Ist leider ein wenig spät

Aber denke Mal wie viele mitbekommen haben bin ich die Sasion 2019 den Semi europäischen Yamaha R3 Cup im Rahmen der Schweizer Meisterschaft gefahren.
Anstoß dazu war eigentlich nur, dass ich Bock hatte was Semi professionelles zu fahren und ein Platz angeboten wurde der vorgesponsort, also ein Unterstützer ein Bike gekauft hat und der Fahrer nur Restbeträge zahlen muss.
Also kurzerhand eine "Bewerbung" geschrieben in der nicht mehr stand, dass ich paar Mal auf der Bahn mit Schrott gefahren bin und Bock hätte da zu fahren.
2 Tage später ein Anruf aus der Schweiz bekommen, würde zur Swiss Moto eingeladen. Habe da die Veranstalter sowie Sarina, Robin Mülhauser, Marvin Fritz und co. Flüchtig kennengelerntund, kurzes Gespräch beim Kaffee mit Franz hunkeler gehabt war dabei. Mehr war da echt nicht

Wurde dann vermessen und 4 Wochen später ging es dann schon los...
Hier gebe ich meine Impressionen zu jeder einzelnen Veranstaltung ab. Am Ende werde ich ein TL;DR schreiben. (Achtung sehr viel Text!!!)
Testtage Rijeka:
Bike und Mannschaft kennengelernt. Hatte gedacht ja, da fahren halt paar Semi schnelle Leute mit...
Einer der schonmal wssp300 gefahren ist, ein paar die nationale 300er Meisterschaft fahren, einer von Red Bull rookiescup, mehere nationale Supermoto-Meister, einer aus europäische 600er Meisterschaft, IDM etc.

gestellten Ausrüstung klargekommen, habe beim Fahren immer Krämpfe bekommen und war so ca. im letzten Viertel der Starter und musste jeden Turn abbrechen. Ich hatte kaum Zuversicht im Cup nach diesem Termin und würde gelapped von Sarina

Der zweite Tag ist ausgefallen da ein starker Sturm geweht hat, konnte jedoch Marvin Fritz, Max Neunkirchner, Horst Saiger und Dominic Schmitter persönlicher kennenlernen. (Spoiler, sind echt richtig geile Leute

1. Lauf Valencia
Angekommen mit der Hoffnung besser mit dem Bike und Ausrüstung klarzukommen.
Alles ging besser, aber dennoch nicht optimal. Ich habe mich dann im Training immer von P14-17 bewegt, Zeiten immer über 2 Minuten.
Das Qualifying lief besser und konnte Startplatz 11 ergattern und habe endlich unter 2 Minuten gefahren (1:57)
Im Rennen hat sich die Gruppe vor mir in beiden Rennen abgesetzt und habe im Endeffekt mich nur mit Horst Saiger (Gaststarter) gebattelt was richtig Spaß gemacht hat, nach hinten hatten wir genug Platz. Beide Male, da in der vorderen Gruppe einer gestürzt ist, P10 gemacht. Hatte auch meinen ersten Elbowdown jemals, einen Vorderradsafe alà Marquez und bei so ca. 160kmh in Kurve 1 von Valencia eingebogen, während rechts einer auf die liegt und jemand links unter dir

Dafür, dass das mein erstes Rennen jemals war, habe ich mich doch wacker geschlagen. Direkt in die Top10 gefahren und mein Renndebüt im Endeffekt mit/gegen
Horst Saiger gehabt. Euphorie pur. Und auch noch diese wunderbare Strecke, da kam richtiges MotoGP Feeling auf. 2. Lauf Dijon
Nach kurzer Recherche die für mich vermeintlich langweiligste Strecke aus dem Kalender.
Leider hatte ich Ende April im Supermoto-Training mit der GSXR einen sturz und habe mir Rippen, Wirbel und Schulterblatt angebrochen

Das Training hatte Berg und Talfahrt, ich bekam keine konstanten Zeiten zusammen, bin halt wie in Valencia für mich gefahren und nicht im Pulk.
Im Qualifying wieder P11 gemacht, mit mehr als einer halben Sekunde zu P12. (1:35)
Rennen 1 lief nicht gut. Ich bin zwar im Pulk (P5-12) diesmal geblieben, es wurde aber richtig hart und unsauber gefightet. Mir wurde paar Mal gegen die Stummel gefahren, mehrmals von der Strecke gedrängt worden und zum Teil außerhalb der Strecke überholt worden. Mir war das persönlich zu viel und hab mich zurückgehalten und als letzter im Pulk beendet auf P12.

Im Training anschließend hatte ich wie 3 andere einen Sturz übers Vorderrad bei leichter Schräglage, vermutlich wegen den aufgerissenen Reifen, Pirelli hat darauf jedem einen neuen Reifen geschenkt. Mir hat einfach alles weg getan, da ich ja erst im Heilprozess war.
Rennen 2 lief besser. Der Pulk (P7-10) war diesmal nicht so groß und es wurde merklich weniger unsauber gefahren. Ich habe mich zurückgehalten und gewartet, um
in der letzten Kurve am meisten Schwung mitzunehmen und im Windschatten vorbei zu fahren. Der Plan ging auf und mit P7 beendet. P7-10 hatte nur 0,018s Abstand.

In Allem habe ich mich wohler auf dem Bike und mit der Ausrüstung gefühlt. Zum Ende bin ich noch ganz alleine eine halbe Stunde mit Marcel Brenner (Moto2 EM) gefahren und sind schneller als alle anderen im Quali und Rennen gefahren (1:32)

Eine Runde Dijon, aufgenommen mit Kartoffel: https://youtu.be/Fm6F_8Q0it0 3. Lauf Slovakiaring
An diesem Termin habe ich leider nicht teilnehmen können, da der eigentliche Plan, um zum Ring zu kommen ins Wasser gefallen ist und ich kurzfristig nichts auftreiben konnte, um allein dort hin zu kommen. War sehr schade für mich und für die Leute die
vor Ort waren.
4. Lauf Brünn
Auf diesen Lauf hatte ich mich persönlich mit Valencia am meisten gefreut.
Leider kam ich auf der 300er nicht mit der Strecke, vor allem mit der Bremse und Eingangsspeed zurecht.(Strecke vieeel zu breit) Im Qualifying hat es nur für P12 gereicht. P13 hatte mehr als eine Sekunde Rückstand, also wäre mind. P12 schonmal sicher. Habe leider noch immer nicht im Pulk trainiert oder das Quali gefahren, war immer alleine unterwegs...
In Rennen 1 habe ich leider schnell den Anschluss verloren und habe wie in Valencia die ganze Zeit mit Horst Saiger gefightet. Durch einen Sturz in der Gruppe vor mir habeich auf P11 beendet.
Rennen 2 lief anfangs besser, habe aber einen Fahrfehler gemacht und den Windschatten der Gruppe verloren und bin Runde für Runde weiter zurückgefallen
(ohne Windschatten ist man so ca.10-15kmh langsamer auf den Geraden).
Am Ende hat es noch für P10 gereicht.
Noch immer hat es bei mir noch nicht "Klick" gemacht mit der 300er.
Zu oft fahre ich allein und ohne Windschatten.
Brünn lag mir mit der 600er merklich besser und bin auf Anhieb 2:18 auf einem Bike, welches ich nicht kannte und nicht mir gehört, gefahren. Bin auch nur 3 Runden gefahren. Hier noch ein Video von Brünn: https://youtu.be/8lN6Cc_kqKw 5. Lauf Dijon2
Ich habe mich richtig gefreut auf Dijon, da ich wusste hier habe ich eine gute Pace und die besten Chancen auf eine gute Platzierung.
Allein im Training habe ich direkt ohne Windschatten an meine Bestzeit vom Rennen im Mai angeschlossen. Aber alle anderen wurden auch schneller. Im Training war ich
auf P10 mit gutem Potential nach vorne, da ich die ganze Zeit allein ohne Windschatten gefahren bin.
Im Qualifying habe ich auf die schnellsten vom Cup gewartet um mich Dranzuhängen.
Erstaunlicherweise konnte ich dranbleiben und bin ein paar fliegende Runden mit ihnen gefahren. Eine Runde habe ich ausgesetzt und langsam gemacht, was ein
Fehler war, da diese die schnellste Runde von ihnen war. Aber dennoch konnte ich mir den 6. Platz in der Startaufstellung sichern.
Damit war ich selbst schneller als Marvin Fritz der als Gaststarter auftritt.

Im Rennen 1 habe ich leider mein Start versemmelt und habe direkt 2 Plätze verloren aber auch direkt wieder eingeholt(Leute in Kurve 1 außen gerbrannt :flowers: ). Zwischenzeitlich habe ich es geschafft auf den 1.
Platz zu fahren und 2 Runden auf P2 zu bleiben. Leider hatte ich einen kleinen Fehler, der mich direkt ein gutes Stück hinter die Führungsgruppe geschickt hat. Ich konnte auf die Gruppe wieder aufschließen, es hat aber nicht gereicht wieder Plätze gut zu machen. Ende vom
Rennen P8, mit nur 0,5 Sekunden Abstand zu P1. Es waren einfach 11 Bikes parallel auf der start Ziel geraden.

Fürs letzte Training am Samstag war Regen angesagt, leider zu viel, um zu starten und alles wurde verschoben zur Open Pitlane. Bei meinem Bike wurde vergessen die
Regenreifen aufzuziehen und konnte im Regen leider nicht trainieren (Spoiler: was tragisch war, da Rennen 2 im Regen stattfand).
Rennen 2 fand im strömenden Regen sowie mit stehendem Wasser auf der Strecke statt. Perfekt, da ich noch nie im nassen oder auf Regenreifen gefahren bin. :rain:
Die Aufwärmrunde an sich war eine richtig wackelige Angelegenheit und konnte kein
Gefühl bekommen.
Den Start, welchen ich nicht so gut bisher kann, war noch grottiger und wurde von 7 Leuten überholt und war direkt zurück auf P13. Die Gruppe vor mir hat sich nach 2-3
Runden schon abgesetzt und hatte zwischenzeitlich 30 Sekunden Vorsprung. Jedoch habe ich nach den 3 Runden Vertrauen und Gefühl im Bike und konnte pro Runde 4
Sekunden einholen und habe einen nach dem anderen überholt. Jedoch war dann ein Gaststarter vor mir den ich nicht überholen konnte (hat mich immer im Windschatten
überholt und in den Kurven mich dann ausgebremst und bin 3-6 Sekunden pro Runde langsamer gefahren als vorher). Wir haben dennoch auf P2/3 aufgeholt, jedoch haben mir am Ende 0,4 sec für das Podest und 0,8 für P2 gefehlt.
Am Ende P4, über welchen ich mich freuen sollte, aber habe mich merklich über den Gaststarter (welcher mich auch in einer Gelbphase überholt hat) aufgeregt, da wenn
er nicht gewesen wäre ich um das Podium hätte fahren können. Die Rennleitung hat soweit nichts wegen des überholen bei Gelb beanstandet.

Bisher bestes Ergebnis gefahren und jeweils geschafft in der Führungsgruppe zu sein und selbst in dieser nach vorne zu fahren.
Mal schauen wie es in Rijeka läuft ob ich diese Pace beibehalten kann oder mir Dijon einfach gut liegt. [ 6. Lauf Rijeka
Da wir Rijeka schon von den Testtagen kannten wurde ab der ersten Runde schnell gefahren. Ich konnte direkt an die letzte Zeit anknüpfen, hatte jedoch Probleme mich
merklich zu verbessern und war nur 2 Sekunden schneller.
Am Ende vom Trainingstag konnte ich es endlich schaffen in der Führungsgruppe zu bleiben und bin niedrige 42er Zeiten gefahren.
Das Qualifying lief leider wieder schlecht, da ich anfangs wieder allein unterwegs war und wenn sich eine Gruppe aus schnellen Fahrern gebildet hatte wurde die fliegende
Runde abgebrochen. Im Quali hat es nur für eine mittlere 45er Zeit gereicht und damit den 16. Startplatz.
In dieser Runde waren auch viele Gaststarter im Einsatz, aus meiner Sicht viel zu viele (bisher hatte ich nur schlechte Erfahrungen mit den Wildcards gehabt).
Leider waren 6 Wildcards zwischen mir und der Führungsgruppe. Genau wie ich es erwartet hatte haben sich die Wildcards ab Kurve 1 nach dem Start gebattelt und in jeder Kurve versucht zu überholen. Nur nach der ersten Runde hatten wir schon 3 Sekunden zur Führungsgruppe verloren. Mir ist es leider nicht gelungen die Wildcards zu überholen, da diese jede Kurve reingestochen haben und somit einfach nicht
möglich war sauber zu fahren und gute Rundenzeiten zu bekommen.
Leider liefen beide Rennen gleich ab, nur mit dem Unterschied, dass ich in Rennen 2 an der Spitze der 2. Gruppe lag.
Meine Rundenzeiten im Training waren dieselben von der Führungsgruppe. Jedoch durch ein schlechtes Qualifying, (wodurch ich hinter den Wildcards starten musste und
den Wildcards an sich, denen es nicht ums siegen ging und deshalb einige Fahrer, die eigentlich ums Podest/Punkte kämpften, geblockt haben) war Mal wieder kein gutes Ergebnis für mich möglich.
(Nicht nur ich hatte dieses Problem mit den Wildcards die einfach geblockt/ausgebremst oder sehr riskant reingestochen haben. Viele Fahrer haben sich
deswegen beschwert, und das eigentlich schon seit Dijon1.)
Für mich war am Ende 2 Mal P8 drinnen. Luca Tommasini habe ich dabei auch sehr persönlich kennengelernt, da wir kurzen Kontakt hatten und ich in der 180° Links im Highsider ins Grüne befördert wurde, aber nicht gestürzt bin. Habe am Ende richtig darüber gelacht

Mir hat diese Sasion richtig Spaß gemacht, habe sehr viele (professionelle) Leute kennengelernt und einiges dazugelernt. Jedoch hat sich der Cup etwas anders gestaltet als beworben wurde. Es hat einiges an Kommunikation zu den weniger bekannten/guten Fahrern gefehlt, die Schweizer Teilnehmer wurden merklich bevorzugt, die R3 hatten Topspeed Unterschiede von ca. 10kmh( meine war bei 193 kmh im Bergrenzer, andere bei knapp über 200 GPS), die Betreuung von YART bestand aus einem Mechaniker für 8 Bikes, man musste z.t. Stunden warten bis eine kleine Arbeit erledigt war, es gab auch kein Werkzeug zum selbst machen, es waren zu viele Gaststarter die sich ins Fahrgeschehen eingemischt und auch Leute abgeschossen haben und einiges vom Geld wurde für sinnloses Marketing (ist eine gute Story für sich :wallbash: )sowie fancy Zeug ausgegeben welches jeder für total unnötig hielt. Einige haben aus diesen Gründen sich auch aus der Meisterschaft zurückgezogen...
Aber dennoch war es aus meiner Sicht eine echt gute und sorgenfreie Plattform für jeglichen Fahrer der relativ günstig an einer Semi professionellen Meisterschaft/Cup teilnehmen möchte der in der FIM Punktreregelung geführt wird.
Wenn das Geld und die Unterstützung da wäre, würde ich dieses Jahr im R3 Cup im Rahmen der IDM teilnehmen. Aber bis zum jetzigen Zeitpunkt sieht das alles sehr schlecht aus.
Ich werde nachträglich noch Bilder hinzufügen von diesem Jahr.
Links vom Cup:
https://yamaha-r3cup.ch
https://www.youtube.com/channel/UCTddJF ... ACcuaqFw6A