Bremsen hängen fest

[MichaG]

Hallo zusammen, ich habe schon mal über meine SV1000S "Wiederbelebung" berichtet und bin noch den Teil mit den Bremsen schuldig.
Diesmal hier in der Schrauberecke.... passt glaube ich besser.

So, jetzt mal was zu den Bremsen...
Das Vorderrad drehte bei maximaler Anstosskraft gerade mal eine halbe Umdrehung weiter, weil die Beläge dauernd geschliffen haben. Auch nach Reinigung und Benutzung anderer Bremssättel war das Problem nicht behoben.
Ich glaube man darf

kein "Spezial-Bremssattel-Kolben-Montage-Fett" benutzen!

Dieses sorgt dafür, dass die Kolben so über den O-Ring gleiten, dass dieser die Kolben nicht mehr zurückholen kann. Nach dem dritten Mal (1. mit Fett, 2. mit wenig Fett, 3. ohne Fett) Zerlegen, jeweils Reinigen (Ultraschall) und diesmal dann ganz ohne Fett zusammenbauen funktionierte es endlich.
Beim nächsten Wechsel wieder dasselbe Spiel, aber nur auf einer Seite.
Grund: die Verbindungsbohrung zwischen den beiden Bremssattelhälften war verstopft, dadurch konnten die Kolben auf einer Seite nicht mehr zurück. Wahrscheinlich doch noch irgendeine kleine Verunreiniguing von uralten Gummiringen evtl auch aus dem Hauptbremszylinder (der wurde vorher auch schon überholt), die trotz inzwischen mehrfachem Bremsflüssigkeitswechsel wohl noch vorhanden war.
Jetzt klappt jedenfalls wieder alles

[DWK]

Hast du dich verschrieben, oder hast du wirklich O-Ringe als Dichtring am Bremskolben?
Ich kenne da nur Rechteckringe, im besten Fall sogar noch mit einer kleinen Lippe dran.

[MichaG]

sorry, war länger nicht mehr hier... Natürlich Rechteckringe

[Marc]

Die Bremskolbenmontagepaste darf man natürlich benutzen, genau dafür ist sie ja da.
Was man nicht darf, ist die Dichtungsnuten bis oben hin mit der Pampe zuschmieren, wenn man das macht muss die Kolbendichtung nämlich die Pampe verdrängen um Sich bewegen zu können, das Zeug sollte man in Maßen verwenden, in Massen kann schief gehen.

[MichaG]

Das erste mal hat es die Fachwerkstatt gemacht, danach ich (äußerst sparsam), geklappt hat es erst ganz ohne.
Hat mich auch sehr gewundert. Naja funktioniert ja nun.
Hat die Paste einen anderen Sinn als die vereinfachte Montage?

[VOODOO]

Welche Paste hast Du denn benutzt!

Ich hab mit ABE/blau oder Honeywell/graphit noch nie solche Probleme gehabt.

[DWK]

Die blaue ATE Paste hab ich auch, funktioniert einwandfrei.

[DWK]

Könnte es sein, dass du die Dichtringe verkehrt eingebaut hattest?

[MichaG]

ist die blaue ATE Paste, bei 2 verschiedenen, gebrauchten (aber gereinigten) Bremssätteln war es dasselbe. Keine Ahnung warum das so war/ist. Ich lass die Paste halt lieber weg (ist ja auch nict nötig).
Vielleicht hab ich ja wirklich irgendwas falsch gemacht, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass die Dichtringe verschiedene Seiten haben (ich weiss, dass es solche gibt). Im Werkstattsbuch steht da auch nichts von Dichtringen, die in einer bestimmten Richtung eingebaut werden müssten. Wie könnte man die dann noch verkehrt einbauen?

[tesechs]

Hat die Paste einen anderen Sinn als die vereinfachte Montage?

Meiner Ansicht nach sorgt die Paste neben der vereinfachten Montage auch dafür sorgen, dass sich die Dichtringe bei der Montage nicht verdrehen und richtig in ihrem Sitz liegen. Damit sie dann auch richtig dichten können. Macht man ja bei anderen Dichtungen auch so, z. B. beim Ölfilter.

Ich nutze seit Jahren die Paste und habe solche Probleme nach der Montage noch nie gehabt, und so einige Sättel habe ich inzwischen auch revidiert. Zumindest merkwürdig das Ganze.

[2blue]

Hallo,
ich verwende auch beim revidieren der Bremssättel immer die ATE Bremskolbenpaste und fülle sogar die Nuten der Dichtringe vor dem einsetzen der Dichtringe immer mit der Paste um ein eindringen von Wasser in die Nuten zu verhindern. Dadurch ist die Gefahr geringer dass das Alu durch Wasser in den Nuten über die Jahre aufblüht. Bis jetzt hatte ich nie die von Dir beschriebenen Probleme.
Wurden bei der Montage der Sättel immer neue Dichtringe verwendet oder wieder die alten?
Hintergrund ist, dass die Nut vom Kolbendichtring eine Trapezform hat und der Dichtring nicht. Dadurch wird der Dichtring auf der einen Seite etwas gestaucht. Wenn jetzt wieder die alten eingesetzt werden besteht die 50:50 Chance den Ring falsch einzusetzen. Eine Verformung des alten Dichtringes ist nicht sichtbar aber durch das einseitige stauchen hat sich der Dichtring verändert.
Suzuki schreibt extra im WHB, dass bei der Montage der Sättel immer neue Staubschutzringe und Kolbendichtringe verwendet werden müssen.

Gruß
Gerhard

Die Edit sagt: Laut Suzuki WHB sollen die Dichtringe zum Einbau mit Bremsflüssigkeit versehen werden.

[Oldie]

Suzuki schreibt extra im WHB, dass bei der Montage der Sättel immer neue Staubschutzringe und Kolbendichtringe verwendet werden müssen.

Die müssen das schreiben, damit ziehen die sich aus jeglicher Verantwortung, scheissegal um was es dann noch geht.

Diese "Sicherheitsmassnahmen" spiegeln nicht unbedingt einen technischen Hintergrund.

Magst mal raten, wieviele Kolbendichtringe ich in den letzten 40 Jahren aufgrund Verschleiss gebraucht habe? An Autos und Motorräder zusammen?

Gruß Oldie