Nun ich habe 12 Jahre in der Versicherungsbranche gearbeitet und hatte meine eigene Fachagentur hier in der Region, doch der Krebs hatte andere Pläne mit mir, seit der Zeit ist an Außendienst und 6 1/2 Tage Woche nicht mehr zu denken. Deshalb habe ich da meine etwas eigene Sicht der Dinge, da ich erlebt habe was passieren kann und aber auch weiß, wie Versicherungsunternehmen ticken, letzteres ist gelinde gesagt weltfremd bis fahrlässig.
Es gibt 1000 Versicherungen die man abschließen kann und 998 die man gar nicht oder nur bedingt braucht, leider informieren die Online Versicherer nur unzureichend und bei den Versicherungsaußendienstlern gibt es sehr extreme Qualitätsschwankungen. Da wird oft nur auf die eigene Provision geschaut oder was Versicherer X aktuell für ein Produkt verkaufen will. Der Kunde spielt da oft weniger eine Rolle, bzw. das war er möchte und braucht.
Also bei all den Versicherungen die man abschließen kann aber nicht muss, ist die Unfallversicherung für mich ein "Muss"! Nicht nur bei Invalidität nach einem Unfall, auch bezüglich Soforthilfen (Zweibettzimmer, finanzielle Einmalzahlung, Heilkostenerstattung) als auch begrenzte Langzeitkosten über die Invalidititätsleistungen hinaus, wie Ausgleichszahlungen, Unterstützung bei Wiedereingliederung, Todesfallleistungen etc
Sicher für einige Leistungen kannst du auch eine Krankenzusatzversicherung abschließen, oder eine Riskiolebensversicherung, oder noch 200 andere Tarife. Wenn es aber um eine günstige Absicherung für den Notfall geht, die kostengünstig versucht dir so viel Leistungen wie möglich zu bieten, ist so ein Unfallversicherung die beste Wahl. Manche können und wollen sich Absicherung für alles leisten, manche eben finanziell darauf begrenzen, wenn wirklich mal etwas ernstes und unvorhergesehenes passiert.
Achten sollte man dann, wie hier schon geschrieben, auf den Mindestprozentsatz der Invalidität, hier blenden alle recht gern, frei nach dem Motto "Im Notfall 180.000 Euro für sie" aber dann ab 80 bis 90% Prozent Invalidität. Ja Himmel...wenn ich sabbernd im Bett liege, habe ich davon aber wirklich nichts mehr, dass muss schon gelten, wenn ich mir mal eine Hand dauerhaft verletze, oder das Bein....denn auch hier kann man Leben dauerhaft beeinflusst sein, aber der Versicherer sagt "och...nöö sind doch nur 40%, egal ob du in dem Beruf nicht mehr arbeiten kannst, oder ein neues Auto brauchst da schalten nicht mehr geht" bei mir kriegst du nichts. Da hat man dann schnell Jahrelang gezahlt und nix wars.
Auch Sofortleistungen sind zwar recht nett, frei nach dem Motto "hattest du einen schweren Unfall gibts 10.000 Euro Sofortleistung". Als Biker denkst dir "Wow toll kohle fürs neue Motorrad", aber das hat oft Haken und in den Tarifen steckt irgendwo der Wurm, der im ernsten Fall negativ an deinen Leistungen knabbert.
Gibt noch endlos viel was man dazu schreiben könnte, aber will keinen langweilen und das ist ja ein Bike Forum.
Also mein TIpp, Augen auf beim Versicherungskauf!

Denn eins hab ich oft gesehen, sowas kann ganze Existenzen von Personen oder Familien kosten!