
Veranstalter war das Motorrad Action Team. Es fanden da im Prinzip mehrere Veranstaltungen gleichzeitig statt. Es gab ein Sportfahrertraining und eine Kurvenschule und ein Renntraining. Ich war bei dem Renntraining in der langsamen Gruppe. Da war der erste Turn geführt (Instruktoren waren welche von Rennleitung 110). Leider gab es nur 5 Turns pro Tag. Allerdings ist die Strecke so fordernd, dass das am 2. Tag auch gereicht hat, aber dazu etwas bei der Streckenbeschreibung.
Beim ersten geführten Turn dachte ich nur: Ach Du Scheiße, wie soll ich mir die Strecke einprägen. Es geht fast nur um blinde Ecken, über Kuppen usw. Den 2. Turn bin ich wieder mit Instruktor gefahren. Dann hatte er angeboten, dass wir später nochmal zusammen fahren könnten und er eine Kamera mitnimmt, damit wir etwas Videoanalyse machen können. Das hatten wir dann nachmittags gemacht, nachdem ich 2 Turns alleine gefahren bin. Da waren wir dann bei 2:15, am Dienstag lag ich dann bei 2:12 (absolut schnellster war 1:49). Leider wurden jeweils nur die besten Runden für vor- und nachmittag ausgelegt, man hat keine Zeitenliste bekommen. Wobei das für mich eh nur eine geringe Rolle spielt.
Zur Strecke: Es gibt keine Passage zum Ausruhen, selbst auf den beiden Geraden nicht. Start-Ziel ist recht kurz und hat einen Knick in dem man die erste Kurve anbremsen muss, die lange Gerade vor der schnellen Bergab-Links ("Mutkurve") hat 2 Hügel. Da habe ich mich nur einmal getraut, auch über den 2. Hügel das Gas stehen zu lassen. Das hat prompt dazu geführt, dass das Vorderrad bei über 200 hoch kam. Danach habe ich mich das nicht mehr getraut...
Nach dieser Geraden kommt dann die angesprochene extrem schnelle Bergab-Links. Anfangs bin ich da so mit grob 130 rein, der Instruktor meinte, mit 170-180 würde das schon gehen. Gegen Ende bin ich da so mit grob 150 rein und dann entsprechend schneller raus. Die Kurve macht echt Spaß. Eine andere Stelle, die man schon mal gehört hat, ist die Mausefalle. Das ist eine Links über eine Kuppe, nach der es mit 21% Gefälle bergab geht. Unten in der Senke ist dann ein Links und es folgen 26% Steigung. Da sind auch viele Kratzer auf dem Asphalt von Motorrädern mit unzureichender Bodenfreiheit oder zu weichem Fahrwerk. Die Passage macht auch höllisch Spaß. Schwieriger fand ich den Teil direkt davor und den direkt danach. Direkt davor ist auch eine Links durch eine Senke, die auch noch eine Bodenwelle innen in der Nähe des Curbs hat. Direkt nach der Mausefalle ("Steilwand") geht es dann rechts herum über eine Kuppe auf eine kurze Gerade vor einer links-rechts-links Kombination. Vor der Kuppe nicht zu bremsen kostet einen als Straßenfahrer echt enorme Überwindung. Man kann sich da wohl auch recht weit nach links zum Curb tragen lassen, aber ich bin immer viel zu langsam über die Kuppe.
Das ist auch generell ein großer Unterschied zu Chenevieres. Dort waren die entscheidenden Dinge eigentlich welche, die auch auf der Straße wichtig sind (spätes Einlenken, lange außen bleiben) während es hier Dinge sind, die man auf der Straße auf keinen Fall machen sollte, wie Vollgas über Kuppen fahren oder mit richtig Speed in blinde Ecken reinhalten (bei der Mausefalle ist das Knie auf dem Boden bevor man irgendwie sehen kann, wo die Straße weitergeht und man "fällt" dann praktisch über die Kuppe den Berg hinunter).
In der Box waren sehr nette Leute. Einer davon war kurz vorher in Brünn und meinte, dass ihm der Bilster Berg noch besser gefällt.
Mein Fazit der Strecke ist: macht extrem Spaß aber ist brutal anstrengend, sehr schwierig zu lernen und um wirklich schnell zu fahren fehlt mir der Mut.