach die beiden Schellen lösen und dann die Box abziehen, allerdings stellt man schnell fest, dass die untere Schelle so dermaßen tief im Rahmen sitzt, dass man an die entsprechende Schraube zum Lösen alles andere als stressfrei und leicht rankommt. Gott sei Dank lässt die Box auch von der eigentlichen Schelle ´abreißen´ (ist eine Steckverbindung) und dann nachträglich die Schelle entfernen - weil die Box selbst dem Lösen der Schraube komplett im Weg steht.
Wenn man die Schellen so platziert wie es von den Suzuki-Ingnieurenn vorgesehen wurde (s. WHB oder einfach selber nachdenken) kommt man da auch vernünftig ran. Es liegt nun mal in der Natur der Sache, dass ein Motorrad insgesamt weniger Raum zum Arbeiten bietet als beispielsweise ein Auto. Gerade wenn man sich ein "sportlicher" ausgelegtes Modell aussucht darf man sich nicht beschweren wenn alles platzökonomisch verbaut wurde. Wer sich dann nicht selbst helfen kann oder will muss das Motorrad halt in eine Fachwerkstatt bringen. Und wenn einem das zu teuer ist sollte man sich überlegen ob Motorradfahren wirklich das geeignete Hobby ist, denn es ist und bleibt insgesamt ein teures Hobby auch wenn man sämtliche Wartungsarbeiten selber macht.
Mein Motorrad ist jetzt alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen. Das macht den Umgang mit ihr manchmal etwas schwierig.

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