Kurzer Fahrbericht grünes Moped von Stoni:
Ich hatte die Gelegenheit den Ofen vor zwei Jahren auf kurvigem Geläuf zu bewegen.
- Die Sitzpostion war für mich erst einmal gewöhnungsbedürftig bedingt durch die Stummel, da ich aktuell auf meinem Moped relativ aufrecht sitze. Nach den ersten Metern kam jedoch schon wieder ein mir sehr bekanntes Gefühl hoch was die Sitzpostion angeht und ich fühlte mich schnell zu Hause.
Los gehts:
Der Motor läuft recht ruhig, Schaltung passt - kein Haken, die Hebelei liegt gut in den Händen, die Leistungsentfaltung ist typisch SV Einspritzer. Das ausgiebige Instrumentarium habe ich nur wenig beachtet wenn ich ehrlich bin, ich war ja noch in der Findungsphase. Nur ein Instrument war wichtig, der Drehzahlmesser.
Das Nm-Loch bei 5-6T wird ordentlich abgefangen, vermutlich durch die recht offene Volumen-Abgasanlage. Der Motor hängt sehr gut am Gas und liegt am oberen Ende der Serienstreuung mit einer recht guten Drehmomentausbeute. Allerdings weiß ich nicht mehr wie das Moped übersetzt war, ich vermute es war die originale S Übersetzung 44/15.
Das Fahrwerk fällt auf durch seine enorme Steifheit für eine SV, trotzdem lässt dich das Teil in Wechselkurven sehr einfach von einer zur anderen Seite bringen. Daher scheint die Geometrie ebenfalls zu stimmen. Auf einer schlechten Fahrbahndecke trifft man damit tatsächlich genau die Kurvenlinie die man sich vorher ausgedacht hat. Das Moped läuft bedingt durch die recht guten Dämpfer/Federelemente an dieser Linie entlang im Gegensatz zur Serie. Hier werden ja schon mal mind. 50cm Auswandern in der rumpeligen Ecke mit eingeplant, damit man halbwegs ideal am Ausgang raus kommt.
Dem Fahrwerk konnte ich auch bei höheren Geschwindigkeiten keinen Wackler abringen, trotz sehr provokantem Verhalten.
Die Bremsen, vor allem die vordere ist ein Gedicht was die Umsetzung der Hebelkraft sowie die Dosierbarkeit angeht, damit kann, wenn gewünscht, vor der Ecke dem Hinterrad kontrolliert Luft verschafft werden. Diese Bremse und das steife gut gedämpfte Fahrwerk machen es möglich auch auf schlechter Wegstrecke sehr spät zu verzögern und trotzdem auf wenige cm genau den Einlenkpunkt mit der richtigen Geschwindigkeit zu treffen.
Hartes Anbremsen aus einer schnellen Kurve heraus in eine langsame hinein ist ebenfalls deutlich einfacher gegenüber dem Serienfahrwerk. Das Moped nickt nicht tief ein und verändert dadurch die Geometrie kaum, was zur Folge hat, dass in dieser Phase entspannt gezielt werden kann ohne mit Störeinflüssen kämpfen zu müssen.
Fazit: Dieses Moped mit jemandem besetzt der es halbwegs kann ist in den Mittelgebirgen auch von deutlich leistungsstärkeren Geräten kaum einzufangen. Der Motor ist für einen Ausbau bezüglich +Nm/+Kw vorbereitet, macht jedoch in der jetzigen Form schon enorm Spaß.
Ich hoffe inständig, dass dieses Technikwerk in Hände gelangt, die zu schätzen wissen was sie dort bewegen. Der Ofen sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch handwerklich gut gemacht und funktioniert vor allen Dingen.
Schön dass es Stoni gibt, der solche Highlights mit viel Zeit, Überlegung und Akribie aufbauen kann und es tut.

Linke Hand zum Gruß.
Koichi Shimada † 11.02.2016