Machen wir mal einen kleinen Zeitsprung zurück....
...so ende März 2020. Die Verkleidung war ausgerichtet und hat ihren Platz gefunden
Könnte man ja mal noch den Krümmer montieren - oh Kacke - damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Da montiert man die Verkleidung eines Reihen-Vierers auf einen V2 der die Breite eines fucking Einzylnder hat - und was passiert ? Die Reihenvierer-Verkleidung ist zu schmal und der Krümmer steht praktisch auf ganzer Länge am Kiel an.
Was machen ?
Variante 1. Verkleidung tiefer hängen - hmm...das wir verdammt eng um den Lenker...
Variante 2. Krümmer umschweissen - uff - wer wie wo ? Un in was für Probleme laufe ich da noch ?
Variante 3. Andere Verkleidung holen. War ich wirklich kurz davor, dies zu tun. Aber...die RN12 Verkleidung gefällt mir einfach (hab je nicht umsonst noch eine richtige RN12). Auch wenn die bzgl. Aerodynamik auf der SV nicht das Optimum ist. Aber bis Aerodynamik bei meinem Fahrkönnen zum Tragen kommt resp. eine Rolle spielt ist es noch ein langer weg...
Variante 4. Verkleidung anpassen.
Also habe ich mich für Variante 4 entschieden - eigentlich genau das, was ich an einer Rennpappe nicht will: viel Zeit investieren...denn neben dem Gedanke an das Aua und die Kohle fährt dann auch immer noch der Gedanke an die investierte Zeit mit.
Anyway, zuerst mal ein Stück Styropor mit dem Messer grob in Form geschnippelt...
Nach dem Ankleben mit dem Dreieckschleifer und P150 den "Feinschliff" gegeben. Hmmm wäre doch besser wenn der aufgetragene Bereich grösser wäre und bis ganz unten am Kiel geht - wirkt dann weniger wie aufgesetzt. Also den unteren Teil wieder abgeschnitten und ein grösseres Stück aufgebracht.
Zuerst wieder grob mit dem Messer grob in Form geschnitzt...
..danach wieder mit dem Dreieckschleifer das finish...Hmm...passt mir immer noch nicht. Also noch ein drittes Stück angeklebt und das ganze verlängert. Jetzt war ich zufrieden. Passt zur Form und Linienführung und sieht beinahe aus wie original. Jetzt noch schnell die Übergänge verspachteln, damit das beim laminieren keine Kanten hat.
Oops - Epoxy-Schaum und Polyester-Spachtel sind keine Freunde -> bad idea!! Das hat sofort (chemisch) reagiert und der Epoxy-Schaum ist eingefallen. Hätte ich natürlich vorher daran denken sollen, dass das keine gute Idee resp. Material-Kombination ist.
Also zurück auf Feld eins. Den ganzen Krempel wieder runter gerissen. Das war an einem Samstag - so gegen 14:30Uhr. LEider waren meine Epoxyschaum-Vorräte gerade ausgegangen. Also schnell zum nächsten Baumarkt. Baumarkt ? Ihr erinnert euch ? Ende März 2020...Lockdown, alle wichtigen Geschäfte - was Baumärkte nun mal sind- sind geschlossen. Somit zu Plan B gewechselt. Ins Auto gestiegen und auf die nächste Anhöhe gefahren. Von dort hat man einen guten Überblick über die Gegend und sieht, wo Baukräne stehen. Denn wo Baukräne stehen, steht auch die Chance gut, ein kleines Stückchen Epoxyschaum zu finden
Um 16Uhr konnte dann auch weiter gearbeitet werden...dieses mal in Hellblau statt Lila

Damit die Übergänge nicht so stark sind habe ich den Gelcoat auf einer Breite von 15-20mm abgeschliffen bis das originale Gewebe zum vorschein gekommen ist.
Als Trennmittel kam dann das berühmte Packetklebeband zum Einsatz. Aussen habe ich 2 Lagen vom 180er Gewebe genommen.
Nach dem Aushärten wurde die "Haube" dann abgezogen. Vor dem Abziehen wurden noch diverse Positionierungslöcher gebohrt. Die wellige Oberfläche, die durch dasAbschleifen des Gelcoats entstanden ist, hat beim Ausrichten resp. bei der Montage dann noch zusätzlich geholfen.

Jetzt musste nur noch eine entsprechende Öffnung rein geschnitten und die Haube "aufgeklebt" werden.
Innen habe ich noch mit einer Lage 280er Gewebe verstärkt. Davon und vom Aufkleben der Haube habe ich leider keine Bilder gemacht.

Erster Spachtelgang...mal grob aufgetragen.

Dritter und finaler Spachtelgang. Das Spachteln und schleifen ging ziemlich fix - das hat keine zwei Stunden für alles benötigt. Ist aber auch nicht das erste mal, dass ich spachtle. Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden - für eine Rennpappe reicht es sehr gut. Nach dem Füllern (da sieht man Fehlstellen sehr deutlich) sind keine solche zum Vorschein gekommen - resp. die zwei, drei kleiner Unebenheiten waren nach dem schleifen des Füllers auch glatt wie ein Baby-Popo.
und hier noch der "fertige" Kiel. Im gleichen Zug wurde noch der, ein paar Seiten vorher gezeigte, Murks von Pro-Fiber beseitig resp. korrigiert
