ich bin Enno, 27 und komme aus dem schönen Ostfriesland.
Ich habe mir eine kleine Hobbywerkstatt zusammengebaut und mache meist die Motorräder von Freunden. Ich selber fahre, bitte erschlagt mich nicht, eine Honda VTR 1000 Firestorm und habe als Bastlerprojekt eine KTM LC4 600 hier stehen.
Ich habe hier von einer Bekannten eine 99er SV650 stehen, die ich einmal durchwarte.
Ölwechsel, Kerzenwechsel und einmal den Vergaser machen.
Die gute hatte ziemliche Zickereien mit dem Anspringen, daher bin ich bei dem Vergaser beigegangen.
Vorab, die Maschine ist mittels Blenden und Vergasereinstellung gedrosselt.
Der Vergaser wurde bis auf die Drosselscheiben und allem, was eingepresst ist, komplett zerlegt und mit Tickopur R33 in einem Ultraschallbad gereinigt. Dann kam ein Rep-Satz rein, alles wieder zusammen und wurde grob vorsynchronisiert. Ich habe dafür zwei gleich dicke Bohrer genommen und die in den Drosselscheiben eingeklemmt. Beim vorderen Vergaser alles normal, bei dem hinteren ist der Spalt dermaßen größer gewesen, dass selbst ein dickerer Bohrer durchfallen konnte. Also habe ich das eingestellt.
Werte sind wie folgt:
Vorne
Nadel: 6e38 54, 2. Kerbe von oben, eine Scheibe oben, eine Kunststoffscheibe unten
Hauptdüse: 137,5
Leerlaufdüse: 17,5
Geschmischschraube: 3 1/2
Hinten
Nadel: 6e38 54, 2. Kerbe von oben, eine Scheibe oben, eine Kunststoffscheibe unten
Hauptdüse: 137,5
Leerlaufdüse: 17,5
Geschmischschraube: 3 1/2
Ablesungsfehler gut möglich
Alles zusammengebaut, Synchronuhren dran und los. Da ging es los, dass der hintere Zylinder einen wesentlich höheren Unterdruck hatte als der vordere. Also wieder nachgestellt bis beide identisch sind, aber dann ist jetzt vermutlich der hintere Zylinder wieder offener als der vordere, so wie oben mit den Bohrern beschrieben. Wenn alles nach Uhren eingestellt ist, dann läuft sie auch sehr ruhig und nimmt gut Gas an. Beim Abtouren tut sie sich aber etwas stur, als wenn die Schubabschaltung klemmt und der vordere Zylinder hat beim Abtouren einen fast doppelt so großen Unterdruck laut Messuhren als der Hintere.
Messwerte
Leerlauf: vorne = 5-5,1; hinten = 5-5,1
Abtouren: vorne = 9,6; hinten = 5,4
Und dazu kommt noch, dass ich den DKP nicht einstellen kann. Der Gesamtwiderstand beträgt 4,81kOhm und nach Tabelle muss der abgegriffene Widerstand 3,75kOhm betragen. Ich kann den DKP auf 3,96kOhm einstellen, tiefer macht der es nicht.
Der DKP war wegen der Zerlegung beim Synchronisieren nicht eingestellt, der zweite Wert war bei 4,11kOhm.
So viel zur Problembeschreibung. Bei Fragen gerne fragen, ich kann Sachen für mich sehr gut erklären, aber mein Umfeld versteht mich nicht.

Meine Ansätze:
1. Airbox ab und damit arbeiten, das ich mehr Platz habe.
2. Motor laufen lassen und die Vergaserstutzen mit Bremsenreiniger absprühen um nach einem Feinleck zu suchen
2.1 Nebelmaschine dranhalten und Falschluft suchen.
3. Vergaser ausbauen und Drosselscheibenstellung begutachten
4. Kompression messen, habt ihr einen Mindest- und Optimalwert?
5. Steuerzeiten prüfen, Markierungen für beide Zylinder sind auf dem Polrad?
6. Halen dran und eine mit Einspritzer besorgen

Bei welchem der Punkte soll ich genau schauen, gibt es da Erfahrungen zu? Oder übersehe ich das etwas.
DLzG aus dem Norden